Fletchers-Corner

@Squid: ohne angeben zu wollen. mein erster Bogen war ein Osage-Flatbow.

@Charles: Ja, da stimme ich 100%-ig zu, das sind auch meine Erfahrungen.

Was man so braucht, weiß ich nicht, aber hier sind meine Kosten:

Sehnenmaterial (vom Jäger): 0 Euro
Rohhaut zum Abdecken des Sehnenmaterials (vom Jäger): 0 Euro
Horn vom Highland: ca 10 Euro das Paar (Trinkgeld)
Holz: Kirsche vom Nachbarn  : 0 Euro
Lack, Leder, FF, Sandpapier etc.: rund 10 -12 Euro
Arbeitsstunden: massig, s. Charles

Menge an Sehnenmaterial für einen Indianerbogen (1 Schicht, Bogen 145 cm): 4 Hinterläufe vom Hirsch = 8 Stränge
Menge für einen kurzen Komposit, eWL 35-40 cm: 4-6 Hinterläufe vom Hirsch oder 12 Hinterläufe vom Reh.
Das sind aber keine Richtwerte, sondern nur grobe Angaben. Kann sein, das ich mit der Schichtdicke nicht zufrieden bin und dann nochmals 2 Beine draufpacke. 

@ Kra: Das Bild habe ich von irgendwo her, ich weiß es nimmer genau, und die Hintergrundinfos habe ich auch nicht mehr im Kopf  *Alzheimeritis* 

Es sieht eher nach einem Zeremonialbogen aus. Interessante Größe, nicht?


@ Snake-Jo: Sehr beeindruckende Kostenbilanz 


Diese Sehnen, so knapp 50 Stück, muss ich alle noch aufklopfen 
Wie viele unzählige Stunden werde ich brauchen dafür? *jetztschonschwitz*

http://www.fletchers-corner.de/cpg/disp ... pos=-20195



Charles

@ Charles: Genau das war der Plan: 4 mm Planke nehmen, Griffstücke und Siyahs nebst Verstärkung anpappen, erste Sehnenlage drauf, trocknen lassen und mich über etwas Reflex freuen, zweite Sehnenlage drauf und mich über etwas mehr Reflex freuen, grade Aufspannen, Horn drunterbappen, trocknen lassen, und dann schaummer mal, bzw. fragen im Forum nach 

Charles hat geschrieben: ...
Diese Sehnen, so knapp 50 Stück, muss ich alle noch aufklopfen 
Wie viele unzählige Stunden werde ich brauchen dafür? *jetztschonschwitz*

http://www.fletchers-corner.de/cpg/disp ... pos=-20195
Charles

Charles, dein Photo war meine Rettung  .

Als ich es sah, dachte ich, das kann ich auch!! Und als ich meinen Sehnenvorrat aus dem Regal geholt habe krabbelte es in der einen Schachtes gar fürchterlich. Mistviecher  !! Maden und kleine Käfer!! Und ich hab geglaubt, getrocknete Sehnen halten sich unbegrenzt  . Alle Sehnenvorräte waren mehr oder weniger betroffen.

Hab sie erst mal ausgeschüttelt und jetzt werden sie tiefgefrohren!! Zu den Federn hatte ich Mottenpapier, da ist nichts dran gegangen.

DANKE für den Anstoß!!

@Squid: Siehst Du, so einfach ist das   

Nein, im Ernst, ich drücke Dir alle Daumen, daß Dein Kompositbogen super gelingen und sehr gut schiessen wird!


@ Kra: Das ist aber eine &$%§!!(?$§ passiert mit Deinen Sehnen! Trockene Sehnen sind ja unbegrenzt haltbar, sie müssen aber vor äusseren Einflüssen geschützt werden.
Eben Insekten kommen rein, der Hund kann sie alle auffressen, bei hohe Raumfeuchtigkeit können die Sehnen schimmeln, und so weiter und so fort.
Das mit dem Hund ist mir schon passiert, na super! 

Einfrieren ist tödlich für die Sehnen. Zumindest für frische Sehnen. Ich glaube, daß bei den schon trockenen Sehnen nicht viel passieren wird *hoff*


Charles

wie lange dauert es bis eine Sehne fertig getrocknet ist? nur ungefähr oder gibt es da auch sehr große Unterschiede wie bei Hölzern?

Im Sommer in der Sonne keine 2 Tage.

Im Winter in der Garage hat´s ca. 15 Grad, da brauchen die Sehnen etwa 2 Wochen. Tägliches Wenden ist wichtig!

Das war´s, so aufwendig ist das Trocknen nicht.
Und nein, es stinkt nicht.

Charles

aja, weiß jemand ne Bezugsquelle, wo man günstig Sehnen kaufen könnte, ich leider keinen Jäger.

@Eowar, Charles: Ich friere die ganzen Rehbeine ein. Wenn es mich überkommt (Bogenbaumangelsyndrom), dann taue ich ca 6 Stück auf und schnitze die Sehnen raus.
Trocknen über der Heizung oder eienr Aquarienleuchte bei rund 40° dauert selbst bei dicken Sehnensträngen 2 Tage. Danach irgendwo sicher lagern mit Mottenpapier.
Das Einpökeln mache ich nicht mehr, da ich oft Probleme hatte mit Feuchtigkeit (Salz zieht Feuchtigkeit). Allerdings gehen an gepökelte Sehnen keine Insekten.

noch ne Frage, diesmal zum Einpökeln. Wie funktioniert das,  besser kann wer die  einzelnen Arbeitsschritte erklären (sry für meine Unwissenheit).

@Eowar:
1. die frisch herausoperierten Sehnenstränge werden mit Salz eingerieben
2. trocknen lassen
3. überschüssiges Salz abreiben
4. sehr trocken lagern, sonst ziehen die Sehnen Wasser und werden wieder weich

Es reicht normales Haushalts-Salz. Pökel-Salz bekommt man beim Metzger, der selbst pökelt.

Snake-Jo vielen Dank für die Pökelanleitung.

@Jo

da die Anzahl meiner Rehbeine in der Tiefkühltruhe nun ausreichens sein dürfte, möchte ich Dich bitten beim nächsten Heraustrennen der Sehnen doch ein paar Bilder zu machen.

Da es bei uns keine Hirsche gibt, sind es Rehbeine. Was hältst Du für die Mindestlänge der herausgetrennten Sehne, damit sich eine Verarbeitung lohnt?

benzi

@Benz: Wenn Du schon in meiner Bauanleitung "Sehnenbacking"  warst, da ist ein Bild drin. Habe es aber nochmals in den entsprechenden Thread gepackt, mit genauer Erklärung.
Schön, das Du alter Indianer nun endlich mal an das Sehnenbacken herangehen willst. Du wirst sehen, das gibt ganz wunderbare Bogen mit langem, weichem Auszug.
Ich brauche beim Backen alle möglichen Längen, da man, wenn z.B. die "effektive Wurfarmlänge" 45 cm sind und die Sehne ist 40 cm lang, muss ja noch "angeflickt" werden. Also sind auch kurze Stücke nötig. Man muss nicht eine Sehne über die ganze Länge verwenden (s. meine Anleitung). Also ab 10 cm wird bei mir alles verwendet. das ist auch die Länge, die ich zum Karden noch festhalten kann.