Re: Mit was Ziele ich eigentlich...
Verfasst: 24.10.2007, 14:54
Jo, klar kann sich ein z.B. Fußballer auch erst mal intensiv damit auseinandersetzen, ob es so etwas wie eine Auge-Fuß-Koordination gibt. Aber ersten schaut kein Fußballer auf seine Füsse, wenn er aufs Tor schießt und zweitens kenne ich auch keinen Fußballer, der sowas versucht hätte.
Und der Fußballer der in der Bewegung in Sekundenbruchteilen darüber "entscheidet", wie er den Ball im Tor unterbringt und dabei aus einer Vielzahl von technischem Möglichkeiten "auswählt", ohne wirklich zu enstcheiden oder auzuwählen, ist für mich dem berittenen Bogenschießen näher, als der stehende Schütze, der nach einem erkannten und verarbeiteten System schießt.
Natürlich übt auch der Fußballer die Schusshaltung und wiederholt bis zum Erbrechen. Das Problem ist dann aber (und da trennt sich die Spreu vom Weizen): Der eine entwickelt ein Körpergefühl und trifft dann blitzschnell aus der Situation heraus und der andere entwickelt es nicht und kann bestenfalls einen ruhenden Ball (z.B. einen Freistoss) halbwegs verarbeiten. Dann helfen ihm auch keine theoretischen Erläuterungen und wissenschaftlichen Systeme, die funktionieren in Sekundenbruchteilen einfach nicht, sondern mE nur das Abbauen von Barrieren zum guten Körpergefühl.
Natürlich könnte man sich beim berittenen Bogenschießen auch mit solchen Hilfsystemen behelfen, z.B. durch Zählen der Galoppsprünge halbwegs identische Abschusspunkte mit entsprechenden Anhaltepunkten unter Berücksichtigung des Vorhalts erarbeiten. Da sowas aber dann auch nur auf einer genau fixierten Wettkampfbahn und mit einer relativ gleichbleibenden Reitgeschwindigkeit funktionieren kann und ich eigentlich noch lieber auf einem freien Parcour schieße und mich eben nicht auf die 90 Meter-Bahn festnageln möchte, überspringe ich den Deinen Punkt 1, denn es gibt für mich nichts, was ich im Hinblick auf den Zielvorgang sinnvollerweise erkennen möchte außer so profane Dinge wie Blick auf dem Ziel lassen, gut sitzen, ordentliche Körperhaltung bei der Handhabung des Bogens, Schwebephase erfühlen, richtiger Auszug, Konzentration aufs Ziel, sauberes Lösen, Schuss sofort abschließen (neue Erkenntnis). Und diese Dinge sind, wenn man sich intensiv mit ihnen beschäftigt, schon anspruchsvoll genug.
Nun kann das natrülich jeder sehen und angehen, wie er mag. Ich wollte auch nur erklären, warum ich immer gleich auf Deinen Punkt 3 springe. Es ist für mich eben einfach nicht mehr als mentales Problem+Technik. Aber ich will damit natürlich die Diskussion über Systeme nicht abschneiden. Dan lese ich dazu eben erstmal interessiert mit, bis ihr wieder bei den Fragen seid, die mich beschäftigen, kein Problem also.
Und der Fußballer der in der Bewegung in Sekundenbruchteilen darüber "entscheidet", wie er den Ball im Tor unterbringt und dabei aus einer Vielzahl von technischem Möglichkeiten "auswählt", ohne wirklich zu enstcheiden oder auzuwählen, ist für mich dem berittenen Bogenschießen näher, als der stehende Schütze, der nach einem erkannten und verarbeiteten System schießt.
Natürlich übt auch der Fußballer die Schusshaltung und wiederholt bis zum Erbrechen. Das Problem ist dann aber (und da trennt sich die Spreu vom Weizen): Der eine entwickelt ein Körpergefühl und trifft dann blitzschnell aus der Situation heraus und der andere entwickelt es nicht und kann bestenfalls einen ruhenden Ball (z.B. einen Freistoss) halbwegs verarbeiten. Dann helfen ihm auch keine theoretischen Erläuterungen und wissenschaftlichen Systeme, die funktionieren in Sekundenbruchteilen einfach nicht, sondern mE nur das Abbauen von Barrieren zum guten Körpergefühl.
Natürlich könnte man sich beim berittenen Bogenschießen auch mit solchen Hilfsystemen behelfen, z.B. durch Zählen der Galoppsprünge halbwegs identische Abschusspunkte mit entsprechenden Anhaltepunkten unter Berücksichtigung des Vorhalts erarbeiten. Da sowas aber dann auch nur auf einer genau fixierten Wettkampfbahn und mit einer relativ gleichbleibenden Reitgeschwindigkeit funktionieren kann und ich eigentlich noch lieber auf einem freien Parcour schieße und mich eben nicht auf die 90 Meter-Bahn festnageln möchte, überspringe ich den Deinen Punkt 1, denn es gibt für mich nichts, was ich im Hinblick auf den Zielvorgang sinnvollerweise erkennen möchte außer so profane Dinge wie Blick auf dem Ziel lassen, gut sitzen, ordentliche Körperhaltung bei der Handhabung des Bogens, Schwebephase erfühlen, richtiger Auszug, Konzentration aufs Ziel, sauberes Lösen, Schuss sofort abschließen (neue Erkenntnis). Und diese Dinge sind, wenn man sich intensiv mit ihnen beschäftigt, schon anspruchsvoll genug.
Nun kann das natrülich jeder sehen und angehen, wie er mag. Ich wollte auch nur erklären, warum ich immer gleich auf Deinen Punkt 3 springe. Es ist für mich eben einfach nicht mehr als mentales Problem+Technik. Aber ich will damit natürlich die Diskussion über Systeme nicht abschneiden. Dan lese ich dazu eben erstmal interessiert mit, bis ihr wieder bei den Fragen seid, die mich beschäftigen, kein Problem also.