Es ist Holzzeit! Teil 6
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
ist Liguster. Ich hab davon ein paar Schoesslinge liegen, aber noch nichts damit gemacht. Neigt scheint's sehr zum Reissen.
Haben ist besser als brauchen.
- Ravenheart
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Hallo zusammen,
ich habe heute zufällig im Allgäu gesehen, wie Mitarbeiter des Straßenbauamts Kempten kleine Bäumchen in einem Graben neben der Straße gefällt und auf einen Haufen geworfen hatte. Da waren einige gerade Stämmchen dabei, ich durfte mir ein Stück mitnehmen. Leider hab ich keine Ahnung welches Holz es sein könnte.
Hier nochmal das mitgenommene Stück. So nach ca. 15 Minuten im Auto und 1 1/2 h auf der schattigen, kalten Terrasse gabs auch schon den ersten kleinen Riss an den oberen Schnitt.
Ich habe es dann gleich gespalten, das ging problemlos und sehr gut. Es gibt etwas Drehwuchs ca. 20° über 2 m, besonders in Wurzelnähe. Das Holz hat einen leicht rötlich, fest abgegrenzten Kern, hier der obere Rest des Stücks, mit dem ich später mal einen Bruchtest machen möchte: Ich habe mich bemüht die Farben einigermaßen richtig hinzubekommen, mit custom Weißabgleich auf das Papier unter dem Holz. Der Kern ist wirklich nicht sehr dunkel, sondern leicht rot-bräunlich.
Ich weiß das es etwas wenig Information ist, aber vielleicht ist es ja charakteristisch genug.
Morgen und übermorgen komme ich nochmal an der Stelle vorbei, falls der Haufen noch da liegt, kann ich ja noch versuchen ein Foto von den Ästen zu machen, hatte ich leider in der Eile (zwei quengelnde Kinder im Auto) vergessen. Oder noch schauen ob es ein auch noch ein dickeres astfreies Stämmchen gibt, falls es ein brauchbares Holz ist. Hier ist der Kern ja recht klein, so dass ich höchstens einen kleinen Streifen Kern im Bogenbauch bekommen würde.
PS: Das ist mein erster Beitrag hier, deshalb eine kurze Vorstellung: Ich wohne im Münchener Westen, und habe im Sommer mit dem Bogenschießen und Bogenbau angefangen, nachdem meine 9 jährige Tocher sich einen Bogen gewünscht hatte und der grüne Ast mit Paketschnur und unbefiderten Pfeilen so recht gefallen hatte. Da ich recht gerne mit Holz arbeite (Ausgleich von der Arbeit am Computer...), habe ich dann im Internet nach Infos zum Bogenbau gesucht und war überrascht wie viel es da gibt. Bisher habe ich 2 Rattan Bögen gebaut (einen vertillerten für mich, und einen halbwegs brauchbaren für meine Tocher). Leider interessiert sie sich jetzt nicht mehr so sehr fürs Bogenschießen, aber ich dafür umso mehr, so das ich jetzt bei der Keltenschanze in Germering das Schießen angefangen habe. Zurzeit schieße ich einen einfachen Einsteiger-Recurve mit ca. 30 lb bei 30 zoll Auszug. Der dient jetzt zum Techniktraining, und wird später hoffentlich durch meinen ersten brauchbaren Bogen ersetzt. Zur Zeit tillere ich an meinem ersten Hasel-Flachbogen. Ich bin so seit einigen Monaten stiller Leser hier und werde im April auch einen Bogenbaukurs bei Charly Saur machen.
ciao
Pablo
ich habe heute zufällig im Allgäu gesehen, wie Mitarbeiter des Straßenbauamts Kempten kleine Bäumchen in einem Graben neben der Straße gefällt und auf einen Haufen geworfen hatte. Da waren einige gerade Stämmchen dabei, ich durfte mir ein Stück mitnehmen. Leider hab ich keine Ahnung welches Holz es sein könnte.
