Naturpfeilpräsentationen 1
Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Servus nocona
Ja, damit meinte ich die Feuchtigkeit bei Verwendung der Pfeile während oder nach Regen. Die bei Schüssen auftretenden Kräfte haben meine Pfeile soweit ich das beobachten konnte, noch nie bleibend verformt. Von Zeit zu Zeit muss ich schon den einen oder anderen Pfeil mal gerade richten (nur so frei Hand am Parcour, ohne Hitze). Diese Verformungen kommen aber eher durch (schlampiges) Ziehen, wenn der Pfeil fest sitzt.
Pfeile in der präsentierten Machart mit Haselschaft ohne Nockwicklung schiesse ich seit etwa 5 Jahren. Noch niemals ist mir ein Pfeil aufgespalten oder sonst wie durch die Sehne beschädigt worden. Gleiches würde ich auch Schösslingen anderer Hölzer zutrauen, wenn sie keinen besonders dicken Markkanal haben.
Ich schiesse Bögen mit 45# und würde den Haselschösslingen auch jederzeit 50-55# ohne Endwicklung zumuten, zumal der Pfeil durch den höheren Spine auch im Nockbereich einen etwas stärkeren Durchmesser hätte.
Meine aktuell verwendeter Bogen ist mit einer 10 Strang ff Sehne bespannt. Die Sehne hat samt Mittenwicklung einen Durchmesser von etwa 2 mm.
Coal
Ja, damit meinte ich die Feuchtigkeit bei Verwendung der Pfeile während oder nach Regen. Die bei Schüssen auftretenden Kräfte haben meine Pfeile soweit ich das beobachten konnte, noch nie bleibend verformt. Von Zeit zu Zeit muss ich schon den einen oder anderen Pfeil mal gerade richten (nur so frei Hand am Parcour, ohne Hitze). Diese Verformungen kommen aber eher durch (schlampiges) Ziehen, wenn der Pfeil fest sitzt.
Pfeile in der präsentierten Machart mit Haselschaft ohne Nockwicklung schiesse ich seit etwa 5 Jahren. Noch niemals ist mir ein Pfeil aufgespalten oder sonst wie durch die Sehne beschädigt worden. Gleiches würde ich auch Schösslingen anderer Hölzer zutrauen, wenn sie keinen besonders dicken Markkanal haben.
Ich schiesse Bögen mit 45# und würde den Haselschösslingen auch jederzeit 50-55# ohne Endwicklung zumuten, zumal der Pfeil durch den höheren Spine auch im Nockbereich einen etwas stärkeren Durchmesser hätte.
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Coal
Wer nur einen Hammer hat, für den schaut jedes Problem aus wie ein Nagel.
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Jolinar und Coal. Ganz großes Kino. Sehr sauber gearbeitete Pfeile.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Ganz vergessen zu fragen: welche Verbindungs-methode hast Du für die vorschäfte benutzt? Man kann auf den Fotos praktisch nichts erkennen (andeutungsweise eine querfuge, deswegen tippe ich mal auf arrowfix )
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Neumi: Habe mir ein eigenes "Werkzeug" gebaut. Mit dem wird eine konische Bohrung in den Vorschaft gemacht und der Hauptschaft am Bandschleifer entsprechend angespitzt.
Vom Prinzip her wie Arrowfix, wie du vermutet hast
Grüsse
Coal
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Grüsse
Coal
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Warum eigentlich nicht, ich hatte die Pfeile zum saplingbogen 2020 gebaut, der zwar fast fertig ist, aber eben nur fast
Aber zu den Pfeilen:
Haselnuss, 30" Länge, Gewicht 3 Stk. mit ziemlich genau 690grains und ein Ausreißer mit 725 grains.
2 Spitzen aus Wasserbüffel als Tüllenspitze, 2 Spitzen aus Geweih und ebenfalls Tülle.
Die Stiftnocken sind aus Kornelkirsche. Nocken und Spitzen mit Fischkaltleim geklebt (mit etwas Kornel-Staub angedickt zum Lücken füllen). Nocken und Spitzen mit Rinder-Rückensehnen gesichert.
Die Federn sind Truthuhn, mit Hautleim geklebt und etwas dickerem Leinenzwirn (zu Testzwecken) als ich normalerweise nehmen würde gewickelt. Alle Klebestellen und die Wicklung sind mit einer Schellack-Benzoe-Mischung versiegelt. Außerdem sind die Pfeile noch 2x geölt und werden noch mit meiner Standard Wachs-Harz-Mischung versiegelt.
Aber zu den Pfeilen:
Haselnuss, 30" Länge, Gewicht 3 Stk. mit ziemlich genau 690grains und ein Ausreißer mit 725 grains.
2 Spitzen aus Wasserbüffel als Tüllenspitze, 2 Spitzen aus Geweih und ebenfalls Tülle.
Die Stiftnocken sind aus Kornelkirsche. Nocken und Spitzen mit Fischkaltleim geklebt (mit etwas Kornel-Staub angedickt zum Lücken füllen). Nocken und Spitzen mit Rinder-Rückensehnen gesichert.
