Robinien Rohling
Re: Robinien Rohling
Ich bevorzuge immer Staves mit engen Jahresringen, egal ob Eibe oder Laubbaum. Natürlich muß man genau arbeiten, bei 0.5-1.5mm Jahresringdicke bleibt kein Spielraum für Fehler. Schaut mal in die Englischen Bogenforen, da gibt es zb. etliche Eschenbögen mit 75-90lbs. Alle haben schmale Jahresringe.
Ein dicker Jahresring macht den Bogen nur träge.
Bernhard
Ein dicker Jahresring macht den Bogen nur träge.
Bernhard
Re: Robinien Rohling
Hallo,
nochmals zu dem Robinienbogen.
Robinie ist schon richtig sagt auch mein Bauch
Abgesehen davon gibt es hier um die ecke keine Ulmen mit dem eine verwechslung vielleicht möglich wäre.
Habe hier noch ein Kopiertes Buch zur Holzbestimmung nach makroanatomischen Merkmalen, das es nicht mehr zu kaufen gibt.
Hier mal zwei Auszüge über Ulme und Robinie, falls Interesse besteht, könnte ich versuchen es als PDF bereitzustellen.
Ist allerdings schon etwas älter und so als Kopie etwas verschwommen aber das könnte vielleicht noch besser werden.
Einen schönen Abend noch
Mandala
nochmals zu dem Robinienbogen.
Robinie ist schon richtig sagt auch mein Bauch

Abgesehen davon gibt es hier um die ecke keine Ulmen mit dem eine verwechslung vielleicht möglich wäre.
Habe hier noch ein Kopiertes Buch zur Holzbestimmung nach makroanatomischen Merkmalen, das es nicht mehr zu kaufen gibt.
Hier mal zwei Auszüge über Ulme und Robinie, falls Interesse besteht, könnte ich versuchen es als PDF bereitzustellen.
Ist allerdings schon etwas älter und so als Kopie etwas verschwommen aber das könnte vielleicht noch besser werden.


Einen schönen Abend noch
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Re: Robinien Rohling
Ja, das ist ein Robinienbogen. 
Zur Farbe: Frisch geschnittete Robinie zeigt speziell im Kernholz eine grüne Farbe, die unter Witterungseinfluss und UV-Strahlung schnell in ein braun und später ein dunkelbraun übergeht. Splintholz zeigt grau-gelbliche bis ganz gelbe Töne. Wer schnell in das Braun wechseln möchte: Natronhydrogencarbonat zum Beizen. Gibt es als Treibmittel in der Küche.
Zum Splint hatte Rabe schon einiges gesagt. Ich bevorzuge das schnelle Abnehmen der Rinde, weil das Splintholz sonst gerne vergraut. Danach langsame Vortrocknung des Staves und dann Verwendung des letzten Splintholzringes vor dem Kernholz als Außenschicht für den Bogen, bei meinen Stämmen oft schön gelb.
Der 1. Splintholzring unter der Rinde ist oft (immer?) spröde.

Zur Farbe: Frisch geschnittete Robinie zeigt speziell im Kernholz eine grüne Farbe, die unter Witterungseinfluss und UV-Strahlung schnell in ein braun und später ein dunkelbraun übergeht. Splintholz zeigt grau-gelbliche bis ganz gelbe Töne. Wer schnell in das Braun wechseln möchte: Natronhydrogencarbonat zum Beizen. Gibt es als Treibmittel in der Küche.
Zum Splint hatte Rabe schon einiges gesagt. Ich bevorzuge das schnelle Abnehmen der Rinde, weil das Splintholz sonst gerne vergraut. Danach langsame Vortrocknung des Staves und dann Verwendung des letzten Splintholzringes vor dem Kernholz als Außenschicht für den Bogen, bei meinen Stämmen oft schön gelb.
Der 1. Splintholzring unter der Rinde ist oft (immer?) spröde.
Re: Robinien Rohling
@BL: Hast du mehr als nur die persönliche Vorliebe bezüglich der dünnen Ringe bei Laubholz? Das Highlight wäre natürlich n Bogen mit dünnen und einer mit dicken Ringen aus dem gleichen Baum... *g*
Irgendwelche anderen Vergleichsmöglichkeiten?
Ich vermute ja auch, dass dieses Dogma "dicker Ring" eher mit Rücksicht auf die Vereinfachung des Bauvorgangs entstanden ist, als dass es auf die Leistungsfähigkeit hinzielt - allerdings immer unter der Voraussetzung, dass das Frühholz immer nur gering ausgeprägt ist.
Irgendwelche anderen Vergleichsmöglichkeiten?
Ich vermute ja auch, dass dieses Dogma "dicker Ring" eher mit Rücksicht auf die Vereinfachung des Bauvorgangs entstanden ist, als dass es auf die Leistungsfähigkeit hinzielt - allerdings immer unter der Voraussetzung, dass das Frühholz immer nur gering ausgeprägt ist.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Re: Robinien Rohling
Och, man muss nur die richtigen Leute kennen...Al Fadee hat geschrieben: @rabe: wo haste denn so viele robinien gefunden?

