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Glücksfall

Verfasst: 11.10.2004, 03:31
von MacBumm (✝)
Tach zusammen!

Bei den Pfeilwunden hatte ich das Glück, auf Ambroise Parré zu stoßen: Er gilt heute als Begründer der modernen Chirurgie.

Ich habe hier schon über Louis Lewin berichtet und darüber, dass ich mich an seinem Inhaltsverzeichnis, das ich gerade für das Internet überarbeite, orientieren möchte.

Der Bursche hat mich interessiert: Ich wollte mehr wissen... Am Ende der Recherche stelle ich fest, dass Lewin der Vater der modernen Toxikologie ist. Das bedeutet, dass ich die Wurzel habe: Es kann losgehen!

Tüskes! Hubert

Die Wurzel

Verfasst: 11.10.2004, 15:52
von Taran
Die Wurzel (radix), also gehst du im besten Sinne radikal ran - viel Erfolg!
Oder machst du jetzt einen auf Zahnarzt...:D

Meine Literatur (bis jetzt)

Verfasst: 14.10.2004, 14:19
von Archiv
Hai

Mangels eigener HP, poste ich hier mal meine Liste von Büchern, die ich bis jetzt gefunden habe.

1. Wilhelm Rau -- Altindisches Pfeilgift
2. Dr. J. Steiner -- Das Amerikanische Pfeilgift Curare
3. Christine Henle -- Gefährliche Giftpflanzen in Haus, Garten und Natur
4. Hiller / Bickerich -- Giftpflanzen und Arzneipflanzen
5. Max Daunderer -- Lexikon der Pflanzen- und Tiergifte
6. Karger-Decker -- Gifte, Hexensalben, Liebestränke
7. Bruno Wolters -- Drogen, Pfeilgift und Indianermedizin
8. Roth/ Daunderer/ Kormann -- Giftpflanzen - Pflanzengifte
9. Hans Leuenberger -- Gesund durch Gift (Entdeckungsgeschichte des Pfeilgiftes)
10. Paul Geiger -- Beitrag zur Kenntnis der Ipoh-Pfeilgifte
11. Louis Lewin -- Die Pfeilgifte (Reprint)
12. Hans Dieter Neuwinger -- Afrikanische Arzneipflanzen und Jagdgifte

to be continued!
:-)

... Pfeilgifte noch ein Buchtipp ...

Verfasst: 07.11.2004, 00:15
von Blauer Reiter
@ MacBumm

Hier ein nicht ganz so günstiger Buch-Tipp da der VK bei ca. 68,- €uronen liegt
> http://www.vml.de/d/inhalt.php?ISBN=3-9 ... 1X&qseite=
[Text: deutsch]

Espelkamp 1996
ISBN: 3-924734-39-9
Gewicht: 1580 g
Inhaltsangabe (Auszug) :
J. Pfeilgifte und Wundversorgung (139-146)
1. Antike Quellen (139-140)
 Schilderung in der Ilias bei Homer [8. Jh. v.Chr.]
Apollon schießt vergiftete Pfeile in das Lager der Griechen
 Beschreibung des Publius Ovidius Naso / Ovid [43 v.Chr.-18 n.Chr.]
über das Gift der Skyten / „Skythikon Toxikon“
 Schriftquelle des Theophrast von Eresos [um 371-287 v.Chr.]
 Bericht des Aristoteles [384-322 v.Chr.] über das Gift der Kelten
 Bericht des Maurikios [+ 578 n.Chr.] im Stategikon
über den Einsatz von Gift bei den Slaven / Slawen und Anten
 Beschreibungen von Plinius d. Ältere [23-79 n.Chr.] über Jagd der Gallier und Gegengift
 Weitere Beschreibungen bei Dioscurides Pedanius [1 Jh. n.Chr.], Curtius Rufus [1 Jh. n.Chr.],
Galenenos [129-199 n.Chr.], Iulius Africanus [vor 180- um 240 n.Chr.], Nicander [2. Jh. v.Chr.],
Philon und Strabon von Amareia [64 v.Chr.-23 n.Chr.]
 Beschreibung von Arzt Johann Christian Kundmann [1684-1751] aus Breslau
vom Jahre 1737 über Verwendung vergifteter Pfeile bei den Türken in Ungarn
2. Herkunft und Wirkung der Pfeilgifte (140-141)
a. Aconitum (140)
 Sturmhut
 Eisenhut / Aconitum Napellus L.
 Wolfswurz
 Wolfstöter / Aconitum lycoctorum L.
b. Nieswurz / Veratrum album (141)
c. Andere Gifte / Gift (141)
 Nachtschattengewächs / [Datura-Arten]
 Tollkirsche / [Belladonna]

