Kompositbogen-Präsentationsthread 1
- the_Toaster (✝)
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Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Und wenn Du ihn schießt wird er nochmal Pfunde verlieren.
So ein Schuss ist nämlich nochmal ne andere Nummer für einen Bogen gegenüber bloßem Ausziehen.
So ein Schuss ist nämlich nochmal ne andere Nummer für einen Bogen gegenüber bloßem Ausziehen.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.
Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Heute war er schon beim Aufspannen leichter. Nach zwei Pfeilen hab ich 60# gemessen, das hat sich im Laufe des Schießens auch nicht mehr verändert (jupeee!), obwohl es meinem Daumen so vorgekommen ist. Ich muss mir mal einen ordentlichen Daumenring machen...
Mughalbogen
Hi!
Hmm.. letztes Mal war April. Das dauert echt lange, bis so ein Teil fertig ist. Ich hab nebenher aber noch andere Typen vorbereitet, ich hoffe also auf einen produktiven Frühling!
Ich möchte hier den Grund zeigen, warum bei dem türkischen Bogen nicht viel passiert ist. Ich bin etwas wankelmütig was den bevorzugten Bogentyp angeht. Mal muss ich unbedingt diesen haben, zwei Monate später aber doch jenen. Mir haben diese Krabbenbögen immer schon gut gefallen, und da bin ich auch dabei geblieben.
Ich habe zwei Rahmen vorbereitet, wobei ich einmal das Horn mit Bindan Cin und einmal mit Hautleim geklebt habe. Die Überlegung dabei ist, daß ich an dem mit Bindan Cin für den "richtigen" Kompositbogen mit Hautleim üben kann.
Hier ist der Bogen bevor ich ans Aufspannen gegangen bin. Ich finde, daß einem Kompositbogen ordentlich Reflex verpasst gehört. Das hat soweit auch funktioniert, allerdings hat sich unmittelbar am Beginn der Siyahversteifung eine unerwünschte Biegung gebildet.
Die Bilder sind thumbnails, bitte draufklicken für die große Version.

Ich hab diese Biegung mal ignoriert und den Bogen aufgespannt. Das war wirklich, wirklich sehr anstrengend.

Bei Standhöhe betrachtet ist mir zum ersten Mal aufgefallen, daß ich den "Siyahwinkel" etwas übertrieben habe. Die Proportionen stimmten auch nicht so richtig. Ich bin trotzdem mal ans Tillern gegangen, weil ich einfach neugierig war.

Das obige Foto zeigt den Auszug auf 60cm. Das Zuggewicht muss so um die 80# gewesen sein, ich hab nicht genau nachgeschaut. Ich hab den Bogen mit Pfeil ein paar Mal so weit gezogen und das war sehr kraftraubend, weil es von Beginn viel Kraft gebraucht hat. Ich denke, man sieht es dem Foto schon an, daß die ganze Angelegenheit sehr instabil war. Außerdem ist die Form nicht das, was ich eigentlich haben wollte. Ich habe deshalb an der Stelle der unerwünschten Biegung neue Siyahs eingespleißt. Im folgenden Foto kann man den V-Spleiß durch den Sehnenbelag durch erkennen.

Damit sah der Bogen schon so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte

So ganz nach Plan ist es aber nicht gelaufen, und beim Tillern muss ich wohl einiges falsch gemacht haben. Am Ende war vom Horn nicht mehr viel da. Dementsprechend viel Set hat der Bogen auch abkommen. Ich hab ihn trotz aller Unidealitäten (Gibt es das Wort?) eine einfache Dekoration verpasst,
damit er sich nicht ganz nackt präsentieren muss! Es regnet und es ist nicht besonders hell, deshalb hab ich leider keine besseren Fotos zusammengebracht. Das Wetter wird leider ein paar Tage so bleiben...


