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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 31.03.2014, 22:37
von Mukra
@ Shokunin

Dankeschön für die anschaulichen und ausführlichen Antworten. Ich hab natürlich sofort damit experimentiert und bin auch gut weitergekommen. Durch die Vorspannung in der Bogenhand wird der Dreh im Moment des Lösens irgendwie noch schneller und der Pfeil scheppert nicht mehr so oft an. Fühlt sich gut an.
Das Eindrehen der Pfeilhand und meinen Däumling würd ich Dir gerne zeigen, ich hab inzwischen Fotos davon. Sie sind nur leider viel zu groß und ich habe vergessen, wie groß die Bilder hier sein dürfen (immer noch Anfänger). Kann mir jemand weiterhelfen?

Die Drehung der Pfeilhand findet durch ein Rotieren von Elle und Speiche statt, ist somit also nicht die Aufgabe von den Scharnier- oder Reihengelenken davor oder danach. Das Ausschlaggebende sind hier die Gedanken bei der Ausführung, und die können das Ergebnis sehr wohl beeinflussen. Ich denke, das Handgelenk wird lockerer bleiben, wenn ich mich dabei mehr auf den Ellbogen konzentriere.

Grüßle Mukra

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 06.04.2014, 15:05
von Mukra
So. Das hier ist mein Däumling:
DSCI0637.JPG
Die Kerbe ist weit hinten und der Daumen bleibt darin gestreckt. Wie beim jap. Handschuh.
Auf der kamerafernen Seite hört die Verdickung auf, sodaß beim (deutlichen, nicht minimalen) Drehen der Hand keine Kerbe mehr an der Stelle ist, um die Sehne noch zu halten. Das muß möglichst zeitgleich beim Lösen durch den Bogen geschehen.

Wenn ich den Pfeil einlege, sitzt die Sehne noch nah am Zeigefinger-Grundgelenk:
DSCI0634.JPG
Wenn ich jetzt aber ausziehe, dann wandert der Berührungspunkt der Sehne am Zeigefinger nach vorn, weil mein Ungar viel kürzer ist als ein Yumi:
DSCI0638.JPG
Und hier muß ich dann aufpassen, daß ich beim Drehen der Pfeilhand noch im Auszug nicht aus Versehen seitlichen Druck mit dem Zeigefinger auf den Pfeil ausübe. Dann verbiegt sich nämlich mein Pfeil und scheppert im Abflug gegen den Bogen.
Das stört dieses von Shokunin beschriebene kontinuierliche Eindrehen bis hin zum Lösen.
Ich denke, es wird bei allen kürzeren Bögen und auch bei anderen Daumenschutz-Arten ähnlich sein.
Oder?
Gibts da noch eine Hilfestellung dazu?

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 07.04.2014, 12:52
von Arquerine
Hmm, beim Drehen der Pfeilhand habe ich nie das Gefühl auf den Pfeil zu drücken, sondern sogar eher den Druck durch die Bewegung vom Pfeil weg zu nehmen. Ich muss eher beim Auszug aufpassen, dass ich mit dem Zeigefinger nicht gegen den Pfeil drücke und ihn nur ganz sanft in seiner Spur halte.

Grüße Martina

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 07.04.2014, 12:58
von benzi
Arquerine hat geschrieben:Hmm, beim Drehen der Pfeilhand habe ich nie das Gefühl auf den Pfeil zu drücken, sondern sogar eher den Druck durch die Bewegung vom Pfeil weg zu nehmen.
Grüße Martina
schön ausgedrückt! ist bei mir genauso!

für einen kurzen Auszug ist das auf Stephans Video sehr gut beschrieben:

http://www.thumbarchery.de/index.php/ud ... ist-mafruk

Grüße benzi

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 07.04.2014, 15:54
von shokunin
@murka

sooo gross ist der Unterschied gar nicht im Sehnenwinkel, denke ich... meine Pfeile sind ja auch 40" lang...
Auch beim Yumi ändert sich die Position der Nocke relativ zum Zugpunkt.
Wenn bei Dir also ungewollter Druck auf den Pfeil kommt, dann liegt das nicht daran, denke ich. Wenn der Druck vorne in Richtung erstes Zeigefingergelenk ist, dann biegst Du den Pfeil. Dann hebelst Du aber irgendwo beim Eindrehen mit der Hand. Man sieht das auch gelegenlich bei Kyudoka (erstes Bild hier z.B. http://uppsalakyudo.se/utrustning.html)

Ich häng' hier mal noch ein paar Bilder an...
Das erste: Kamogawa Sensei, geklaut von hier: http://www.meishin.co.uk/452.html
Man kann in etwa erahnen wo die Sehne über den Daumen läuft. Die Sehne steht nach vorne geneigt und der Pfeil muss nun natürlich auch etwas weiter vorne am Zeigefinger anliegen.
Was man hier auch sieht, ist dass im Kyudo mehr Abstand ist zwischen Zugpunkt und Nockpunkt.
Die zwei anderen Bilder sind dann von meiner Hand...
Man sieht es sind 3-4cm zwischen Nockpunkt und Mitte Daumen.
Und auf meinem schmuddeligen Handschuh (sorry) auch recht gut zu sehen ist der Punkt wo beim Eindrehen Druck auf den Pfeil kommt. Da ist eine regelrechte Bahn eingearbeitet. Ich wende da durchaus Kraft auf - aber halt nur hinten.
Das ist der eigentliche Punkt... wenn der Pfeil zu weit vorne Druck bekommt biegt er sich. Das ist aber nicht eine Sache des Sehnenwinkels sondern der Kräfte und Geometrie im Zugarm.

