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Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 11:29
von Ravenheart
Tipp: Kaufe (Flohmarkt!) einen Schraubstock, und befestige den (mit unten versenkten Schloss-Schrauben!) auf einem Brett aus Sperrholz, ca. 2 cm dick, ca. 30 x 40 cm.
Dann kannst Du dieses Brett mit 3 Zwingen am Tisch befestigen (Schutz für den Tisch drunter nicht vergessen!), und den Stave sicher einspannen.
Rabe
Re: Na, dann will ich da auch mal meinen Senf zu geben.
Verfasst: 10.09.2009, 14:58
von walta
Moonshadow hat geschrieben:
(...)
Verwendung von Hasel:
Bögen sind bei mir eher selten, Atlatls auch. Pfeile schon öfter. Dann werden daraus noch Wanderstäbe, Werkzeugstiele und Griffe, diverse Schnitzarbeiten, ("Garten")Möbel und was übrig bleibt wird als Feuerholz für "Übungscamps" eingelagert.
(...)
Hallo
sei doch so nett und mach einen neuen treath auf und beschreib mal genauer was du da so bastelst und wie du das machts - würd mich interessieren
grüsse
walta
----------------
wie man aus bogenholz feuerholz macht weiss ich schon :-)
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 16:20
von the visioner99
Hallo
bei Zugmessern habe ich gehört, dass die von Ochsenkopf für Einsteiger nicht schlecht sind. Die gibts z.B hier
http://www.feinewerkzeuge.de/zug.htm
Raspel und Ziehklinge wären für den Anfang auch nicht verkehrt. Die gibt es auch hier
http://www.feinewerkzeuge.de/feile8.htm
Sonst kanns du bei dick auch noch mal schauen
LG the visioner
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 16:30
von Silverball
Habe mir gerade eine Ziehklinge
und einen Schweifhobel bei DICK bestellt.
Sollte am WoEnd da sein *freu*
Hoffentlich geht das damit besser vorran!
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 22:37
von Granjow
Ja, ohne Ziehmesser kommst nicht weit. Ich habe mir meine ersten zwei Bögen aus Esche nur mit einem grossen Messer (also ein stabiles, nicht ein Küchenmesser) geschnitzt, war harte Arbeit (vor allem weil ich die Wurfarme flach haben wollte) und das Resultat … naja, eigentlich gar nicht schlecht, wenn ich richtig getillert hätte
Das mit dem Tisch vergiss mal. Geht nur der Tisch futsch. Mein System im Anhang: Palett zersägen (Japansägen sind da traumhaft) (wenn man gerade sägt), Bogen darauf festklemmen, und los geht der Spass. Mit den Beinen fixiere ich das Palett, der Stave geht rechts von mir durch (weil ich Rechtshänder bin) bzw. wenn ich am Ende des Staves schaffe drück ick es in meinen Bauch mit einer dicken Schicht Leder dazwischen. Je nachdem kann man den Stave auch weiter hinten einspannen, aber das eignet sich eher später mit feineren Werkzeugen, wenn man nicht mehr so Druck geben muss. Arbeiten kann man von beiden Seiten her, man kann auch mit dem Schweifhobel zu den Tips hin stossen (für die, die Schweifhobel stossen) und dabei auf dem Palett sitzen. Funktioniert ganz gut, bei mir im Wohnzimmer, wie du siehst. Und lässt sich gut versorgen, braucht nicht viel Platz

Ausserdem sind die aus billiger Tanne, das heisst beim Anklemmen wird der Stave nicht zerdrückt, sondern nur das Palett.
@Moonshadow Danke, mit Interesse gelesen! Bin ich gerade froh, meine Hasel aus Faulheit einfach in die Hütte geschmissen zu haben, ohne Rinde weg und so.
Survival ... wenn der Tag mehr Stunden hätte. Ist ja ein sehr vielseitiges Thema.
@walta Schliesse mich deiner Meinung an
Simon
edit: Falls du einen Meissel oder sonst was langes rundes (achtkantig geht auch) aus Metall hast, ist okay. Sonst brauchst du noch einen Abziehstahl für die Ziehklinge zum schärfen. Siehe
Wikipedia:Ziehklinge.
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 23:13
von Silverball
Also gut, ein weiterer Tag geht ins Land.
Thema Ziehklinge hat sich zerschlagen, meine angestrebte Ziehklinge könnte erst im Oktober ausgeliefert werden und wurde somit von mir stoniert!!!! *kotz*
Also morgen doch nochmal zum Baumarkt fahren und dort eine kaufen. *Irgendwie trau ich dennen da nicht so was die Qualität angeht!!! Warum bloß??*
Resultat des Tages:
Meine WA's kommen langsam in der Dicke nach unten.
