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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 14:27
von walta
Jetzt war der Klaus wieder ein paar Mikrosekunden schneller - solltest du nicht bis Freitag arben arbeiten wie es sich für einen ordentlichen Arbeiter gehört?

grüsse
walta
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PS: mails schon gelesen?

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 14:57
von Galighenna
Ja natürlich, du hast absolut recht Klaus. Aber wenn ich schon mal sage, das ein dickerer Draht nicht richtig ist, und dann immer noch x Leute sagen: nimm einen dickeren Draht... Dann muss ich ja irgendwie mal weiter ausholen und den ganzen Kram begründen. ;)
Ich habe mich deshalb ja auch bemüht alles mit Beispielen und Praxis (dicken Draht, dünnen Draht, Ladegerät etc) zu füttern und mich möglichst verständlich auszudrücken damit man sich das besser vorstellen kann. Vielleicht konnte mir ja der Ein- oder Andere deshalb trotzdem folgen ;)
Einen halbwegs Dicken draht braucht man nur halt leider für die Stabilität. Und wenn dann die Energieversorgung nicht ausreicht (Lötpistole, Ladegerät, etc) dann is das eben Pech. Dann muss man nen anderen Draht nehmen. Konstantan wurde ja zum Beispiel auch schon genannt. Das gibt es in ziemlich ordentlichen Stärken. Das werden dann auch nicht sooo weich, lässt sich aber viel besser heiß machen, weil es eben einen exorbitant größeren Widerstand hat, bei gleicher Länge und Dicke, als ein blöder Kupferdraht. Zumal Kupfer auch verdammt schnell sehr weich wird wenn man es erwärmt,

Wenn man sowas nur mal eben so bauen will weil man gerade nix anderes hat und dann anfängt zu Experimentieren ist es halt zielführender, wenn man zumindest versucht, sich ein wenig (das sind ja nun wirklich nur die absoluten Basics der E-Technik) in die Materie einzudenken. Wenn ich mal eben schnell Pfeile für meinen Bogen will, die halbwegs funktionieren, komm ich auch nicht drum herum mich zumindest Ansatzweise mit dem Spine zu beschäftigen und das da hinten Federn dran müssen und sowas... (Ich glaub jetzt hab ich was gesagt... Oh je...)

Ich meins ja auch nicht bös. Das was "unwissende" verwirrt ist, wenn einige Leute hier was richtiges sagen, und dann jemand kommt und was ganz Gegensätzliches behauptet. Wenn dann der der Ahnung hat, das richtig stellt und begründet und der andere oder wieder jemand anderes dann wieder genau das falsche behauptet, klar dann wüsste ich auch nicht mehr was Sache ist.

;) Wenns bei jemandem klick gemacht hat und der Aha-Effekt passiert, reicht mir das ja schon.

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 15:37
von walta
Fürs Protokoll: galighenna hat schon recht wenn er sagt das die Leistung (das Produkt aus Strom und Spannung) die Wärme macht.

grüsse
walta
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ich liebe solche diskussionen :-)

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 18:17
von klaus1962
@Gali
Ich wollte Dich vorhin in keinster Weise kritisieren. Du hast das hoffentlich nicht mißverstanden.
Deine Ausführung sind ja vollkommen richtig und einleuchtend. :-*
Ich habs nur lustig gefunden, daß hier eine so intensive "Elektro-Diskussion" in einen Bogenbauerforum entsteht.

zurück zum Thema.
Mein Ansatz war folgender. In der Lötpistole ist nichts anderes als ein kleiner Trafo drinnen.
(Hab meine mal schnell aufgeschraubt und da drin wird nichts geregelt !!
Primär 1000 Windungen, sekundär 6 Windungen aus einem 10mm² (ca.d=3,5mm) Kupferdraht.
Wenn sich Windungen und Spannungen proportial verhalten, ergibt das 240/1000*6 =1,48 V AC sekundär. (Gemessen hab ich 1,3V)
Wenn nun der Hersteller 100W angibt, meint er meist die Aufnahme-Leistung. Was soviel heißt, daß das Gerät maximal diese Leistung (in der Primärspule bei 240V) verbraucht.
Mit etwas Leistungsverlust (bei induktiver Übertragung) können dann sekundär vielleicht noch 80Watt rauskommen.
Das hängt halt vom Wirkungsgrad des Trafos ab.
Wie man das rechnet, weißt Du sicher besser. (Lammellenkernquerschnitt = 20x20mm, Spulen nebeneinander)
Das heißt im Sekundärkreis können maximal 80W/1,5V=53A fließen.
Und deshalb meine Aussage zum dickeren Draht. Wenn nun der Draht zu dünn (bzw. der Widerstand hoch) ist,
fließt zu wenig Strom (Spannung bleibt konstant auf 1,5V) und es wird die volle Leistung nicht ausgeschöpft.
Folge, der Draht oder was auch immer wird nicht heiß.