Adam Karpowicz hat auf ATARN gesagt, daß diese Bögen nur eine sehr dünne Hornschicht am Bauch hatten. Viel Set ist dadurch bedingt zu erwarten. Zum Vergleich ist hier ein Bogen aus der Graysonsammlung:
http://anthromuseum.missouri.edu/grayso ... albow.shtm
Die Bögen scheinen auch mit viel Sehnenbelag gebaut worden zu sein. Ich wollte mich da eigentlich aus Effizienzgründen nicht an die korrekte Bauweise halten. Mein Set ist unfreiwillig!

Länge Nocke zu Nocke über den Rücken: 128 cm
Breite: 38-40 mm
Zuggewicht bei 28": 50#
Ich glaube, viel weiter wird es ohne stacking nicht gehen, aber das probier ich erst aus, wenn der zweite fertig ist!
Jetzt muss ich leider schleunigst arbeiten gehen, dabei hab ich so viel im Forum nur im Überflug gelesen. Das gute ist, die Zeit hol ich mir wieder rein, wenn das Wetter besser geworden ist!

Gruß,
Daniel
Hmm.. letztes Mal war April. Das dauert echt lange, bis so ein Teil fertig ist. Ich hab nebenher aber noch andere Typen vorbereitet, ich hoffe also auf einen produktiven Frühling!
Ich möchte hier den Grund zeigen, warum bei dem türkischen Bogen nicht viel passiert ist. Ich bin etwas wankelmütig was den bevorzugten Bogentyp angeht. Mal muss ich unbedingt diesen haben, zwei Monate später aber doch jenen. Mir haben diese Krabbenbögen immer schon gut gefallen, und da bin ich auch dabei geblieben.
Ich habe zwei Rahmen vorbereitet, wobei ich einmal das Horn mit Bindan Cin und einmal mit Hautleim geklebt habe. Die Überlegung dabei ist, daß ich an dem mit Bindan Cin für den "richtigen" Kompositbogen mit Hautleim üben kann.
Hier ist der Bogen bevor ich ans Aufspannen gegangen bin. Ich finde, daß einem Kompositbogen ordentlich Reflex verpasst gehört. Das hat soweit auch funktioniert, allerdings hat sich unmittelbar am Beginn der Siyahversteifung eine unerwünschte Biegung gebildet.
Die Bilder sind thumbnails, bitte draufklicken für die große Version.

Ich hab diese Biegung mal ignoriert und den Bogen aufgespannt. Das war wirklich, wirklich sehr anstrengend.

Bei Standhöhe betrachtet ist mir zum ersten Mal aufgefallen, daß ich den "Siyahwinkel" etwas übertrieben habe. Die Proportionen stimmten auch nicht so richtig. Ich bin trotzdem mal ans Tillern gegangen, weil ich einfach neugierig war.

Das obige Foto zeigt den Auszug auf 60cm. Das Zuggewicht muss so um die 80# gewesen sein, ich hab nicht genau nachgeschaut. Ich hab den Bogen mit Pfeil ein paar Mal so weit gezogen und das war sehr kraftraubend, weil es von Beginn viel Kraft gebraucht hat. Ich denke, man sieht es dem Foto schon an, daß die ganze Angelegenheit sehr instabil war. Außerdem ist die Form nicht das, was ich eigentlich haben wollte. Ich habe deshalb an der Stelle der unerwünschten Biegung neue Siyahs eingespleißt. Im folgenden Foto kann man den V-Spleiß durch den Sehnenbelag durch erkennen.

Damit sah der Bogen schon so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte


So ganz nach Plan ist es aber nicht gelaufen, und beim Tillern muss ich wohl einiges falsch gemacht haben. Am Ende war vom Horn nicht mehr viel da. Dementsprechend viel Set hat der Bogen auch abkommen. Ich hab ihn trotz aller Unidealitäten (Gibt es das Wort?) eine einfache Dekoration verpasst,
damit er sich nicht ganz nackt präsentieren muss! Es regnet und es ist nicht besonders hell, deshalb hab ich leider keine besseren Fotos zusammengebracht. Das Wetter wird leider ein paar Tage so bleiben...