Hier nochmal das mitgenommene Stück. So nach ca. 15 Minuten im Auto und 1 1/2 h auf der schattigen, kalten Terrasse gabs auch schon den ersten kleinen Riss an den oberen Schnitt.
Ich habe es dann gleich gespalten, das ging problemlos und sehr gut. Es gibt etwas Drehwuchs ca. 20° über 2 m, besonders in Wurzelnähe. Das Holz hat einen leicht rötlich, fest abgegrenzten Kern, hier der obere Rest des Stücks, mit dem ich später mal einen Bruchtest machen möchte: Ich habe mich bemüht die Farben einigermaßen richtig hinzubekommen, mit custom Weißabgleich auf das Papier unter dem Holz. Der Kern ist wirklich nicht sehr dunkel, sondern leicht rot-bräunlich.
Ich weiß das es etwas wenig Information ist, aber vielleicht ist es ja charakteristisch genug.
Morgen und übermorgen komme ich nochmal an der Stelle vorbei, falls der Haufen noch da liegt, kann ich ja noch versuchen ein Foto von den Ästen zu machen, hatte ich leider in der Eile (zwei quengelnde Kinder im Auto) vergessen. Oder noch schauen ob es ein auch noch ein dickeres astfreies Stämmchen gibt, falls es ein brauchbares Holz ist. Hier ist der Kern ja recht klein, so dass ich höchstens einen kleinen Streifen Kern im Bogenbauch bekommen würde.
PS: Das ist mein erster Beitrag hier, deshalb eine kurze Vorstellung: Ich wohne im Münchener Westen, und habe im Sommer mit dem Bogenschießen und Bogenbau angefangen, nachdem meine 9 jährige Tocher sich einen Bogen gewünscht hatte und der grüne Ast mit Paketschnur und unbefiderten Pfeilen so recht gefallen hatte. Da ich recht gerne mit Holz arbeite (Ausgleich von der Arbeit am Computer...), habe ich dann im Internet nach Infos zum Bogenbau gesucht und war überrascht wie viel es da gibt. Bisher habe ich 2 Rattan Bögen gebaut (einen vertillerten für mich, und einen halbwegs brauchbaren für meine Tocher). Leider interessiert sie sich jetzt nicht mehr so sehr fürs Bogenschießen, aber ich dafür umso mehr, so das ich jetzt bei der Keltenschanze in Germering das Schießen angefangen habe. Zurzeit schieße ich einen einfachen Einsteiger-Recurve mit ca. 30 lb bei 30 zoll Auszug. Der dient jetzt zum Techniktraining, und wird später hoffentlich durch meinen ersten brauchbaren Bogen ersetzt. Zur Zeit tillere ich an meinem ersten Hasel-Flachbogen. Ich bin so seit einigen Monaten stiller Leser hier und werde im April auch einen Bogenbaukurs bei Charly Saur machen.
ciao
Pablo
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Sieht fast aus wie ne Weide?!
Will jetzt aber nix falsches behaupten.
Will jetzt aber nix falsches behaupten.
In China essen sie Hunde.
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Hallo Klink,
ich fürchte da hast du recht, das Stämmchen kam mir auch merkwürdig leicht vor. Ich habe auch einige alte Blätter mitgenommen die dort rumlagen, und es sind auch Weidenblätter dabei. Wär ja zu schön gewesen, quasi im Vorbeifahren ein schönes Stämmchen zu bekommen.
ich fürchte da hast du recht, das Stämmchen kam mir auch merkwürdig leicht vor. Ich habe auch einige alte Blätter mitgenommen die dort rumlagen, und es sind auch Weidenblätter dabei. Wär ja zu schön gewesen, quasi im Vorbeifahren ein schönes Stämmchen zu bekommen.
- Rotzeklotz
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Moin hab mal eine frage
Holunder der leider nur 4-5 cm dick ist und
ca. 3 wochen mit rinde in der Wintersonne jetzt lag.