Mein praktischer Versuch ohne Messerei war:
d=1 mm Eisen(Schweiß)draht 15cm lang ... Draht wurde nicht mal Handwarm
d=1,5mm Eisen(Schweiß)draht 15cm lang ... Draht wurde Handwarm
1,5mm² Kupferdraht 15cm lang ... Draht wurde sehr warm (macht aua am Finger)
2,5mm² Kupferdraht 15cm lang ... Draht brennt Federn gerade mal so recht und schlecht (qualmt und stinkt aber schön)

Aber wie können wir mschwanner helfen ?
Er hat ein 12 V Batterieladegerät, das sich nicht regeln läßt und ihm die Dräht wegschmilzt.
Die Idee mit der Vorgeschalteten Autoglühbirne von DirkM war doch eigentlich sehr gut.
Könnte man das nicht weiterverfolgen und mal durchrechen (oder muß ich es ausprobieren)
Ich betreibe meinen Federbrenner auch mit einem Batterieladegerät (eingestellt auf 6V x 10 A = 60W) und einem 0,8mm Schweißdraht. Das funktioniert einwandfrei (wie auch bei Gascogner, siehe Video)
Was müßte mschwanner vorschalten (Glühbirne, xx-Meter Schweißdraht ...) damit er auch brennen kann.
Wär doch schade, wenn er wieder zu Schere oder Cutter greifen muß.

Gruß
Klaus
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...der kein Elektrotechniker ist

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 18:21
von klaus1962
walta hat geschrieben:Jetzt war der Klaus wieder ein paar Mikrosekunden schneller - solltest du nicht bis Freitag arben arbeiten wie es sich für einen ordentlichen Arbeiter gehört?
am Freitag bis 14:30 arbeiten reicht doch ;)
Gruß
Klaus

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 18:57
von Galighenna
Hehe nein nein, das hab ich nicht böse aufgenommen ;) Vielleicht klang mein Beitrag ein wenig erbost und energisch, aber bei sowas bleib ich eigentlich trotzdem immer recht gelassen und ruhig :)

Also die Sache ist die: Ich habe keine solche Lötpistole und deshalb auch keine Ahnung was da so an Bums rauskommt. Die 1,3V sind ja schonmal eine gute Sache. Damit kann man rechnen.

Wir können die Sache ja jetzt mal ganz genau aufziehen und den Kram über den Innenwiderstand etc genau ausrechnen.
Dann können wir nämlich erreichen das wir ein Maximum an Leistung aus der Lötpistole rausholen.
Dazu brauchen wir einen Draht, der genau den gleichen Widerstand hat wie die Sekundär-Wicklung des kleinen Trafos. Wenn der Kurzschlussfest ist, hält der das auch aus ;) falls nicht... tja dann wird es heiß in der Hand *gg* Muss man halt ausprobieren.