Die Federn sind Truthuhn, mit Hautleim geklebt und etwas dickerem Leinenzwirn (zu Testzwecken) als ich normalerweise nehmen würde gewickelt. Alle Klebestellen und die Wicklung sind mit einer Schellack-Benzoe-Mischung versiegelt. Außerdem sind die Pfeile noch 2x geölt und werden noch mit meiner Standard Wachs-Harz-Mischung versiegelt.
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Sehr schön.
Bei so viel Aufwand vermute ich ein neuer Bogen ist schneller gebaut.
Bei so viel Aufwand vermute ich ein neuer Bogen ist schneller gebaut.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer
第一条
人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Sehr schöne Pfeile mit aufwendigen Nocken! Welchen Spine haben die?
Grüße Coal
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Danke ihr beiden, ich müsste mal messen, ich weiß es nämlich nicht
Grüße - Neumi
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
So, hab mal gemessen:
83, 109, 118 + 123
Grüße - Neumi
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Die sind nur für kräftige Burschen
Grüße coal
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Pfeile nach den Funden aus Nydam - 3. bis Mitte des 5. Jahrhunderts.
Die gute Fundlage, ermöglicht durch die konservierende Eigenschaft des Nydam Moors, erlaubt eine sehr genaue Rekonstruktion dieser Pfeile.
Die Schäfte bestehen aus Kiefer und Esche und besitzen eine tonnenförmige Gestaltung (barreled). Der Befiederungsbereich wurde abgesetzt, was einen ebenen Abschluss durch das Birkenpech und den Flachs für die enge Fadenwicklung gestattet.
Ursprünglich dürften Seeadlerfedern verwendet worden sein, aufgrund des heutigen Artenschutzes fanden hier optisch ähnliche Graugansfedern Anwendung.
Die Y-förmigen Nocken besitzen Eigentumsmarken (im konkreten Fall drei unterschiedliche Versionen).
Zwar sind auch Spitzen aus Knochen gefunden worden, hauptsächlich wurden jedoch Spitzen aus Eisen angebracht. Dabei variierten die Ausführungen zwischen Dorngeschossspitzen (hier zwei) und Tüllengschossspitzen (hier vier). Spitzenrekonstruktion von Hector Cole.
Die gute Fundlage, ermöglicht durch die konservierende Eigenschaft des Nydam Moors, erlaubt eine sehr genaue Rekonstruktion dieser Pfeile.
Die Schäfte bestehen aus Kiefer und Esche und besitzen eine tonnenförmige Gestaltung (barreled). Der Befiederungsbereich wurde abgesetzt, was einen ebenen Abschluss durch das Birkenpech und den Flachs für die enge Fadenwicklung gestattet.
Ursprünglich dürften Seeadlerfedern verwendet worden sein, aufgrund des heutigen Artenschutzes fanden hier optisch ähnliche Graugansfedern Anwendung.
Die Y-förmigen Nocken besitzen Eigentumsmarken (im konkreten Fall drei unterschiedliche Versionen).
Zwar sind auch Spitzen aus Knochen gefunden worden, hauptsächlich wurden jedoch Spitzen aus Eisen angebracht. Dabei variierten die Ausführungen zwischen Dorngeschossspitzen (hier zwei) und Tüllengschossspitzen (hier vier). Spitzenrekonstruktion von Hector Cole.
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Sehr schön geworden, Jolinar.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
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Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
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Re: Naturpfeilpräsentationen 1
Schön wieder etwas von Dir zu lesen und zu sehen, die Pfeile sehen gut aus.
Ich wollte Dir schon auf FB antworten, finde es hier aber passender.
Ich habe die Grabungsberichte vom Nydam Moor und die Untersuchungsberichte über die Pfeile.
In diesen wird als häufigste Feder die vom Storch (Weisstorch) angegeben, gefolgt vom Kranich und dann seltener Graugans und noch seltener Adlerfedern.
Alles andere in deinen Bericht deckt sich mit meinen Kenntnissen, auch wenn über die Schnittform der Federn keine Kenntnisse vorliegen, aber so ist man mit Ausnahme der Länge frei in seiner Interpretation.
Gruß Dirk
Ich wollte Dir schon auf FB antworten, finde es hier aber passender.
Ich habe die Grabungsberichte vom Nydam Moor und die Untersuchungsberichte über die Pfeile.
In diesen wird als häufigste Feder die vom Storch (Weisstorch) angegeben, gefolgt vom Kranich und dann seltener Graugans und noch seltener Adlerfedern.
Alles andere in deinen Bericht deckt sich mit meinen Kenntnissen, auch wenn über die Schnittform der Federn keine Kenntnisse vorliegen, aber so ist man mit Ausnahme der Länge frei in seiner Interpretation.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.