Sollten wir nicht erstmal die Randbedingungen definieren, die die Diskussion auf vergleichbaren Boden führen? Komplizieren können wir es nachher immer noch beliebig.
Mein Vorschlag wäre:
A) Für die Betrachtung der Durchschlagskraft würde als Randbedingung setzen, dass der Pfeil gerade den Bogen verlassen hat.
B) Für die Anfangsenergiebetrachtung wird derselbe Bogen mit derselben Pfeillänge gleichweit ausgezogen.
C) Reibung wird in dieser Betrachtung erstmal vernachlässigt.
D) Trotz unterschiedlichem Gewicht sei die Spitzengeometrie und Nockengeometrie und Gewicht gleich
E) Die Dichte der Pfeilschaftmaterialien sei konstant. Das heisst bei gleicher Pfeillänge ist ein doppelt so schwerer Pfeil ca. 1,4142 mal so dick.
F) Für die Berechnung der Eindringtiefe setze ich die Panzerformel von Krupp für Vollmantelgeschosse bei Stahlblech ein.
Dann müsste sich meiner Meinung nach die ganze Betrachtung zwischen den beiden Extremen:
1. maximaler Sehnengeschwindigkeit
2. gespeicherte Energie im Bogen (abzüglich der Hystereseverluste)
abspielen?
1 wäre messbar mit Pfeil ohne Gewicht, also ohne Pfeil, allerdings mit der Gefahr der Sehnen und/oder Bogenzerstörung.
2 wäre messbar über das Integral aus Rückstellkraft über Weg beim langsamen zurückführen der Hand mit einer Federwaage odwer ähnlichem nach Vollauszug.
Egal wie leicht der Pfeil wiegt, er könnte nicht schneller als 1 werden. Egal wie schwer der Pfeil wird, er könnte nicht mehr Energie aufnehmen als bei Punkt 2 gemessen.
Nach der Panzerformel von Krupp.
Ist die Eindringtiefe nur von Engergie und Durchmesser abhängig.
Das bedeutet hätten beide Pfeile dieselbe Energie mitbekommen (ist ja nicht so, wie wir bereits in den vorangegangenen Posts gelernt haben), so würde die Eindringtiefe nach einigem Umformen und Proportionalitätsbetrachtungen, sowie weglassen von konstanten dazu führen,
dass die Eindringtiefe Sb proportional zu (v^(3/2))/(m^(1/2)) ist.
Wenn man jetzt die Abschussgeschwindigkeiten und Pfeilgewichte seiner Pfeile kennt, dann kann man die optimalen Pfeile-Bogen Kombination für eine Maximierung der Eindringtiefe berechnen.
Hier die Werte aus dem Post von der dritten Seite:
compound 62# auszug 32,25" pfeil 32,5"
grain fps
330 310
445 290
604 239
gemessen mit einem pro chrony.
330 grain 310 fps => 300,46 (fps^1,5)/(grain^0,5)
445 grain, 290 fps => 234,11 (fps^1,5)/(grain^0,5)
604 grain, 239 fps => 150,34 (fps^1,5)/(grain^0,5)
Klingt ein wenig seltsam. Liegt vielleicht daran, dass Krupp ein Ingenieur war und die Formel unter Vereinfachung anderer Randbedingungen entwickelt hat.
Ich denke mal hier liegt der Fehler in der Kaliberableitung vom Schaftdurchmesser über die Dichtebedingung und die Volumengesetze in derselben Dichtenannahme der Pfeile.
Nehmen wir an die Pfeile hätten hätten dieselbe Schaftgeometrie und dieselbe Spitze und die Spitze alleine wäre ausschlaggebend für das Kaliber (damit ändert sich nur die Dichte der Schaftmaterialien für die schwereren Pfeile) ergibt sich aus der Krupp Formel eine reine Abhängigkeit von der Energie, da k als Kaliber wegfällt. Somit würde Pfeil 2 mit 445 grain, 290 fps am weitesten eindringen.