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Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 06.02.2008, 17:12
von Natrius
Absolut NIEMALS lange in Rinde liegen lassen... Das ist ja eben das alles grösste Problem bei Windwürfen(= viele Bäume durch wind umgehaun...)

Viel Holz da und niemand hat Platz um das ganze Holz richtig zu lagern.
Da hat man schneller den Borkenkäfer drinnen als du schauen kannst.
Zu dem können bei manchen Hölzern dann Bäue, Pilzbefall und sonstiges dazukommen.

ALso, Niemals im Wald liegen lassen, das ist so ziemlich das schlechteste *g*

EDIT: Mal doof aus Wiki kopiert, wobei ich hier vollends zustimme:

Bei großen Sturmschäden kommt es zu einem Überangebot an Holz, wodurch die Holzpreise auf dem Markt oft deutlich sinken. Deshalb stellt Windbruch auch für nicht direkt betroffene Waldbesitzer meist eine finanzielle Einbuße dar. Dieses liegt daran, dass Holz nicht unbegrenzt lagerfähig ist, ohne an Qualität und damit im Preis zu verlieren.

Auf der anderen Seite bieten die vom Wind entwurzelten Bäume als Totholz einen idealen Lebensraum für Pilze oder Insekten. Neben positiven Effekten für den Naturschutz kann dieses aber auch eine starke Vermehrung von Schädlingen, wie z. B. dem Borkenkäfer, bedeuten. Diese Gefahr ist besonders in Nadelwäldern von Bedeutung. Wälder können zudem bei einem großflächigen Baumverlust aus ihrem ökologischen Gleichgewicht geraten.

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 06.02.2008, 17:18
von Rado
Uj, ich hab mal ne Reportage(kein Galileoscheiß, irgendwas beim Staatsfernsehen) über die Arbeit eines Försters gesehen.
Der erzählte, daß die gefällten Bäume ne Weile samt Ästen im Wald rumliegen und so schonender ihr Wasser loswerden.
Hm...kann mir alles egal sein, ich leg nix im Wald um und lasse es liegen.

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 06.02.2008, 22:56
von tyron
wußte keine bessere stelle alshier, wo ja die "Fach..." sich sowieso gerade austauschen.

Was ist an der Eibe eigentlich das giftige?

Ich frage nur weil mir bereits beim abziehen trotz eifrigen Händeschrubbens mit diversen Seifen und Bürste die Augen zuquellen wenn ich mit den Händen ins Gesicht komme.

ich frage nur, weil vielleicht komme ich ja "nur" mit diesen Auswirkungen zusammen. Wäre aber gut zu wissen was da noch auf einen lauern könnte.

tyron

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 06.02.2008, 23:11
von datenmetz
tyron hat geschrieben:
wußte keine bessere stelle alshier, wo ja die "Fach..." sich sowieso gerade austauschen.

Was ist an der Eibe eigentlich das giftige?

Ich frage nur weil mir bereits beim abziehen trotz eifrigen Händeschrubbens mit diversen Seifen und Bürste die Augen zuquellen wenn ich mit den Händen ins Gesicht komme.

ich frage nur, weil vielleicht komme ich ja "nur" mit diesen Auswirkungen zusammen. Wäre aber gut zu wissen was da noch auf einen lauern könnte.

tyron
Hallo Tyron,

an der Eibe ist alles giftig außer dem roten Fruchtfleisch der Beeren.
Ich hatte letztes Jahr 2 Staves angefangen zu bearbeiten ... und mir schwollen auch die Augen zu wie dir, bekam richtig lilane Tränensäcke ... echt ätzend!

Die Rohlinge hab ich dann halbfertig verkauft, gibt ja genügend anderes Holz woraus man schöne Bögen machen kann ohne seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Gruß
datenmetz

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 07:35
von Bernhard Langbogen
@datenmetz , @tyron

Jetzt kommt mal auf den Boden zurück, ihr zwei reagiert nur Allergisch auf die Eibe. Das ist alles.

Ich arbeite seit Jahren sehr viel mit Eibe und ich zeige nicht einen eure Symptome. Es gibt nun mal Menschen mit Allergien.
Trotzdem trage ich beim Arbeiten eine Staubmaske weil der Eibenstaub so wie vieler anderer Hölzer nun mal Krebserregend ist.

Bernhard

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 09:06
von tyron
weder abgehoben noch sonstwas. mich hat's halt nur ma interessiert ob's zum einen normal ist, zum andern ob da noch anderes kommen kann.

Wegen ner allergischen Reaktion habe ich bislang noch nie was aufgegeben. Da muss das wirklich heftiger ausfallen, als n Tag verquollene Augen. Zudemd ei meisten Allergien eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Auslöser darstellen, ist also eine Gewöhnung an den Auslöser bislang die gängigere "Behandlung " (Hypo/Hypersensibilisierung).

Da bei mir persönlich die meisten Schleimhautangreifer aber leider immer auf Bronchien gehen und ich das Jahr schon 4 Wochen krank lag wegen sowas, wollt ich halt mal wissen ob mir da eventuell noch anderes blüht als das Augenquellen.

