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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 15:46
von tomtux
schwaigus versuch mal fürs erste 300m
wenn du das dann (mit einem eigenbau) geschafft hast, so in 2 - 3 jahren, dann plaudern wir nochmal über 1km
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 16:06
von Trinkhorn
@ Schaigus
Also ich bin zwar ein Neuling aber das 1000m gut schaffbar sind glaube ich selbst mit einem speziellen Flightpfeil nicht so ganz!
Umsonst sind die gefundenen Skelette der damaligen Bogenschützen (wie ich vorher schon erwähnte erwähnte), ja nicht so deformiert. Und außerdem muss ein Bogen so nen Pfeil auch aushalten - da schlies ich mich absolut Mandos an...
Aber eigentlich bin ich ja gerade dabei mir einen Robinien Bogen zu bauen - bzw. gibt's diesen Thread hier überhaupt und deshalb gehe ich jetzt mal in die Garage und mach die Bruchtests die mir hier empfohlen wurden!
Lg, Trinkhorn
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 17:05
von Squid (✝)
1000+ m sind utopisch.
Realistisch sind 140 - 250 m mit normalen Bögen und Pfeilen und max. 400-600 m mit sehr speziellen Flightbögen und Pfeilen.
Es gibt Rekorde über knapp 900 m (ein türkischer Sultan vor 300 Jahren, es ist aber nichts genaues über den Bogen und die Pfeile bekannt - und über die Tatsache, dass man ihn vielleicht etwas besser darstellen wollte...), ausserdem drei mir bekannte Rekorde über mehr als 1000 m.
Zwei davon mit Recurvebögen von deutlich über 120 lbs Zuggewicht und einer mit einem sehr starken Compounder und natürlich speziellen Pfeilen. Die Pfeile sind bei diesen Versuchen mehr als doppelt, teils drei mal so schnell vom Bogen gegangen, wie bei einem "normalen" Bogen.
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 17:47
von Trinkhorn
ravenheart hat geschrieben:Trinkhorn hat geschrieben:@Rabe
Sag mir jetzt bitte nicht dass es Brennholz ist!!
...
Es fängt schon mit dem Thema "Risse" an...
Du siehst keine? Ich sehe viele.....
Der Dateianhang Robinie.JPG existiert nicht mehr.
Hmmm, hab die leider aus Unwissenheit eher vernachlässigt, da sie für mich so klein wirken und die Spaltlinge auch lang genug sind => macht es den Sinn jetzt noch Leim drauf zu geben??
Bruchtest ist eine gute Idee, ich mache immer auch noch diese Tests:
1. Schneide mit dem Ziehmesser ein paar Späne ab, Dicke ca. 1 - 2 mm, Länge rund 20 cm.
Biege diese.
Biegen sie sich und brechen sie zäh? (=gut)
Oder plötzlich und spröde wie ein Streichholz? (=schlecht)
Hab die Biegung mal schnell fotografiert, für mich sieht das ganz gut aus - für dich? Gebrochen ist der Span für mein Gefühl dann schon eher zäh..
2. Schneide ein paar DÜNNE Späne ab Dicke rund 1/4 mm, Breite ca. 3 - 5 mm.
Reiße die in Längsrichtung durch.
Wie schwer geht das?
Gar nicht? (=spitze)
Schwer, wie starker Zwirn? (=gut)
Oder leicht wie Zuckerwatte? (=schlecht)
Also das ging eher leicht, so wie 15 Blatt Zeitungspapier zum Vergleich - aber meintest du wirklich nur 1/4 mm dick? Reisst bei so wenig Dicke nicht jedes Holz?
3. Schneide ein paar LÄNGERE Späne ab, 30 - 50 cm... Achte dabei auf das Schneide-Gefühl!
Wie fühlt es sich an?
Wie Butterkeks-Schneiden, länge Späne lassen sich gar nicht schneiden, sie zerbröseln dabei? (=ganz schlecht)
Wie Kohlrabi-Schneiden, hohl und kross? (=schlecht)
Wie Holz eben...? (=gut)
Wie Autoreifen-Schneiden? (= spitze)
Fällt definitiv in die Kategorie "Wie Holz schneiden" - (Autreifen kann ich nicht vergleichen hab noch nie einen geschnitten...
Also was denkst du Rabe?
Und danke für die ausführlichen Angaben!!!
Lg, Trinkhorn
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 18:20
von Mandos
Trinkhorn hat geschrieben:@ Schaigus
Umsonst sind die gefundenen Skelette der damaligen Bogenschützen (wie ich vorher schon erwähnte erwähnte), ja nicht so deformiert.
