
Hier der Bogen im Auszug von rund 50 cm. Ich bespreche mal die einzelnen Bogenteile:
Gabelbogen: Biegt sich normal. Man muss nur aufpassen, dass der Zug an der Gabel ( = Sehnenlänge) gleich ist, sonst verwindet sich der Wurfarm. Die Gabel wird nicht zusammengezogen, sondern bleibt starr.
Federstab: Dieser wandert einfach nur durch die Gabel und zwar relativ wenig, rund 10 mm Strecke. Es entsteht keine merkliche Reibung. Es gibt aber auch keinen Effekt auf den Auszug bzw. das Zuggewicht weil ja kein Zug, keine Beugung, kein Druck entsteht. Einfach nur ein unwichtiges Anhängsel, welches den Bogen schwerer macht.
Gegenstab: Entgegen der hier gestellten Prognosen hat der Gegenstab keine Auswirkung auf den Federstab. Im Gegenteil: Mit zunehmendem Auszug biegt sich der Gabelbogen und der starr bleibende Gegenstab liegt dann mehr oder weniger an (s. Abb.). Total interessant: Dies kann man technisch nutzen! Zum Beispiel wenn sich der Gabelbogen griffnah stark biegt, wird mit zunehmendem Auszug der Gegenstab den Hauptbogen stützen. Beim Abschuss kommt der Gegenstab wieder frei und trägt dann nicht zur Masse des Wurfarms bei!!!
Effektive Bogenlänge dieses Modelbogens waren 98 cm. Bei einem Auszug von immerhin 24" hat sich der Bogen verabschiedet. Lag aber eher am Material: Die Eibe des Gabelbogens war zu spröde geworden.
Lohnt sich nun ein Weiter-Experimentieren? Ich denke ja, denn mich reizt es, den Federbogen an der Gabel festzumachen. Das Zuggewicht würde sich wahrscheinlich tierisch erhöhen.