Wenn das Hölzchen weiter keine Reaktionen auslöst, ist das für mich kein Grund die Eibe auszuklammern.

tyron

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 09:11
von datenmetz
Bernhard Langbogen hat geschrieben: @datenmetz , @tyron

Jetzt kommt mal auf den Boden zurück, ihr zwei reagiert nur Allergisch auf die Eibe. Das ist alles.

Ich arbeite seit Jahren sehr viel mit Eibe und ich zeige nicht einen eure Symptome. Es gibt nun mal Menschen mit Allergien.
Trotzdem trage ich beim Arbeiten eine Staubmaske weil der Eibenstaub so wie vieler anderer Hölzer nun mal Krebserregend ist.

Bernhard
Hallo bernhard,
ich habe nichts gegenteiliges behauptet, is mir schon klar dass das in der Ausprägung ne Allergie ist.
Nichtsdestotrotz ist die Eibe giftig was allgemein bekannt sein sollte.

Gruß
datenmetz

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 14:39
von Nikodemus
Die Eibe
Das Eibenholz hat KEIN Harz  und KEIN Öl und KEINE "Zucker"
Dieses also alles aus der Betrachtung herausnehmen
"Zucker" also Glucose /Fructose kommen nur im Arillus vor hier sind auch noch ca. 2% Protein zu finden und Ihr dürft kernlose Marmelade daraus kochen.
Cellulose (und Hemicellulosen ) sind aus Zuckereinheiten aufgebaut aber werden nicht Zucker genannt sondern Polysaccharide. Cellulose ist 1/6ß glycosidisch gebunden mit ca 5000 Gluc./Molekül. Hier sind die Pyranosylringe der Gluc. so gegen einander verdreht das der Ring-O einmal auf der dann auf der anderen Seite der Kette liegt ,dies erlaubt die optimale inter- und intramolekulare H-Brückenbindung .- Dadurch ergeben sichdicht gepackte Cellulosefibrillen die ihrerseits gegenläufig spiralförmig um die zentrale Achse verdrillt die sehr wiederstandsfähigen (Bogenbauer lieben sie)Cellulosefasern aufbauen. (Stärke ist zwar aus den Gleichen Bausteinen aber 1/4 alpha glycosidisch gebunden aufgebaut also das Gleiche C-Atom aber anders herum , das Ergebniss eignet sich nicht zum Bogenbau aber zum Pudding kochen ).
Lignin  wird nach dem das Größenwachstum der Zelle abgeschlossen ist in die Zellwand eingelagert wobei Hohlräume in der Cellulosestrucktur gefüllt werden aber auch echte chem. Verknüpfungen mit der Cellulose entstehen. Lignin besteht aus den Grundbausteinen Coniferylalk.(Besondes viel bei Nadelbäumen)Sinapylalk.(überwiegt bei Laubbäumen deutlich) und p-Cumarylalk (alles Phenole ).
Die Polymerisation von Lignin wird nicht durch eine Polymerase gesteuert(Polymerasen bauen aus Nukleotiden Nukleinsäuren auf sind DNA oderRNA abhängig und bauen entweder DNA oder RNA  sicher Kein Lignin)
sondern ist eine radical-Polymerisation ( also nicht abhängig von "katalisatoren/Enzymen oder Ä. wohl aber vom Wassergehalt den Ohne die Möglichkeit Protonen abzuspalten gibts keine Radikale)
Die Polymerisation von lignin ist aber lange bevor Ihr den Baum fällt abgeschlossen.Das Lignin verändert sich bei der Trocknung egal welcher nicht mehr.aber es läßt sich bei starker Hitze Verformen Modelieren (Bogenbauer nutzen diese Eigenschaft teilweise).
Zur angesprochenen Giftigkeit .
Das was Ihr beschreibt sind hauptsächlich Allergien!
Die Eibe enthält Taxan A/B/C wobei nur die B -Varianten für die Toxikologie wichtig sind alles Diterpene (Baccatin und Taxol(verantwortlich für die KrebsEigenschaften und Therapie lass ich mal raus). Die Vergiftung zeigt sich z.T. in MInuten nach der Aufnahme : Mundtrockenheit /rote Lippen/Große Pupillen/ Übelkeit / Diarrhoe/ Herz- Kreislauf/ Leber- NIeren
Ist die aufgenommene Menge groß genug entfaltet Taxan B seine inotrope Wirkung es kommt zu einer AV -Verlängerung ...Av Block 2./3.Grades und dann zum diastolischen Herzstillstand (diers muß der Notarzt verhindern) wird diese Vergiftung überlebt bleibt der Leber und Nieren-Schaden der durch die Eingriffe in die Zellteilung entstanden ist.
Kochen und Trocknen macht dem Taxan GAR NIX.!
Erstaunlich im Winter ca 2% Taxan im Sommer nur 0,6%.(im Sommer einschlagen.
Ich hoffe die Erklärung ist jetzt ausführlich genug .
Nikodemus

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 14:47
von captainplanet
@ Flössen: Experiment gestartet, wenn auch nicht mit Eibe sondern mit Hartriegel. Ganz ohne Drahtkäfig, ich hab nur ein Ende durchbohrt, eine Kette befestigt und an der Kette einen etwa 10 Kilo schweren Eisenklotz als Anker (ich hab das Ding vor Jahren gefunden, ich vermute es ist ein abgebrochener Zahn einer Baggerschaufel der gewechselt und "vergessen" wurde.)
Das Ganze habe ich am Bachgrund mit Steinen beschwert was aber eingentlich nicht nötig gewesen wäre da der Stave ungewöhnlich dicht ist und nicht aufschwimmt.