Adam Karpowicz hat auf ATARN gesagt, daß diese Bögen nur eine sehr dünne Hornschicht am Bauch hatten. Viel Set ist dadurch bedingt zu erwarten. Zum Vergleich ist hier ein Bogen aus der Graysonsammlung:
http://anthromuseum.missouri.edu/grayso ... albow.shtm
Die Bögen scheinen auch mit viel Sehnenbelag gebaut worden zu sein. Ich wollte mich da eigentlich aus Effizienzgründen nicht an die korrekte Bauweise halten. Mein Set ist unfreiwillig!


Länge Nocke zu Nocke über den Rücken: 128 cm
Breite: 38-40 mm
Zuggewicht bei 28": 50#
Ich glaube, viel weiter wird es ohne stacking nicht gehen, aber das probier ich erst aus, wenn der zweite fertig ist!

Jetzt muss ich leider schleunigst arbeiten gehen, dabei hab ich so viel im Forum nur im Überflug gelesen. Das gute ist, die Zeit hol ich mir wieder rein, wenn das Wetter besser geworden ist!


Gruß,
Daniel
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Ich habe zwar keine Ahnung vom Hornkomposit aber ich sag mal Hut ab klasse arbeit. !
Hast Du den Bogen bemalt oder Frau ? -> Auch sehr schön geworden !
Der Bogen hat gewalltig lange Siyhas ui ui ui
Wie ist Dein Urteil von der Verklebung : Horn und Bindan cin ?
Scheint ja gut zu halten?
Gruß acker
Hast Du den Bogen bemalt oder Frau ? -> Auch sehr schön geworden !
Der Bogen hat gewalltig lange Siyhas ui ui ui
Wie ist Dein Urteil von der Verklebung : Horn und Bindan cin ?
Scheint ja gut zu halten?
Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Danke 
Das Bemalen war ich, aber ich hab mit Lackstift geschummelt
Horn und Bindan Cin hat sehr gut funktioniert. Mir ist nicht negatives aufgefallen. Ich hab eine Freude mit dem Bindan Cin, weil bei der neuen Packung ein sehr gut eingestelltes Thixotropiermittel im Härter drin war. Ein Genuß zum Arbeiten, vor allem im Vergleich zur Sauerei mit dem Hautleim im tropisch aufgeheiztem Bad. Hängt sicher auch vom Holz ab, wie gut das geht.
Dieser Rahmen ist aus Süßkirschensplint. Ich möchte Jo nochmal dafür danken, daß er mir als ich damals angefangen habe, einige ausgezeichnete Streifen Holz für Rahmen geschenkt hat!
Bindan Cin hält bis 200°C, das ist gegenüber dem Epoxy ein Vorteil, wenn man Wärmekorrekturen durchführen muss.

Das Bemalen war ich, aber ich hab mit Lackstift geschummelt

Horn und Bindan Cin hat sehr gut funktioniert. Mir ist nicht negatives aufgefallen. Ich hab eine Freude mit dem Bindan Cin, weil bei der neuen Packung ein sehr gut eingestelltes Thixotropiermittel im Härter drin war. Ein Genuß zum Arbeiten, vor allem im Vergleich zur Sauerei mit dem Hautleim im tropisch aufgeheiztem Bad. Hängt sicher auch vom Holz ab, wie gut das geht.
Dieser Rahmen ist aus Süßkirschensplint. Ich möchte Jo nochmal dafür danken, daß er mir als ich damals angefangen habe, einige ausgezeichnete Streifen Holz für Rahmen geschenkt hat!
Bindan Cin hält bis 200°C, das ist gegenüber dem Epoxy ein Vorteil, wenn man Wärmekorrekturen durchführen muss.
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Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
@Daniel: Toll umgesetzt, die Chose mit dem Krabbenbogen. Zuerst einmal: Dieser Bogentyp ist sicherlich dem ganz runden koreanischen Flightbogen in der Schwierigkeit gleichzusetzen, was die Vorspannung angeht. Bezüglich der Siyahlängen ist der Krabbenbogen noch schwieriger, also ganz großes Kino.