Ist das noch bogentauglich oder schon ausgetrocknet ?
und kann man aus Holunder 4-5 cm durchmesser überhaupt einen 40-50# bogen
bauen oder braucht man da lieber dickere stämme ?
soll halt ein 40-50# bogen draus werden :-)
Danke Exus
Holunder der leider nur 4-5 cm dick ist und
ca. 3 wochen mit rinde in der Wintersonne jetzt lag.
Ist das noch bogentauglich oder schon ausgetrocknet ?
und kann man aus Holunder 4-5 cm durchmesser überhaupt einen 40-50# bogen
bauen oder braucht man da lieber dickere stämme ?
soll halt ein 40-50# bogen draus werden :-)
Danke Exus
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
In der Rinde ist es eher sehr unwahrscheinlich, dass er schon ausgetrocknet ist.Exus hat geschrieben:Moin hab mal eine frage
Holunder der leider nur 4-5 cm dick ist und
ca. 3 wochen mit rinde in der Wintersonne jetzt lag.
Ist das noch bogentauglich oder schon ausgetrocknet ?
und kann man aus Holunder 4-5 cm durchmesser überhaupt einen 40-50# bogen
bauen oder braucht man da lieber dickere stämme ?
soll halt ein 40-50# bogen draus werden :-)
Danke Exus
4-5 cm Durchmesser kann durchaus einen guten 50#plus Bogen ergeben, vor allem dann, wenn der Markkanal nicht so dick ausfällt.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Klar kann man aus dem Holunder noch einen 50# Bogen bauen, die Frage muß lauten für welche Auszugslänge?
Bei dem Durchmesser wird das ein schlanker Bogen, um aus einen schlanken Bogen Zugkraft zu holen müssen die Wurfarme dicker werden, dickere Wurfarme verkraften aber weniger Biegeradius, also muß der Bogen auch länger werden.
Spart man 20% an der Wurfarmbreite, muß der Wurfarm 2-3mm dicker werden, darum müssen die gesparten 20% in die Länge des Biegebereiches wieder einfließen.
Gruß Dirk
Bei dem Durchmesser wird das ein schlanker Bogen, um aus einen schlanken Bogen Zugkraft zu holen müssen die Wurfarme dicker werden, dickere Wurfarme verkraften aber weniger Biegeradius, also muß der Bogen auch länger werden.

Spart man 20% an der Wurfarmbreite, muß der Wurfarm 2-3mm dicker werden, darum müssen die gesparten 20% in die Länge des Biegebereiches wieder einfließen.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Tach, ich hab mal ne kleinere Kornelkirsche geschnitten (leider noch nicht verkernt) - recht gerade, ein wenig Reflex und 190 cm lang. Durchm. mittig 6 cm.
Das Holz schwindet beim trocknen zwar stark, sollte aber trotzdem für nen ordentlichen Langbogen reichen.
Grüsse - Neumi
Das Holz schwindet beim trocknen zwar stark, sollte aber trotzdem für nen ordentlichen Langbogen reichen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Sehr ordentliches Teil. Ich kenn Kornelkirsche nur krumm und bucklig.
Haben ist besser als brauchen.
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Zu dem Sahneschnittchen gratuliere ich Dir.
Hoffentlich lässt er sich rißfrei trocknen.
Grüße
Jörg
Hoffentlich lässt er sich rißfrei trocknen.
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Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber
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Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Das sieht ja klasse aus, Neumi!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
hab 3 Pfaffenhütchen 3-4 cm äste kann man die mit rinde trocknen wie eibe ?
danke für eure Antworten :-)
danke für eure Antworten :-)
Re: Es ist Holzzeit! Teil 6
Ich hatte dazu mal folgende Feststellung gemacht:
"Entrinden ist schwierig. Teilweise platzt der schneeweiße trockene Bast beim tillern ab. Aber nur teilweise."
"Entrinden ist schwierig. Teilweise platzt der schneeweiße trockene Bast beim tillern ab. Aber nur teilweise."