Lg, Trinkhorn
Naja, es wird nichts so heiß gegessen wie's gekocht wird. Es gibt einige Bogenschützen in England, die regelmäßig ~150# schießen und die sehen auch nicht aus wie Mutanten.
Schau auch mal hier:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 45#p266746
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 18:34
von Trinkhorn
Ok, hab das auch aus nem Buch, klar ist die Regelmäßigkeit der unterscheidende Punkt...aber für mich kommt das ohnehin nicht in Frage. Aber nur so aus Neugier - wie weit schießen diese Bogenschützen in England den mit 150#?
Trinkhorn
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 19:01
von Mandos
Trinkhorn hat geschrieben:Ok, hab das auch aus nem Buch, klar ist die Regelmäßigkeit der unterscheidende Punkt...aber für mich kommt das ohnehin nicht in Frage. Aber nur so aus Neugier - wie weit schießen diese Bogenschützen in England den mit 150#?
Trinkhorn
Schau mal hier:
http://www.englishwarbowsociety.com/records.html
Dabei ist aber zu beachten, dass das alles andere als Flight-Pfeile sind, sonder schwere Kriegspfeile mit großer Befiederung.
Wobei es auch eine Flight arrow competition gibt.
Alistair Aston hat mit 'nem Laminierten 130er 438 yards (400 m) geschossen (Flight Pfeil).
Wobei Flight Pfeil wohl eher heißt, dass sie dort mit "normalen" Pfeilen mit Feldspitze und kleineren Federn schießen...
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 19:30
von Trinkhorn
Mandos hat geschrieben:Trinkhorn hat geschrieben:Ok, hab das auch aus nem Buch, klar ist die Regelmäßigkeit der unterscheidende Punkt...aber für mich kommt das ohnehin nicht in Frage. Aber nur so aus Neugier - wie weit schießen diese Bogenschützen in England den mit 150#?
Trinkhorn
Schau mal hier:
http://www.englishwarbowsociety.com/records.html
Dabei ist aber zu beachten, dass das alles andere als Flight-Pfeile sind, sonder schwere Kriegspfeile mit großer Befiederung.
Wobei es auch eine Flight arrow competition gibt.
Alistair Aston hat mit 'nem Laminierten 130er 438 yards (400 m) geschossen (Flight Pfeil).
Wobei Flight Pfeil wohl eher heißt, dass sie dort mit "normalen" Pfeilen mit Feldspitze und kleineren Federn schießen...
Eben, damals (Mittelalter) waren das ja auch schwere Pfeile - mussten ja Schilder usw. durchschlagen können - da sind gut 1000m trotzdem einfach unfassbar! Wenn Alistair Aston die 400m mit nem 130# schoss, wie viel Pfund braucht man denn dann für 1000m!!??
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 19.02.2011, 21:45
von tomtux
erstmal zum holz:
loslegen, das ist bogenholz!
die feinen risse sind mittlerweile egal, das holz liegt ja schon länger. da kann man noch versiegeln, wird aber nicht mehr viel bringen.
am bogenbauch kann man feine längsrisse ohnehn meist ignorieren und nach dem bodentiller verschwindet auch noch einiges.
nur am rücken dürfen keine längsrisse an den rand laufen, querrisse sind jedem fall tödlich.
zu den 1000m: das hat nicht so viel mit zuggewicht wie mit der gesamteffizienz des eingesetzten sytems zu tun.
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 00:27
von Galighenna
Ja zu der Schussweite haben wir hier schon richtig viel Diskutiert und teilweise regelrechte Abhandlungen verfasst wie wann udn warum ein Bogen so und so weit schießt, und was das über den Wirkungsgrad aussagt...
Leider weiß ich nicht mehr genau wo das noch war und ich hab auch gerade keine Suchbegriffe im Kopf um das wieder zu fiunden. Ist ja auch schon eine ganze Weile her. Aber das könnte ja dann interessant für dich sein Trinkhorn. Du scheinst mir doch sehr auf Performance und Reichweite scharf zu sein...
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 01:19
von Schwaigus
@all und ohne einzelne Zitate:
Habe niemals behauptet, dass ich 1000m schaffe oder geschafft habe
Aber schaut euch mal die Amerikanischen bzw. Welt- Rekorde an
(zB:
http://www.usaarcheryrecords.org/Flight ... ecords.pdf)
Es haben also schon moderne Schützen geschafft. Man darf deshalb schwer annehmen, dass es Bogenschützen in vergangenen Zeiten, deren Überleben stark von ihrem Können abhing, auch schaffen konnten.
