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Re: Tiller-Tipp von Anfänger erbeten

Verfasst: 02.05.2010, 16:36
von Galighenna
Leinölfirnis wird meistens mehr als einmal aufgetragen, ja. Beim ersten Mal saugt das Holz das Öl ja noch sehr stark auf. Man pinselt das Holz beim ersten Mal so lange und oft direkt hintereinander ein, bis das Holz kein Öl mehr aufsaugt. Dann lässt man es noch 30min bis 1h ein wenig ziehen, und wischt dann alles übrige mit einem Lappen ab.
Das sollte dann nach etwa ein oder 2 Tagen ausgehärtet sein, je nachdem wie viel Öl das Holz aufgenommen hat.

Danach "poliert" man den Pfeil/Bogen mit gaanz feiner Stahlwolle, um das letzte Bischen zu glätten. Anschließend sollte man dann noch einmal mit einem Lappen das Holz ölen. Dadurch wird das, was durch die Stahlwolle weggeschliffen wurde, wieder nachgeölt, so das die Oberfläche wieder "dicht" ist.
Dann ist es eigentlich so weit fertig. Manche polieren dann nochmal und ölen nochmal nach, je nach dem wie "paranoid" man das Holz versiegeln will...

Re: Tiller-Tipp von Anfänger erbeten

Verfasst: 02.05.2010, 18:49
von Heidjer
Zum Leinölfirnis ja beim ersten mal mehrfach auftragen, so mindestens dreimal mit Zwischenschliff mit feiner Stahlwolle (000 oder 0000) dann je nach Nutzung alle 6 Monate (viel) bis 2 Jahre (fast nie) nachölen, da ist das Polieren dann nicht mehr nötig schadet aber auch nicht. ;)
Leinölfirnis härtet durch Oxidation, Sauerstoffaufnahme durch die Luft. Das bedeutet je schlechter es trocknet, (aushärtet) desto besser ist das Holz schon geschützt. Das Leinöl bekommt nur noch Luft von der Aussenseite und nicht mehr aus dem Holz, kann also nur noch von der Aussenseite aushärten. Das merkt man aber beim ölen jede Schicht braucht länger zum trocknen. Mehr als sechs Schichten machen aber auch keinen Sinn mehr. Ich habe mal einen Versuch mit Pfeilschäften gemacht und sie in ein Rohr mit Leinölfirnis drei Tage getaucht und dabei in die Sommersonne gestellt. Die Schäfte waren komplett durchtränkt. Nach acht Tagen dann Federn aufgeklebt und geschossen, ein Pfeil brach nach sechs Monaten und das Leinöl im Kern war noch nicht durchgehärtet. ::)
Was die Bogenlänge angeht ist auch nicht immer einfach die Länge zu Messen. ;D Bei geraden Glasbögen von Nockkerbe zu Nockkerbe über den Rücken gemessen kommt das sehr genau hin mit Länge minus 7,5 cm.
Die AMO hat das sogar umgedreht, wenn Du jetzt einen Ami-Bogen (oder auch andere Bögen die sich an der AMO orientieren) kaufst ist die Bogenlänge über die benötigte Sehne definiert. Sehnenlänge plus drei Zoll ist die Bogenlänge, Punkt. Das ergibt öfter Mißverständnisse beim Sehnenkauf, unser Materialwart im Verein hat vor drei Jahren drei Sehnen von 66" länge gekauft statt drei Sehnen für  66" Bögen.  :D
Das alles, liegt daran, das es viele Bögen gibt wo das Messen schwierig wird, bei Snaky Bögen oder Recurves mit seltsamen Griffstücken kommt man selbst beim Messen über den Rücken bei aufgespannten Bogen nicht unbedingt auf die richtige Länge. Reflexe und deflexe Stellen im Bogen machen es schwer die Sehnenlänge ohne den Bogen aufzuspannen zu messen, bzw zu errechnen. ;)

Gruß Dirk

Re: Tiller-Tipp von Anfänger erbeten

Verfasst: 02.05.2010, 19:53
von Galighenna
Das mit dem Mehrfachauftragen beim ersten Durchgang bezog sich darauf, wenn beim ersten Streichen das Öl noch flüssig ist, aber schon vom Holz aufgesaugt wurde, so das die Oberfläche nicht mehr feucht ist. Dann sollte man gleich an der Stelle noch was nachpinseln. Ohne Nachschleifen. Das Öl ist ja schließlich noch nicht gehärtet...
Wenn das Holz dann nichts mehr wegsaugt, dann noch n Weilchen warten, abwischen und dann aushärten lassen ;)
Dann mit stahlwolle nachschleifen und einmal dünn nachölen. Fertig!

(nicht das es da Missverständnisse gibt ;) )