Langbogen Bauanleitung

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Beitrag von Ravenheart »

Ja, biegt noch zu sehr griffnah! Links is etwas besser, aber auch noch zu steif im endnahen Drittel!

Nicht weiter ausziehen, bevor der Tiller nicht perfekt ist! Sonst werden Schwachstellen überlastet!

Gleichmäßig wegnehmen: Darauf gibt es 2 Antworten:

Wissenschaftlich gesehen: Nein! Die Steifigkeit ist abhängig von der Fläche des Querschnitts und der Form des Querschnitts. Nimmst Du gleichmäßig weg, reduzoerst Du die dünneren Bereiche PROZENTUAL gesehen mehr!

Praktisch gesehen: ja! ICH nehme, wenn er zu stark ist, gleichmäßig was weg und passe dann sofort den Tiller wieder an...Es sei denn, es gibt noch steife Stellen, so wie hier!

Hier erst mal die steifen Bereiche bei diesem Auszug so nacharbeiten, dass der Tiller perfekt ist! Dabei verliert er ja! Machst Du irgendwo einen kleinen fehler, schießt z.B. über's Ziel hinaus, musst Du den Rest wieder anpassen. Dabei verliert er wieder! Daher:

Erst wenn der Tiller gut ist kommt die Reduzierung. Immer noch bei DIESEM Auszug!

Und erst wenn Du bei diesem Auszug a) das richtige Zuiggewicht und b) einen sauberen Tiller hast, ziehst Du bis zur nächsten Kerbe! Und dann so weiter..

Rabe
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Beitrag von Ravenheart »

So ungefähr:

Bild

Die Krümmung beginnt ca. 10 cm vom Griff entfernt, und wird zum Ende stetig stärker, nur die letzten 10 cm sind dann wieder steif... Der Griffbereich darf bei diesem Typ auch LEICHT mitbiegen..

Rabe
shantam

und fertig ist er..

Beitrag von shantam »

..zwar nicht perfekt,aber dafür das es mein aller erster ist,finde ich ihn ziemlich gut.

er ist 1,85m lang
auszug 26"
und hat 40#

der tiller ist nicht perfekt,macht aber nix, mach ich beim nächsten besser.

ich habe bis jetzt so 300 schüsse damit gemacht,die chancen stehen gut das er hält.

nach ein bischen hilfe mit dem nockpunkt und so schiest er SAUGUT.find ich jedenfals.
ich bin auch beim bogen schiesen noch ein blutiger anfänger,aber ich trff die scheibe ziemlich oft.

also danke für eure hilfe ohne euch hätte ich das nie geschaft(ich hätte aber auch erst garnicht angefangen):D

[img]javascript:paste('[img]http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11589/thumb_gespannt.jpg[/img]');[/img]

[img]javascript:paste('[img]http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11589/thumb_vollauszug.jpg[/img]');[/img]
Benutzeravatar
magenta
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 567
Registriert: 10.11.2003, 09:58

Tolles Teil

Beitrag von magenta »

Glückwunsch - ich finde den Bogen echt super.
Der Tiller ist m.E. sehr gelungen. Für ein Erstlingswerk eine hervorragende Arbeit.
Wieso aber bei der Länge nur 26 Zoll Auszug?
Der verträgt doch sicher 28 "!?
Ich kann allerdings Mahagoni als Bogenholz nicht einschätzen.

Klaus
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Ja!

Beitrag von Ravenheart »

Gratuliere! Damit kannst Du Dich überall sehen lassen, und darfst auch sagen, dass die FC "mitgearbeitet" hat, lach...

...ein "Erstling", der DEN Namen nicht wirklich verdient!

Hab viel Freude damit!!

