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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 16.02.2011, 19:14
von Roverdatter
@skerm: Dank dir habe ich mir die Publikation gerade mal angeguckt, genauer gelesen wird demnächst. Das Abstract ist
hier zu finden, für die Publikation bitte pm an mich.
Aber soviel: Es wurden Skelette zweier Fundorte (Mary Rose und Norwich) miteinander verglichen, Os Acromiale konnte in einigen Fällen festgestellt werden. Es wird jedoch im Schlusswort äußerst deutlich daraufhin gewiesen, dass man auf Untersuchung einzelner Skelette keine Aussage treffen kann, besonders wenn keine weiteren Erkenntnisse über die Tätigkeiten der Individuen vorliegen.
When left and right sides were compared directly, a new measurement of the greater tubercle (where three muscles insert) and measurement of the diameter of the head demonstrated that the Mary Rose males had significantly larger dimensions of the left shoulder than the Norwich males. These results extend earlier work, which had suggested a correlation between the use of heavy medieval longbows and os acromiale. Statistical comparison of the sites demonstrated that such work can indicate patterns of activity but not individual occupations.
Stirland, A. J. (1993), Asymmetry and activity-related change in the male humerus. International Journal of Osteoarchaeology, 3: 105–113.
Lg,
Røverdatter
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 16.02.2011, 20:02
von Agroman
Ich glaube eigentlich nicht, dass ein Bogenschütze des 21. Jahrhunderts noch derart heftige Deformationen erleiden kann, es sei denn er trainiert seit seiner frühen Kindheit mit für das jeweilige Alter entsprechend schweren Bögen.
Übrigens, ich glaube, ich weiß jetzt, wo es bei mir hackt: Der Muskel, der mir den Dienst versagt, ist der vordere Deltamuskel. Hat jemand ein paar gute Ideen für Trainingseinheiten, um diesen Muskel wieder aufzubauen?
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 18.02.2011, 13:48
von Feanor1307
Moin Moin,
ich würde ja mal sagen ein gesundes Kraft Ausdauertraining, einigermaßen ausgewogen, also den ganzen Körper sollte dein Problem lösen.
Es ist ja meist so das ein einigermaßen komplexer Bewegungsablauf wie das Bogenschießen, eine Menge Muskelgruppen beansprucht. Da macht es wenig Sinn nur eine Muskelgruppe zu trainieren. Nur schwere Bogen ziehen bringt auch nix. Ich sage nur Speerwerferfigur (Asterix).
Also wie im sportlichen Leistungsbereich trainieren: Erst allgemein und dann speziell. Dann gibt es auch keine Verletzungen.
Grüße,
Feanor
P.S.:
Ich muss mich den anderen anschließen. Die psychische Komponente ist nicht zu unterschätzen. Die "Angst" vorm erneuten Bogen-Bruch. Das ist schwer zu beheben.
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 18.02.2011, 19:36
von Agroman
Naja, das mit dem Training wird so wohl seine Richtigkeit haben.
Jedenfalls muss das Problem bei mir liegen. Den letzten Warbow, der ca. die gleiche Zugkraft hatte, konnte ich ja beim ersten Mal auch schon voll aufspannen, als er gepumpt und noch nagelneu war, nur halt nicht beim eigentlichen Schießen, da musste ich mich erst 1-2 Wochen eingewöhnen.
Dieses Mal habe ich wohl eher mit 1-2 Monaten zu rechnen, bis ich überhaupt wieder klarkomme. Warum auch immer.
Übrigens, ich habe mich auf youtube mit einem der stärksten Schützen überhaupt in Kontakt gesetzt, der stemmt 500lb Scheibenhanteln und besitzt fürs rohe Musketraining einen Bogen mit unglaublichen 225lb
(ist aber auch glaub ich mehr Muskelfanatiker als Schütze^^) . Er hat anscheinend schon anderen Leuten geholfen und kennt ein paar ziemlich gute Trainingsprogramme, um wieder hochzuarbeiten. Der Typ kann mir bestimmt weiterhelfen.
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 25.02.2011, 19:38
von Agroman
Auch wenn's jetzt hier eigentlich nix mehr verloren hat: Geht schon wieder besser mit meinem warbow. Es wird zwar noch etwas dauern, bis ich ihn wieder voll ziehen kann wie früher, aber ich mache Fortschritte. 0815-Muskeltraining hilft.
Übrigens hatte ich den Eindruck, dass er immer noch nicht so ganz an den Zug gewöhnt war... also hab ich, da mir keine Tillerleiste zur Verfügung steht, einfach mal angefangen, ihn schrittweise in der Fußbogentechnik aufzuspannen
! ...Und das lässt ihn sich tatsächlich mehr in den Auszug fügen. Der muss sich einfach noch ein paar mal richtig durchbiegen, dann kann man ihn auch wieder flüssiger spannen.
Wenn wieder alles beim Alten ist, lade ich mal ein paar Fotos hoch.
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 16:46
von Galighenna
Also ich hätte es ja interessant gefunden, den Bogen mal nachzumessen ob er wirklich das angegebene Zuggewicht hat...