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 14:51
von Nikodemus
Schnelltrocknung Robinie ? leiber Rado das lief so ab.
Baum geschlagen
1 Woche danach Anruf vom Kumpel : lass uns Bogen bauen in vier Wochen.
In die Scheune 1/4 Stave mit der Kettensäge vierkantig gemacht und mit dem E- Hobel glatt so 11x7 cm und 2m lang 2Stück
Stirn holz Ponalversiegelt
ab auf die Heizung im Geschäft die ist so 3m lang und Alufolie drüber
jeden Tag gewogen (Heizung im März volle Pulle ) nach drei Wochen Kein Gewichtsverlust mehr
Einer war krumm einer bleib kerzengerade
Beide Bögen schiessen noch

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 15:05
von Ravenheart
nikodemus hat geschrieben: Die Eibe
Das Eibenholz hat ....
Ah danke, sehr nachvollziehbar...  ;D

Die aktuell anstehenden Fragen beantwortet es nicht:
8)

1. Warum wird Eibe bei Schnelltrocknung so spröde, dass sie als Bogenholz unbrauchbar wird? Was passiert da, oder passiert nicht?

2. Was passiert im Holz, wenn es viele Jahre RICHTIG gelagert wird? Warum werden viele Hölzer dabei so hart, andere eher morsch, und was davon trifft auf die Eibe zu?

und am Rande:

3. Was verschließt bei Eibe so schnell und gut die Wunden, dass Eibe auch Rückschnitte in's alte Holz ohne Schäden übersteht?

Könntest Du das auch noch mal in ähnlicher Tiefe ausführen? Bitte...
;)

Rabe

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 15:39
von Natrius
1, Wird es nicht, es muss richtig gemacht werden... Werde ich noch weiter ausführen. Ich beschäftige mich spätestens nächte Woche NUR mit Holztrocknung, da werde ich dann auch etwas umfangreicher hier hereinschreiben. Und da geht es dann wirklich um Professionelle Holztrocknung....

2, Es wird trocken? Beim Trocknen geht nur das Wasser aus den Zellhohlräumen, den sog. Lumen und den Zellwänden "heraus".
Das passiert beim "Langsamen" Trocknen ebenso wie beim "schnell" Trocknen. Richtig gemacht, macht das absolut keine Unterschied.

3, Willst du jetzt ein Käufliches Mittel wissen oder wie? o.O

@Niko
Köntnest du mir bitte erläutern was ein/der "Arillus" ist?
Zu einem oder zwei Teilstücken deines Postes werde ich auch noch etwas schreiben, aber das dauert noch da ich hier einen der Lehrer gefragt habe...

EDIT: Danke, dann hätten wir das zumindest schon mal ^^

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 16:08
von Nikodemus

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 18:48
von Rado
@Nico: Also auf der Heizung.
Wie an anderrer Stelle mal geschrieben, hatte ich es in der Werkhalle mit Decken-Gasheizung, ziemlich hoch in die Regale gelegt.
Nach 1-2 Monaten wars auch trocken und eben völlig versprödet.
Also alles was ich nach wie vor sagen kann ist:
Eibe schnelltrocknen zumindest sehr riskant, wenn ich schon von dem einen Stück nicht gleich auf alle schließen will.

Gruß
Rado

Re: Schnelltrocknen von Eibe

Verfasst: 07.02.2008, 19:12
von Natrius
Wenn's so derbe Spröde ist dann ist es schlicht und ergreifend ZU trocken.

Leute, wenn ihr schon meint auf ner Heizung trocknen zu müssen, dann geht her und befeuchtet das Holz zumindest jeden tag mal mit so ner Sprüh-Dose.
Das Holz wird trotzdem trocken, das ganze hat mit einem sogenannten Feuchtegefälle innerhalb des Holzes zu tun.

Wenn ihr nun Holz trocknet wird es aussen Trockener und die Feuchtigkeit wird von innen heraus gezogen. Das führt nun dazu dass das Holz aussen bereits anfängt zu schwinden, innen aber noch so feucht ist dass es noch nicht schwinden "muss". --> Trocknungsrisse

Ebenso solltet ihr es einfach nicht zu lange auf dem Ofen lassen...
Wenn es wirklich KEIN Gewicht mehr verliert habt ihr ja schon fast DARR-Trocken erreicht *rofl* (Ihr könnt ja mal irgendwie die Hitze messen die Ofen abgibt, bzw. die Heizung. Beträgt sie über 90°C dann habt ihr gute Chancen DARR-trocken zu erreichen ^^ (=0% u[Holzfeuchtigkeit]).