Rabe
Re: Robinien Rohling
Dünn oder Dick
Ich glaube an die "Bibel" gerade bei ringporigen Hölzern wie der Robinie
( nicht Eibe ) ist der Frühholzanteil sehr porös (der Poren wegen)und brüchig .Das ist auch der Grund warum wir die Jahresringe überhaupt so gut trennen können man schneidet genau auf der Höhe dieser Poren.
ergo je dicker die Jahresringe desto besser.
Meiner Ansicht nach ist ein Wurfarm aus einem einzigen Rinmg ideal weil er am wenigsten Set hat und auch die wenigsten Sollbruchstellen .
Ich war erstaunt als ich den ersten meiner Bäume gefällt habe ,
ca 18 m hoch und 0,8 m Umfang und gezählt und noch mal gezählt 17 Jahre jung.
Ich glaube an die "Bibel" gerade bei ringporigen Hölzern wie der Robinie
( nicht Eibe ) ist der Frühholzanteil sehr porös (der Poren wegen)und brüchig .Das ist auch der Grund warum wir die Jahresringe überhaupt so gut trennen können man schneidet genau auf der Höhe dieser Poren.
ergo je dicker die Jahresringe desto besser.
Meiner Ansicht nach ist ein Wurfarm aus einem einzigen Rinmg ideal weil er am wenigsten Set hat und auch die wenigsten Sollbruchstellen .
Ich war erstaunt als ich den ersten meiner Bäume gefällt habe ,
ca 18 m hoch und 0,8 m Umfang und gezählt und noch mal gezählt 17 Jahre jung.
Zuletzt geändert von Nikodemus am 22.01.2008, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Robinien Rohling
Beschaffung von Robinienholz ist einfach und mehr als günstig.
Fragt einfach die nächste Stadtverwaltung oder das Strassenbauamt. Dort stehen die Dinger in ausreichender Stärke rum und werden auch ab und an gefällt wegen Sturmschaden, Verkehrunfall etc. oder Neubepflanzung.
Wer höflich fragt hat alle Chanchen!
Gruss
Bogenede
Fragt einfach die nächste Stadtverwaltung oder das Strassenbauamt. Dort stehen die Dinger in ausreichender Stärke rum und werden auch ab und an gefällt wegen Sturmschaden, Verkehrunfall etc. oder Neubepflanzung.
Wer höflich fragt hat alle Chanchen!
Gruss
Bogenede
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Re: Robinien Rohling
@nikodemus: wo wohns du denn? 
mir sind auch Hölzer mit dicken Jahresringen lieber, je weniger Frühholz, desto besser...

