Kompositbogen bauen

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Oh, vielen, vielen Dank! :)
Laut der Auskunft des Meisters werden die Daumen jetzt nicht mehr so dringend benötigt. Gönnt Ihnen doch einen entspannted Sonntagabend :D Ich steig jetzt ja auch wieder von Magentee auf schwarzen Tee um. ;)

Daniel
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Snake-Jo
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Snake-Jo »

skerm hat geschrieben: 1. Ich hab Teile der Diskussion auf PaleoPlanet gelesen. Wurde dort nicht gesagt, daß es sich bei hohen Zuggewichten etwas zu gunsten der Kompositbögen verschiebt? Oder galt das nur für flight-Schießen?

2. Wicklungen mag ich eigentlich nicht.. müssen die echt sein? Da du "unbedingt" sagst, vermute ich, ja. Da fällt mir ein.. seitlich muss auch noch Sehne drauf. Kannst du bitte mal ein Foto reinstellen, das zeigt, wie das bei dir mit den Wicklungen aussieht?
Zu 1.: Ja, so ab 50 lb sollen die Komposits wieder etwas zulegen. Wobei man ja auch noch den sehr langen Auszug beachten muss. Ein langer Auszug läßt sich durch nichts ersetzen, außer....?

Zu 2.: Nicht zwingend.  Ich habe ja schon Bögen mit rund 35 lb aufgespannt ohne Wicklungen.  Bin aber davon überzeugt, dass sie u.a. auch der persönlcihen Sicherheit dienen.
Es gibt 1-2 Untersuchungen an alten Komposits, die belegen, dass die Klebungen unter den Wicklungen gebrochen waren, aber die Wicklung den Bogen zusammengehalten haben. Wenn Du mal den Thread zu den modernen Komposits anschaust und wie oft dort Reklamationen sind, weil ein Glasfaserstück losgelöst war etc., dann wird einem der Nutzen der Wicklung schon klar. Bei deinem Bogen sind sie eventuell nicht an den Griffen nötig (du hattest ja in Rillen verklebt), aber zum Siyah hin würde ich schon welche machen. Wenn Wicklungen, dann ein stabiles Garn verwenden, sauber wickeln und in Leim (Hautleim) oder Epoxy betten, alles durchtränken, überschleifen, überlackieren.  Hautleim hat den Vorteil, das man auch mal schnell eine Wicklung wieder losbekommt ohne Raspel etc. Ich hab sogar die Schnur wieder verwendet. Einmal geht das!  ;)
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Snake-Jo hat geschrieben: Zu 1.: Ja, so ab 50 lb sollen die Komposits wieder etwas zulegen. Wobei man ja auch noch den sehr langen Auszug beachten muss. Ein langer Auszug läßt sich durch nichts ersetzen, außer....?
... besseres (=effizienteres) Design. Höheres Zuggewicht. ???
Zu 2.: Nicht zwingend.  Ich habe ja schon Bögen mit rund 35 lb aufgespannt ohne Wicklungen.  Bin aber davon überzeugt, dass sie u.a. auch der persönlcihen Sicherheit dienen.
Es gibt 1-2 Untersuchungen an alten Komposits, die belegen, dass die Klebungen unter den Wicklungen gebrochen waren, aber die Wicklung den Bogen zusammengehalten haben. Wenn Du mal den Thread zu den modernen Komposits anschaust und wie oft dort Reklamationen sind, weil ein Glasfaserstück losgelöst war etc., dann wird einem der Nutzen der Wicklung schon klar. Bei deinem Bogen sind sie eventuell nicht an den Griffen nötig (du hattest ja in Rillen verklebt), aber zum Siyah hin würde ich schon welche machen. Wenn Wicklungen, dann ein stabiles Garn verwenden, sauber wickeln und in Leim (Hautleim) oder Epoxy betten, alles durchtränken, überschleifen, überlackieren.  Hautleim hat den Vorteil, das man auch mal schnell eine Wicklung wieder losbekommt ohne Raspel etc. Ich hab sogar die Schnur wieder verwendet. Einmal geht das!  ;)
Ich habe alles verzahnt ;D mit einer Ausnahme: Die Laminate der Siyahs habe ich einfach mit Ponal blau verklebt. Verzahnt ist da nur die oberste Schicht, die auf den durchgezogenen Rahmen geleimt wurde. Ich glaub, da hab ich Epoxy verwendet, aber ich weiß nicht mehr so genau. Da ich aber da zur Verlängerung der Übergänge noch angestückelt habe (mit Rillen  :D), ist eine Wicklung sicher nützlich. Sollte ich mich entschließen, seitlich noch Sehne raufzupacken, kann ich die Wicklungen gleich mit Sehne machen.

