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RE:

Verfasst: 24.05.2004, 11:17
von Ravenheart
Original geschrieben von Azmodhan

Was lässt einen Menschen glauben?
(b.t.w.: Klasse Beitrag, Azmo!)

Ich meine, die Antwort auf die zitierte Frage ist eigentlich ganz einfach: Weil DIESE Gene überlebt haben!

Als unsere Vorfahren noch in Höhlen hausten, hatten diejenigen die besten Überlebensaussichten, die alle Dinge hinterfragt und sich zu Allem eine Erklärung "gesucht" haben, wo sie keine fanden!

Die haben überlebt und darum sind wir so!

In Fragen, für die man (mit fortschreitender Wissenschaft) Erklärungen fand, wurden alte "selbst gemachte" Vorstellungen korrigiert.

(Die Erde ist KEINE Scheibe, etc.)

In religiösen Fragen gibt es vmtl. die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht.

Also bleiben die "gesuchten" Vorstellungen bestehen; kräftig unterstützt durch vielfältige Organisationen (Kirchen, etc.) die daraus ihre Existenzberechtigung beziehen und ja auch gar nicht schlecht davon leben... :o

Glauben ist also ein Ersatz für Wissen, und befriedigt unser angeborenes Grundbedürfnis nach Erklärung.

Einfach, was?

Rabe

Verfasst: 24.05.2004, 14:27
von Taran
Wer weiß, dass er nichts weiß,
Wer weiß, dass es manchmal keine richtige Entscheidung gibt,
Wer weiß, zu welchem Wahnsinn Wissenschaftler fähig sind...

"...denn des Menschen Herz ist böse von Jugend auf"

WIR...

Verfasst: 24.05.2004, 15:27
von Ravenheart
..stammen alle von den Siegern ab!

(Hoimar v. Ditfurth)

Rabe

Der Trauersmilie

Verfasst: 24.05.2004, 16:22
von Taran
...ist in diesem Fall berechtigt.
Sieger ist, wer auf dem größten Leichenberg steht.

smiley

Verfasst: 24.05.2004, 16:29
von Ravenheart
..richtig erkannt! Darum hab ich ihn ja auch gewählt! Die Erkenntnis die dahinter steht, hilft aber manchmal, uns besser zu verstehen.

Und Verstehen ist eine gute Grundlage für Aussöhnung!

Rabe

Verfasst: 25.05.2004, 16:03
von Mongol
Wenn ich mir so den Verlauf der Diskussion anschau, fällt mir noch ein recht treffendes Zitat von Meng-tse ein:

Menschlichkeit ist Menschenart,
Menschlichkeit ist der Weg des Menschen.

RE:

Verfasst: 30.05.2004, 01:07
von Azmodhan
Original geschrieben von Taran

Wer weiß, dass er nichts weiß,
Wer weiß, dass es manchmal keine richtige Entscheidung gibt,
Wer weiß, zu welchem Wahnsinn Wissenschaftler fähig sind...

"...denn des Menschen Herz ist böse von Jugend auf"
...böse ist, der Böses tut!

Gäbe es keine Wissenschaft, wahrscheinlich würden uns unsere kulturell gegebenen Religionen noch immer diktieren was richtig ist und was falsch.
Entscheidungen mögen richtig oder falsch sein, sich nicht zu entscheiden und das Gegebene zu akzeptieren, bedeutet für mich die Flucht in einen Traum. (Opium für das Volk)

Des Menschen Herz ist nicht böse, schon gar nicht von Jugend auf...
"Böse" wird er durch die Welt in der er lebt.
Das was er von Geburt an ist, ist eine Schöpfung unserer Natur und somit weder böse noch gut... er ist ein Mensch.

Verfasst: 30.05.2004, 09:31
von Archiv
Original geschrieben von Taran
"...denn des Menschen Herz ist böse von Jugend auf"
Hallo Taran,

wo steht dieses Zitat denn wohl geschrieben?

benzi

RE: RE:

Verfasst: 30.05.2004, 10:03
von Mongol
Original geschrieben von Azmodhan

...böse ist, der Böses tut!

