Instinktives Bogenschiessen....

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Nullman
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Beitrag von Nullman »

Meine 5cent:
Mit FITA und Zielhilfen "versaut" man sich nur das "instinktive". Es ist nämlich gar nicht so einfach mit dem Zielen aufzuhören, wenn man das erst mal so beigebracht bekommen hat.
Ein direkt-instinktiver Einstieg ist einfacher... wie Steine werfen eben. :D
Der Sch?tzenverein:
Schiessen lernen, Freunde Treffen.
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locksley
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Beitrag von locksley »

Es macht m.E. wenig Sinn erst FITA mit Zielhilfen zu lernen und dann darauf aufbauend "instinktiv" schiessen zu lernen.

Beibringen kann einem das instinktive schiessen sowieso Niemand. In diesem Seminaren können einem die Grundlagen, wie Körperhaltung etc. und die Dinge auf die man achten muss wie sauberes Lösen etc. vermittelt werden. Das schiessen und treffen lernt man aber nur durch viel Übung und Erfahrung.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
Alphastern

@ Annajo

Beitrag von Alphastern »

Ich habe vor ca. 1/2 Jahr mit dem Bogenschiessen angefangen. Mir war von Anfang an klar welchen bogen ich auf Dauer schiessne möchte und in welchem Stil. Meine Vereinskameraden, zu 2/3 Fitanesen, meinten auch ich solle erst mit Visier schiessen. Ich wollte das aber nicht und hab mich direkt instinktiv durchgebissen. Man hat mir dann zwar diverse Techniken gezeigt, z.B. Stringwalking, tiefer greifen und über den Pfeil zielen usw. aber ich habe dann doch einfach so geschossen wie ich meinte (von ein paar Grundtechniken natürlich abgesehen, die müssen natürlich sein).
Inzwischen klappt das ganz gut und befinde meinen Weg als richtig, aber schlussendlich muss man es schon selbst entscheiden was man möchte.
Ich kann nur raten: geh nach Deinem Gefühl!
Steinmann

Beitrag von Steinmann »

@ annajo

Ich würde auch nach der zweiten Theorie beginnen. Zum einen kostet das Material ne Menge Geld und nur zum Beginnen und späteren Umsteigen macht das keinen Sinn. Zum anderen glaube ich auch das Du Dir mit Zielhilfen nur selbst ein Bein stellst. Allerdings ist es auch für traditionelle Schützen möglich sich im Fita-Lager Anregungen und Tipps zu holen ( Haltung, Ablass, Nachhalten etc. ) Ein Grundkurs bei einem der kompetenten Anbieter oder Freunde/ Kollegen die auch schießen und einen korrigieren können sind aber gerade zum Beginn nicht schlecht. Selbst erlernen ist schwer und die Gefahr das sich Fehler einschleichen ist groß. Nur üben mußt Du immer alleine - beim instinktiven Schießen noch mehr als bei allen anderen Zielmethoden.
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Ich möchte meinen Vorpostern zustimmen und noch eines hinzufügen:

Ich finde es schon sinnvoll mit einem Recurvebogen zu beginnen und nicht mit einem Langbogen, die Grundtechnik ist einfacher zu erlernen und es schleichen sich weniger Fehler ein, wenn mensch mit einem Recurve beginnt.
Meine Meinung und Erfahrung
Alphastern

@ Benz

Beitrag von Alphastern »

Ausserdem belastet die Recurve-Form den ungeübten / untrainierten Bewegungsapparat (Gelenke!) nicht so stark wie in Langbogen.
annajo
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RE: Zuerst FITA ... dann in instinktives Schießen ?!?!

Beitrag von annajo »

Hallo Zusammen,

zuerst mal vielen Dank für die die Antworten.

Bei diesem Thema scheinen die Meinungen auch auseinander zu gehen.

Ein Teil meint direkt mit dem trad. Bogen.

Der andere teil meint, zuerst Recurve, obwohl mir nicht ganz klar ist, was mit Recurve gemeint ist. Ist damit ein Jagdbogen gemeint, der trad. geschossen wird oder ein FITA-Recurve mit Zieleinrichtung, Ausgleichsgewichten etc.

