Was wollen wir bzw. was ist sinnvoll? Sinnvoll ist eine optimale Regelung, die einige Zeit stehen bleibt und nachvollziehbare und vergleichbare Ergebnisse liefert. Wenn die Regeln dauernd geändert werden, gibt es keine Traditoin bzw. Vergleichsmöglichkeit von Jahr zu Jahr und Wettkampf zu Wettkampf.
Warum haben die Sportschützen seit einigen hundert Jahren eine Scheibeneinteilung? Weil es einfach gerechter ist, sowohl für den guten Schützen, dessen Treffer Nähe Mitte mit einer hohen Punktzahl belohnt wird als auch für den nicht so guten Schützen, der am Rand der Scheibe noch eine 1 oder 2 erhält.
Wenn wir keine Einteilung vornehmen, dann müssen wir die Scheibe kleiner wählen, denn wir wollen ja präzise und schnelle Schützen sich messen lassen. Eine kleine Scheibe nach dem alles oder nichts Prinzip führt dann eben oft auch zu einer kompletten Nullrunde. Nicht gerade das was wir brauchen, um Nachwuchstalente zu fördern.
Bislang hab ich noch kein Argument gehört, was für eine Scheibe ohne Einteilung spricht. Warum haben eigentlich die Bogenreiter eine Dreiteilung beim UW? Weil es eine differenziertere Auswertung verspricht. Soll ich jetzt sagen: Nö, ich hätte da gerne so einen Pappteller, weil ich das besser finde?

Genauso die Idee mit der wechselnden Entfernung. Nett, interessant, aber nicht vergleichbar. Wir hätten dann einen Sieger in 2008 auf 27 m und einen für 2009 auf 45 m. Nicht vergleichbar! Das ist eine nette "Spielidee", aber genausogut können wir auch einen Keiler auf der Schiene wegfahren lassen, der mit möglichst vielen Pfeilen getroffen werden muss, bevor er außer Reichweite gerät.
Ebenso lebt jeder Wettkampf vom Training. Wer viel trainiert, soll auch den Lohn dafür haben. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. In jeder Wettkampfdisziplin sind die Regeln bekannt und man kann sich darauf einstellen. Na gut, man kann natürlich alle Entfernungen trainieren von 20-45 m, aber das führt mich zu der Frage: Wenn schon kaum jemand die 25 m trainiert hat, wer schafft dann sowas?
