So, wahrscheinlich bin ich jetzt endgültig in die Philospohen-Thread Falle getappt.
Original geschrieben von Taran
Unter JEDEM Deckmantel - Religion, Liebe, Sport, Politik, Profit, Freiheit - verstecken sich ganz üble Leute und Vorgänge.
Wer meint, mit der Abschaffung der Religion werde die Welt besser, ist der nicht ziemlich naiv?
Mir geht es nicht um Religion.
Auch glaube ich an Gott und bin mir sicher, dass letztendlich jeder Mensch irgendwas glaubt (und wenn's wie bei Dr. Murkes eine ziemlich sperrige Umschreibung oder verbal-rational der Glaube abgelehnt wird).
Und auch um die drei wesentlichen Dinge, die die Menschhheit bewegt, nämlich Glaube, Liebe, Hoffnung - braucht meiner Meinung nach nicht diskutiert zu werden.
@ Taran: Aber genau da vermischst Du imho die Dinge unzulässig. Du stellst Religion, Liebe, Sport, Politik, Profit, Freiheit in eine Reihe (als Deckmäntel).
Profit bspw. ist kein Deckmantel: Was sollte er verdecken?
Liebe ist kein Deckmantel, denn Liebe deckt auf.
Es wird ab dem Moment etwas zum Deckmantel, wo es um MACHT und HERRSCHAFT (und PROFIT)geht - und darum geht es meiner Meinung nach in unserer Gesellschaft zu oft - eigentlich fast immer.
Du hattest so schön überspitzt vom Fußball geschrieben: Aber warum erleben wir genau da immer wieder so herrliche Skandale wie bei 1860 oder dem FCK? Es geht um Geld, richtig viel Geld. Um persönliche Macht. Und wie jeder einzelne BL-Kicker diesem Haufen angehören kann: Auch der will/muss ja schliesslich Geld verdienen. Die Unschuld des Sports endet spätestens mit der Oberliga.
[Zäsur]
Ab dem Moment, wo sich etwas *institutionalisiert* in unserer Gesellschaft, fängt der Verrat an der Idee an. Dann treten die Sachzwänge auf den Plan, die uns bald vergessen lassen, was wir eigentlich für eine Idee hatten.
Ich bin mit der "Friedensbewegung" in diesem unserem Lande groß und erwachsen geworden - und habe mich schon vor geraumer Zeit mit Grauseln abgewandt - und bin trotzdem (immer noch) überrascht, wie zum Beispiel Angelika Beer heute (in der breiten Öffentlichkeit) komplett das Gegenteil von dem erzählen kann, was sie mit Sicherheit vor 15 Jahren noch geglaubt (und vehement vertreten - und mir erzählt) hat.
Meine Erfahrungen sind genau der Grund, warum ich in keinem Verein, keiner Partei und letztendlich auch keiner Kirche bin.
Warum ich versuche, in meinem Leben einige Dinge anders zu machen: Nicht jeden Scheiß zu konsumieren, nicht um des lieben Friedens oder meines Arbeitsplatzes willen den Mund zu halten, keine Schulden machen... beispielsweise. Mich in möglichst wenig Abhängigkeiten zu begeben.
Von dem idealen Weg (auch von dem individuellen idealen Weg) bin ich weit entfernt. Wirklich verloren bin ich aber dann, wenn ich aufhöre zu suchen, mich mit dem zufrieden gebe, was ich gefunden habe oder mir angeboten wurde.
Ich habe in diesem Leben auch Menschen kennnen gelernt, die's besser hinkriegen. Die zum Beispiel Glauben im Alltag leben, die ihn mit ihrer Persönlichkeit *vermitteln*. Nur war das leider nicht innerhalb der hier bekannten Glaubensgemeinschaften.
Es gibt religiöse Scheuklappen und es gibt antiklerikale Scheuklappen. Beide werden von ihren Trägern nie bemerkt.
ack. Ich bin auch sicher, dass jeder seine perönlichen Dogmen mit sich rumträgt, und je älter ich werde, desto mehr ertappe ich mich selber dabei, wie festbetoniert meine eigene Meinung und meine mir selbst zusammen gezimmerte Ideologie sind.
Bigotterie geht auch ohne Gott!
Ja sicher. Aber Glaubensgemeinschaften (in welcher Form auch immer) bieten doch die ideale Plattform dafür.
Nicht umsonst hat Jesus gesagt, man solle, bevor man sich über den Splitter im Auge des Nächsten aufregt, um den Balken im eigenen Auge kümmern.
Genau deshalb kritisiere ich unsere christliche Kirche (mit der wir alle aufgezogen wurden), und nicht etwa eine andere Glaubensgemeinschaft.
Puh. Was ein krudes Posting. Frau sollte nicht nachts um 3 noch vorm Rechner hocken. Ich hoffe, es kommt wenigstens ansatzweise raus, was ich meine.
cu
gb