Rabe, ich denke mal dass Du Schaefte mit grain run-out hier mit Schaeften verwechselst, die eine komplett diagonal durchgehende Faser haben.
Ersteres, also grain runout ist normal bei gefraesten Schaeften. Es koennen/sollten ja trotzdem mehrere Jahresringe noch unbeschaedigt durch den Schaft gehen. Das ist auch kein Problem.
Zweites ist fuer einen Holzschaft ein absolutes no-no und diese Schaefte zerlegt es oeftes, vor allem bei haerteren Treffern.
Ich lege jedem Holzschaftschuetzen oder potenziellem Holzschaftschuetzen mal nahe, diesen Artikel zu lesen:
http://www.braveheartarchery.us/new_page_25.htm
Ich halte diesen Artikel fuer sehr gut, da er recht verstaendlich "Anforderungen" an einen Holzschaft,bzw. das Rohmaterial beschreibt. Bill Sweetland war vor allem fuer seine "stark komprimierten" Forgewood Schaefte bekannt. Er lebt auch von der Holzschaftherstellung. Forgewood Schaefte sind kaum mehr zu finden und wenn, dann kosten die ein Schweinegeld.
Vor allem den Bereich wo es um durchlaufende Faser im Abstand von 12" und 6". Die Bruchresistenz nimmt "natuerlich" quadratisch ab, was dem linear denkenden Normalmenschena aber nicht ohne weiteres zugaenglich ist.
In dem Bild mit den Pfeilschaeften oben sieht man grain-runout, was normal ist, wenn er nicht in einer extrem kurzen Stelle auftritt. Aber man sieht auch die komplett durchlaufende Faser.
@Frankster:
1.Holzpfeile sind absolut tauglich. Deine Annahme, das Bambus so viel besser ist, ist nicht ganz richtig. Bei kalten Temperaturen nimmt die Sproedigkeit von Bambus deutlich zu. In leichten Spines und Gewichten ist das dann auch nicht mehr der Brueller.
2. Du moechtest einen "gefraessten Holzschaft" mit einem "Saplingschaft" vergleichen, ohne aber auf die notwendigen Qualitaetsmerkmale zu achten, die den "maschinell herstellbaren Massenschaft" mit einem Saplingschaft ebenbuertig machen.
Wieviel durchgehende Jahresringe hast Du mit einem Saplingschaft? Wieviel grain-run out und wo? Wie lange dauert es einen Saplingschaft herzustellen und wie hoch waren die vergleichbaren Kosten???
Du vergleichst hier eine "Heimwerkerbohrmaschine" mit einer "professionellen Hilti".
3. Bitte mach hier keine Theorien zum Spine auf, vor allem wenn DU im Video den Ablass eines Hightechpfeiles zeigst, der aus einem homogenen Material besteht und ein Rohrprofile besitzt. Da Holz ein anisotropes Material ist, darftst Du ruhig deinen Zimmerer fragen, was denn erste Qualitaet als Bauholz und was zweite Qualitaet als Bauholz auf Biegebelastung darstellt, wenn es um den Faserverlauf geht.
4. das die Schaefte nicht ganz "billig" waren spricht fuer die Geschaeftstuechtigkeit der Haendler, aber nicht fuer Dich als aufgeklaerten Kunden, der eben auch das nachfragen sollte was er denn will. Nur weil im Katalog oder auf der webseite Pfeilschaft draufsteht, ist in D da noch lange kein Pfeilschaft drin.
5.Hier wird illustriert wie gute Schaefte gefertigt werden:
http://www.wapitiarchery.com/index.php?cid=134&page=1
Die alte Schaftmaschine aus den 40ern schafft rund 400 Schaefte pro Tag und jedes Kantholz muss haendisch gefuettert werden. Ein Schaft kostet rund $3 im gematchen Dutzend und ist getapert(kommt so aus der Maschine), wobei da eben auch 0.42 Dollar Federal Excise Tax pro Schaft anfaellt. Also rund 14% nur fuer diese Sondersteuer. Bei einem 10 Euro Carbonpfeil faellt uebrigens auch $0.42 Federal Excise Tax an, also 4.2%. Von den Schaeften gehen wohl rund 75 als erste Qualitaet durch.
Also 300 pro Tag, abzueglich aller Steuern/Versicherungen etc., also rund 45%. Bleibt da also $1.41 uebrig. Abzueglich Material und Machinenkosten, wahrscheinlich rund 50% (Trockenkammer,Maschinenmesser, Elektro, Aufforstung der Holzentnahme usw.), bleiben also also rund 71 cent uebrig. Davon sind 2 Leute Vollzeit beschaeftigt, und ab und an wohl auch eine Aushilfe: Also 300x0.85= also rund $13.30 Stundenlohn bei 8 Stunden Vollzeit. Also rund 10 Euro. Reich wird man damit nicht....