Rabe

:-)
shantam

RE: Tolles Teil

Beitrag von shantam »

Original geschrieben von magenta

Glückwunsch - ich finde den Bogen echt super.
Der Tiller ist m.E. sehr gelungen. Für ein Erstlingswerk eine hervorragende Arbeit.
Wieso aber bei der Länge nur 26 Zoll Auszug?
Der verträgt doch sicher 28 "!?
Ich kann allerdings Mahagoni als Bogenholz nicht einschätzen.

Klaus
zur länge,
ich als 1,72m schrumpfgermane zieh halt nicht länger(oder falsch gemessen?8-| ).

zum holz,
zumindest für den bauch bei 40-50# scheint mahagony zu gehen.

wenn wer was will,zum probieren, bescheid sagen,da ist noch was über.
tomtux
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1671
Registriert: 16.03.2005, 12:35

Beitrag von tomtux »

ich schliesse mich dem allgemeinen glückwunschtenor vollinhaltlich an.

ich bin 1,80 gross und zieh je nach bogen max. 27". ich glaub nicht, dass du da falsch gemessen hast.
Benutzeravatar
Silberwolke
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 485
Registriert: 13.08.2008, 14:18

Re:

Beitrag von Silberwolke »

Griffbereich: (nach oben 4, nach unten 8 cm von der Mitte aus gemessen) b = 3 cm, d = 3,5 cm

- beide Wurfarme symmetrisch biegen. wobei der untere einen "Tick" steifer sein soll, und zwar so viel, dass auf Standhöhe der Abstand zur Sehne (in WA-Mitte gemessen) unten 3 - 5 mm geringer ist als oben.
Benutzeravatar
Silberwolke
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 485
Registriert: 13.08.2008, 14:18

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Silberwolke »

@ravenhart
Die Frage eines Anfängers (bitte nicht lachen):
Wieso sollen die Wurfarme unterschiedlich lang sein? Was wäre, wenn der Bogen symmetrisch wäre?
Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Squid (✝) »

Moin,
unterschiedlich lange Arme sind ein "Kann", kein Muß. Beides - gleichlang und asymetrisch - hat Vor- und Nachteile

Guckstu mal hier:
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... ic=10100.0

Da wird die Problematik umfassend erörtert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Benutzeravatar
Silberwolke
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 485
Registriert: 13.08.2008, 14:18

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Silberwolke »

@Squid
Danke für die Antwort.

Jetzt noch ein paar Anfängerfragen (bitte nicht lachen):
Jeder Jahresring hat zwei Schichten: Eine hellere (Frühholz) und eine Dunklere (Spätholz). Wenn man den Rücken eines Bogens frei legt, welche Schicht sollte sichtbar sein, die Dunklere oder die Hellere? Rein logisch meine ich, das solle die Hellere sein, weil damit ein Jahresring beginnt, aber sicher bin ich nicht. Ist das für jede Holzart gleich? Ich habe mit einem Eibenrohling  begonnen. Mit welchem Werkzeug geht das am besten? Ein Ziehmesser ist zu unpräzise, mit einem Taschenmesser brauchte ich mehrere Stunden für 10 cm. Wann ist ein Jahresring verletzt? Wenn man mehr als die Hälfte einer Schicht abgetragen hat? Wenn man bis zur andersfarbigen Schicht gekommen ist?
Benutzeravatar
Brent
Full Member
Full Member
Beiträge: 186
Registriert: 22.10.2007, 18:52

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Brent »

Zum Abziehen nehme ich da 'ne Scherbe, einfach Glasflasche zerhauen und die besten Scherben nehmen (natürlich immer aufpassen mit Augen/Fingern usw.!), mit den Viechern kann man unglaublich präzise arbeiten!
Infos zu Tunieren der OSV Bogensparte unter http://turniere.osv-bogensparte.de
Benutzeravatar
tyron
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 254
Registriert: 18.08.2005, 16:23

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von tyron »