Ich denke, da muss man einfach mal eine Weile lang drauf achten und versuchen eine Handstellung zu finden wo kein Druck vorne entsteht. Das musst Du für Deinen Daumnring individuell ausklügeln.
Eins-zu-eins kann man es sicher nicht von den Japanern z.B. (oder sonst jemandem) abschauen, da müsstest Du z.B. erst mal 2cm tiefer greifen (kannst Du aber ja auch mal testen...).

Gruss,
Mark

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 17.04.2014, 20:55
von Mukra
Jawoll, Dein schmuddeliger Handschuh war's. Habe da glaub ich den Unterschied begriffen.
Und jetzt eine Zeit lang versucht, etwas tiefer zu greifen, sodaß das ganze Pfeilende am unteren Rand vom Zeigefinger mitgestützt wird, so wie es die saubere Rinne Deines Handschuhs zeigt.
Weiß jetzt zwar nicht genau warum, aber siehe da, es wird besser.
Danke Dir! Grüßle Mukra

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 28.04.2014, 22:12
von benzi
das Video in folgendem link soll niemanden blosstellen! es war reiner Zufall dass ich hinter der Kamera stand! bei mir wären noch viel mehr Fehler zu sehen! die Aufnahme hat mich allerdings schon überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass der Griff so weit in die Flugbahn dreht...

was ich zeigen möchte ist, dass es auch möglich ist den Griff in die Bahn des Pfeiles zu drehen statt heraus....

https://www.youtube.com/watch?v=ZBgw0Cy ... e=youtu.be

gut zu erkennen durch die zufällig am Boden liegenden Kabel....

Grüße benzi

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 28.04.2014, 22:38
von Janitschar
Diagnose:
Fehlende Rückspannung bzw nicht bis zum Einschlag des Pfeils ausgeführt.

Gruß
Stephan

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 01.05.2014, 10:49
von Jakob Fugger
Habe d'Ehre.
Ich hätte mal wieder eine Frage, und zwar gehts um die Maße eines Daumenrings. Ich hab es nämlich geschafft, meinen Handschuh so zu verlegen, dass ich ihn trotz intensiver Suche nicht wiederfinden kann (so'n Dreck, grade jetzt ist das Wetter gut und ich hätte mal Zeit *heul*). Nun überlege ich, ob ich statt eines neuen Handschuhs einen Daumenring (Kaya, über Aixbow) verwenden soll. Joa, Stefan, ich weiß, dass ich mir die auch selber bauen kann ;D . Problem ist, dass ich alleine dafür zwar evtl. das Werkzeug, aber nicht den Skill und die Erfahrung habe. Außerdem geht es schneller... In jedem Fall bräuchte ich nen Tipp, welche Maße mein Ring optimalerweise haben sollte. Mein Daumen sieht folgendermaßen aus (gemessen mit Schiebelehre und leichtem Druck:
Gelenk Breite: 1,9cm; Dicke: 1,6cm
Abstand Gelenk bis Spitze: 2,8cm;
Abstand Gelenk bis Wurzel: 3,1cm.
Dürfte also eher einer der kleinen Ringe werden (http://www.aixbow.de/shop/kaya_set.html#ktb_daumenring). Ich erhoffe mir dadurch auch ein saubereres Lösen, was auch die Fehlersuche bei anschlagenden Pfeilen erleichtert. Ich bin nämlich nicht sicher, ob das bei mir an zu spätem/falschem Rausdrehen, schlechtem Lösen oder einer Kombi aus beiden liegt.

Vielen Dank!

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 01.05.2014, 13:02
von benzi
hallo Jakob,

ich hab aus Eberesches Sammelbestellung auf FA noch 16er und 17er Ringe hier....
vllt taugt Dir ja einer davon und/oder dient zur genauen Größenbestimmung.

bei Interesse schreib mir eine PN

Grüße benzi

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 01.05.2014, 13:12
von Sateless
Wenn der Pfeil anschlägt, ist die Bogenhand schuld.

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 02.05.2014, 07:06
von Janitschar
Nicht nur Simon, den im Gesamtpaket gibt es zuviele Wirkfaktoren die sich gegenseitig bedingen.
Falls ich der Pfeil beispielsweise zu sehr an den Bogen im Vollauszug gedrückt wird, so kann ich das nur schwer mit der Bogenhand lösen. Aber du hast Recht, ohne aktive Bogenhand kann ich sonst machen was ich will, der Pfeil wird anschlagen.

@Jakob
Zu deinen Fragen:
http://thumbarchery.de/index.php/a/daumenringe
http://thumbarchery.de/index.php/a/daum ... daumenring

Gruß
Stephan

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 02.05.2014, 09:13
von Jakob Fugger
Danke für den Hinweis, Stefan. Allerdings fürchte ich, dass ein Eigenbau ohne Anleitung bei mir einfach nur in die Hose gehen wird, zumal ich eher an einen koreanischen Daumenring gedacht hatte (im Buildalong ist ein osmanischer beschrieben).

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 02.05.2014, 09:30
von Sateless

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 03.05.2014, 12:48
von Sateless
So und heute geht nochmal ne Runde 40m schießen :) Ein gestreckter Daumen (73er Riegel) ist tatsächlich auch cool. Mal schauen, ob das eine dauerhafte Verbesserung wird, oder ob mein geliebter 63er Riegel mir doch besser liegt.