Ich denke mal, daß man den Begriff "Jagd" im Zusammenhang mit der Falknerei heutzutage und hierzulande getrost durch den Begriff "ökologische Ungeziefervertilgung" ersetzen werden kann und zwar aus folgenden Gründen...:
Es wird letztlich ja "nur" Niederwild, hauptsächlich wohl Tauben (Flugratten !!) und Kaninchen vertilgt, beides m.M.n. Ungezieferartige Schädlinge, die aus Ermangelung von mittlerweile rar gewordenen, natürlichen Freßfeinden massiv überhand nehmen und auch durchaus für die Verbreitung div. Krankheiten (viel. nicht unbedingt immer auf Menschen übertragbare, zweifelsohne aber auf andere Wildtierbestände) verantwortlich zeichnen (können) .
Und ansonsten fragt mal einen Fassadenreiniger oder Stadtrestaurator, was der von div. kg Taubenscheiße auf Gebäuden u. Denkmälern hält...
Oder einen eine Altbauwohnung in der Stadt bewohnenden "Vollastmathiker / sonst. Lungenkranken / Allergiker", wie der auf getrocknete Taubensch... auf seinem Dachboden reagiert...
Ebenso dürfte es einem Deichschutzbeauftragten gehen, wenn er entdeckt, daß sich eine Kaninchenkolonie anschickt, sich im / unter den Deich anzusiedeln und anfängt, diesen zu unterhöhlen...
Von daher denke ich, daß es noch viel zu wenige Falkner gibt...
@shokunin...
Irgendwie kann ich Deine Meinung nicht so ganz akzeptieren...
shokunin hat geschrieben:Gegen das Töten von Tieren habe ich nix, auch nicht dass man darüber spricht.
Nur gegen die Art wie hier darüber gesprochen wurde habe ich etwas und gegen die Idee dass man halt mal ein geschütztes Wildtier besitzen will.
Der ganze Tenor des Threads hier war eben: was kostet ein Falke und wo kriege ich einen her, und was für ein "krasses" "Hobby" die Falknerei ist...und eben Verniedlichungen wie "Abmurksen".
.../...
Die Beizjagd hat heute noch ihre Berechtigung zum Beispiel wenn, wie Yayci sagte, in bebauten Gebieten gejagt werden muss.
Yayci ist ja zeitweise in London wenn ich mich recht erinnere, da kann er so etwas sehen. Die City of London engagiert Falkner um Tauben zu vertreiben.
Aber auch wenn die Falknerei noch eine Berechtigung hat, hat in meinen Augen noch lange nicht jeder das Recht Greifvögel zu halten.
Wenn man Artenschutz ernst nimmt sollte kein geschütztes Tier ohne guten Grund gefangen gehalten werden.
Man sollte sich also schon überlegen ob es denn sein muss, das war mein eigentlicher Punkt.
Ich hab' nix gegen die Jagd in allgemeinen oder die Beizjagd im speziellen. Ich würde Drogo aber schon anheim legen sich Gedanken zu machen ob es eine Notwendigkeit gibt dass er Greifvögel hält.
Wenn Drogo ein solches Tier braucht um es jagdlich oder sonst irgendwie legitim einzusetzen dann hat er meinen Segen.
Wenn der Grundgedanke aber rein die eigene Unterhaltung ist dann ist das für mich etwas dürftig als Rechtfertigung.
Gruss,
Mark
Natürlich ist es wichtig, daß man sich sämtlicher Aspekte der Falknerei 100% ig bewußt ist und nicht nur darauf aus ist, "einen geilen Vogel" auf der Faust zu haben, aaaber... man muß, um sich sämtlicher Aspekte bewußt zu werden, doch erst einmal den Wunsch entwickeln, sich mit dieser Thematik zu befassen...
Und da finde ich persönlich es wesentlich wichtiger, wenn man aus emotionaler Sicht an die Sache herangeht, sprich, den Wunsch verspürt, der "Partner" eines solchen Vogels zu werden, halt "einen geilen Vogel davon zu überzeugen, daß der auf der Faust sitzen WILL..."
Geht man es aber von vornherein mehr von der "Notwendigkeit der ökologischen Ungeziefervertilgung" an, denke ich pers., daß der "Partner / Vogel" sehr schnell zu einem "Gerät" reduziert wird, daß nach getaner Aufgabe wieder weggeschlossen wird...
So ähnlich, wie eine Büchse, die man nach Gebrauch putzt und wieder in den Schrank schließt...
Der Vergleich Ist jetzt zwar etwas übertrieben, weils so halt nicht geht, aber ich denke mal, Ihr wißt schon, wie es gemeint ist...
Ganz davon ab, daß ich pers. (als Außenstehender, wohlgemerkt !) es gerade bei der Falknerei für mehr als nur wichtig empfinde, daß man als Halter und Besitzer eines solchen Vogels stolz auf Ihn und auch auf sich selbst sein MUSS, daß man es sogar in gewisser Hinsicht für eine Ehre halten sollte, daß ein derartiges, eigentlich ja immer noch freies und wildes Tier, sich dazu entschlossen hat, einen als Partner zu akzeptieren und das man im Gegenzug alles einem nur mögliche tut, um seinem Partner ein artgerechtes Umfeld und Leben etc. zu ermöglichen...
Wenn man das ganze natürlich nur betreiben will, um kurzfristig seine Kumpels oder ein paar "paarungswillige Weibchen" zu beeindrucken, würde ich mich Deiner Meinung anschließen und sagen, daß man allerdings lieber davon absehen sollte...
But just my 2c
LG
etb
Edit...:
Ich denke mal, daß Gefühl, daß man hat, wenn man "seinen" Falken daß erste mal frei fliegen läßt UND ER WIEDER ZURÜCKKOMMT, dürfte so ähnlich sein, wie das Gefühl, daß der erste Urmensch gehabt haben dürfte, nachdem er einen wilden Wolf erfolgreich davon überzeugt hat, Ihn als Jagdpartner zu akzeptieren... einfach nur unvergleichlich...!!
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven