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Langbogen

Verfasst: 12.11.2005, 16:15
von magenta
Gerade fertig geworden:

Langbogen mit Hornnocken aus Ulme (Bogenbauch), Mittellage Robinie und Backing aus Bambus.
Länge 185 cm, Breite am Fade out 4 cm,
zieht 45 lbs bei 28 ".
Allerdings hat der Bogen nach etwa 50 Schuß 5 cm Set entwickelt; ich habe für den Bogenbauch Ulmensplintholz verwendet (das helle Holz sieht m.E. optisch sehr gut aus), beim Arbeiten mit der Ziehklinge wars aber doch mitunter etwas bröselig - offenbar ein zu hoher Anteil an Frühholz (sieht man aber bei dem hellen Holz nur schwer), daher wohl auch der Set.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/ELB1.jpg]
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Schießt sehr präzise und gutmütig.
Bei Standhöhe und 28 " Auszug:

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Jetzt fehlt nur noch die Endlackierung und der Ledergriff.


Klaus

Mal wieder was Neues

Verfasst: 14.11.2005, 22:46
von watzmann
Hi,

hier ist mein Neuer aus Robinie, man könnte ihn pyramidal nennen, dem Faserverlauf gefolgt, der sich munter schlängelt. Bei den Ästen war das auch eine Art notwendiger Slalom. Leichte Knicke im Holz, die nicht berichtigt wurden, ich wollte mal schauen, wie weit man ohne Dampf kommt.

Der Bogen war Anfangs völlig schief (reflex auf einer Seite, deflex auf der anderen), was sich während des gaaanz langsamen Tillerns gegeben hat (Danke, ravenheart). Die Arme liegen beim Auszug etwas schief, deshalb sieht der Tiller mies aus (ist er wohl auch), aber: er schiesst sehr nett. Vom leichten natürlichen Reflex an den Enden sieht man nicht mehr viel, leider.

165cm, grösste Breite 4,5cm auf 1cm verjüngend, geschätzt 35-45 Pfund bei Vollauszug, Auflagen Tipps und Griffrücken aus Horn.

Bild Bild Bild Bild Bild

Macht Spass, einfach den Fasern zu folgen. Da geht mehr, als man dem Holz zutraut. Aber das Tillern dauert wirklich.

Verfasst: 14.11.2005, 22:58
von Snake-Jo
@Magenta: Danke für die Präsentation. Sieht gut aus! Ich kann mir vorstellen, dass Du damit einen langlebigen Bogen hast.
Die Wahl des Holzes ist nicht so ganz glücklich: Ulme als Bogenbauch-Holz klappt oft nicht, da Ulme (manchmal) etwas weich und wenig druckstabil reagiert.
Das Stringfollow muss auch nicht sein, wenn man mit Perry-Effekt verleimt.
Dennoch wirst Du einen präzise schießenden Bogen geschaffen haben. :-)

RE: Innenleben

Verfasst: 20.11.2005, 21:30
von kra
Um einen älteren Faden wieder aufzunehmen:
Original geschrieben von Snake-Jo

@kra: Habe den Griff in zwei Schichten vom Bauch her aufgebaut. Das Dickenfurnier habe ich mir als Bild angesehen und komme zur gleichen Einschätzung: Das hochkant verleimte Stäbchenteil könnte brauchbar sein. Bin auf dein Ergebnis gespannt.
So, ich habe den Bogen jetzt 3 Turniertage geschossen und bin ganz zufrieden.
Aufbau: 2 getemperte Schichten (ca. max. 4mm dick) aus hochkant verleimten Bambusleisten mit Perry-Reflex verleimt und ein Bambusbacking drauf. Form: Reflex-Deflex Langbogen, 159cm Nock-to-Nock, Nock ca. 6cm Reflex, auf 30,5" Auszug ca. 55 bis 60#. Maße: steifes Mittelteil 40cm, arbeitende Wurfarme 48 bzw. 53 cm, steife WA-Enden ca. 8cm. WA-Breite max 40mm, auf 14/12mm nahe den Nocken. Verhältnismäßig gutmütig ;-) im Schießverhalten, kaum Handschock.

rados erster

Verfasst: 15.12.2005, 18:41
von shantam
rado hat seinen ersten bogen fertig ud hat mich gefragt wie er wohl geworden ist.
das ist ein bischen viel der ehre und ich denke gemeinsam kommt da mehr feedback und tips für rado rum.
also poste ich das bild mal und bitte alle um tips für rado

Bild

ich würde sagen,las die enden noch ein etwas mehr mitbiegen.

shantam

Verfasst: 15.12.2005, 19:02
von Rado
Stimmt.Der rechte Wurfarm könnte finde ich etwas mehr Rundung kriegen.Werd auf jedenfall dran arbeiten.Ein backing muss auch noch drauf,da drei durchtrennte Jahresringe.(danke Meister ;D )

Fietbäg

Verfasst: 15.12.2005, 19:48
von Archiv
Ein paar tech. Angaben wären noch gut: Länge, Holz, bei welchem Auszug fotografiert...
Ansonsten, wie gesagt: für ein Erstlingswerk beeindruckend! Glückwunsch!

Verfasst: 15.12.2005, 20:28
von Rado
Also das Ding zieht 50lbs auf 30",ist 182cm lang und besteht aus einem Escherücken und einem Mahagonibauch.Der Griffbereich ist aus mehreren Mahagonileisten zusammengeleimt.

Verfasst: 16.12.2005, 08:16
von Steini
Schöner Erstling!
Rechts sollte er, wie schon gesagt, noch etwas mehr biegen. Ich würde auch noch minimal Richtung Griffstück nacharbeiten, nicht nur an den Enden. Aber sonst sehr schön.

Die Idee mit der Staffelei ist doch genial. Frei positionierbar, stufenlos verstellbar, nur meine bessere Hälfte wird nicht begeistert sein...
:D :D
Aber das muß ich mal testen.

Steini

Hab mich mal an

Verfasst: 18.12.2005, 22:40
von Brucky
Osage mit Bambus versucht

Flat, 62" ca 50# bis jetzt ca 1" Set

Edit: sind 52# @28" bin jetzt stolzer Besitzer einer Zuggewichtswaage :-)

Aber schaut selber
Bild
Aufgespannt
Bild
Vollauszug aber den rechten (unterer WA) werde ich noch nacharbeiten müssen, was meint Ihr?
Bild
Griff und Fade out
Bild Bild

Jetzt habe ich noch ein kleines Problemchen: habe ich die Nocke zu schmal gemacht? ca 5mm breit
Es handelt sich um die N. vom unteren WA sollte ich kürzen um eine neue breitere Nocke zu "schnitzen" ? Es würde dann auch mit der Tillerkorrektur einhergehen
Oder hät Osage das locker aus?
Ach ja, die Tips sind auch mit Osage Verstärkt Bild

So genug geschwafelt, Ihre Meinungen bitte ;-)

lg Brucky

Edit: mit der Wurfleistung bin ich sehr zufrieden, habe aber noch keinen wirklichen Vergleich

Verfasst: 19.12.2005, 00:59
von Ravenheart
wg. neuer Bogen fertig:
Gratuliere! Ein ohne Zweifel richtiger und funktionierender Bogen! Osage und Bambus sind ne gute Kombi!

wg. Tiller: Da hast Du etwas Power verschenkt! Fast 1/3 der Wurfarme am Ende sind nahezu steif! Nicht-biegendes Holz aber ist überflüssiger Ballast! Nächstes Mal die Biegekurve zum Ende hin weicher auslaufen lassen!

wg. "Nocken" (Du meinst die Sehnenkerben):

So dick, wie die Endbereiche sind, absolut kein Problem! Trotzdem lieber nur Kerben rein machen, etwas mehr Holz in der Mitte, dafür dünner = leichter!

