Zugegeben, es kann passieren von einem Wildschwein angefallen zu werden. Hier muss man aber etwas differenzieren. Es handelt sich dabei quasi immer um eine führende Bache (Mutterschwein) mit Frischlingen (Ferkel). Alle anderen drücken sich oder ergreifen vor Menschen die Flucht. Um von einer führenden Bache angegriffen zu werden, muss man schon sehr nah an den Kessel (Nest) kommen, der nicht einfach auf einem Waldweg oder Trampelpfad angelegt wird.Meine Mutter, seit 40 Jahren Grundschullehrerin in einer sehr ländlichen Gegend (Vordertaunus bei Wiesbaden), kriegt regelmäßig das Grausen wie wenig die Kleenen überhaupt noch draussen sind. Wir haben als Kinder staendig im Feld gespielt (übrigens schwer bewaffnet mit Pfeil und Bogen, Spiessen, Knüppeln und Steinschleudern), aber der Wald war uns damals schon verboten. Und zwar wegen der Wildschweine!!! (Denen ich auch heut noch ungern begegnen wuerde...) Heute wird kein Kind mehr alleine mit Kuchen und Wein durch den Wald zur Oma geschickt, die werden im SUV zur Klavierstunde gefahren. Das ist jetzt überspitzt ausgedrückt, der Trend dürfte aber festzustellen sein. -- Wenn überhaupt, sind Minderjaehrige im Wald in Gruppen (Waldkindergarten, Schulausflug, Geocaching...) unterwegs. Und für dergleichen Aktivitäten wird man sich im Bedarfsfall "Anti-Wolf-Strategien" und Verhaltens regeln aneignen.
Ansonsten ist der Wald genauso gefährlich oder ungefährlich wie das Feld, denn Wildschweine halten sich im Sommer, wo möglich, bevorzugt in Felden auf (Mais, Raps). Hier gilt aber das gleiche wie im Wald. Wenn ma auf Wegen oder Wiesen bleibt, stößt man nicht auf eine führende Bache, die ihre Frischlinge verteidigt.
Ich klammere hier bewusst Fälle wie "Wildschwein in Stadtwohnung" oder "angeschossenes Wildschwein und Jäger" aus. Das erste ist ein Fall, der im Gesamten recht unwahrscheinlich ist, der zweite betrifft nur Schwarzwildjäger und die wissen meist, wie damit umzugehen ist.