Grundgesätzlich gehen hier die Meinungen auseinanderer, wie mir scheint. Und es gibt nicht den "goldenen" Weg.

Da ich hier in einer Gegend wohne, wo der trad. Bogen eher ein Schattendasein führt, denke ich, ich fange wieder mit dem FITA-Bogen an und versuche dann Anschluss zu trad. Bogner zu finden.

Ich habe aber ein wenig Bedenken mit dem FITA-Bogen anzufangen, denn dann lerne ich jetzt unterm Kinn ankern mit Zieleinrichtung zielen etc. und nachher beim Umstieg auf den trad. Bogen muss ich wieder alles neu lernen, also instinktiv zielen, im Mundwinkel ankern, den Bogen kanten, also muss ich umlernen.
Ist Umlernen nicht schwieriger als gleich richtig lernen?

also ich bin mir im Moment sehr unsicher, was für mich der richtige weg ist ?!?!?!


Danke & Gruß,
annajo
Niels

Beitrag von Niels »

@ annajo

Ich glaube hier gibt es ein Missverständnis.

Zumindest die hier geposteten Meinungen gehen eigentlich nicht auseinander. Vielmehr favorisieren alle die Variante 2. Also ohne Umweg über das FITA-Schießen gleich traditionell (intuitiv) zu beginnen.

Soweit dabei dann von Recurves die Rede ist, sind sicher blanke Bögen ohne Zielhilfen und dergleichen gemeint.
horsebow
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Beitrag von horsebow »

@annajo: Fang gleich "richtig" an! Wie Du ja selbst sagst, ist das Umlernen (z.B. von Kinn- auf Mundwinkel- oder wo auch immer-Anker)schwieriger. Allerdings ist auch schon richtig gesagt worden, daß man von Fitanesen durchaus auch als trad. Schütze gute Technik lernen kann.

Bogenschießen soll zunächst einmal Spaß machen. Deshalb würde ich vorschlagen: Such Dir den Bogentyp aus, der Dir am besten gefällt. Im Prinzip ist es egal, ob Du mit einem Selfbow oder glasbelegten Langbogen, einem einteiligen oder teilbaren Recurve oder einem Reiterbogen anfängst. Jeder Bogentyp hat seine Stärken und Schwächen.
Es ist allerdings auch so (seien wir ehrlich), daß man z.B. als Reiterbogenschütze unter lauter Fita-Schützen u.U. einen schweren Stand hat, weil man schon mal anders aussieht, andere Spitzen schießt ("Du machst die Scheibe kaputt"), am Anfang sehr viel weniger trifft und die trad. Ausrüstung oft auch mißtrauisch beäugt wird ... Gruppendynamik eben. Damit muß man leben oder sich eben an die Gruppe anpassen (und auch Fita schießen).

Achte lediglich darauf, daß Du kein zu hohes Zuggewicht kaufst, damit sich am Anfang nicht gleich Technikfehler einschleichen. Für den Anfang ist durchaus auch ein Leihbogen empfehlenswert, Leihgebühren werden teilweise auch auf den späteren Kaufpreis angerechnet.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
Alphastern

@ Annajo

Beitrag von Alphastern »

Recurve ist die Bogenform/art. Du kannst jeden Bogen blank schiessen, es gibt sogar Compoundschützen die ihren Bogen blank, also ohne Stabilisations- und Zielhilfen schiessen.
Für den Anfang ist es einfacher einen Recurve zu schiessen, die meisten Vereine halten auch leichte Bögen zum Einstieg vor.
Ich habe auch mit einem zerlegbaren Recurve (Take-Down) angefangen, ohne Visier und dem ganzen Schnick-Schnack ;-) , also blank. Schau mal in meiner Usergalerie, da gibts nen Pic mit meinem Take-Down. Und ich habe sofort versucht instinktiv zu schiessen, also rein nach Gefühl. Da ging am Anfang zwar viel daneben, aber das wird schon :)

Was den Anker betrifft, so habe ich auch sofort neben dem Mundwinkel geankert. Allerdings lasse ich mir auch gerne von unseren erfahrenen Fitanesen helfen, sie können mich gut korrigieren was Ablassfehler oder grundsätzliche Fehler im Bewegungsablauf betrifft.
Und was die "Gruppendynamik" betrifft: lass Dich nicht beirren, es können alle Stilrichtungen gut nebeneinander existieren.