Beispiel:

Bild

Rabe

Verfasst: 19.12.2005, 18:11
von Brucky
Uiuiui...

ein Lob vom Großmeister! :anbet
...gleich mit anschließendem "Tadel" ;-)

ich hab gestern nen einiges mehr dazu geschrieben,dann hat aber Windoof mir einen Strich durch die Rechnung gemacht
beim 2nd try hab ich´s dann vergessen also hier noch ein paar Infos:

verleimt mit Urac 185 unter leichter vorspannung - sollte so in die Richtung R/D gehen

Design Flat / Pyramidial

Breite/Dicke der WA in cm:
nach Fadeout 3.9/1,8
mitte WA 3,0/1,2
10 cm vor Nock 1,9/1,1

Griff von innen nach aussen: Buchenfurnier u. 2x Ahorn (ich hatte leider nichts anderes)
ich denke jetzt ist es vollständig

zum Tiller: werde ich noch entsprechend nacharbeiten oder sollte ich die WA etwas kürzen? Mein Auszug ist so 26,5 -27"

Danke für die Tipps! Brucky

Kürzen?

Verfasst: 20.12.2005, 09:20
von Ravenheart
Ob Du ihn kürzt oder nachtillerst (oder auch so lässt), musst Du wissen - kommt drauf an, was Du erreichen willst:

- Nachtillern: Auszug wird weicher, Zuggewicht (bei gleichem Auszug) sinkt etwas, Haltbarkeit steigt, weil die Belastung sich besser verteilt. Gefahr: begehst Du dabei einen Tillerfehler, nimmst z.B. zu viel weg oder ein Span reißt aus, musst Du ihn NOCH mal nacharbeiten.

- Kürzen: Auszug wird härter, Zuggewicht und Holzbelastung steigt, dafür wird er noch schneller, zusätzlich zur geringeren Länge auch durch die dann noch leichteren Enden. Gefahr: Ist das Holz schon jetzt grenzwertig belastet, kannst Du damit "über den Punkt" kommen und Dir Kompressionsbrüche einhandeln.

- So lassen: Keine zusätzliche Arbeit, keine Gefahr von Fehlern.

Entscheiden musst Du Dich.... :o

Rabe

P.S.: Bei Sehnenkerben OHNE zusätzliche Verstärkung im Holz, kann man, wenn man Zweifel an der Haltbarkeit hat, jederzeit ein Overlay, z.B. aus Horn, aufkleben. (Bei Bambusbacking m.E. aber verzichtbar!)

Rabe

Verfasst: 26.12.2005, 21:41
von Bard
Ich hatte heute die Gelegenheit den Bogen von Brucky zu schiessen und ich muss sagen der wirst wie die Sau. Das is einfach nur Geil und der Handschock hält sich auch recht stark in Grenzen. Was mir noch komisch vorgekommen is war die doch recht grosse Standhöhe die er hatte. Drum frag ich jetzt mal im Namen vom Brucky was die erfahrenen Bogenbauer bei diesem Bogen (ich denk nach dem kürzen hat er noch ne Länge von 64 zoll) für sinnvoll halten?
MfG Bard

PS: Auch hier nochmal Glückwunsch an Brucky zu dem gelungenen Bogen :anbet

Bambusbogen

Verfasst: 18.01.2006, 21:04
von watzmann
Hi,

da der Präsentationsthread schon lange nicht mehr gefüttert wurde, tue ich es hiermit. Anbei die Bilder von meinem 10. Bogen (Jubiläum!), der ohne dieses Forum weder zustande gekommen noch so geworden wäre.

Gebaut aus Bambus, Backing/Facing aus Rohrabschnitten, Mittelschicht aus Bambus-Bauplatte. Schichten mit Heissluft vorgeformt und mit Epoxy verleimt. Backing in Griffmitte gespleisst. Daten: Länge 176cm, Breite 3,2cm auf 1,0cm, Dicke 16mm auf 9mm, Bei Auszug 60cm ca. 30kg. Nocks mit Horn-Auflage.

Links nach dem Tillern, rechts mittendrin. Bambus hat einen mächtigen Set, die Recurves haben deutlich gelitten. Auch der Tiller hat sich beim allmählichen Ausziehen noch verändert. Beim ersten Aufspannen hab ich fast geheult, weil die Arme böse aus der Mitte liefen. Warum sich das nach einigen Malen Ausziehen gelegt hat, keine Ahnung. Nun ist er gerade.
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Wird nicht der einzige Bambusbogen bleiben. Schönes Material.

CIAO