Das Umarbeiten mit dem Siyahwinkel: Gut gelöst!
Sowas war tatsächlich notwendig, weil sich bei der ersten Version die Sehne garnicht löste.
Was das Setback anget: Ich habe mit einem Sammler von Krabbenbogen gesprochen. Fazit: Die haben nach dem Abspannen alle ordentlich Set und behalten den auch teilweise, wenn man sie nicht richtig lagert. Ein Komposit geht bei milder Wärme plus Rückspannschnur wieder in seine Ausgangsstellung (Krabbe) zurück. Also alles völlig normal mit deinem Bogen.
Das Aufspannen solcher Bogen sollte nicht ohne Aufspannhilfen passieren. Da sind sich die Jungs auf ATARN auch alle einig.
Was mir nicht so sehr gefällt, ist die Feinarbeit am Bogen, also die Kür, der Feinschliff, Outfit. Kannst du ein paar Detailaufnahmen reinstellen?

Das Umarbeiten mit dem Siyahwinkel: Gut gelöst!

Was das Setback anget: Ich habe mit einem Sammler von Krabbenbogen gesprochen. Fazit: Die haben nach dem Abspannen alle ordentlich Set und behalten den auch teilweise, wenn man sie nicht richtig lagert. Ein Komposit geht bei milder Wärme plus Rückspannschnur wieder in seine Ausgangsstellung (Krabbe) zurück. Also alles völlig normal mit deinem Bogen.
Das Aufspannen solcher Bogen sollte nicht ohne Aufspannhilfen passieren. Da sind sich die Jungs auf ATARN auch alle einig.
Was mir nicht so sehr gefällt, ist die Feinarbeit am Bogen, also die Kür, der Feinschliff, Outfit. Kannst du ein paar Detailaufnahmen reinstellen?
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Danke 
Ich stell mir die Koreaner schon sehr anspruchsvoll vor. Ich fand den nicht so schlimm. Ich hab einige Wärmekorrekturanläufe gebraucht, bis das mit der Sehne gepasst hat, sonst ging es. Tillerfehler hab ich sicher genug gemacht. Man sieht es eh, die Wurfarme haben unterschiedlich leiden müssen und unterschiedlich Set bekommen. Das ist das wichtigste, was beim nächsten Modell nicht passieren darf. Ich muss mal schauen, ob sich das mit Wärme richten lässt, vielleicht habe ich Glück. Dann würde ich mich nochmal reinhängen! Das wär schon super, aber ich erwarte mir nicht zu viel. So finde ich, daß sich ein aufwendiges Finish nicht lohnt. Die Siyahs kommen mir auch zu klobbig vor. Fotographieren geht bei dem Licht nicht gut, hab halt die Reflektion vom Blitz drauf.
Ich hab diesmal bei der letzten Sehnenschicht eine Frischhaltefolie drübergespannt. Das hat eine brauchbare Oberfläche gegeben, aber es war noch Feilarbeit notwendig. Das war aber nicht so toll, weil die Feile verklebt. Die durchsichtige Folie ist gut, weil ich so kontrollieren kann, daß nichts verrutscht, aber sonst muss ich das noch besser hinkriegen.