Außerdem finde ich merkwürdig das sich der Bogen nach mehrmaligem Ausziehen etc. jetzt leichter biegt. Das Klingt für mich nach Set/Leistungsverlust/Fehlerhaftem Bogen (kommt aber auf die Größenordnung des Zugkraftverlustes an...)
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 16:57
von Agroman
Nö, er hat sicher nicht an Zugkraft verloren, er war nur glaub' ich vom Bogenbauer noch nicht eingeschossen worden. Er hat auch noch keinen großartigen Set.
Eigentlich glaube ich fast eher, dass das Gefühl daher kommt, dass ich ihn inzwischen besser ausziehen kann, nach einigem Training
!
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 16:59
von Galighenna
Ich sag ja -> Wiegen und testen...
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 18:04
von Agroman
...wozu mir leider die Mittel fehlen. Wenn du mir verraten kannst, wo ich eine preisgünstige Zugwaage herbekomme, die solchen Belastungen standhält, kauf' ich mir vllt. eine^^.
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 18:09
von Galighenna
Wolltest du nicht sowieso Bögen bauen, auch für Armbrüste?
Man kann aber auch in einen Besenstiel eine Kerbe machen, die Sehne einhängen und dann den Besen auf eine Personenwaage stellen und den Bogen nach unten drücken bis zum angegebenen Auszug. Dann kannst du das Gewicht auch auf der Wage ablesen
Edit sagt du sollst noch dafür sorgen, das dir da auf der Waage nichts wegrutschen kann. Also was rutschfestes bitte auf die Waage legen
nicht das sich hier noch einer verletzt...
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 18:29
von Mandos
Galighenna hat geschrieben:Wolltest du nicht sowieso Bögen bauen, auch für Armbrüste?
Verwechselst du das nicht mit @sontrix?
Man kann aber auch in einen Besenstiel eine Kerbe machen, die Sehne einhängen und dann den Besen auf eine Personenwaage stellen und den Bogen nach unten drücken bis zum angegebenen Auszug. Dann kannst du das Gewicht auch auf der Wage ablesen
Das würde ich mich in dem Zuggewichtsbereich irgendwie nicht trauen...
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 18:32
von Galighenna
Was soll denn passieren? Personenwaagen gehen ja auch weit über 100kg... wenn da ein 100er Bogen drauf kommt, ist ja auch nicht viel anders als würde sich eine kleine sehr schlanke frau drauf stellen...
Man muss halt was rutschfestes drunter tun... Der Besenstiel hält das wohl, wenn es nicht gerade eine echt dünne Minikrücke ist
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 19:36
von Agroman
Ähhh, verzeih mir, aber ich verstehe noch nicht so ganz, wie du das mit der Personenwage meinst... etwas so, dass der Besenstiel Druck auf die Platte ausübt? Das stelle ich mir irgendwie ein bisschen wackelig vor, da kann der Stiel aber ganz schnell mal zu Seite ausschlagen.
Galighenna hat geschrieben:Wolltest du nicht sowieso Bögen bauen, auch für Armbrüste?
Da liegt jetzt allerdings 'ne Verwechslung vor^^!
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 26.02.2011, 21:41
von Heidjer
Mit dem Besenstiel und Personenwaage kann man das Zuggewicht messen, es ist aber wirklich sehr wackelig.
Besorge Dir lieber eine Dachlatte oder etwas in den Maßen von 1,2m länge und schraube zusätzlich noch auf die Unterseite eine Holzplatte von 15cm x 15cm und klebe etwas Rutschfestes auf. In dem oberen Ende kommt ein dünner Schlitz für die Sehne und an der Latte eine Markierung für den Auszug und fertig. Das ganze dann mit Bogen auf die Waage stellen und wiegen (damit man das Eigengewicht nachher abziehen kann) oder die Waage mit Aufbau auf Null stellen. Dann den Bogen bis zur Markierung herunter drücken und das Gewicht ablesen. Die Kilos dann durch 0,4536 teilen und schon hat man das Zuggewicht in englischen Pounds.
Gruß Dirk
Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?
Verfasst: 01.03.2011, 21:07
von Treibholzhai
Agroman hat geschrieben:
Ach soooo, ich dachte du redest nur von den Weltkriegen.
Squid hat geschrieben:... Schwerter, Keulen, Helebarden, Bambusstäbe,
Man nimmt halt, was man kriegen kann ...
Die Zitate finden sich nach der Abspaltung hier:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 04#p269260 (Seite 3)Änderung!
Bogenbruch:
Abgesehen von verunglückten Bögen während der Herstellungsphase und unerkannten Materialschwächen, abgesehen von provozierten brüchen ("Mal sehen, was das Ding aushält!") - sterben Börgen nach längerer Ruhezeit, nach extrem häufiger Nutzung oder so wie so?
Merkt man was vorher (hört ungewohnte Geräusche, spürt ein Nachlassen in der Leistung o.ä.)?
Neugierig das Bruchthema verfolgend
Andreas