Aber da tun sich schon wieder so entsetzlich viele Fragen auf *seufz*
1. Wie ist das bei einem runden Stave mit dem aufzeichnen des Bogens?
Da mein Stave ja nich sooo dick ist nehm ich an den Seiten ja nur an den Fade outs und ähm..
da wo der Wurfarm anfängt sich zum Ende hin zujüngen... *Mist wie heißt das Wort noch gleich*
etwas weg.
Mein Problem ist das ich keinen Plan hab wie ich den Bogen aufzeichnen soll.
Ich habe oben und unten die Mitte genommen und eine Schnur durchlaufen lassen Aber irgendwie läuft die teilweise total aussermittig.
Ist das normal?
2. Die Äste auf dem Bauch, muss ich da auch überall rum etwas stehen lassen wie ich das auf dem Rücken machen würde wenn ich einen Jahresring freilege,
oder ist das da egal?
Bis hier hab ich das auch mit nem großen, guten Messer von der BW gemacht. Es war hart aber ging gut und es ist schön um Wut abzubauen.
Solange man es schafft konzentriert zu arbeiten. Hat heute gut geklappt..
Habe die Enden neu versiegelt, jetzt wo ich vom Bauch was weg genommen habe, muss ich den auch versiegeln???
Denke mal nicht, oder??
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 10.09.2009, 23:22
von the visioner99
Hi Silverball
zu 1: Solang die Schnur ungefähr durch den Griff läuft ist das egal. Wenn die Schnur etwas seitlich vom Griff ist, ist das sogar von Vorteil, da sich der Pfeil dann nicht so um den Bogen herumwinden muss ( Archers Paradoxon).
zu 2: nee, musst du nicht
Bauch musst du nicht versiegeln, denn sonst kann die Nässe ja an keiner Stelle "entweichen" und der Stave trocknet nie. Am Bauch würden kleine Risse ja auch nicht weiter stören, da mann ihn ja noch bearbeitet.
LG the visioner
Re: Na, dann will ich da auch mal meinen Senf zu geben.
Verfasst: 11.09.2009, 02:58
von Moonshadow
Moin Walta
walta hat geschrieben:
sei doch so nett und mach einen neuen treath auf und beschreib mal genauer was du da so bastelst und wie du das machts - würd mich interessieren
Büdde:
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=12015.0
walta hat geschrieben:
wie man aus bogenholz feuerholz macht weiss ich schon :-)
Jo, ich auch. Gerade erst vor paar Tagen geschafft.
Gemeint waren da aber tatsächlich Reste vom Holz und nicht die Reste von Bögen
@ Silverball
Eine richtige Werkstatt habe ich auch nicht (mehr). Hab mir für diverse Arbeiten auf dem Dachboden aus ein paar dickeren Latten und einem Rest von einer Küchenarbeitsplatte einen recht stabilen Arbeitstisch gezimmert. Leider ist der Dachboden nicht isoliert und im Winter saukalt und im Sommer öfter mal bis 50°C. Mit Pelzjacke Arbeiten und am Werkzeug festfrieren ist nicht so prall und "Sauna" ist auch nicht so lustig. Deshalb mache ich, sehr zur Freude meiner Frau, öfter auch (kleinere) Arbeiten am Wohnzimmertisch.
Bogen aufzeichnen?
Ich male mit Bleistift rundum den Griffbereich, "verjünge" den dünneren Wurfarm (der Obere) nach oben hin soweit, wie ich ihn haben will (und er "schön" aussieht) und zeichne dann alle 5 cm eine umlaufende Markierung an (vom Griff aus in beide Richtungen). Nehme an den obere Messpunkten die Breite ab und trage beim unteren Messpunkt beidseitig so viel Material ab, bis er annähernd identisch ist. Sind alle Messpunkte "durchgekaut", mache ich es mit der Dicke ähnlich. Ist der Stab recht dünn, flache ich den Rücken als Ganzes ein bisserl ab. Aber ganz vorsichtig und nicht zu viel. Am oberen (dünneren) Wurfarm dann am Bauch Material abtragen, bis er anfängt sich so zu biegen, wie er soll. An den Messpunkten oben die jeweilige Dicke abnehmen und nach unten wie gehabt übertragen. Ist man damit durch, sieht es schon aus wie ein Bogen und passt meist vom Tiller auch schon fast. Und beim halben Auszug ist man dann meist auch schon. Bis zum vollen Auszug dann den Tiller angleichen und verfeinern, Feinschliff, Sehnenkerben, Lack, eventuell Griffwicklung (o.ä.). Fertig.
Äste am Bauch "bügel" ich weg.
@ Granjow
Mein Wohnzimmertisch hat eine Steinplatte als Oberfläche, die hält einiges aus.