Mit welchem Werkzeug geht das am besten? Ein Ziehmesser ist zu unpräzise, mit einem Taschenmesser brauchte ich mehrere Stunden für 10 cm.
Kleiner Tipp bevor du dir die Finger an Scherben hin machst. Versuche ein anderes Ziehmesser.
Zum einen sind die Formen unterschiedlich, jedem liegt da ein anderes besser, zum anderen auch die Abmessungen. Beides bestimmt individuell mit welchem du besser klar kommst.
Das andere ist die Schärfe des Messers. Meine ist so scharf, dass feinste Abnahme von Material keinerlei Problem darstellt.
Und der Umgang mit dem Ziehmesser soltle eben mal auch ausprobiert werden.Sprich Wie-halten-um-gewünschtes-Ergebnis-zu-erhalten.

Gruß
tyron
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.
Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Ravenheart »

Ziehmesser gibt es in sehr vielen verschiedenen Ausführungen (gerade, gebogen, gewölbt), und jede davon kann auch noch unterschiedlich geschliffen sein (linear, ballig, hohl), und jede davon wiederum auch noch auf 2 Arten gehalten werden (Anschliff oben/unten).

Das ergibt sehr viele Varianten, und man muss schon testen, bzw. manchmal auch von Fall zu Fall entscheiden, welche gerade geeignet ist.

Hinzu kommt: Je nach Aufgabe und/oder Holzart ist mal "sauscharf" und mal "etwas stumpfer" besser geeignet!

Prinzipiell aber würde ein gutes, in vieler Hinsicht (s.o.) "mittleres" Ziehmesser als einziges Bogenbauwerkzeug genügen!

Mein Favorit als "Universalgerät" ist dies:

http://www.dick.biz/cgi-bin/dick.storef ... iew/700937

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 20.08.2008, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Langbogen Bauanleitung

Beitrag von Squid (✝) »

1. Holzschichten / Jahresringe:
Nein, das ist nicht bei allen Holzarten gleich. Bei Esche z.B. ist das bröselige Frühholz dunkel, das feste Spätholz ist hell.
Die Spätholzschicht ist die Schicht, auf die wir als Bogenbauer abstellen. Denn daraus kommt die Stärke des Bogens. Das Frühholz schleppen wir nur als unvermeidlichen Ballast mit herum  ;)
Der Rücken sollte natürlich aus einem Spätholzring bestehen.

2. Werkzeug: Raspel (seitlich arbeiten), damit lässt sich Holz bis auf einen Ring VOR dem "auserwählten" gut abtragen. Und dann mit einer scharfen bzw. gut angegrateten Ziehklinge weitermachen und die Reste des drüberliegenden Ringes abschaben.
Fähige Menschen können auch mit einem Ziehmesser im Abstand von nur einem Ring arbeiten - die erspüren die Frühholzschicht und führen das Messer in dieser Schicht. Ich kann mit Ziehmessern gar nicht, dafür komm ich mit Beil und Khukuri schnell und sicher bis auf die Frühholzschicht über dem gewählten Ring.

3. Ein Jahresring ist verletzt, wenn irgendwo Material herausgetrennt ist. Is ja irgendwie logisch...
Wann das gefährlich wird, ist unterschiedlich und muss individuell beurteilt werden.
Wenn du einen 5 mm starken Ring hast und da drin ist ein 1 mm tiefer Schnitt, dann kannst du den Ring natürlich durchgehend auf 4 mm herunterarbeiten und damit einen guten Bogen bauen. Die Beschädigung - und damit die potentielle Bruchstelle ist ja weg.

Ist der Jahresring aber nur 3 mm stark und der Schnitt 2 mm tief und durchgehend von Seite zu Seite, ist das eine kritische Beschädigung, denn es ist nicht genug Material nach dem Abtragen übrig.

Wenn wiederum ein Astloch von 4 mm Durchmesser irgendwo im Rückenring ist, dann ist das in den allermeisten Fällen unproblematisch.

Ziehklinge: http://www.feinewerkzeuge.de/zieh.htm mit Info
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 20.08.2008, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Antworten

Zurück zu „Bogenbau“