Hi!
Hmm.. letztes Mal war April. Das dauert echt lange, bis so ein Teil fertig ist. Ich hab nebenher aber noch andere Typen vorbereitet, ich hoffe also auf einen produktiven Frühling!
Ich möchte hier den Grund zeigen, warum bei dem türkischen Bogen nicht viel passiert ist. Ich bin etwas wankelmütig was den bevorzugten Bogentyp angeht. Mal muss ich unbedingt diesen haben, zwei Monate später aber doch jenen. Mir haben diese Krabbenbögen immer schon gut gefallen, und da bin ich auch dabei geblieben.
Ich habe zwei Rahmen vorbereitet, wobei ich einmal das Horn mit Bindan Cin und einmal mit Hautleim geklebt habe. Die Überlegung dabei ist, daß ich an dem mit Bindan Cin für den "richtigen" Kompositbogen mit Hautleim üben kann.
Hier ist der Bogen bevor ich ans Aufspannen gegangen bin. Ich finde, daß einem Kompositbogen ordentlich Reflex verpasst gehört. Das hat soweit auch funktioniert, allerdings hat sich unmittelbar am Beginn der Siyahversteifung eine unerwünschte Biegung gebildet.
Die Bilder sind thumbnails, bitte draufklicken für die große Version.
Ich hab diese Biegung mal ignoriert und den Bogen aufgespannt. Das war wirklich, wirklich sehr anstrengend.
Bei Standhöhe betrachtet ist mir zum ersten Mal aufgefallen, daß ich den "Siyahwinkel" etwas übertrieben habe. Die Proportionen stimmten auch nicht so richtig. Ich bin trotzdem mal ans Tillern gegangen, weil ich einfach neugierig war.
Das obige Foto zeigt den Auszug auf 60cm. Das Zuggewicht muss so um die 80# gewesen sein, ich hab nicht genau nachgeschaut. Ich hab den Bogen mit Pfeil ein paar Mal so weit gezogen und das war sehr kraftraubend, weil es von Beginn viel Kraft gebraucht hat. Ich denke, man sieht es dem Foto schon an, daß die ganze Angelegenheit sehr instabil war. Außerdem ist die Form nicht das, was ich eigentlich haben wollte. Ich habe deshalb an der Stelle der unerwünschten Biegung neue Siyahs eingespleißt. Im folgenden Foto kann man den V-Spleiß durch den Sehnenbelag durch erkennen.
Damit sah der Bogen schon so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte
So ganz nach Plan ist es aber nicht gelaufen, und beim Tillern muss ich wohl einiges falsch gemacht haben. Am Ende war vom Horn nicht mehr viel da. Dementsprechend viel Set hat der Bogen auch abkommen. Ich hab ihn trotz aller Unidealitäten (Gibt es das Wort?) eine einfache Dekoration verpasst,
damit er sich nicht ganz nackt präsentieren muss! Es regnet und es ist nicht besonders hell, deshalb hab ich leider keine besseren Fotos zusammengebracht. Das Wetter wird leider ein paar Tage so bleiben...
Adam Karpowicz hat auf ATARN gesagt, daß diese Bögen nur eine sehr dünne Hornschicht am Bauch hatten. Viel Set ist dadurch bedingt zu erwarten. Zum Vergleich ist hier ein Bogen aus der Graysonsammlung:
http://anthromuseum.missouri.edu/grayso ... albow.shtm
Die Bögen scheinen auch mit viel Sehnenbelag gebaut worden zu sein. Ich wollte mich da eigentlich aus Effizienzgründen nicht an die korrekte Bauweise halten. Mein Set ist unfreiwillig!
Länge Nocke zu Nocke über den Rücken: 128 cm
Breite: 38-40 mm
Zuggewicht bei 28": 50#
Ich glaube, viel weiter wird es ohne stacking nicht gehen, aber das probier ich erst aus, wenn der zweite fertig ist!
Jetzt muss ich leider schleunigst arbeiten gehen, dabei hab ich so viel im Forum nur im Überflug gelesen. Das gute ist, die Zeit hol ich mir wieder rein, wenn das Wetter besser geworden ist!
Gruß,
Daniel