mir sind auch Hölzer mit dicken Jahresringen lieber, je weniger Frühholz, desto besser...
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
Re: Robinien Rohling
Herbolzheim 79336
zwischen Freiburg und Offenburg
Ravensburg ist nicht gerade um die Ecke
zwischen Freiburg und Offenburg
Ravensburg ist nicht gerade um die Ecke
Zuletzt geändert von Nikodemus am 22.01.2008, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Robinien Rohling
Meine persönlichen Erfahrungen, die persönlichen Erfahrungen einiger sehr guter Bogenbauer und das Verständnis für Physik.Hast du mehr als nur die persönliche Vorliebe bezüglich der dünnen Ringe bei Laubholz?
Enge Jahresringe bedeuten schneller Bogen höheres Zuggewicht und leider auch ein erhöhtes Bruchrisiko bei einer Beschädigung des Bogenrückens. Daher belege ich all meine Bögen (mit schmalen Jahresringen) mit Rohhaut oder Hanf.
Bernhard
Re: Robinien Rohling
Das hat vor allem mit dem Verhältnis Früh-/ zu Spätholz zu tun.
Wenn ich einen Stave mit dünnen Ringen und minimalem Frühholzanteil habe, ist das ok. Kommt aber eher selten vor.
Je höher der Anteil von Frühholz im Verhältnis zum Spätholz wird, desto geringer wird die Festigkeit.
Wenn ich einen Stave mit dünnen Ringen und minimalem Frühholzanteil habe, ist das ok. Kommt aber eher selten vor.
Je höher der Anteil von Frühholz im Verhältnis zum Spätholz wird, desto geringer wird die Festigkeit.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....
Re: Robinien Rohling
@nikodemus
Wir habe in der Forschungsabteilung sowie auf der TU bereits etliche Versuche in dieser Richtung gemacht und die Ergebnisse waren eindeutig.
Außerdem bin ich nicht der einzige der dieser Meinung ist.
@gervase
Ich war eigentlich der Meinung das ist eh klar dass der Spätholzanteil größer sein muß als der Früholzanteil.
Fälle einfach einen Baum der im Schatten wächst und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bekommst du deinen seltenen Baum. Am besten eignen sich Bäume die in höheren oder kälteren Gebieten stehen. Ich suche meine Bäume immer nach diesen Kriterien aus und ich wurde nur sehr selten enttäuscht.
Aber eigentlich sollte ich froh sein wenn niemand solche Bäume will, dann bleiben die guten für mich übrig.
Wir habe in der Forschungsabteilung sowie auf der TU bereits etliche Versuche in dieser Richtung gemacht und die Ergebnisse waren eindeutig.
Außerdem bin ich nicht der einzige der dieser Meinung ist.
@gervase
Ich war eigentlich der Meinung das ist eh klar dass der Spätholzanteil größer sein muß als der Früholzanteil.
Fälle einfach einen Baum der im Schatten wächst und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bekommst du deinen seltenen Baum. Am besten eignen sich Bäume die in höheren oder kälteren Gebieten stehen. Ich suche meine Bäume immer nach diesen Kriterien aus und ich wurde nur sehr selten enttäuscht.
Aber eigentlich sollte ich froh sein wenn niemand solche Bäume will, dann bleiben die guten für mich übrig.

Re: Robinien Rohling
Die gegensätzlichen Meinungen zu den Jahresringen interessieren mich ungemein.
Ich hatte heute Gelegenheit, mit einem über 80-jährigen ehemaligen Bogenjäger zu sprechen. Er hatte 2 Jahrzehnte im Westen der USA und Kanada verbracht und sogar einige Male bei Indianern überwintert. Er konnte dabei auch mit den Indianern Erfahrungen austauschen bzw. deren Kenntnisse und Techniken erlernen (Leder gerben und daraus Kleidung anfertigen, Holzarbeiten wie eben auch Bogenbau etc.).
Er war der Meinung, dass Bogenholz sowie jedes Holz welches starken Belastungen standhalten soll (Zug- und Druckkräfte, Dreh- u. Rüttelkräfte) aus Stämmen mit dünnen Jahresringen bestehen soll. So wurden zB in alten Mühlen alle beweglichen Teile noch aus Holz gefertigt. In seiner Jugend als Müller lernte er, dass Bauteile welche aus Holz mit vielen dünnen Ringen gefertigt waren, bei weitem länger hielten als solche mit dicken Spätholzringen. Diese waren oft schon am ersten Tag verschlissen, während Achsen und Gestänge aus dünnringigen Gebirgsahorn und Gebirgseschen mehrere Jahrzehnte ihren Dienst versahen.
Gemäss seiner Aussage geben auch die Eingeborenen Holz mit dünnen Ringen den Vorzug.
Ich hatte heute Gelegenheit, mit einem über 80-jährigen ehemaligen Bogenjäger zu sprechen. Er hatte 2 Jahrzehnte im Westen der USA und Kanada verbracht und sogar einige Male bei Indianern überwintert. Er konnte dabei auch mit den Indianern Erfahrungen austauschen bzw. deren Kenntnisse und Techniken erlernen (Leder gerben und daraus Kleidung anfertigen, Holzarbeiten wie eben auch Bogenbau etc.).
Er war der Meinung, dass Bogenholz sowie jedes Holz welches starken Belastungen standhalten soll (Zug- und Druckkräfte, Dreh- u. Rüttelkräfte) aus Stämmen mit dünnen Jahresringen bestehen soll. So wurden zB in alten Mühlen alle beweglichen Teile noch aus Holz gefertigt. In seiner Jugend als Müller lernte er, dass Bauteile welche aus Holz mit vielen dünnen Ringen gefertigt waren, bei weitem länger hielten als solche mit dicken Spätholzringen. Diese waren oft schon am ersten Tag verschlissen, während Achsen und Gestänge aus dünnringigen Gebirgsahorn und Gebirgseschen mehrere Jahrzehnte ihren Dienst versahen.
Gemäss seiner Aussage geben auch die Eingeborenen Holz mit dünnen Ringen den Vorzug.