hoffentlich bringt die Info inhaltlich etwas weiter.

Gruß B. R. javascript:;
zwinkern

Verfasst: 07.11.2004, 01:13
von LotlBotl
In meinem Indianerbogenbuch steht was von einem Holz, Snakewood, welches zum Pfeilbau verwendet wird. Der Schaft wird normal bearbeitet, jedoch wird keine Spitze aufgesetzt, sondern der Pfeil wird vorne nur sehr spitz angespitzt. Der Indianer in diesem Buch erzählt von einem aus seinem Dorf, der sich bei der Herstellung aus Versehen in den Finger gepiekst hat und dessen Arm sogleich anquoll und er am nächsten Tag unter Qualen starb.

Ansonsten kenne ich halt den Pfeilgiftfrosch, den haben wir letztin in Biologie durchgenommen. Sein Gift ist ein starkes Nervengift und tötet relativ schnell. Es wird zur Jagd auf Affen verwendet, die bei den Indianern in Südamerika ja Grundnahrungsmittel sind und die getroffenen Affen können sich nicht mehr bewegen und sterben. Sollten sie noch am Baum hängen, versagen ihre Muskeln und sie stürzen ab. Beim Braten der Affen verbrennt das Gift, da es nicht Hitzebeständig ist und so können diese dann verzehrt werden.

Ich schau mal, was ich so über Pfeilgifte entdecken kann, dann berichte ich. Ich könnt mal die Blasrohre von meinem ehemaligen Pfadfindergruppenleiter fotografieren, wenn ich den zufällig mal wieder sehe. Die sind nämlich auch original mit Giftpfeilen.

Und noch was: Wer behauptet hier, dass Blasrohrpfeile keine große Durchschlagskraft haben und deswegen mit Pfeilgiften eingestrichen werden müssen? OK, es gibt das handliche Miniaturblasrohr, das man überall hin mitnehmen kann und das man in der Hosentasche aufbewahren kann, aber so ein richtig schönes Jagdblasrohr mit anderthalb bis zwei Metern Länge Ist nicht zu verachten. Getesteterweise durchschlagen Pfeile eines solchen Blasrohres sogar dicke Metallrüstungen, bzw. im Normalfall nicht Brustplatte und Stechhelm, da diese zu stabil sind, aber andere Teile können davor nicht schützen. Ich vermute eher, man benutzt Pfeilgifte zum Pfeile sparen. Man muss nur einen Pfeil verschießen, der vielleicht nur einen Kratzer verursacht, aber durch sein Gift trotzdem tödlich ist.(Bitte nicht böse sein, wenn ich da eine Äußerung falsch verstanden habe, es ist schon spät)