Gruß,
Daniel
Charles
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Charles »

Ooooh, schöööön, hat es doch (fast) geklappt! *daumen hoch*

Habe zur Zeit noch Stress, später schaue ich mir die Beiträge in Ruhe an, da schreibe ich sicherlich noch was dazu!


Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

@Charles: Darauf freue ich mich!

Fast geklappt ist gut :D Das ist ganz schön stressig und auf jeden Fall noch eine längere Geschichte. Ich habe zur besseren Sehnenführung Sehnenbänke (oder heißt das Sehnenbrücke?) aufgeklebt. Wesentliche Erkenntnis für den nächsten Kompositbogen: Der Bau der Sehne und ihre Führung werden begleitend beim Bau des Rahmens gemacht. Da hat man noch keinen Stress mit Zuggewicht und Spannung.

Bild

Wie man sieht, ist das schief. Ich hab am steiferen Wurfarm ein wenig geschabt und dann warm gemacht. Snake-Jo hat hier mal gesagt, mal solle ein wenig erwärmen und das ganze dann ein paar Minuten beobachten. Das habe ich gemacht und ich konnte schön sehen, wie sich die Steifheit der Wurfarme langsam umkehrte und das Bild am Ende wie oben, nur horizontal gespiegelt, aussah.
Also erwärmte ich vorsichtig den rechten Wurfarm, mit starken Zweifeln, ob ich überhaupt weiß, was ich da tue.

Bild

Das hat ganz gut funktioniert. Ich habe inzwischen an meinem Hartriegel-sapling ein bißchen weitergemacht, damit der Komposit Zeit zum Abkühlen hat. Dann hab ich ihn ein bißchen ausgezogen, sah ganz gut aus. Als ich wieder auf Standhöhe zurück ging sah es aber grausam aus. Der rechte Wurfarm blieb quasi auf der Hälfte des Auszugs, während der linke etwas über der Standhöhenhöhe stehen blieb (muss er ja, wenn der rechte weiter unten bleibt). Davon wollte ich gar kein Foto. Der Bogen wartet jetzt in Rückwärtsspannung...

Gruß,
Daniel
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Snake-Jo
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Snake-Jo »

@Daniel: Nö, das sieht alles sehr gut aus.  Mit dem Warmmachen hast du den Bogen in Form gebracht und aufgespannt. Nun hat der Bogen mit Sicherheit schon einiges an Zuggewicht verloren, weil er nun eingedehnt worden ist. Du kannst nun versuchehn ihn ohne Warmmachen aufzuspannen und durch abschaben zu tillern. Das Warmmachen ist ja nur für den Notfall:
- Beim ersten Aufspannen wenn der Bogen zu ungelichmöäßig oder zu schwer zieht
- Beim späteren Gebrauch, wenn er mal in der Sonne stand und dadurch ungleichmäßig gespannt ist.

Story dazu: Ein namhafter Kompositbogenbauer hatte auf einer Messe einen Stand und ein Bogenschütze wollte mal einen echten Komposit schießen. Besagter Bogenbauer spannte also einen Komposit auf und der sah dann reichlich schief aus, was die Standhöhe des oberen zum unteren Wurfarm anging. Der Käufer sah das und monierte das. Der Bogenbauer meinte nur, das wäre normal und man muss den Bogen öfter mal in Form bringen. Sprachs und dehnte den zu hartern Wurfarm, was aber nichts brachte. Dann wurde der erwärmt und fertig: Tillerbild o.k.
So ist das!  ;D
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Ich hab zum Aufspannen keine Wärme benutzt. Das war erst hinterher, um die Standhöhe einzustellen. Gut zu hören, daß das erlaubt ist :)
Ich rechne damit, daß dieser Bereich, der aufgespannt zu steif war, das auch beim Auszug zeigen wird. Dann wird geschabt werden..

An dem Stand hätte ich wahrscheinlich ziemlich gestaunt. Ich werd eh sehen, wie es bei mir laufen wird. Wahrscheinlich werde ich einen Reisefön für den Zigarettenanzünder ins Auto tun..

Gruß,
Daniel
Christopher
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Christopher »

Daniel, du bist echt  8)

gratuliere dir ;)

wie weit bist du mit dem Auszug? und wieviel lb hat er ungefähr?

und das wichtigste: was für ein Finish willst du machen?
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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Snake-Jo
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Snake-Jo »

@Christopher: Was macht denn Deiner? Du warst doch auch schon ziemlich weit.  :)
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Danke, Christopher!

Ich war mit dem Hartriegel-Sapling beschäftigt und bin deshalb nicht weitergekommen. Ich hab das erste Mal auf vielleicht 8" oder so gezogen. Ich hab nicht so genau geschaut, wo meine Baumarktzugwaage da war, aber jedenfalls nicht weit oben. Höchstens 20#. Das ist leider nicht sehr hilfreich, ich weiß. Ich schätze aber, er wird so um die 50# haben.

