@Squid Vielen Dank für die Antwort. Die hat mir sehr geholfen.
Sowohl als Schütz als auch als Bogenbauer bin ich ein Anfänger und baue paralell einen Bogen aus Robinie und einen aus Eibe (Selfbow). Es sollen "normale", 08/15 Flatbows sein. Ich bin 186 cm gross und ziehe 30". Angestrebtes Zuggewicht ist45-50#@30" . Was wäre die optimale Bogenlänge? Ich habe gelesen, das kürzere Bögen schneller werfen und längere mehr verziehen beim Bau und Abschuss. Denoch, gibt es einen Mittelwert? Was werdet ihr mir empfehlen?
Langbogen Bauanleitung
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Re: Langbogen Bauanleitung
@Ravenhart
Zu Beginn:
Sehnenlänge = Sehnenkerben-Abstand
Standhöhe ist dann 0, Sehne liegt am Griff an.
Hast Du 1/3 der End-Auszuglänge erreicht, verkürzt Du die Sehne, so dass die Sehne 1/3 Standhöhe hat, (End-Standhöhe bei Holzbogen normaler Länge = 15 - 16 cm, zw. Sehne und Griff gemessen!), also 5 cm.
Bei 1/2 Auszug wieder kürzen, auf 1/2 Standhöhe.
Bei 2/3 Auszug wieder kürzen, auf 2/3 Standhöhe.
Bei 3/4 Auszug angekommen, auf volle Standhöhe gehen.
Hier hat niemand reagiert. Daher nehme ich an, dass alle so tillern. Stimmt das? Wieso tust man das? Warm geht man nicht auf volle Standhöhe, sobald man sie um einige Zoll überschritten hat.
Zu Beginn:
Sehnenlänge = Sehnenkerben-Abstand
Standhöhe ist dann 0, Sehne liegt am Griff an.
Hast Du 1/3 der End-Auszuglänge erreicht, verkürzt Du die Sehne, so dass die Sehne 1/3 Standhöhe hat, (End-Standhöhe bei Holzbogen normaler Länge = 15 - 16 cm, zw. Sehne und Griff gemessen!), also 5 cm.
Bei 1/2 Auszug wieder kürzen, auf 1/2 Standhöhe.
Bei 2/3 Auszug wieder kürzen, auf 2/3 Standhöhe.
Bei 3/4 Auszug angekommen, auf volle Standhöhe gehen.
Hier hat niemand reagiert. Daher nehme ich an, dass alle so tillern. Stimmt das? Wieso tust man das? Warm geht man nicht auf volle Standhöhe, sobald man sie um einige Zoll überschritten hat.
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Re: Langbogen Bauanleitung
Weil dabei die Gefahr besteht, den noch unfertigen Bogen zu überlasten!
Um die Sehne einzuhängen, musst Du ihn ja weiter ziehen, als er dann Standhöhe hat. Damit bekommt er mehr Spannung (er ist ja noch zu stark) und mehr Krümmung. Das kann genügen, um Schäden, oder zumindest "Vorschädigungen" (Mikro-Risse, unnötiges Set, etc.) zu verursachen.
Es gibt keinen Grund, dies Risiko einzugehen. Das o.a. Vorgehen minimiert dies.
Rabe
Um die Sehne einzuhängen, musst Du ihn ja weiter ziehen, als er dann Standhöhe hat. Damit bekommt er mehr Spannung (er ist ja noch zu stark) und mehr Krümmung. Das kann genügen, um Schäden, oder zumindest "Vorschädigungen" (Mikro-Risse, unnötiges Set, etc.) zu verursachen.
Es gibt keinen Grund, dies Risiko einzugehen. Das o.a. Vorgehen minimiert dies.
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Re: Langbogen Bauanleitung
Wenn man einen Flachbogen baut, wie soll der Querschnitt sein? Bis jetzt habe ich gehört:
- rechteckig
- trapezförmig (breiter am Rücken, schmäler am Bauch)
- Elliptisch
Was sind Vor- und Nachteile solcher Querschnitte?
Wahrscheinlich gibt es auch Übergangformen z.B. ein Rechteck mit stark abgerundeten Kanten, dass es fast zur Ellipse wird. Wie gross muss der Radius an der Kante sein?