psychologische Kriegsführung

Verfasst: 07.11.2004, 11:22
von buechse82
Stellt euch mal vor, ihr seid auf dem Feld der Ehre, in einer Reihe mit euren besten Freunden uas der Kaserne, guter Hoffnung und den Sieg sicher vor Augen, immer mit der Gewissheit, dass wenn ihr getötet werdet,ihr auf dem direkten Weg in Paradies seit, ob nun Christ oder Moslem oder wer auch immer. Plötzlich rasselt so ein Regen von Pfeilen auf euch herab, Ihr bleibt verschont, aber einen Freund trifft es ins Bein. Er kommt ins Lazaret, im gegensatz zu einem Toten lässt man ihn ja nicht auf dem Feld liegen, und dort quält er sich langsam zu Tode. Schreie, Krämpfe und was sonst noch so alles dazugehört. Und es ist nicht einer, dem es so geht, es sind hunderte.
Ich weiß nicht, wie es euch da gehen würde, ich würde das Paradies Paradies sein lassen und das Weite suchen. Auch ein Faktor, den man glaube ich bedenken muss.

Aber nun nicht so Finster, das Leben ist schön!

Ich habe mal in nem Buch über die Aleuten gelesen, dass man dort mit vergifteten Harpunen Wale jagte. so brauchte man nur einige wenige und fuhr solange hinter dem Wal her, bis das Gift seine Wirkung tat. Allerdings musste man dann beim Schlachten das Fleisch um den Speer herum wegschneiden.

Des Weiteren wurde bei uns im Untericht Waffentechnik angesprochen, dass man gerade bei den Vorderladerwaffen die Kugel mit Knoblauch einschmierte, um damit abartige Entzündungen hervorzurufen, sollte der Schuss nicht tödlich sein.

Einen ähnlichen Trick wie die Walfänger oder die Buschmänner benutzen doch auch die Komodo-Varane, diese gewaltigen Echsen. Deren Speichel ist dermaßen mit Bazillen durchsetzt, das ein kleiner Biss langt, um in kürzester Zeit eine gewaltige Entzündung hervorzurufen. Nach dem Biss wird dann z.B. der Hirsch gehetzt, bis er eingeht. Das kann zwar bis zu zwei Tagen dauern, aber das ist diesen Urviechern glaube ich relativ wurscht

MfG Buechse

Verfasst: 07.11.2004, 17:02
von Steinmann
@ buechse82

Das mit den Kugeln verstehe ich nicht so richtig.
Ich meine irgendwo gelesen zu haben das Knoblauchsaft antiseptisch ist und zur Behandlung von offenen Wunden verwendet wurde bzw. z.T. noch wird. Das würde der Aussage aus Deinem Waffenkundeunterricht widersprechen. Da ja gleich die Desinfektion mitgeliefert wurde :o Aber vielleicht reagiert Knoblauch auch mit dem Blei der Kugel in irgendeiner Form.
Bin aber weder Mediziner/ Chemiker noch Waffenkundig und vielleicht nur einer Fehlinformation aufgesessen.

RE:

Verfasst: 10.11.2004, 05:18
von Moonshadow
Original geschrieben von Steinmann

@ buechse82

Das mit den Kugeln verstehe ich nicht so richtig.
Ich meine irgendwo gelesen zu haben das Knoblauchsaft antiseptisch ist und zur Behandlung von offenen Wunden verwendet wurde bzw. z.T. noch wird. Das würde der Aussage aus Deinem Waffenkundeunterricht widersprechen. Da ja gleich die Desinfektion mitgeliefert wurde :o Aber vielleicht reagiert Knoblauch auch mit dem Blei der Kugel in irgendeiner Form.
Bin aber weder Mediziner/ Chemiker noch Waffenkundig und vielleicht nur einer Fehlinformation aufgesessen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich kenne Knoblauch auch nur als Heilpflanze, unter Anderem eben wegen der antiseptischen Wirkung.

Im Zusammenhang mit dem Einschmieren von Vorderladerkugeln ist mit nur das Rezept von den Trappern (und indianern) bekannt, welches ich leider immer noch nicht wiedergefunden habe. Ist halt nicht einfach, wenn es in irgendeinem Buch steht und man nur ein paar Dutzend hat die Infrage kommen könnten ...

:bash :bash