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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 10:15
von Peter1000
Also dass Hartziele mit 200 meter/sek zur Pfeilzerstörung führen ist schon klar. Der Bogen kann auf verschiedene Pfeilgeschwindigkeiten eingestellt werden. also 100/150/200 msek. Wie sich die Treffpunktlage dadurch verändern wird,also horizontal, müssen wir noch herausfinden. Da wird sicher noch viel Feintuning von nöten sein..

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 10:39
von Inopel
Und wer soll das Dingens nun ziehen können???

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 10:56
von mbf
@Peter1000
"Microcontroller...", "... einstellbare Pfeilgeschwindigkeit...", "200 m/s", "700 J"... seid Ihr Euch auch ganz sicher, dass dieses Konstrukt noch den, wie es so schön heißt, "allgemein anerkannten Prinzipien eines Bogens" entspricht? Der von mir verlinkte 400-feet/s-Artikel ist m.E. physikalisch sauber, so dass hier die Grenzen aufgezeigt werden. Klar, mit ein paar Pfund mehr kann man noch etwas nach oben gehen (aber nicht mehr viel), aber das ist dann immer noch ein normaler Bogen und nicht als neues Konzept patentierbar. Für einen Bogen bleibt aber immer noch das Problem des Überwinden des Gipfelzuggewichtes.

Schauen wir mal, was es momentan so gibt, um Pfeile schnell zu machen. Im Armbrustbereich gibt es z.B. die Klotze-Armbrust, mit der kommt man gut auf die 200 m/s. Dank Compoundkonstruktionen kann man das Ding vielleicht auch so bauen, dass man es im Vollauszug halten kann. Oder die Twinbow II aus der Schweiz, das ist auch eine schnelle Armbrust, und sogar kommerziell erhältlich (ist aber auch noch zu langsam). Aber auch hier: per Hand is' nich'. Bin mal gespannt, was bei Euch rumkommt.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 11:54
von Peter1000
Das Problem ist der Übergang von der Haltekraft von ca. 100-120 Newton in den Powerbereich bis zu ner Spitze von fast 2500 Newton. Kommt der Schütze nicht zum Schuss, kann er den Bogen nicht mehr entspannen weil er dann durch den Powerbereich muss. Darum der Microcontroller. Gut er wird noch für anderes engesetzt;-)

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:01
von Wilfrid (✝)
naja, da hilft der Schuß vor die Füße ;-). Die wenigsten können jenseits der 60# einen Bogen wieder langsam entspannen.

Aber wie man 2 500 N mit einem Arm ziehen soll, ist mir immer noch ein Rätsel. Das wirkt irgendwie , wenn auch nur kurz, auf den Schultergürtel. Und zwischen den Schultergelenken is nu ma nichts festes.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:25
von kra
Naturgesetze sind doch dazu da, um umgangen zu werden, wenn sie schon nicht überwunden weden können ;)

Ich kann mir schon ein Verfahren vorstellen, wie sich das machen läßt:
Ein compoundartiges Gebilde, le(f)toff (was der korrekte begriff ist weiß ich leider nicht ;) ) 90% mit einer Grundspannung von, sagen wir mal, 50#. Der Schütze zieht den Bogen in den Leftoff und jetzt werden die Wurfarme mechanisch (Motor, Hydraulik oder was auch immer) so verstellt, das der Schütze bei 90% le(f)toff eben noch 40# auf den Fingern hat - das entspricht also einem Gipfelzuggewicht von 400#.

Wems Spaß macht, bitte sehr. Man wird aber sehr wenig Turniere finden, bei denen man sowas schießen kann (und noch weniger Tiere, die den Pfeil noch stoppen), aber, wie gesagt, bitte sehr.

Bei diesen Dimensionen wirds langsam spannend mit dem Rückschlag, durch die geforderte Stärke der Mechanik (Cams) werden die Komponenten eher massiv ausgelegt werden müssen, Handschock und Rückschlag werden richtig Spaß machen. Evtl. gleich einen Gutschein für einen Physiotherapeuten beilegen, Kooperation mit einer Praxis? - was sich da an Geschäftsideen auftut...

;D ;D
Wenn das geplante Ungetüm auf einer anderen Basis funktioniert erhebe ich natürlich die Urheberschaft für diese Idee!!
;D ;D

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:32
von Peter1000
Handschock entsteht nur durch den "Anschlag" der durch die Sehne verursacht wird. der Rückstoß ist bei einer Pistole auch auszuhalten (etwa 800 Joule). Das geht also alles. nur ne Frage der Konstruktion. das Ding muss weich schiessen und möglichst geräuschlos. Nicht so deppert scheppern wie die aktuellen US-Compounds.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:41
von kra
Peter, zum Handschock ist hier im Forum schon sehr, sehr viel geschrieben worden, von Leuten die sich erheblich Gedanken darüber gemacht haben.
Handschock entsteht nur durch den "Anschlag" der durch die Sehne verursacht wird
Der Satz ist, bis auf das "nur", schon mal nicht grundsätzlich falsch, allerdings beschreibt er die Ursachen des und die Parameter zum Handschock beitragen nicht so umfassend, wie es für euer Projekt sicher sinnvoll wäre.

Rein in der energetischen Betrachtung hat der Handschock seine Quele in der Überschuß-Energie, die noch im System Bogen/Sehne steckt, wenn die Wurfarme in ihre Ausgangsposition zurück geschwungen sind. Hierzu tragen die bewegten Massen und die Geometrie des ganzen Systems entscheidend zu bei. Zudem spielt die Art, wie der Bogen gehalten wird und die "Gewöhnung" des Schützen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:43
von Chirion
Ein Combound ist unabhängig von seiner Auszugskurve ein Bogen weil die gesamte im Wurfarm gespeicherte Energie vom Auszug stammt.

