Osage Recurve mit Sehnenbacking

Themen zum Bogenbau
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

Ich werd's ganz vorsichtig versuchen, wenn ich noch 2cm Reflex reinkrieg bin ich zufrieden.

Donnerstag geht's weiter....
lg,
Lord Hurny

der manchmal den Bogen überspannt...
Windmann
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Windmann »

Richtig, wer nichts wagt, wird auch niemals mit der Königin zum Ball gehen. 8)
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Firestormmd
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Firestormmd »

Ich würde ihn leicht reflex spannen und die erste Sehnenschicht mit dem Fön vorsichtig erwärmen. Dadurch wird der Leim wieder etwas weich. Dann erneut trocknen lassen und erst dann die 2. Schicht aufziehen.

Grüße, Marc
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Snake-Jo
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

Ein Reflex mittels Sehnenschicht wird sich bei diesen starken Bogen sowieso kaum einstellen oder halten. Die Sehnenschicht ist in erster Linie wirklich nur Bruchschutz für den längeren Auszug.
Ansonsten ja, wie Firestorm schrieb: Die erste Schicht hat bei mir kaum einen Millimeter. Da staucht sich nichts, wenn man den Bogen minimal rückspannt. Aufrauen und wieder vernässen plus erwärmen mit neuem Leim ist eh Pflicht. Ein minimaler "Haltereflex" wird sich sowieso erst nach dem entgültigen Aushärten einstellen. Also Lord Hurny, einfach machen, wird schon. Ach ja, der Bogen ist für einen Shorty viel zu schwer. Was hast du da noch verbaut? Eisenteile?
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kra
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

@Gali, du darfst das nicht so "digital" ;) sehen.

Die innere Sehnenlage ist ja "nur" im Ruhezustand ein wenig gestaucht, wobei sie, durch den Druck der äußeren Lage beim Trocknen in ihrer Neigung, sich zusammen zu ziehen, unterstützt werden.

Auf Standhöhe ist die innere Lage bereits unter Spannung. Von daher, sie wird dadurch, das die 2. Lage unter Reflex aufgebracht wurde, nicht zum toten Gewicht.

Zum Anderen, auch wenn die erste Lage unter Reflex aufgebracht wurde wird beim Aufbringen der äußeren Lage der Reflex ja sowieso nochmals erhöht. Von daher ist bei jedem fachgerecht Sehnenbelegten die innere Lage in Ruhe etwas gestaucht.

Desweiteren, die einzelnen Schichten sind nicht so digital voneinander getrennt. Durch das (feuchte) Aufbringen der 2. Lage, das Verpressen und gemeinsame abschließende Trocknen wird aus den zwei Lagen am Ende ein Sehnenbelag.

Edit (ich hätte auch gleich bis zum Ende lesen können :D )- Mit dem zusätzlichen Erwärmen wäre ich vorsichtig - nicht das sich die Verklebung der ersten Lage leidet. Von dieser Klebeschicht hängt schließlich alles ab. Ich würde den Bogen bei max. 50° ca. einen Tag lagern (wie die Osmanen ihre Flightbögen vor dem Turnier in der Wärmekiste behandelt haben.)
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Firestormmd
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Firestormmd »

Ich sag ja, mit eine Fön erwärmen. Nur soviel, dass der Leim wieder leicht weich wird. Nicht mit der HLP ;)

GRüße, Marc
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kra
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

So, mal ein paar Bilder vom Belegen und wickeln:

Zuerst nur mit Sehne belegt, dabei durchaus großzügig mit dem Hautleim umgehen:
Frisch mit Sehne belegt
Frisch mit Sehne belegt
Dann den WA mit dem Band, unter etwas Zug, einwickeln. Möglichst Stoß auf Stoß
Eingewickelt
Eingewickelt
Dann mit der HLP den Wurfarm erwärmen (Vorsicht, nicht zu Heiß werden!) bis der HAutleim aus den Stoßstellen quillt. Dabei kann man durchaus mit den Fingern etwas massieren, um dem nachzuhelfen
Nach dem Erwärmen mit der HLP
Nach dem Erwärmen mit der HLP
Abkühlen und gelieren lassen. Dann vorsichtig auswickeln. Dabei aufpassen, das man nicht zu viele Fäden mit dem Band abzieht
Nach ca. 1 Stunde abkühlen, das Band vorsichtig abwickeln!
Nach ca. 1 Stunde abkühlen, das Band vorsichtig abwickeln!
Und zu Guter letzt den Sehnenbelag nochmal dick mit Hautleim einstreichen. Klingt paradox, aber zum einen fixiert man so die lockeren Fasern, bildet einen Schutzüberzug (der vor der nächsten Lage beim ausgleichen eh abgeschmirgelt wird) und falls es doch Stellen gibt, an denen zu viel Leim ausgedrückt wurde kann der wieder einziehen.
Anschließend nochmal satt mit Hautleim  einstreichen, um alle aufstehenden Fäden niederzubügeln.
Anschließend nochmal satt mit Hautleim einstreichen, um alle aufstehenden Fäden niederzubügeln.
Und jetzt, unter Spannung, trocknen lassen. Im Moment hält die Kordel den Bogen auf knapp 10cm Reflex.
Bogen reflex gespannt
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Galighenna »