In diesem Forum (
http://www.geschichtsforum.de/f43/engli ... ndex6.html)behauptet sogar jemand, dass es für eine türkische Bogenschützengilde die Aufnahmeprüfung war, einen Pfeil über den Bosporus zu schießen (mind. 900m).
Nachtrag: Ich möchte natürlich nicht das eigentliche Thema dieses Threads blockieren. Verzeihung!
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 01:27
von Squid (✝)
Nee, das darf man überhaupt nicht annehmen. Ein Flightpfeil und auch ein Flightbogen sind nämlich rein praktisch so nutzlos wie ein Kropf. Sie taugen weder für den Krieg noch zum Jagen. Also bestand im Mittelalter gar nicht der Bedarf nach so einem Unsinn.
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 09:00
von Trinkhorn
Galighenna hat geschrieben:...
Aber das könnte ja dann interessant für dich sein Trinkhorn. Du scheinst mir doch sehr auf Performance und Reichweite scharf zu sein...
Ne also ich bin überhaupt nicht so auf das Weitschießen aus - Performance natürlich schon aber die ist ja im "Nahbereich" wichtig.
Mich fasziniert das einfach, dass es überhaupt möglich war bzw. auch heut noch geht - muss mir noch den Link mal anschauen den hier Schwaigus (Danke) rein gestellt hat. Und außerdem habe ich immer gerne ein paar Argumente auf Lager wenn wieder so ein Lustiger daherkommt weil er hört dass ich mit einem primitiv Bogen schieße und meint "..wenn Bogenschießen dann aber nur Compound, weil nur die gehen richtig ab - blabla". Und anderseits ist es Möglich mit primitiven Bögen auch sehr exakt zu schießen und das sogar Instinktiv!! - Stichwort Byron Ferguson. Je nach Bogensetup usw. natürlich - da haben die "Lustigen" schnell wieder ihre Ahnungslose Klappe zu
(Aber das hier geht nicht an die Überzeugten Compound Schützen!! Regelrecht an die Besserwisser, die meinen alle anderen Bögen sind nur wertlose Stöcke...)
Tja dass eben fasziniert mich einfach (Das war dann wohl wieder etwas zum Thema Vorstellung)
- und weil man all die unterschiedlichsten Bögen auch selber machen kann!
Und dabei bin ich ja gerade!
@Tomtux: Ich galube auch dass die Risse noch nicht sehr weit rein gehen (und ab jetzt werde ich immer die Schnittstellen einleimen
) und daher NOCH keine Rolle spielen. Und außerdem strebe ich die Tipps von Polly und Snake-Jo an, mir zwei gute Billets heraus zu suchen und die dann zu SPLEISSEN!
Ich finde Karakterbögen zwar sehr schön aber ich würde jetzt mal gerne einen Bogen habe von dem ich weiß dass er richtig schießt - bin ja noch Neuling auch beim Schießen und versuche immer noch ein bisschen die richtige Technik mir zu "erarbeiten" und darum möchte ich die Gewissheit dass das Setup vom Bogen einfach stimmt, wenn ich dann immer noch nicht treffe - muss es ja an der falschen Technik liegen. Wenn ihr euch mal mein Userbild genauer anseht, könnt ihr erkennen, dass sich der untere Wurfarm meines Bogens viel zu viel biegt und der sollte ja eigentlich der stärkere sein...warum das so ist habe ich im ersten Posting erklärt und seither kämpfe ich mich damit ab...also muss ein neuer her!!
Trinkhorn
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 09:20
von Snake-Jo
@Trinkhorn: Du kannst jederzeit, auch zwischen den Tillerschritten, die feinen Risse am Bauch vorübergehend versiegeln, damit dort nicht noch mehr Feuchtigkeit zu schnell entweicht und die Risse größer werden. Aso mit Ponal die Risse großzügig einpinseln.
Anzuraten ist das!
Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"
Verfasst: 20.02.2011, 18:12
von Ravenheart
Trinkhorn hat geschrieben:Also was denkst du Rabe?
Lg, Trinkhorn
, klasse, der "Belastungstest" hat mir den Tag versüßt!!
Ja, 1/4 mm war schon ernst gemeint, wobei ich aber nicht nachmessen komme...
Nach deiner Beschreibung (und Dokumentation
) ist das Holz noch o.k.!
Wegen der fehlenden Versiegelung würde ich an beiden Enden aber auf ein paar cm verzichten!
Jetzt noch die Enden zu versiegeln, bringt nix mehr!
Rabe