Gruß, Alpha*
NORBERT SCHLIEBENER
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER »

Hauptsache Bogenschießen, egal womit.
Und dann üben, üben, üben...................
Norbert Schliebener,
Trainer A des DSB
Longbowrider
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IBS

Beitrag von Longbowrider »

@ Alle!
Bin neu im Forum, aber ein alter Bogenschütze und Übungsleiter im selben Sport. ;-) Bin sehr angetan vom Ton in diesem Forum, war also eine gute Empfehlung.

Habe mit Freunden im Verein vor neuen Jahren einen jährlichen Bogenkurs eingerichtet, der zieht sich aber über 6 Monate. Aus diesem Kurs haben wir dann bereits im folge Jahr diverse Meister gezogen egal ob Landes oder Deutsche Meister.
Wir bringen den Leuten das Blankbogenschiessen (Systemschiessen) bei. Nach dem Kurs können sie dann alle den Bogentypen schiessen den sie wollen. Langbogen, Jagdrecurve oder halt Blankbogen.
Alleine Bogenschiessen kann im Grunde genommen jeder, aber macht das Spaß? Sind die Fehler erstmal im Rückmark abgelegt, braucht es meiner Erfahrung nach mindesten 6 Wochen intensiven Trainings unter fachkundiger Anleitung um sie wieder los zu werden. Hab ich selber schon zu oft erlebt.
Also ein Chrashkurs zum Einstieg oder zum Anfüttern, OK. Aber das stellt nur den beginn zu einem lebenslangen Lernprozess dar. Es ist der beginn eines Weges. Der Wanderer wird dabei nicht nur für den Sport, sondern in den meisten Fällen auch fürs Leben lernen.

Ich wünsche allen die diesen Weg beschreiten den gleichen Spaß und die gleiche Freude die es mir bisher bereitet hat.
Euer Longbowrider ;-)
Werner
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Besser gleich instinktiv

Beitrag von Werner »

Bei uns im Verein haben fast alle "nicht-instinktiv" angefangen, sei es als FITA, ober Bowhunter Compound oder was auch immer.

Mittlerweile sind einige davon auf "Instinktiv" umgestiegen. Wenn man allerdings genau hinschaut zielen sie fast alle irgendwie über den Pfeil, das Bogenfenster (soweit vorhanden) etc...
So weit ich das beurteilen kann, ist nur einem der Umstieg wirklich gelungen, das ist sowieso ein Ausnahmeschütze.

Deshalb: Besser gleich instinktiv anfangen:-)
Imagine...
Longbowrider
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Beitrag von Longbowrider »

Bitte nicht falsch verstehen.
Mein Bericht über den Bogenkurs bedeutet nun nicht, dass man nur Bogenschiessen lernt wenn man einen Blankbogenkurs besucht.
Wichtig ist nur, das man unter fachkundiger Anleitung das Bogenschiessen erlernt, egal für welche Stilrichtung man sich entscheidet.

Hauptsache Bogensport:D und vor allem in seiner natürlichsten Form dem Instinktivschiessen8-)
daritter

Beitrag von daritter »

Also meiner Meinung nach ist es eher ungünstig mit FITA anzufangen ... man muss beim Fitaschiessen einfach zu viel beachten. Es reicht ja nicht Haltung, Anker und Auszug zu trainieren, man muss dann auch noch auf Sehnenschatten, Visir etc. achten. Ich habe mit FITA "angefangen", aber es war mir einfach zu überladen. Könnte auch an der Trainerin gelegen haben aber wie wo durchs Visir gucken, da konnte ich mich nicht auf den Ablauf konzentrieren.

Ich würde daher ganz dringend dazu raten die Technik ohne Visir zu lernen, auch wenn man später FITA schiessen will.

Generell sollte man imho immer mit dem einfacheren Anfangen. und FITA ist definitiv komplizierter als Instinktiv :D
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