Survival -> Jau, umfasst so ziemlich alles wenn man sich da richtig reinhängt. Und Spaß macht es zudem auch noch. Können wir uns gerne mal drüber austauschen. "Reingerutscht" war ich da über die Schiene Pfadfinder. Auf den damaligen Verein keine Lust mehr gehabt, weil da "politisch Aktive" aufgetaucht sind und ich damit nicht belästigt werden wollte. Zusammen mit drei Anderen (auch ausgetretenen) so weiter gemacht wie es uns passte. Leider passte es dann zeitmäßig für Gemeinsames immer weniger (Lehre und Arbeit bei allen ). Thema bisserl eingeschlafen und dann Nehberg zufällig persönlich kennengelernt. Buch von ihm gekauft und voll "infiziert". So Mitte der 80er dann erste und längste Survivaltour, knapp 6 Monate Norwegen alleine und mit fast nichts. Absolut GEIL! Danach hat's dann leider nur noch für "innerdeutsche Minitouren" gereicht (zeitmäßig und weil ich dann geheiratet habe und die Kinder kamen ...). Die Kinder (mittlerweile erwachsen) finden die "Minitouren" auch toll, aber so richtig "infiziert" sind sie nicht.
Bis denne
Moon
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 10:40
von Silverball
Hier mal ein kurzer Zwischenstand!
Not macht erfinderisch..
So arbeite ich gerade und schau nebenbei noch Navy-CIS die erste Stafel

Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 10:57
von Silverball
Hmm..
Bin gerade bis auf den Markkanal runter gekommen.
Wie ist das eigentlich, der Markkanal wird ja bei den WA'S zu 90%
dem Messertod zum Opfer fallen.
Aber wie ist das beim Griff?? DEr Markkanal geht da ja weiterhin durch..
Ist das deswegen unproblematisch weil der Griff sich nicht biegen soll??
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 11:03
von Galighenna
Ja, viele lassen den Markkanal im Griff einfach als optisches Element drin. Du kannst ihn aber auch mit einem passenden Stück Holz von beiden Seiten zu machen und später dann überlackieren.
Der Stabilität tut das gar nichts...
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 13:15
von Silverball
So, ich fang jetzt mal an den anderen Wurfarm auch noch etwas mehr runter zu arbeiten.
Frage:
Ab welchem Punkt arbeite ich die WA's in der Breite langsam runter?
An den Tips geh ich auf 1cm Breite, oder?
Die Tips selber werden dann Dicker bleiben damit sie star sind oder?
Wenn ich das richtig verstanden habe bleiben sie nur auf den letzten 10cm star..
Gibt es da eigentlich irgendwo eine vernünftige Skizze oder ein Bild von??
Wäre super und echt hilfreich!
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 13:25
von Ravenheart
Es gibt eigentlich einiges an Bildern und Maß-Skizzen, nur steht das meiste momentan nicht zur Verfügung, wg. Serverumbau...
1 cm am Bogenende ist recht schmal, wenn du konventionell seitliche Kerben machen willst. Dann nimm lieber 1,5 cm.
Der Dickenverlauf ist (bei starrem Griff) etwa so:
(Durchschnittliches Holz, Bogen 40 - 50#, max. Breite 3,5 - 4 cm
Dicke:
Griff= 3,5 - 4 cm
Übergang Griff-Wurfarm (Länge 6 cm) von 4 auf 3 cm
Wurfarm linear von 3 auf 1,5 cm.
Das ist zu Anfang vmtl. noch zu stark, im Endergebnis nach dem Tillern kommt dann vielleicht dabei raus:
Übergang Griff-Wurfarm (Länge 6 cm) von 4 auf 2,4 cm
Wurfarm linear von 2,4 auf 1,2 cm.
Aber man braucht ja etwas Spielraum zum Tillern....
Rabe
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 14:14
von Silverball
Oh man, danke für Eure Hilfe.
Sonst würd ich wohll verzweifeln
Also hiermal zwei Bilder meine WA's..
Irgendwie kommt mir die Zeichnung auf den WA's
aber komisch steil vor?
Ich hab die WA's gedrittelt und am letzten drittel die verjüngen aufgezeichnet,
war das falsch, muss ich ab der hälfte der WA's anfangen mit der verjüngung??
Re: Haselbau, bitte nicht schlagen!
Verfasst: 11.09.2009, 14:38
von the visioner99
Ich sehe keine Bilder.
Mit der Verjüngung kommt es drauf an, was für ein Design du wählen willst.
- pyramidal ( fängt schon am Wurfarmanfang an, sich zu linear zu verjüngen)
- halbpyramidal ( fängt in der Wurfarmmitte an, sich zu linear zu verjüngen)
- 3/4 bzw. 2/3 pyramidal ( die Verjüngung fängt im letzten Viertel/ Drittel an)
LG the visioner