Was geht aus Eibenästen mit bis zu 6cm Durchmesser

[Chirion]

Kommt darauf an, Nr4 bekommt ein hartes Backing, daher braucht er die eingedämpfte Form nur bedingt selbst zu halten, sowas verarbeite ich schon nach 12 Stunden weiter. Bei Nr3 ist das was anderes, der ist ein Selfbow und bleibt mindestens eine Woche in der Form.

[Wiliam]

danke...
Mal etwas anderes. Was haltet Ihr von diesem Bild?
War auch mal ein Ast mit 6cm Durchmesser. Habe mich nur noch nicht getraut ihn dort weiter zu bearbeiten

[Chirion]

Zeig mal das ganze Ding so kann man nicht sehen wo der Ast ist, und ein Foto von der Rückseite war auch gut.

[Wiliam]

das ganze Ding sieht so aus

[Chirion]

Will wir müssen uns ein wenig über Fotos unterhalten, das erste ist genauso aufschlussreich wie die zahlreichen Fotos vom Ungeheuer von Loch Ness die so im www kursieren, die sind auch alle entsetzlich schlecht belichtet und grenzenlos unscharf. Die anderen beiden sind so klein dass man nicht mal mit Sicherheit sagen kann ob sie unscharf sind, aber erkennen tut man auch nicht wirklich was drauf. Bitte versuch scharfe Bilder zu machen, wenn deine Kamera keinen vernünftigen Blitz hat, hilft es für den Anfang schon mal, die Bilder nicht in der finstersten Ecke zu machen die man im ganzen Haus findet.
Offensichtlich nehmen einige von euch ihre Bögen gern mit ins Bett, es ist lieb von euch uns damit zu zeigen wie gern ihr eure Bögen habt, aber habt ihr euch schon mal gefragt warum bei den Millionen Fotos schöner Frauen die es gibt, kaum welche dabei sind (ausser die ganz einschlägigen, aber die mein ich jetzt nicht) die in einem Bett aufgenommen wurden. Na warum wohl? Ja genau weil sehr oft, da das Licht scheisse ist.

Entschuldige bitte meine Scherze, aber sei so gut und mach morgen bei Tageslicht ein paar Bilder, denn soweit man es beurteilen kann sieht der Bogen interessant aus

[Chirion]

So ich hatte die Schanauze voll vom Kranksein und bin heut in meine Werkstatt hinuntergewackelt. Das Backing für NR4 stand an.
Ahornpfosten (Pfosten = österr. für Bohle) fest gemacht, Ziehmesser noch schnell geschliffen und mal runter bis vor den gewünschten Ring.

leider muss da einiges weg, guter Ring erst etwas tiefer

schweißtreibend, aber gutes KREISLAUFTRAINING NACH DER ERKÄLTUNG

nach dem Ziehmesser verhoble ich den Ring,der noch wegmuss, erst mal mit dem Schweifhobel, dann wird der Ring ebenfalls mit dem Schweifhobel ganz abgetragen. Reste des Früholzes werden mit der Zieklinge entfernt.

sieht dann so aus, wenn sich jetzt wer fragt warum ich 2,6m Jahresring freilege für 138cm Bogen, muss ich gestehen, dass ist eine berechtigte Frage, die ich mir auch gestellt habe nachdem ich fertig war :-)

Als nächster Schritt abschneiden des Backings, Bandsäge ist immer noch kaputt, also wieder mit Stichsäge, schräggestellt mit überlangem Sägeblatt.

ein gutes halbes Stündchen sägen is da schon, trotz neuem Sägeblatt, Ahorn vom Berg is zäh und Frauchen kommt fragen, was ich denn angezündet hab, weil das ganze Haus nach verbranntem Holz stinkt.

Der Schnitt darf nur nirgens zu dünn sein etwas dicker is egal, das macht dann der E-Hobel

mit dem E-Hobel wird das Backing auf einheitliche Dicke gebracht

so nun den Bogenumriss grob abgezeichnet + ein paar cm für die Biegung

na da geht ja aus dem verbleibenden Stück vielleicht für einen ähnlichen Bogen doch noch ein Backing raus, doch nicht ganz umsonst geschabt.

Der "stehende" Faserverlauf in dem Pfosten war leicht schräg, was mir bei der Form sehr recht ist, denn so läuft der Großteil der Fasern auch bei der komischen Form nicht raus.

welch Wunder, wenn der Ahorn so dünn ist geht auch das zuschneiden mit der Stichsäge schneller

Das grobe Zuschneiden hat unter anderem den Zweck, dass nun auf dem Bandschleifer die Dicke des Backings entgültig überall auf gleiche Höhe gebracht werden kann.

das hab ich mir dann aber mit meiner Husterei heut doch gespart

soweit so gut, Ahornbacking macht einiges an Arbeit aber es ist schön und bis jetzt hat es immer gehalten (auf Holz klopf).

[Ivor Thoralfson]

Hallo Chirion

Du Hast um eine Verlinkung meines ELB`s gebeten Sie kommt promt.
Hier Noch ein Eiben - Stämmchen das zum Threat passt
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 15&t=18128

Es wird noch daran gearbeitet. Wenn er fertig ist folgt noch eine Präsentation.

