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Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
Detritus
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Beitrag von Detritus »

Tagchen miteinander! Ich bin neu hier auf der Seite und hab auch erst letzten Herbst mit dem Bogenschiessen angefangen.
Ich hab einen Samick Talon Jagdrecurve (62", 40#@28") und hab bis vor kurzem nur mit Carbonpfeilen geschossen (sind ja doch ein bissl robuster als Holz :-)). Nachdem ich jetzt meine ersten Holzpfeile gebaut habe, komme ich mit denen überhaupt nicht zurecht. Ich hab einen recht langen Auszug (31") und hab mir wohl zu weiche Schäfte zugelegt (45#-50#).
Ich hab mir jetzt im Netz einige Spine Charts angeschaut und die sagen ich bräuchte 65#-70#. Das kommt mir allerdings doch etwas viel vor, drum wollt ich mal fragen, ob diese Charts was taugen und ob jemand von Euch mit einem ähnlich langen Auszug auch so viel mehr Spinegewicht als Bogengewicht schiesst?
Ach ja, meine Pfeile gehn nach links (bin Rechtshand), sollten das nicht eigentlich zu harte Schäfte tun?
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

so isses! Dein Jagdrecurve hat ja ein bis zur Mitte geschnittenes Schussfenster, da ist der Spine viel weniger bedeutend als z.B. bei einem Langbogen ohne. Das heisst natürlich nicht, dass er ganz zu vernachlässigen wäre, wie ja auch deine Schussergebnisse zeigen. Versuche doch einfach mal etwas weichere (40-45). Steifere scheint mir unsinnig, wenn sie eh schon links liegen...Ums Experimentieren kommst Du nun mal nicht herum, wenn Du den perfekt passenden Pfeil willst. Könntest auch noch im Bereich der Schaftstärke variieren! In dem Bereich (40 bis 50) gibt es noch beide Stärken, also 5/16 und 11/32. Je nachdem welche Du hast, probier mal die anderen, und zwar sowohl in 40-45 wie auch 45-50. Dann wird schon das Passende dabei sein...

Rabe
• Nachricht wurde von ravenheart am 06.05.2003-01:19 nachbearbeitet!
Mongol
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Beitrag von Mongol »

@detritus
Wie Rabenherz schon richtig gesagt hat: die Tabellenwerte sind grobe Richtwerte und man kommt halt nicht um ein wenig Experimentieren herum. Du musst den Spine nicht nur an deinen Bogen sondern auch an deinen Schiessstil anpassen....
Ein kluger Mann bemerkt alles.
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Haebbie
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Beitrag von Haebbie »

@detritus

ich denke auch, dass die Pfeile nicht zu steif sind. Was für ein Gewicht haben Deine Pfeilspitzen? Wenn du 80-grs-Spitzen schiesst, könnten die Schäfte bereits zu steif reageren. Nimm dann mal 125-grs-Spitzen. Wenn Du die schweren Spitzen nutzt, kannst Du ja mal eine leichte draufschrauben - zum ausprobieren. Im Extremfall, um die Grenzen auszuloten, habe ich einen Pfeil auch schon ohne Spitze geschossen. Wenn sich das schechte Verhalten verstärkt ist der Schaft auf jeden Fall zu hart. wen es sich verbessert oder gar umkehrt, ist der Schaft zu weich. Aber Achtung, ein Schaft ohne Spitze fliegt manchmal merkwürdige Bahnen.
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Herbert
Detritus
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Beitrag von Detritus »

Danke für die Antworten!
@ravenhart:
Ich hab einfach das Gefühl, dass meine Pfeile so viel zu weich sind, dass die Regel "zu weicher Pfeil fliegt nach rechts" schon nicht mehr gilt. Aus 2 Gründen: Die Carbons sind steifer und leichter und mit denen gehts gut. Und zweitens hab ich auch kürzlich eine neue Shelfauflage auf den Bogen getan und die seitliche färbt noch etwas ab. Resultat: Die Holzpfeile haben einen schwarzen Streifen von knapp hinter der Spitze bis zur Mitte und noch einen kurzen zwischen den Federn. Der Pfeil ist also während er das Bogenfenster passiert noch zum Bogen hin gebogen und wird natürlich nach links abgelenkt.
Ich werd auf jeden Fall mal steifere Schäfte probieren, weiss allerdings noch nicht, wieviel steifer.