Ich will das mal kurz darlegen:
Wenn der Trafo bei Leerlauf 1,3V an Spannung erzeugt, dann sinkt beim Anschließen eines sehr kleinen Wiederstandes, die SPannung an den Klemen des Trafos ab.
Denn: Der Draht hat einen Widerstand, und die Kupferwicklung im Trafo hat eben auch einen Widerstand. Je nach fließendem Strom fällt ein Teil der Spannung am Draht ab (die können wir für uns nutzen) und ein Teil der Spannung fällt im Trafo ab (unsere Verlustleistung, die den Trafo im ungünstigen Fall auch zerstören kann).
Den Innenwiderstand könnte man jetzt Messen in dem wir einfach unser Messgerät hernehmen, und den Widerstand im Ausgeschalteten Zustand messen. ich hab 0 Plan wie groß der sein könnte, schätze aber, bei 6mm² und nur 6 WIndungen, liegt der im bereich um 0,05Ohm oder sowas. Das ist jetzt einfach aus dem Bauch geschätzt, muss nicht stimmen.
Dann nehmen wir uns die Länge von 15cm, den benötigten Widerstand, die HÄLFTE der Leerlaufspannung (die andere Hälfte fällt ja am Trafo selbst ab) und dann können wir über den Widerstandskoeffizienten ausrechnen, welchen Draht mit welchem Querschnitt wir nehmen können...

Wenn du mir den Innenwiderstand so einer Lötpistole sagst, rechne ich das mal mit verschiedenen Materialien aus.
Dann kann Matthias mit dem Ergebnis rumexperimentieren. Dann hat er konkrete Werte mit denen er was anstellen kann ;)

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 19:52
von klaus1962
@Gali
Das Messen der Sekundärwicklung ist, sagen wir mal, schwierig. Mein Messgerät (ist kein sooo teueres Teil) kann höchsten auf 0,1 Ohm genau messen. Es zeigt mir 0,3Ohm an. Aber ich glaube die kommen eher von den Meßleitungen des Instruments als von der dicken Wicklung. Jedenfalls zeigt das Instrument auch die 0,3 Ohm an wenn ich die Meßspitzen aufeinander halte !!!
Das heißt der Innenwiderstand muß zwangsläufig kleiner sein.
Ich glaube es wäre besser den inneren Widerstand (über Spez.Widerstand von Kupfer)auszurechnen.
Der Kupferdraht ist wie schon geschrieben 3,5mm dick (=ca. 10mm²) und abgewickelt ca.480mm (6 Windungen 20mm*pi*6 +Zuleitung 35mm +Zuleitung 70mm) lang. Dazu kommen noch die beiden Klemmen für den Heizdraht (2 x 65mm lang 5mm dick aus verchromten Stahl oder so).

Bei der Primärwicklung ist eine Wicklung für das Glühlämpchen (2,2V 0,25A) mitgewickelt. Die kann ich nicht messen ohne das Lämpchen auszulöten.
Ansonsten zeigt mir das Meßgerät 80 Ohm für die Primärwicklung an ?

Gruß
Klaus

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 20:41
von Galighenna
Ja da sind wir leider schon in Bereichen die man nicht mehr wirklich messen kann.
Über den Strom und den Spannungsabfall geht das leider auch nur schwer, weil wir nur schwer sooo viel Strom Messen können... Naja.

Ich versuch das gleich mal...

Was mir noch einfällt: Das is alles doch noch ein wenig komplizierter, denn:
Der Draht der Sekundärwicklung hat 9,6mm² Querschnitt und ist reichlich kurz. Der hat so gut wie keinen Widerstand.
Ich habs ausgerechnet, das sind NUR 0,00102Ohm
Das bedeutet: wenn ich den Kram komplett Kurzschließe, tritt ein anderer Effekt ein. Der Widerstand der Primärwicklung wird dabei wichtig. Der begrenzt den Stromfluss durch die Primärseite des Trafo und damit die übertragene Leistung so, das der Trafo nicht durchbrennen kann.
Da brauche ich tatsächlich noch den Innenwiderstand der Primärwicklung, ohne die Glühbirne...

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 21:07
von walta
Und ich bleib dabei: wir sind in einem Bereich der ein bischen mehr ist als R=U*I.