- rechteckig
- trapezförmig (breiter am Rücken, schmäler am Bauch)
- Elliptisch
Was sind Vor- und Nachteile solcher Querschnitte?
Wahrscheinlich gibt es auch Übergangformen z.B. ein Rechteck mit stark abgerundeten Kanten, dass es fast zur Ellipse wird. Wie gross muss der Radius an der Kante sein?
Re: Langbogen Bauanleitung
Es kommt darauf an, was für ein stave verwendung findet.
als faustregel würde ich sagen rechteckquerschnitt bei schön geraden wurfarmen und den üblichen hölzern.
ein trapez mit breiterem rücken hab ich noch nicht gesehen, soll bei im verhältnis zur druckstabilität extrem zugschwachen hölzern etwas bringen.
bei snakeys gehe ich immer mehr richtung elliptischem querschnitt, das ist ein bischen toleranter gegenüber den zwangsweise auftretenden torsionsbelastungen.
radien heisst eigentlich zuerst mal kanten runden, da reichen 2mm locker.
als faustregel würde ich sagen rechteckquerschnitt bei schön geraden wurfarmen und den üblichen hölzern.
ein trapez mit breiterem rücken hab ich noch nicht gesehen, soll bei im verhältnis zur druckstabilität extrem zugschwachen hölzern etwas bringen.
bei snakeys gehe ich immer mehr richtung elliptischem querschnitt, das ist ein bischen toleranter gegenüber den zwangsweise auftretenden torsionsbelastungen.
radien heisst eigentlich zuerst mal kanten runden, da reichen 2mm locker.
Re: Langbogen Bauanleitung
Moin!
Andersrum trapezförmig geht auch noch.
Grundsätzlich ist für Flachbögen ein rechteckiger Querschnitt zu empfehlen. Abweichungen davon können zur Schwächung des Bogens führen, mit entsprechenden unangenehmen Folgen...
Es hängt aber stark vom jeweiligen Holz ab, ob man davon abweichen kann / sollte.
Hat man ein zugstarkes aber etwas druckinstabiles Holz, z. B. Robinie oder Hickory, so bieten sich ein breiter Bauch und eine etwas schmalerer Rücken an.
So spart man etwas Gewicht, was sich postiv auf die Wurfleistung auswirken kann, gleichzeitig wird der Bauch durch das "überstehende" Holz entlastet, was für die Haltbarkeit gut ist und der Rücken kommt auch mit weniger Holz klar.
Umgekehrt gilt natürlich das gleiche.
Ein elliptischer Querschnitt stellt letztlich eine Mischform aus Flachbogenprofil und D-Querschnitt dar. Kann man auch machen, stellt aber nur manchmal eine gute Lösung dar, weil sich oben und unten an den Scheitelpunkten der Ellipse die Spannungs- und Druckkräfte bündeln. Da kommt es dann wieder stark auf Holzauswahl und saubere Bauweise an, damit das hält.
Andersrum trapezförmig geht auch noch.
Grundsätzlich ist für Flachbögen ein rechteckiger Querschnitt zu empfehlen. Abweichungen davon können zur Schwächung des Bogens führen, mit entsprechenden unangenehmen Folgen...
Es hängt aber stark vom jeweiligen Holz ab, ob man davon abweichen kann / sollte.
Hat man ein zugstarkes aber etwas druckinstabiles Holz, z. B. Robinie oder Hickory, so bieten sich ein breiter Bauch und eine etwas schmalerer Rücken an.
So spart man etwas Gewicht, was sich postiv auf die Wurfleistung auswirken kann, gleichzeitig wird der Bauch durch das "überstehende" Holz entlastet, was für die Haltbarkeit gut ist und der Rücken kommt auch mit weniger Holz klar.
Umgekehrt gilt natürlich das gleiche.
Ein elliptischer Querschnitt stellt letztlich eine Mischform aus Flachbogenprofil und D-Querschnitt dar. Kann man auch machen, stellt aber nur manchmal eine gute Lösung dar, weil sich oben und unten an den Scheitelpunkten der Ellipse die Spannungs- und Druckkräfte bündeln. Da kommt es dann wieder stark auf Holzauswahl und saubere Bauweise an, damit das hält.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.