Verbesserungsvorschlag fürs Programm:
Ich möchte nicht Ätzen, aber im Hinblick auf den noch offenen ersten Part und die in diesem, wie im Thread "Daumentechnik... Änderungen und Fortschritte" geäußerten, zum Teil haarsträubenden Ausführungen darüber, wie man "richtig" schießt, wie man welche Muskelgruppen trainiert sowie in Anbetracht dessen, was man dann in Praxi letztlich an Desaströsität zu sehen bekommt, wäre es wohl am wichtigsten einen Teil, der doppelt so lang wie alle anderen ist, durchzuführen und in diesem zu behandeln, wie eigentlich Bogenschießen wirklich funktioniert und wie man dies vernünftig trainieren kann, mithin also bewegungsspezifische und trainingswissenschaftliche Grundlagen zu vermitteln.
Denn ich bin - auch aus eigener, negativer Erfahrung an mir selbst - der festen Ansicht, dass die meisten Daumenschützen nicht deswegen nicht treffen, weil sie mit dem Daumen schießen. Sie würden auch mediterran nicht treffen, weil sie insgesamt von Bewegungsspezifik etc. nicht viel Ahnung haben. Ein mit Fehlern behaftetes Daumenrelease ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem negativen "i" dieses Herumstümperns.
Ich bin auch überzeugt davon, dass ein auch nur mittelmäßiger Olympionike, wenn er sich denn, nachdem man ihm Visiere und Stabis weggenommen hat, eingewöhnt hat, die meisten der Traditionalisten in den Bodens stanzen würde – weil er eben über eine solide Basis verfügt.
Das soll kein Vorwurf sein, ist aber Folge davon, dass die meisten zu ihrem Hobby wie die Jungfrau zum Kind kamen und niemand ihnen systematisch das Schießen beigebracht hat bzw. ihre „Trainer“ etc. selbst nur Produkte meist kruder Selbsterfahrung waren. Die Ergebnisse sind dann entsprechend – „Naturtalente“ nehme ich mal davon aus.
Daher täten wohl mehrere Einheiten Not, in denen o. g. Inhalt, flankiert von wirklich sinnvollen Übungen vermittelt wird. Wenn ich noch an die Ausführungen denke „… mein Orthopäde meinte, der Brustmuskel sei beim Bogenschießen auch involviert… und mir tun ja nach dem Schießen genau die Stellen wie nach Liegestützen weh….also muß das wohl so sein….“ Erscheint dieses fast noch mehr nötig (neben einem „Indiewüsteschicken“ des betreffenden Orthopäden..

).
Erst dann kämen eigentlich die Spezialprobleme des Daumenrelease zum Tragen. Es macht keinen Sinn über die "Verhaltensweisen beim Formel 1 - Rennfahren in der Situation des beabsichtigten Überholen des Pool-Position-Inhabers unter den Bedingungen subtropischer Witterungseinflüsse vermehrt um ostwindbedingten Nebel" zu referieren, wenn 98% der Teilnehmer nicht mal in der lage sind, einen entsprechenden Wagen auch nur einen Meter von der Stelle zu bewegen... !
Würde man jedoch einen solcchen Teil durchführen, liefe man Gefahr, wohl auch das Daumentreffen gänzlich zu sprengen, weil auch die mediterranen Traditionalisten einem eigentlich die Bude einrennen würden (oder nach dem Vorangezeigten „müssten“)
Ich weiß, dass ich jetzt Gefahr laufe, gesagt zu bekommen, dass ich doch den Teil übernehmen solle. Aber ich glaube, dahingehend reichen meine Kenntnisse nicht aus und ich würde auch eher krude Selbsterfahrung vermitteln. Auch wäre meine Lehrweise wohl etwas zu gewöhnungsbedürftig, da ich nicht unbedingt ein psychologischer Feinmotoriker bin.
Daher wäre es schön, wenn sich jemand zum Wohle aller berufen fühlen würde…
Ralph