Finish: Birkenrinde wahrscheinlich. Da warte ich aber noch, bis das Buch von A. Karpowicz bei mir ankommt.

Und genau, was macht deiner? Bist du mit den Hörnern schon weitergekommen?

Gruß,
Daniel
Christopher
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Christopher »

ich wollt grad die Hörner aufkleben( :)), hat auch geklappt, bis ich bemerkt hab, dass mir die Zwingen ausgehen..  ::) aber  ein Horn ist mal wenigstens dran, muss aber später noch etwas anstückeln...

Birkenrinde hört sich toll an, die Idee hatte ich auch schon, aber wo kriegst du die her in 50cm Stücken? alternativ werde ich (wenn ich noch soweit komme) weißes oder silbernes Lachsleder nehmen, dazu schwarze Wicklungen...
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Christopher hat geschrieben: ich wollt grad die Hörner aufkleben( :)), hat auch geklappt, bis ich bemerkt hab, dass mir die Zwingen ausgehen..  ::) aber  ein Horn ist mal wenigstens dran, muss aber später noch etwas anstückeln...
Fein! Nur sollte man immer erst eine "Trockenverklebung" machen. Ohne Kleber anbringen und schauen, ob alles passt.
Birkenrinde hört sich toll an, die Idee hatte ich auch schon, aber wo kriegst du die her in 50cm Stücken? alternativ werde ich (wenn ich noch soweit komme) weißes oder silbernes Lachsleder nehmen, dazu schwarze Wicklungen...
Von einer Birke, die länger als 50cm ist. :D
Im Ernst, ich kenne ein paar Birken, die eine sehr schöne, nicht stark zerfurchte Rinde haben. Da werde ich im Frühjahr versuchen, etwas Rinde schräg runterzubekommen. Ich möchte deshalb nämlich nicht extra eine Birke fällen und für Pfeile sind mir die noch zu dünn. Da lohnt sich die Arbeit nicht, weil zu viele verwachsene Astreste drin sind.

Gruß,
Daniel
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Commerz
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Commerz »

Interessantes Video für die Copositebogenbauer. Man sieht schöne Sachen wie z.B. die verzahnung die Rückspannung usw.
Der Bogen am Ende ist heftig. Da berühren sich die Tips. Desweiteren hat der noch andere interessante Videos auf seinem Channel.
Grüße --Commerz
http://www.youtube.com/watch?v=T7UFKPJDojs&feature=channel
Zuletzt geändert von Commerz am 04.03.2009, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Snake-Jo
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von Snake-Jo »

skerm hat geschrieben: Von einer Birke, die länger als 50cm ist. :D
Im Ernst, ich kenne ein paar Birken, die eine sehr schöne, nicht stark zerfurchte Rinde haben. Da werde ich im Frühjahr versuchen, etwas Rinde schräg runterzubekommen.
Nein, es reicht, wenn man einen Durchmesser von 20 cm hat: Rinde und Bast werden nur quer geringelt, weil die Spaltrichtung auch quer verläuft.

Nein, es wird für ein Backing keine Rinde verwendet, sondern nur der weiße Bast. Birkenrinde ist mehr als 10 mm dick!!!  ;D

Nein, nicht schräg, nur quer zum Stamm.  8)

Naja, macht einfach, ihr werdet sehen.
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skerm
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Re: Kompositbogen bauen

Beitrag von skerm »

Snake-Jo hat geschrieben: Nein, es reicht, wenn man einen Durchmesser von 20 cm hat: Rinde und Bast werden nur quer geringelt, weil die Spaltrichtung auch quer verläuft.

Nein, es wird für ein Backing keine Rinde verwendet, sondern nur der weiße Bast. Birkenrinde ist mehr als 10 mm dick!!!  ;D

Nein, nicht schräg, nur quer zum Stamm.  8)

Naja, macht einfach, ihr werdet sehen.
Naja gut, ich geh mal davon aus, daß Christopher auch nicht vor hatte, die ganze Dicke raufzukleben, also sind wir nur schlampiger Ausdrucksweise schuldig!
Fotos des Basts gibt es auf atarn. Irgendwo steht da sicher auch, daß es Bögen mit schrägem Schnitt gibt. :P

Sind wir anstrengende Schüler? :) Da fällt mir Micha Wolf ein, der nach meiner geschätzten zwanzigsten Frage nach warum und wieso folgendes gesagt hat: "Ich zeige dir jetzt, wie es gemacht wird, und dann machst du so wie du willst. Dann brauch ich nicht so viel diskutieren."

Gruß,
Daniel
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