@Mongol: Das Problem ist nur, dass mein Schiessstil noch nicht so gefestigt ist, sodass ich Gefahr laufe, den Schiessstil an falsche Pfeile anzupassen :-)

@Haebbie: Ich hab 125er Spitzen, leichtere hab ich im Moment nicht und der einzige Händler in der Gegend hat die Woche zu. Ich werd das "ohne Spitze schiessen" vielleicht mal probieren...

@Alle: Es würde mich wirklich interessieren, ob Spine Charts wie dieser hier:
http://www.rosecityarchery.com/spine.htm wenigstens im richtigen Bereich liegen. Es wäre nett wenn Ihr mir sagen könntet, ob Eure Spines da halbwegs richtig drauf sind.

Danke!
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kra
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Beitrag von kra »

Die Spinetabelle von Rosecity sieht nicht völlig falsch aus und sollte als grober Anhaltspunkt dienen können. Allerdings scheinen die longow-Pfeile für Bögen mit ausgeschnittenem Schussfenster (richtung centershot) zu gehen. Aber wenn du den sowieso hast würde ich das als Ausgangspunkt für eigene Tests nehmen.

Um eine Testphase (und dabei wird sich auch dein Schiessstiel festigen) wirst du wohl nicht herumkommen.
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Beitrag von Archiv »

Pro Zoll mehr Auszug = ca. 3 pfund mehr!

Also 40# bei 28" -> 49# bei 31"

49# ist so ne sache !
ziehst du nur um halben zoll mehr als 31" bräuchtest du 50-55# spine

wenn exact 31" oder um eine spur weniger dann: 45-45#

Aber was Sagen so unsere Experten hier zu dieser Theorie?

Ich bin jedoch ein "Bowscale-verfechter"
PeLu
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Beitrag von PeLu »

Detritus: Genau deinen unfreiwilligen Versuch hab' ich ja mit Kreide vorgeschlagen. Also Schussfenster ankreiden und schaun wo man was am Pfeil findet. Und das Ganze mit verschiedenen Spinewerten.

Davon abgesehen frag' ich mich in wie vielen Threads wir eigentlich noch dasselbe diskutiern....
Ich glaub der Rohschafttest ist sicher einer der Hitlistenkandidaten.

@mosh: Ein konstanter Wert ist eine recht grobe Vereinfachung, es muss natürlich ein Faktor sein. Aber offenbar war der Erfindner/die Erfinderin  dieser Faustregel mathematisch herausgefordert.
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Haebbie
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Beitrag von Haebbie »

@Detrius

Die Crux ist, das Fehlerbild bei zu steif und zu weich ähnelt sich. Bei mir schlagen zu steife Pfeile am Bogen an. Und die Abweichung auf der Scheibe ändert sich je nach Abstand beim Sschiessen. Letztlich ist auch das Schiessen selbst mit ein Grund, dass der verwendete Pfeil nicht fliegt. Bist Du sicher dass Dein Ablass stimmt? da kommt auch schnell ein seitliches Bewegungsmoment hinein.

Aber das ist alles Spekuation!!! am einfachsten ist, über kleine Änderungen (leichte/schwere Spitze, ohne Spitze, genaue Ablasskontrolle) Tendenzen festzustellen. Dann spart man sich im Zweifel viele Pfeile die nicht passen.

Einen Talon mit 36 Pfund Zuggewicht (guter Bogen!!) habe ich mit 37-Pfund-Pfeilen (selbst gewogen) geschossen, Auszug 30 ... 31 Zoll. Keine Probleme. Der Talon bechleunigt die Pfeile lang und sehr gleichmässig. Das spricht für weiche Pfeile. Ein Sickbow hat eine kurze, harte Beschleunigung der Pfeile. Daher ist ein höherer Spine nötig. Aber: ausprobieren!!!
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Herbert
Detritus
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Beitrag von Detritus »

@kra: Dass Longbow und Recurve in einer Tabelle stehen kommt mir auch ein bissl komisch vor, ich denk mir mal, dass man für einen Longbow etwas weichere Schäfte braucht. Ich werd wohl ums rumprobieren nicht herumkommen und als nächstes wohl was in der 60#-65#er Gegend  probieren.

