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Verfasst: 31.01.2005, 12:41
von Ravenheart
Ja, es geht mir darum:
Ich will die Klinge eben NICHT eckig machen (wg. Stabilität), aber sie soll auch nicht "eingegossen" sein, sondern exakt in der Platte sitzen:
Oder GEHT das so gar nicht? Will ich zu viel?
Rabe
Verfasst: 31.01.2005, 13:17
von carpenter
@Ravenheart
Ich bin da jetzt kein Experte wie die Profis hier, aber zum Nachschleifen der Klinge sollte die Parierstange nicht direkt in angeschliffene Klingenform übergehen. Oft ist da sogar noch ein runder Übergangsbereich. Desweiteren wirst du nur sehr schwierig (oder gar nicht) diesen Keil ausschleifen/feilen können. Der Tip von Damion ist sehr gut, muss ich selbst mal probieren.
Zum Thema Buch für Messermachen:
"How to Make Knives"
by Richard W. Barney, Robert W. Loveless
ist genial, leider nur in english.
Ich kann das ggf. auch mal ausleihen. Wäre da nicht eine Idee für ne FC-Leih-Bibliothek ?
Carpenter
Stabilität...
Verfasst: 31.01.2005, 15:43
von Harbardr
...hat mit der Form des Erl's nicht unbedingt was zu tun!
Wichtig ist, daß keine "Ecken", sondern Radien beim Übergang der Klinge in den Erl gemacht werden u. die Stärke des Erl min. 50% der Klingenbreite entspricht.
Die meisten Klingenschmiede in Scandinavien (von denen bekomme ich meine Klingen) machen aber eckige, sprich rechtwinklige Absätze u. trotzdem sind die daraus gefertigten Messer stabil genug um als Alltagsmesser zu "überleben".
Das Anpassen der Kopfplatte, o. Zwinge geht ohne Feilerei garnicht vonstatten. Etwas unter Klingenstärke bohren u. danach mit Schlüßel- u.,oder Nadelfeilen fein säuberlich anpassen.
Ist so richtig was für'n Feinmechaniker, oder heißt das Feinmotoriker!? :-) ;-)
Je weniger "Luft" die Passung hat, desto schöner sieht das Messer dann aus, immerhin ist das 'ne Stelle, wo der Messerbastler als erstes hinschaut.
Für's saubere Nachschleifen ist eine kleine "Fehlschärfe" wohl nicht von Übel. Eine andere Möglichkeit ist die Schneide mit einem kleinen Radius abzuschließen, der dann die Fehlschärfe erstzt.
Meine selbst geschmiedeten Sax- u. Messerklingen haben keine dieser (evtl. vorteilhaften) Dinge u. lassen sich dennoch gut nachschleifen (natürlich nur von Hand u. mit einem guten Wasser-Stein).
ein Bildbeispiel...
Verfasst: 31.01.2005, 16:40
von Harbardr
...zu obigen Posting : Messerklinge ohne Fehlschärfe
Als Vorlage diente ein Fund aus dem 13. JH.
Die Klinge habe ich aus 1.2842 geschmiedet u. ölgehärtet (Klinge 140x30 mm, ges. 250 mm).
Die Griffbacken sind aus Eibe, mit Bronzestiften vernietet.
Verfasst: 31.01.2005, 17:39
von Archiv
Hallo Rabe,
kleiner Tip, wenn Dir beim Feilen ein kleiner Fehler unterläuft und Du doch ein wenig zuviel weggefeilt hast:
Das Messingding draufschieben und ein / zwei dezente Schläge mit dem Schmiedehammer. Dann passt das wieder. Vorausgesetzt die Angel läuft schön gleichmäßig konisch zu.
Gruss Wolle
mal ne dumme Frage
Verfasst: 02.02.2005, 09:47
von Wicki
ich habe in eine Katalog eine "laminierte" Frosts-Klinge gesehen.
Ist das eine 3-lagige oder was??
Danke für die Hilfe
tut's nicht geben...
Verfasst: 02.02.2005, 18:10
von Harbardr
...dumme Fragen, höchstens dumme Antworten.
Aber Du hast recht, die "Laminat-Klingen" sind 3-lagig.
Schau doch mal unter
BRISA , dort findest Du auch sehr gute u. preiswerte, handgeschmiedete Laminat-Klingen
(z.B.v. Mattias Styrefors, Mattias Baudin, Trond Pedersen).
Aus den Klingen mach ich u.a. meine Messerchen.
'n Bisschen Arbeit...
Verfasst: 19.02.2005, 13:37
von Harbardr
...hab ich mir "angetan", um der Langeweile zu entrinnen :-)
Inspiriert haben mich zu den Messern die Funde von Birka u. Gotland.
Klingen : Kankaanpää (80mm)
Griffe : heimische Birke (oben), Eibe (unten) mit Bronze u. schwarzem Büffelhorn. Geölt mit in Leinöl gelöstem Birkenpech, bringt den schönen dunklen Ton ("riecht" aber stark).
Gesamtlänge : ca. 200mm.
Scheiden : nassgeformtes Leder (2,5-3mm) mit Rotmessing-Beschlägen (hab kein Bronzeblech gefunden).
An den Scheiden fehlen noch je eine Bohrung, die die Gürtelbefestigung aufnimmt.
tja bei soviel . . .
Verfasst: 28.02.2005, 18:20
von landogar
... schaffenskraft, muß ich mich wohl mal an meines vaters geburtstagsgeschenk setzen das des noch fertig wird.
kriegt en messer, das ich mit harbardr´s hilfe bau.
Verfasst: 28.02.2005, 19:11
von Mongol
wieder einmal sehr schöne Stücke, Meister Graubart :anbet :anbet
Mir ist gerade langweilig...........
Verfasst: 02.03.2005, 19:09
von messermacher
dann setzen wir mal ein Bildchen von meinen zwei Neusten rein.

:-)
Verfasst: 02.03.2005, 19:20
von Archiv
Schnuckelige Teile!! (**)
Was ist das für ein Griffmaterial bei dem Blauen??
so long
Michael
Dann zieh ich doch mit ;) :
Verfasst: 02.03.2005, 19:53
von Wittiko
Klinge aus alter Feile geschmiedet, im Lehmmantel gehärtet. Hat auch eine Härtelinie bekommen, aber im Scan nicht zu sehen. Zwinge Knochen, Griff Eibe, habe ich hinten noch was korrigieren müssen.
Hat inzwischen blaue Flecken bekommen, nachdem ich zwei eingelegte, rohe Koteletts geschnetztelt habe

.
messermacher,
welchen Stahl hast Du verwenet?
Harbardr,
Birkenpech in Leinöl lösen ist wieder mal ein toller Tip zum ausprobieren.
Verfasst: 02.03.2005, 19:59
von messermacher
@ Damion
Das Obere ist stabilisiertes Holz und das Blaue ist stabilisierter Kamelknochen
@ Wittiko
beide Messer sind aus D2
Einzeiler!
Verfasst: 02.03.2005, 20:26
von horsebow
@Wittiko:
Wunderschön!
Gruß, horsebow