Gäbe es keine Wissenschaft, wahrscheinlich würden uns unsere kulturell gegebenen Religionen noch immer diktieren was richtig ist und was falsch.
Nun ist in der heutigen Zeit nicht auch die Wissenschaft eine Art Religion? Übernehmen wir nicht auch (oftmals) ohne zu hinterfragen unsere Weltsicht von ihr?
Entscheidungen mögen richtig oder falsch sein, sich nicht zu entscheiden und das Gegebene zu akzeptieren, bedeutet für mich die Flucht in einen Traum. (Opium für das Volk)

Gegebenes zu akzeptieren, ist letzten Endes auch eine Entscheidung, die man treffen kann... Und es gibt genügend Dinge im Leben, die sich von einem selbst nicht geändert werden können, die man entweder akzeptieren oder sich an ihnen aufreiben kann....
Des Menschen Herz ist nicht böse, schon gar nicht von Jugend auf...
"Böse" wird er durch die Welt in der er lebt.
Das was er von Geburt an ist, ist eine Schöpfung unserer Natur und somit weder böse noch gut... er ist ein Mensch.
Da gibt es von Lao-tse in Tao Te King ein nettes Zitat:

Erkennen in der Welt das Schöne als schön, so ist auch das häßliche gesetzt.
Erkennen in der Welt das Gute als gut, so ist auch das böse gesetzt.

Die Wissenschaft

Verfasst: 31.05.2004, 03:57
von Clee
In den Bereichen in denen der Wissenschaftler in den letzten Jahren meinen Glauben berührte,
fing auch er an zu spekulieren und theoretisieren.
Seit ca.15 Jahren mißtraue ich zunehmend Weißkitteln,seit ca.30 Jahren den Kuttenträgern.

Verfasst: 07.06.2004, 03:36
von Azmodhan
Das lustige ist ja, daß die Wissenschaftler (ich spreche jetzt hauptsächlich von Physikern) sich immer mehr der Tatsache gegenübersehen, daß ihre althergebrachten (seit dem 19. Jhdt.) naturwissenschaftlichen Grundgesetze nicht mehr gelten.
Im Grenzbereich der Physikwissenschaften ist Masse=Energie, und doch nicht... es kommen Faktoren und Grössen hinzu, die nicht erklärbar erscheinen, aber doch existieren müssen, um eine plausible Erklärung zu liefern...

Manche driften da schon wieder in die Göttlichkeit und Unerklärbarkeit weg...
Warum ist das so?
Warum erklärt sich der Mensch Unerklärliches mit Fantasien, Mythen und Geschichten?

Verfasst: 07.06.2004, 15:06
von daritter
hihi ... nachdem ich jetzt nach einem Zitat gesucht hat das zu dem Thema gerade gepasst hätte (welches ich natürlich nicht gefunden habe) bin ich über ein Zitat von Einstein gestolpert, was hier noch irgendwie fehlt:
Ich weiß nicht, welche Waffen im nächsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im übernächsten: Pfeil und Bogen.

Verfasst: 11.06.2004, 02:04
von Azmodhan
Hmm...
@ daritter
ich erinnere mich, er hätte gesagt mit Keulen und Steinen...


by the way...

Ich hab gestern Abend eine nette Sendung gesehen, bei der es um den aufkeimenden (in den USA übergreifenden) Creationismus in den westlichen Ländern ging.
Für diejenigen die mit dem Begriff nichts anfangen können, hier mal eine kurze Erläuterung:
Der Creationismus zweifelt oder besser gesagt verneint die Darwin'sche Evolutionstheorie.
Die Creationisten berufen sich wortwörtlich auf die Bibel und behaupten, unsere Erde und das Universum seien erst 6000 Jahre alt. Die Erde und alles Leben wurden in einem 7 Tage dauernden Schöpfungsprozess erschaffen.
Fossile Funde von ausgestorbenen Lebewesen begründen sie mit der Sintflutkatastrophe, usw.

Diese Gruppen von fundementalistischen Bibelgläubigen haben es tatsächlich in den USA schon geschafft, daß mehr als 45% der Bevölkerung die Darwin'sche Theorie anzweifeln und deren "einfachen" Sicht der Welt hinterherhängen.
Auch bei uns ist diese Sicht der Welt angeblich auf dem Vormarsch, sie gewänne immer mehr Anhänger...

JAU!

Verfasst: 11.06.2004, 09:10
von Ravenheart
...hab ich auch gesehen! Darum kämpfe ich so verbissen für die realitätsbezogene Sicht der Dinge! Wenn man sich dazu noch klar macht, dass hinter der AGRESSIVEN Verdummung der Bevölkerung massive finanzielle und Macht-Interessen von Leuten stehen, (die den eigenen Unsinn ganz sicher selber nicht glauben), bekomm ich eine Gänsehaut!

Rabe

Verfasst: 11.06.2004, 09:22
von daritter
@azmodhan
möglich ... man soll ja keiner Inet-quelle glauben :D

Aber zum Thema Creationisten: Da wundert mich garnix mehr ... und irgendwie muss man doch dem islamischen Fundamentalismus einen christlichen entgegensetzten können. :o

Aber das wird sich in Deutschland nicht durchsetzen ... zumindest solange die Bild es nicht auch verbreitet :D