Ich stell mir die Koreaner schon sehr anspruchsvoll vor. Ich fand den nicht so schlimm. Ich hab einige Wärmekorrekturanläufe gebraucht, bis das mit der Sehne gepasst hat, sonst ging es. Tillerfehler hab ich sicher genug gemacht. Man sieht es eh, die Wurfarme haben unterschiedlich leiden müssen und unterschiedlich Set bekommen. Das ist das wichtigste, was beim nächsten Modell nicht passieren darf. Ich muss mal schauen, ob sich das mit Wärme richten lässt, vielleicht habe ich Glück. Dann würde ich mich nochmal reinhängen! Das wär schon super, aber ich erwarte mir nicht zu viel. So finde ich, daß sich ein aufwendiges Finish nicht lohnt. Die Siyahs kommen mir auch zu klobbig vor. Fotographieren geht bei dem Licht nicht gut, hab halt die Reflektion vom Blitz drauf.
Ich hab diesmal bei der letzten Sehnenschicht eine Frischhaltefolie drübergespannt. Das hat eine brauchbare Oberfläche gegeben, aber es war noch Feilarbeit notwendig. Das war aber nicht so toll, weil die Feile verklebt. Die durchsichtige Folie ist gut, weil ich so kontrollieren kann, daß nichts verrutscht, aber sonst muss ich das noch besser hinkriegen.
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Einfach nur Wahnsinn!
Umso mehr ich mich in die Materie Kompositbogen einlese, umso komplizierter wird der Bau. Dein Bogen ist ein Prachtstück. Ein paar kleine Stärkenmaße im Wurfarm wären noch klasse
(und Weg/Kraft-Diagramm, und Schussverhalten, und Pfeilgeschwindigkeit, und und und
)
Hut ab!
Umso mehr ich mich in die Materie Kompositbogen einlese, umso komplizierter wird der Bau. Dein Bogen ist ein Prachtstück. Ein paar kleine Stärkenmaße im Wurfarm wären noch klasse


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- Snake-Jo
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Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
@Daniel: Die Bemalung sieht gut aus!
Noch ein paar Grundlagen: Ein extrem zurück biegender Krabbenbogen oder auch ein koreanischer Flightbogen, wo sich die Tipps berühren, ist nicht aufspannbar für das sofortige Schießen. Beide Typen müssen zwangsläufig über Formen (Tepeliks) oder über eine Biege-Vorrichtung, wie sie auch bei Micha Wolf im Reflexbogenbuch gezeigt wird, erstmal vorsichtig aufgespannt werden. Oft unter Zuhilfenahme von Wärme. Wenn die Bogen dann wieder erkaltet sind und ihre Form behalten, kann man mit dem Schießen beginnen.
Spannt man diese Bogen ab, gehen sie nicht sofort wieder in den Kreisbogen oder in die Krabbenform zurück, sondern zeigen eine wellenförmige Form. Dies ist normal.
Kriegsbogen waren deshalb nicht so stark reflex gebogen, weil man sie schnell bereit machen mußte. Oder sie blieben tagsüber aufgespannt.

Noch ein paar Grundlagen: Ein extrem zurück biegender Krabbenbogen oder auch ein koreanischer Flightbogen, wo sich die Tipps berühren, ist nicht aufspannbar für das sofortige Schießen. Beide Typen müssen zwangsläufig über Formen (Tepeliks) oder über eine Biege-Vorrichtung, wie sie auch bei Micha Wolf im Reflexbogenbuch gezeigt wird, erstmal vorsichtig aufgespannt werden. Oft unter Zuhilfenahme von Wärme. Wenn die Bogen dann wieder erkaltet sind und ihre Form behalten, kann man mit dem Schießen beginnen.
Spannt man diese Bogen ab, gehen sie nicht sofort wieder in den Kreisbogen oder in die Krabbenform zurück, sondern zeigen eine wellenförmige Form. Dies ist normal.
Kriegsbogen waren deshalb nicht so stark reflex gebogen, weil man sie schnell bereit machen mußte. Oder sie blieben tagsüber aufgespannt.
- klaus1962
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Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Ich hab zwar überhaupt keine Ahnung von solchen Bögen, aber ich erstarre vor Ehrfurcht.
Und Deine Buildalongs lesen sich wie Krimis. Da ist nicht nur das furchteinflößend, gebogene Ergebnis außergewöhnlich, sondern auch die Entstehungsgeschichte des Bogens.
Sowas werd ich wahrscheinlich nie bauen, aber sehen würde ich schon gern noch mehr.
Gratuliere und möge er Dir lange halten !
Gruß
Klaus
Und Deine Buildalongs lesen sich wie Krimis. Da ist nicht nur das furchteinflößend, gebogene Ergebnis außergewöhnlich, sondern auch die Entstehungsgeschichte des Bogens.
Sowas werd ich wahrscheinlich nie bauen, aber sehen würde ich schon gern noch mehr.

