Meine Lärchenpfeile sind endlich fertig! Ich habe gegen 1–2 h pro Pfeil gearbeitet.
Zuerst sah das mal so aus:

- Rohe Rohschäfte
Jeweils 12 mm breit. Dann habe ich sie mit dem Schweifhobel abgerundet, zuerst auf Achtkant, dann die Ecken nochmals abgehobelt und schon waren sie rund. Allerdings noch viel zu dick, danach habe ich jeden Schaft vorsichtig aufeinen ungefähren 55er-Spine gehobelt. Sie sind leicht fassförmig, der dickste Teil liegt etwa 20 cm hinter der Spitze, was die Pfeile etwas schwerer macht (und den dynamischen Spine senkt), deshalb ist der statisch Spine höher als eigentlich nötig für meinen Bogen (um 45#, glaube ich).
Nach dem Ein-Spinen wurden sie mit Messingspitzen bewaffnet und ebendiese sogleich beim Rohschafttest kräftig eingedellt (ok: Messing -> Scheibe, Steiniger Hang <- Stahl). Das ging etwa
so. Dabei sind leider zwei Pfeile verstorben. Der eine keine Ahnung warum, dem fehlte einfach die Spitze, sauberer Bruch, fast wie durchgesägt. (Jemand eine Idee?) Der zweite ist schräg auf den Hang zugeflogen und blieb in einer Astgabel (@Förster bitte Sträucher nächstes Mal bodeneben und nicht 20 cm darüber absägen) eingeklemmt, der hintere Teil hat das nicht sofort mitbekommen und hat sich noch die 30 cm zum Hang hin bewegt (ohne den vorderen Teil, leider). Das hätte wohl kein Pfeil überlebt
Die Spitzen sahen jedenfalls so aus:

- Lärchenpfeile: Eingeschossene Spitzen (Messing)
Danach habe ich das Befiedern mehrfach verwünscht.

- Lärchenpfeile, noch unlackiert und ohne Cresting
Noch fehlt aber das Finish, und der frei liegende Federkiel kommt auch noch weg (ursprünglich für eine zweite Wicklung gedacht, aber solange der Pfeil nicht rückwärts abgeschossen wird … zwischendurch habe ich mein IKEA-Regal abgeräumt, da es von doofen Schildläusen versaut wurde (wie bekommt man die tot?), und mit Wachsen und Ölen behandelt, darauf liegen jetzt die Pfeile:

- Befiederung der Lärchenpfeile
Ab 20 cm hinter der Spitze ist Schellack auf den Pfeilen, das ist relativ leicht wenn dünn aufgetragen und trocknet schnell. Dabei stellen sich beim ersten Anstrich Holzfasern auf, die kann man entweder abschleifen oder mit einem Stück Leder platt- oder weg- oder einfach flachreiben (sie sind nachher jedenfalls weg). Achtung, kein dunkles/schwarzes Leder verwenden, das kann Striemen auf dem Schellack hinterlassen wenns durch die Reibung warm wird.
Das Cresting ist aus Acrylfarbe, aber nicht aus einer Dose, sondern aus one4all-Schreibern von
molotow. Das ist nach dem Trocknen aber immer noch alkohollöslich, darum kam zuerst eine dünne Schicht Schellack (schnell aufgetragen) nur auf das Cresting und dann nach dem Trocknen noch die letzte Schicht Schellack über alles. Ausser den vorderen 20 cm.

- Cresting
Vorne kommt Tungöl hin, das trocknet gerade vor sich hin. Ich habe bereits meine letzten Pfeile so behandelt und gute Erfahrungen damit gemacht. Schellack würde mit der Zeit zerkratzen und klebt gerne in der Scheibe fest, Öl auf dem ganzen Pfeil würde ihn viel schwerer machen als Schellack und imprägniert auch nicht ganz so gut. Deshalb so.
Das wars

bin nun gespannt, wie die fliegen.