Wie auch immer ihr das realisiert, ich bleib dabei, sobald den Wurfarmen zusätzliche Energie, außer der eigentlichen Auszugsenergie zugeführt wird ist es kein Bogen.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 15:51
von Wilfrid (✝)
nö, Handschock ist die "Schwingung" im Druckpunkt, der Rückstoß ist die Resultierende Kraft der beschleunigenden.
Während bei der Pistole der Rückstoß nur sehr kurz auszuhalten ist, wirken die 25000 N ff ja ne ganze weile länger, so wie bei einem Gewehr. Aber das ist egal, erstmal muß die Kraft in den Bogen, wenns denn einer wird.
Aufpumpen oder ähnliches gildet nicht, da im Bogen im Moment des Auszugs keine "Energie" gepeichert ist. Also irgendwie aufpumpen oder ähnliches machen das Teil zur "Luftdruckwaffe".
Also was irgendwie an Energie im Bogen "gespeichert" wird, muß auf dem "selben weg" wieder raus.
Die Frage war nach den passenden Pfeilen.
Und da haben meine Vorredner recht, das ist dann Einmalmunition, die nach einem "Zielkontakt" dann irgend wo hin fliegt.

Und wer Abpraller kennt, kennt auch das auf Seite springen, weil das Dingen zurück kam ;-)

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 16:22
von Peter1000
@Chirion: Ach komm, wie wars denn beim Compound, das ist doch auch kein Bogen weil er keinen bogentypischen, linearen Kraftauszug hat mit Peak am Vollauszug. Ausserdem werden die Wurfarme nur indirekt von der Sehne gebogen, also wenn der Compound nicht längst etabliert wäre, würdest du sicher sagen das ist kein Bogen sondern ne Pfeilwurfmaschine. So wars auch in den 1970er Jahren. Und jetzt schießt in USA fast jeder mim Compound,. und warum:
Weil er einfach mehr Spaß macht !! Also ich sehe keinen Sinn mir die Schultern zu ruinieren, nur weil ich 50 LBS im Auszug halten soll und mir noch dazu die Finger weh tun. Es geht um Lautlosigkeit, Pfeilflug, Präzision und SPAß. Nur das zählt, und keine Begriffs und Traditionsduselei. Glaub mir, viele Einsteigen werden so einen Bogen wie ich ihn vorhabe sehr schnell liebgewinnen...

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 16:24
von kra
Chirion hat geschrieben:Ein Compound ist unabhängig von seiner Auszugskurve ein Bogen weil die gesamte im Wurfarm gespeicherte Energie vom Auszug stammt.

Wie auch immer ihr das realisiert, ich bleib dabei, sobald den Wurfarmen zusätzliche Energie, außer der eigentlichen Auszugsenergie zugeführt wird ist es kein Bogen.
Da hast du schon Recht, den Bogen streiche ich oben und ersetze es durch "Bogenartiges Gebilde" ;) .
Meine Idee sollte ja nur zeigen, wie ein bogenartiges Gebilde mehr Energie freisetzen kann, als ihm zuvor durch Muskelkraft eingebracht wurde. Die Muskelkraft dient dann nur noch dazu, den Beschleunigungsweg anzulegen.

Btw, auch wenn man einen Aufpumpmechanismus (e.g. hydraukisch, ohne externe Energiezufuhr) annimmt kommt man in die Schwierigkeit, das da Energie gespeichert sein kann, was das Gebilde in die rechtliche Grauzohne treibt. Zumindest in D.

Sorry, mit kommt das so vor, als ob man einen Kinder Tretroller mit Voll-Blei-Reifen verbessern will, weil das die Stabilität im Fahren erhöhen würde.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 16:27
von Peter1000
@Kra: Warum hat man dann den Compound-Bogen entwickelt ? Son Haselnuss-Stecken- "Langbogen" hätte doch auch die Pfeile paar Meter irgendwo hin geworfen?

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 16:54
von corto
Also alleine durch die Möglichkeit zur Bogenjagd und der reinen Sportnutzung in Deutschland kannst du das so nicht vergleichen.

wir haben unter den wenigen bogenjägern in D eine beträchtliche Anzahl die nur für die Jagd auf Compounds zurückgreift, obwohl sie normalerweise nur traditionell schießen.
das ist aber dem Tier geschuldet, das treffen ist einfacher mit dem compound. und daher wirds in Amerkika auch so sein schätze ich.

Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Verfasst: 24.02.2014, 17:05
von Heidjer
Egal ich will so einen Bogen mal wenigstens sehen, auch wenn er für mich vermutlich viel zu technisch sein wird. ;D

Die einzige Möglichkeit die ich sehe wie man mit den Vorgaben soviel Energie in einer "Bogenkonstruktion" speichern könnte, wäre wenn man den Auszugsweg verdoppelt/verdreifacht. Man muß also die Sehne bei Standhöhe vor den Griff bringen, sozusagen eine negative Standhöhe. Wie man da aber einen Pfeil einnocken soll und wie man die Sehne am Griff vorbei spannen soll ist mir ein Rätzel?
Armbrustbögen mit solchen nach vorne gerichteten Compoundbögen gibt es ja, nur gibt es da auch eine Führung für die Sehne.


Gruß Dirk