Grüße Ivor

[klaus1962]

ein gutes halbes Stündchen sägen is da schon, trotz neuem Sägeblatt, Ahorn vom Berg is zäh und Frauchen kommt fragen, was ich denn angezündet hab, weil das ganze Haus nach verbranntem Holz stinkt.

Ich hoffe, daß Du dem Werkzeuggott SKIL nach dieser Maschinenquälerei ordentlich gedankt hast, weil er Dich bei dieser Aktion nicht im Stich gelassen hat.

Weiter so !

Gruß
Klaus

[Chirion]

@Klaus ich kaufe bei Baumarkt mit 5 Jahren Werkzeuggarantie, ist besser als Werkzeuggöttlicher Schutz, obwohl die bei dem Reklamationsschalter schon in Deckung gehen wenn sie mich kommen sehen. Was soll´s das Ding nennt sich Stichsäge, wenn´s das nicht aushaltet hätt´s lieber ein Vibrator werden sollen

[Chirion]

Also ich hust immer noch rum deshalb hab ich mir heut den Bandschleifer wieder gespart, allerdings NR3 hat jetzt genug Pause gehabt

Raus aus der Form und restliche Rinde runter, wer weiter oben nachliest kann sehen das bei dem beim Bodentiller ein anständiges Stück Rinde abgeplatzt ist, nachdem ich erwarte, dass der Knüppel zicken wird, kann ich keine Verfälschungen des Gefühle an der Hand durch Stückchen mit und ohne Rinde brauchen.

noch besser als die stumpfe Zieklinge geht die Rückseite meiner zusammengeklappten japanische Astsäge zum Rinde entfernen

provisorische Nocken eingesägt und erst mal aufs Tillerbrett

Ziel der Aktion ist erstmal zu sehen ob sich irgendwelche Schwachstellen eingeschlichen haben

wenns so läuft wie ich will biegt sich der recht gleichmäßig und hauptsächlich in Griffnähe, ich will kein Pfund Zuggewicht verschenken, ich erwarte das sich der Knüppel in der Hand nicht so brav verhält wie aufgeschnallt am Tillerbrett, genaugenommen erwarte ich einen Drehimpuls beim Auszug. Also Kontrolle am Tillerbrett ob ich gefahrlos gleich die Sehne auf fast Standhöhe verkürzen kann.

ok das geht soweit

Vom nächsten Schritt hab ich leider keine Fotos. Ich hab die Sehne stark verkürzt und mal den Knüppel in der Hand ein paar Zoll aufgezogen , wie ich erwartet habe ich einen Drehimpuls gegen den Uhrzeigersinn gespürt, deshalb hab ich die Tips auf beiden Seiten links um die Hälfte reduziert, um die Sehne nach rechts zu verlagern, dabei sind natürlich die provisorischen Nocks einseitig verloren gegangen. Ein neuerlicher Aufspannversuch mit den jetzt einseitigen provisorischen Nocks zeigt den Erfolg der Aktion der Drehimpuls ist sogut wie weg, der Rest geht mit dem Tiller. Nach der Aktion waren die Tips nur noch 6mm breit, provisorische Nocks auf der linken Seite nachsägen geht sich da nicht aus, deshalb erst mal Overlays drauf.

ein Stück Buchs mit Rinde bietet sich mir an und wird zugeschnitten

und rauf damit, die Overlays sind nur 5mm breit, breiter sollen auch die Tips nicht werden

die Tips dürfen jetzt mal trocknen

[Chirion]

Hier noch der Link zum Thread von Wiliams oben gezeigten Bogen
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 30#p308112
und da ich grad beim Verlinken bin, ein Ast von Skerm ist mir auch noch untergekommen
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 12#p219833
ach ja und der störrische von Tom Tom
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 79#p307067
hier nochmal die Bitte eure Bögen aus Eibenästen in diesem Thread zu verlinken oder eine kleine Zusammenfassung hier einzustellen.

[Galighenna]

Bis jetzt ein schönes Sammelsurium von Eibenästen

Wollte nur mal verlauten lassen: Ich verfolge hier immer noch gespannt wie es weitergeht. Nicht das du denkst du schreibst hier für dich ganz allein.

[Chirion]

Danke Gailghenna, für dein Feedback.

Am Rande ich hab da einen recht interessanten und aufschlußreichen Text gefunde den ich euch nicht vorenthalten will findet sich auf dieser Seite
http://www.eibenfreunde.net/13.html

Besonders interessant find ich die Pasage die sich mit den Preisen für Bogenholz und Bögen aus Stammstaves und Eibenästen beschäftigt aus der geht hervor das auch schon im Mittelalter Bögen aus Eibenästen durchaus geschätzt und beinahe den Bögen aus Stammstaves gleichgesetzt wurden.

[Gornarak]

Magst du die Verlinkungen vielleicht noch in den ersten Beitrag reineditieren, damit man sich nicht durch das komplette Thema durchwühlen muss?

[Chirion]

würd ich gern machen, nur läßt sich der erste Beitrag von mir nicht mehr ändern aber vielleicht kann da einer der Moderatoren helfen, würd durchaus gern eine Art Inhaltsangabe mit Links zu den verschiedenen Bögen und den Bögen in anderen Threads an den Anfang dieses Threads stellen.