Gratuliere und möge er Dir lange halten !
Gruß
Klaus
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
@juma: Danke! Die Wurfarme sind in der Mitte ca. 10mm dick. Der Dickentaper ist nicht besonders groß. Die Dicke varriert so um +/- 1mm über den Biegebereich schätze ich. Hab gerade keine Schiebelehre zu Hand. Ich hab nichts zur Messung der Pfeilgeschwindigkeit, aber ich bin mir sehr sicher, daß jeder meiner Holzbögen (ok, jeder ist gut, ich hab nur zwei) in dieser Zuggewichtsgegend schneller ist. Die sind aber auch besser gebaut.
Ich habe gestern und heute das Zuggewicht gemessen. Liegt bei ca. 60# bei 28". Ich nehme an, das liegt daran, daß es zur Zeit kühl ist. So eine Kurve ist immer eine Momentaufnahme, vor allem weil er noch nicht so ausführlich eingeschossen ist.
@Jo: Ja, stimmt! Ich glaub bei 50# oder höher schafft man das nicht mehr ohne Tepeliks. Bevor ich den Bogen in einer für mich beherrschbaren Zuggewichtsgegend hatte, habe ich Tepeliks verwendet. Anfangs musste ich dazu meine 80kg Körpergewicht gut einsetzen, um einen Arm für das Wickeln des Seils frei zu halten. Ich kam ins Schwitzen. Der Bogen war zu diesem Zeitpunkt noch deutlich zu stark. Ich musste mehrmals das Horn reduzieren, bevor ich die Sehne sinnvoll raufbekam. Ich habe einen Holzrahmen zusammengeschraubt, mit dem ich meine Tillerbaumkonstruktion zum Aufspannen benutzen kann. Da kann ich den Bogen auflegen und den Griff mit meiner Tillerseilwinde runterziehen. Am Anfang hab ich zwei der drei Schrauben an der Umlenkrolle samt der Dübel aus dem Boden gezogen. Naja, selbst schuld, wenn man unbedingt einen zuggewichtigen Bogen haben will und nicht viel Plan vom Design hat... ich glaub aber, diesmal hab ich was draus gelernt!
@Klaus: Danke auch dir! Das mit der Furcht legt sich mit steigendem Vertrauen in die eigenen Sehnenbackings. Ich hatte trotzdem noch zittrige Hände beim weiteren Ausziehen, aber ich hab mich diesmal ohne Helm getraut! Die Entstehungsgeschichte stellt nicht gerade das Soll dar. Mir fehlt da noch ein bißchen die Ruhe, aber das ist halt schwierig, wenn ich unbedingt fertig werden will bzw. leichte Anzeichen von Besessenheit bei mir beobachte. Das Schreiben hier hat für mich daher ein bißchen therapeutischen Charakter.
Gruß,
Daniel

