Fletchers-Corner

shokunin hat geschrieben:Der Grund wieso Kabura-ya oft die radialen Linien haben ist dass sie aus Segmenten gebaut wurden. Die Linien sind Kerben in denen eine Schnur läuft die die Rübe zusammenhält.

@shokunin

meinst Du damit Segmente in achsialer Richtung, also z.B. halbieren oder vierteln in Schussrichtung? Wie könnten sonst radiale Wicklungen Segmente zusammenhalten?

Grüße benzi

Mmmh, Radius? Sicher? Ich glaube eher, er meint eine konzentrische Kerbe bzw. eine Kerbe, die "um den Umfang" läuft.

Segmente wurden oft verwendet, weil das Material nicht mehr hergab (Horn) oder weil man so an das Innere zum Ausschnitzen der Höhlung besser herankommt. Je dünner die Wandung, um so mehr Resonanzkörper und umso leichter das Teil. Wenn man für Zeremonien die Pfeile in den Himmel verschießt auf Nimmerwiederkehr, dann würde ich auch einfache Resonanzkörper aus verstärktem Papier oder ähnlichem bauen. Sonst wäre Horn mein Mittel der Wahl.
Ich könnte z.B. zwei passige Halbkugeln aus Horn drechseln und im "Flötenteil" dann die Löcher variieren, bis das Ding heult wie ein angeschossener Wolf.
O.k., mach mal, ich bin kurz wech im Keller, dauert nicht lang.

eddytwobows hat geschrieben: hatte als "Bespannung" an mehrere (2-3)Lagen Japan. Drachenpapier ... schön mit Leim und anschließend mit Spannlack aufgetragen wird daß ausreichende Steifigkeit haben / entwickeln

In die Richtung mit "natürlichen Materialien" gehen meine Gedanken auch. Ich werde eine Kombination von Pappmaschee und Seide verwenden, das ich auf das Gerüst leimen werde. Jetzt gerade kümmere ich mich um die Innenverstärkungen für den Bambusschaft, den ich vorhin auf dem Heimweg besorgt hatte. Wenn das getrocknet ist, werde ich das Gerüst anbringen. Ein, zwei Überlegungen muss ich noch dahingehend tätigen, was die Befestigung betrifft. Dat Geraffel soll ja och halten, wah.

Hallo,

ich hab zwar hier von keine Ahnung, mir ist gerade der Gedanke gekommen. Wenn ich über eine Flasche puste, wird ein Ton erzeugt. Warum sollte dann nicht auch " EIN " Loch an der Seite einen Ton erzeugen können.

Gerhard, beim pusten über eine Flaschenöffnung mußt Du mit einen Teil des Luftstromes genau die Kannte des gegenüber liegenden Flaschenhalses treffen. Bläst Du nur gerade über die Öffnung wird kein Ton erzeugt, erst das leicht schräge anblasen sorgt für den Ton!
Die Luft drückt in die Öffnung hinein, das geht aber nicht, weil Flasche schon voll Luft ist und muß wieder heraus, das geschied im schnellen wechsel, Luft rein und wieder raus, so 500 bis 5000 mal pro Sekunde, kommt auf das Volumen des Hohlkörpers an. Diese Vibration schaukelt sich hoch und erzeugt das Pfeifen.


Gruß Dirk

Dirk M hat geschrieben: Diese Vibration schaukelt sich hoch und erzeugt das Pfeifen.Gruß Dirk

klingt als wüßtest Du von was Du schreibst!

Frage: wie wichtig ist dabei die Flasche, also Dicke der Wand, Oberfläche usw?

Grüße benzi

Das Material und die Wandstärke des Gefäßes haben einen Einfluss auf die Lautstärke.
Die Tonhöhe wird durch das Volumen der Luft bestimmt, denn die Luft ist das was schwingt und den Ton erzeugt. Wenn nun Wandstärke und Materialgewicht/Steifigkeit genau zur Tonfrequenz passen, wird der Ton sehr laut, weil das Gefäß einen perfekten Resonanzkörper darstellt. Ist das Gefäß zu dick/steif/schwer dann passt die Eigenfrequenz nicht mehr so gut und der Ton ist zwar da, aber etwas leiser. Wie viel leiser hängt davon ab, wie sehr sich die Eigenfrequenz des Gefäßes von der der Luftsäule darin unterscheiden.
Flöten/Pfeiffen wird es aber trotzdem, nur halt nicht so laut...

ich hab, wie Mark ja schon vorschlagen hatte, an einer Plastikflasche experimentiert (ich kauf doch deswegen kein Schokokram )

zuerst mit der ganzen Flasche, das klang naja, es klang schon besser als meine Holzpfeife aber nicht wirklich schön, dann hab ich die Flasche verkürzt, das klang etwas besser, aber auch noch nicht schön, die Löcher sahen so aus
beim Vergrößern der Löcher war der Klang völlig verschwunden......

dann hab ich die Löcher zugeklebt und sie weiter hinten und näher an den Außendurchmesser plaziert
Ihr seht von vorne......... äh nichts denn von vorne ist nicht IN den Hohlraum zu sehen und der Klang dieser Anordnung ist nun der erste zufriedenstellende!

Nun muss ich diese Erkenntnisse nur noch auf Holz übertragen, mal sehen wie das klappt.

Grüße benzi

Learning by doing! Gut!

Ich hatte meinen ersten Pfeifton auch erzeugt, indem ich einfach eine Messingspitze innen aufgebohrt und dann seitlich mit zwei Löchern versehen hatte. Pfiff ganz nett, aber nach dem Landen in der Erde war das Teil immer verstopft.

@benzi...

Ja, nicht schlecht...
Scheint wohl doch auch so zu klappen, wieder was gelernt...bin mal auf das Holzergebniss gespannt...

Stell doch mal ne Klangprobe rein, interessiert mich mal...

Hier ist meine...
Bauzeit inklusive des Korrigierens der Löcher und Testschießen unter 20 min...

http://www.youtube.com/watch?v=lR0ZYa5LUmI

LG
etb

eddytwobows hat geschrieben:@benzi...

Stell doch mal ne Klangprobe rein, interessiert mich mal...

LG
etb

werd ich gleich beim Hundespaziergang mal mit meiner alten sony testen.............

sag doch mal mehr zu den Löchern,

Klang kommt sehr gut!

benzi

super, das heult ja richtig! klasse idee die plastikzitrone

@corto...
Danke...

@benzi...

Mach ich heute Abend, dann gibts auch ein paar Fotos dazu...
Die Löcher sind einfach und Quadratisch gehalten, 8 x 8 mm...MIT voller Einsicht in den Klangkörper...

LG
etb

hier habt Ihr die schöne Ansicht auf unser Dorf, unsere Kirchenglocken und.............. mit etwas Geduld............. den Heulpfeil

http://www.youtube.com/watch?v=fczSXg99U6A

Grüße benzi

Das Geräusch ist wunderschön tief, genauso mag ich das, benzi. Jetzt musst Du das nur noch in Holz umsetzen.
Wegen dem tiefen Ton soll mein Klangkörper ja auch etwas mehr Volumen aufweisen. Das hier sind die Teile des Hauptgerüsts aus Bambus, erst nur vom Schaft abgetrennt, dann mit der Heißluftpistole eine ungefähr gleiche Rundung hingelötet. Was bei dem Biegeradius echt nicht einfach ist. Mir sind einige Streifen hopps gegangen. Und weil ich ja dann irgendwie beim Thema Bambus hängengeblieben bin, ist nun auch der Schaft aus dieser Materie. Vorne und hinten schon mit Holz aufgefüttert.