Moah sorry Kra, aber magst du die Bilder bitte nochmal verkleinert hochladen? Die sind an die 2MB groß und das lädt ewig...
4000x3000 Pixel groß... *Motz*
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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kra
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

OK, hast ja Recht.
Gebt mir noch etwas Zeit...
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

@Snake,
mmmh, was soll ich zum Gewicht sagen - Draht hab ich nicht aufgelegt ;D

ich schätze am Griff kommen noch 10-15 Gramm weg, an den Tips noch jeweils 2-3 Gramm, schleifen und eventueller Feintiller 5 Gramm. Mit der 2. Sehnenlage sollte ich irgenwo bei 500 Gramm landen - was wäre optimal bei dieser Größe und 50#@27"?
Ich glaube Tomtux hat weiter oben erwähnt, dass 500 Gramm Gewicht bei dieser Bauart in Ordnung gehen.

Die WA's haben aktuell eine Breite von 38mm auf ca. 20mm bis zum Beginn der Recurves. Ob ich die Wurfarme noch schmäler mache hängt vom Zuggewicht des fertig belegten und getrockneten Bogen ab. Falls ich mit den aktuellen Abmessungen über 60# komme, sehe ich da noch Potential - soll ja ein 50er werden.
lg,
Lord Hurny

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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

@Axel: Danke für die Bilder. Bei dir sieht die Sehnenschicht richtig gewaltig aus. Bei mir ist nach dem Trocknen kaum mehr was vom Sehnenbelag zu erkennen.
@Hurny: Du hast recht: 500 g sind für das schwere Osage völlig in Ordnung. Meiner ist in der selben Gewichtsordnung.


O.k. ich in jetzt bei einem Auszug von 50 cm angelangt und lasse das nun. Zuggewicht ist:
20" = 43 lb
28" = 62 lb (graphisch ermittelt)
Osage-Recurve-aufgespannt.jpg
Rückspannung zum Auftragen des Sehnenbelages wie bei kra: 10 cm über Griff.

Trocknen-Sehnenbelag.jpg
Ich lagere den Bogen so ca. einen Meter über der Heizung, natürlich nicht aufgespannt, sondern rückgespannt.
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Galighenna
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Galighenna »

Danke Kra, so ist es viiiiiel besser ;)

Interessant sich das mal anzusehen! So ein Sehnenbacking steht auch noch auf meiner Wunschliste.
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von kra »

NAch dem Trocknen wird die Dicke des Belags ca. 1,5 - 2 mm sein. Das sieht man schon.
Ich möchste aber aus dem Sehnebelag sowohl die Rückspannung wie auch eine deutliche Zuggewichtsedrhöhung bekommen.
Die 2. Lage wird aber dünner ausfallen (ca. 1/2 der ersten Lage)
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

zum Thema Reflex spannen beim 2. Sehnenbelag, dies sollte überhaupt kein Problem sein, da der erste Belag durch den 2. eh rückgefeuchtet wird und dann noch die Wärme beim föhnen des umwickelten Belags, da hat die ganze erste Schicht wieder gummiartige Konsistenz, also Null Problemo den Bogen erst bei der 2. Schicht Reflex zu spannen. (wers nicht glaubt kann ja die 2. Schicht nach dem Föhnen des umwickelten Bogens gleich wieder runterkratzen und die Konsistenz der ersten Schicht prüfen :) )

@Snake Jo deine Ostereier sehen aber schon ziemlich vorzeitig aufgegessen aus :)
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Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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Snake-Jo
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

Ja, genau. Zudem wird man einen dicken Bogen (also nicht den Rahmen eines Composit) nur sehr vorsichtig rückspannen. Nachdem der Bogen aber an die Rückspannung (auch mittels des feuchten Belages) "gewöhnt" ist, kann man beim zweiten oder dritten Belag noch eins draufgeben, sprich: weiter rückwärts spannen.

@Chirion: Marans: dunkelbraune bis rote-schwarze Eierschalen
Araucaner: hell-blaue bis olivgrüne Schale
also: nix Ostern! ;)
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