@mosh: Nach meinem Verständnis sind's ja zwei Sachen, warum man bei längerem Auszug als 28" steifere pfeile braucht: Erstens die erhöhte Zugkraft des Bogens, sind ja angeblich so 2#-3# pro Zoll. An die hab ich ja gedacht beim Schäfte kaufen, drum 45#-50# bei 40#er Bogen. An was ich nicht gedacht hab ist die Änderung des dynamischen Spine bei längeren Pfeilen und laut Tabellen dürften das wohl so 5# pro Zoll sein.

@PeLu: Das mit der Kreide klingt nach einer guten Idee. Im Idealfall sollten dann wohl keine Spuren am Schaft sein oder höchstens eine ganz kurze vorn hinter der Spitze, richtig?
Punkto viele Threads zum Thema: Ich muss gestehen, dass ich nicht im Forum gesucht hab, bevor ich den Thread eröffnet hab, jetzt hab ichs mal getan und es wurde zwar schon öfter besprochen, aber so wirklich konkrete Antworten, wo ich überhaupt anfangen soll, hab ich auch nicht gefunden. Scheint wohl darauf hinauszulaufen, viele verschiedene Schäfte zu probieren.

@Haebbie: Mein Ablass ist sicher nicht perfekt, aber wie schon gesagt, mit den Carbonpfeilen hats wesentlich besser geklappt. Ich denke mal, dass es nicht möglich ist, eine seitliche Schwingung der Pfeile zu vermeiden, wenn man nicht mit Release schiesst und wenn der Spine nicht stimmt schlägt der Pfeil halt irgendwo an. Ob ihn das jetzt nach links oder rechts ablenkt, kann man glaube ich nicht so pauschal sagen.
Das mit dem 36er Talon ist natürlich interessant!
PeLu
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Beitrag von PeLu »

Kreide: eigentlich ja, der Pfeil sollte nur vorn berühren (nach meinem dafürhalten), aber da gibt es sicherlich (begründete) konträre Meinungen.

Es läuft, wie immer, auf den Rohschafttest hinaus.

Ich hab' einen Jagdrecurve mit 43#, der braucht 45# Pfeile und den indischen Bambusbogen mit 47#, der braucht 36# Pfeile. Ich setz einmal vorraus dass mein Ablass überal gleich ist.

Nimm für die ersten Rohschaftteste die Schäfte nicht zu eng zusammen (also schon immer 5# Unterschied).

Detail am Rande: Wenn Deine Frage in den anderen Threads noch ned befriedigend beantwortet wurde hättest sie ja dort reinshcreiben können .-)
(Irgendwie sollte das Eröffnen eines neuen Threads ein bisserl weh tun)
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Beitrag von Archiv »

@Detrius ganz deiner meinung!

Habe ich , schlicht und einfach vergessen :- (
Detritus
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Beitrag von Detritus »

Kleiner Nachtrag, falls es wen interessiert:
Ich hab mir jetzt ein paar Schäfte mit 65#-70# zugelegt (leider nur in 23/64" bekommen), so wie's die Spinewerttabellen sagen, und bin sehr zufrieden damit, die gehen wirklich dahin, wo sie sollen. Wie schon oben gesagt mit einem 40#@28"er Recurve bei 31" Auszug.
Fazit an Newbies wie mich, vor allem mit langem Auszug: Spinewerttabellen stimmen zumindest als Ausgangspunkt, auch wenn der dort angegebene Spine vielleicht etwas hoch erscheint (Longbow vielleicht ausgenommen, kann ich nicht sagen).
Mongol
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Beitrag von Mongol »

@Detritus
Die Spine-Tabellen sind in der Tat recht nützlich, um schon mal grob zu wissen, in welchem Bereich man den zum Bogen und persönlichen Schiessstil passenden Spine zu suchen hat. Um es aber optimal anzupassen, bleibt einem aber nur das experimentieren... ;D
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
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Beitrag von kannix »

Hallo miteinand!
Ich hab mal ne Frage zum Spinen von Schäften. Wenn ich - sagen wir mal - nen 11/32 50# - Schaft haben will, wie wird der dann nach seinem Spinewert ausgesucht? Gemessen erst mal sicherlich. Und dann? Sind die Rohlinge, die der Händler bezieht, so unterschiedlich, dass er aussuchen kann? Oder schnitz er was ab (oder drauf)? Da weiss doch sicherlich jemand ne Antwort.
:: Richtig vermutet! Bin neu im Club. Hab vor knapp einem Jahr mitm Flitzebogen angefangen. Und nun stelle ich fest, dass das geheimnisvoller ist als das deutsche Steuerrrecht.
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