Ich habe gestern und heute das Zuggewicht gemessen. Liegt bei ca. 60# bei 28". Ich nehme an, das liegt daran, daß es zur Zeit kühl ist. So eine Kurve ist immer eine Momentaufnahme, vor allem weil er noch nicht so ausführlich eingeschossen ist.
@Jo: Ja, stimmt! Ich glaub bei 50# oder höher schafft man das nicht mehr ohne Tepeliks. Bevor ich den Bogen in einer für mich beherrschbaren Zuggewichtsgegend hatte, habe ich Tepeliks verwendet. Anfangs musste ich dazu meine 80kg Körpergewicht gut einsetzen, um einen Arm für das Wickeln des Seils frei zu halten. Ich kam ins Schwitzen. Der Bogen war zu diesem Zeitpunkt noch deutlich zu stark. Ich musste mehrmals das Horn reduzieren, bevor ich die Sehne sinnvoll raufbekam. Ich habe einen Holzrahmen zusammengeschraubt, mit dem ich meine Tillerbaumkonstruktion zum Aufspannen benutzen kann. Da kann ich den Bogen auflegen und den Griff mit meiner Tillerseilwinde runterziehen. Am Anfang hab ich zwei der drei Schrauben an der Umlenkrolle samt der Dübel aus dem Boden gezogen. Naja, selbst schuld, wenn man unbedingt einen zuggewichtigen Bogen haben will und nicht viel Plan vom Design hat... ich glaub aber, diesmal hab ich was draus gelernt!
@Klaus: Danke auch dir! Das mit der Furcht legt sich mit steigendem Vertrauen in die eigenen Sehnenbackings. Ich hatte trotzdem noch zittrige Hände beim weiteren Ausziehen, aber ich hab mich diesmal ohne Helm getraut! Die Entstehungsgeschichte stellt nicht gerade das Soll dar. Mir fehlt da noch ein bißchen die Ruhe, aber das ist halt schwierig, wenn ich unbedingt fertig werden will bzw. leichte Anzeichen von Besessenheit bei mir beobachte. Das Schreiben hier hat für mich daher ein bißchen therapeutischen Charakter.

Gruß,
Daniel
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Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Manoman, was für geile Arbeiten. Hut ab, mehr geht nicht. Jo hat Recht! Ganz großes Kino.
Irgendwann versuche ich mich auch mal daran.
Irgendwann versuche ich mich auch mal daran.
Gruss Matthias
Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Danke dir!
Da geht schon mehr
Ich sehe jetzt Sachen, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Beispiel: Die Fadeouts nach dem Griff sind eigentlich zu lang. Wenn ich die 4-5 cm kürzer gemacht hätte, hätte ich die Biegung näher am Griff gehabt und einen größeren Bereich zur Biegung ausnutzen können. Ich denke, daß hätte den Set reduziert und würde auch das Stacking weiter nach hinten verlagern. Ich würde gerne so 30 bis 31 Zoll ziehen, das geht mit dem nicht. Ist aber kein Beinbruch, das Gewicht beherrsche ich mit dem Daumen sowieso noch nicht.
Ich hab natürlich trotzdem eine Freude mit dem Bogen!
Gruß,
Daniel
Da geht schon mehr

Ich sehe jetzt Sachen, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Beispiel: Die Fadeouts nach dem Griff sind eigentlich zu lang. Wenn ich die 4-5 cm kürzer gemacht hätte, hätte ich die Biegung näher am Griff gehabt und einen größeren Bereich zur Biegung ausnutzen können. Ich denke, daß hätte den Set reduziert und würde auch das Stacking weiter nach hinten verlagern. Ich würde gerne so 30 bis 31 Zoll ziehen, das geht mit dem nicht. Ist aber kein Beinbruch, das Gewicht beherrsche ich mit dem Daumen sowieso noch nicht.
Ich hab natürlich trotzdem eine Freude mit dem Bogen!

Gruß,
Daniel
- Faltenhemd rigoros
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- Registriert: 06.04.2006, 12:16
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
sehr cool!
Sieht wirklich übel aus, die Vorspannung auf dem ersten Bild
Gratulation und viel Erfolg beim Nächsten.
Gruss, Falti
Sieht wirklich übel aus, die Vorspannung auf dem ersten Bild

Gratulation und viel Erfolg beim Nächsten.
Gruss, Falti
Re: Kompositbogen-Präsentationsthread 1
Hm, der müßte dann ja bei um / über 70# bei 30" liegen , sehr schön zu sehen wie das Zuggewicht ab ca 25" stark ansteigt.
Warum kein Dickentaper im Holz ?
War das bei den originalen auch so ?
Gruß acker
Warum kein Dickentaper im Holz ?
War das bei den originalen auch so ?
Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.