Das Ding, so scheint mir, ist aufgebaut wie ein Schweisstrafo - bei Kurzschluss (Lötspitze) fällt die Spannung zusammen und es fliest gerade so viel Strom (und natürlich Spannung=Leistung :-) das die Spitze heiss wird. Zur Sicherung und Regelung ist noch eine Lampe eingebaut. Höchst Effizient da eine Lampe wenn sie nicht leuchtet einen niedrigen und wenn sie leuchtet einen hohen Widerstand hat was wiederum verhindert das das Ding als ganzer zu heiss wird. Lampe überbrücken und du hast für kurze Zeit einen höchst effizienten Schweistrafo: wenig Spannung und mächtig viel Strom :-)

Das alles hilft dem lieben mschwanner jetzt leider überhaupt nichts - er muss immer noch experimentieren.

grüsse
walta
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da staunt der laie und der fachmann wundert sich :-)

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 21:18
von Galighenna
Die Lampe ist parallel geschaltet. Das ist nur ein kleines Glühlämpchen das den Arbeitsbereich beleuchten soll, mehr nicht.

Natürlich ist das ein bischen mehr als U=R*I ( nicht R=U*I *gg*)
Aber klar, das ist sowas wie ein Schweißtrafo.
Theoretisch müsste man auch noch das Übertragungsverhalten und die Sättigung des Magnetfeldes berücksichtigen, und und und...

Es geht mir auch darum, das ich dann vll dem Matthias einen Draht an die Hand geben kann mit dem es klappen müsste. Vielleicht ein wenig länger machen wenn er zu Heiß wird, oder kürzen wenn er zu kalt bleibt...
Und da der Klaus hier gerade so ein Ding auseinandergebaut hat, nutze ich die Gelegenheit, das mit ihm mal durch zu gehen und zu gucken wo uns das hin führt ;)

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 22:52
von walta
Galighenna hat geschrieben:Die Lampe ist parallel geschaltet. Das ist nur ein kleines Glühlämpchen das den Arbeitsbereich beleuchten soll, mehr nicht.

Natürlich ist das ein bischen mehr als U=R*I ( nicht R=U*I *gg*)
Dieses mistige Ohmsche Dreieck - dauernd hüpfen die R´s uns I´s dorthin wo sie nicht sollen *grrrr*

Klaus schreibt das das Lämpchen unterschiedlich hell leuchtet (je nach Draht), das es mitgewickelt ist und das es 2,2V hat - klingt für mich nach einer Spannungsbegrenzung (bzw. Kurzschlusssicherung) - man müsste das ganze mal sezieren aber ich glaube nicht das uns der Klaus da ranlässt :-)

Kann der liebe Klaus mal den Widerstand messen (das Messgerät einfach am Stecker anklemmen) und dann das Lämpchen überbrücken (mit einem 4 Quadrat Kupferdraht z.b.) und nochmal messen?

grüsse
walta
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ich hab recht *grummelsuderschimpf* ;-)

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 23:00
von acker
Wie war das nochmal mit dem Akku vom Akkuschrauber und dem Federbrennen ? Also so einen hat ja jeder daheim...

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 23:08
von Galighenna
Das macht aber der Akku meist nicht lange mit. Zum einen weil der dann schnell leer ist, nach ein paar Minuten. Und zum Anderen, weil der Akku auf die Art schnell ganz ruiniert ist.

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 23:22
von acker
hm,
Was ist denn , nun mal ganz blöde gefragt, wenn ich ein billiges Autoladegerät nehme wie zB dieses :
http://cgi.ebay.de/Einhell-BT-BC-12-Bat ... 4aa5cda141

Und dann ganz einfach einen blöden einfachen Dimmer dazwischen schalte

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Verfasst: 29.10.2010, 23:24
von klaus1962
Naja, ob das was wird ?
Ich hab nochmal gemessen. Widerstand Primärwicklung 79,8 Ohm (mit und ohne Lampenkurzschluß)
Das Lämpchen konnte ich übrigens rausschrauben (nix auflöten, ich sollte halt genauer schauen ;) ).
Deshalb konnte ich dort auch messen.
Die Lampe dürfte wohl auf einer zweiten Sekundärwicklung hängen. Die hat 1,5 Ohm.
Was es allerdings mit dem "schwächer leuchten" bei einem dickeren Heizdraht auf sich hat, kann ich mir auch nicht erklären.
Ist aber wahrscheinlich wurscht, wie unser "lieber Kaiser Robert Heinrich" immer sagt. :)

Gruß
Klaus

PS: hoffentlich verlangt jetzt keiner, ich soll mal messen, wenn "Saft" drauf ist. Das wird mir dann zu "heiß" ;) ;)