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Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 07:04
von Granjow
Hoi zäme,
Spätestens seit ich nicht mehr alle Pfeile plus noch den Bogen in einer Hand halten kann finde ich, dass ein Köcher eigentlich doch nicht so extrem unpraktisch wäre. In TBB 2 hat Jay Massay ja einiges über Köcher geschrieben, über den indianischen insbesondere. Leider nicht alles, was ich wissen will
Die Frage ist nun: Wie dick soll das Leder für diesen Köcher sein? Irgendwo habe ich mal 2.5 mm gelesen, aber da blättert man für einen m² schon 80 € hin (Rindsleder).
Simon
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 07:45
von Lord of Cork
Du bekommst bei der E-Bucht teilweise Sattlerleder, Spaltleder oder Hirschleder in Reststücken, die für einen Köcher ausreichen zu einem vernünftigen Preis. z.B:
http://cgi.ebay.de/Bueffelleder-Moebell ... 911.c0.m14
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 07:58
von tyron
metro hat die wochen ganze kuhlfelle für 99,- im angebot
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 08:03
von Granjow
Achja, und ich bin Schweizer
Danke trotzdem für die Links.
Simon
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 08:24
von Snake-Jo
@Granjow: Die meisten authentischen Indianerköcher, die ich in einer Ausstellung sehen konnte, waren aus Rohhaut, oft noch mit Haaren. Entgegen aller Prognosen, dass z.B. Hirschfell als Rohhaut (also nur getrocknet) leicht die Haare verlieren soll, hat mein Köcher aus selbigem jetzt gut 10 Jahre auf dem Buckel und man kann immer noch Haare darauf erkennen.
Man sollte allerdings ungegerbtes Fell gegen Schadinsekten schützen.
Ich beziehe mein Rohfell vom Jäger (kostenlos).
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 08:36
von André Schnellmann
Hallo Simon
Ich beziehe mein Leder in der Schweiz von Jürg Zeller in Steffisburg. Da habe ich für ein Blankleder 0.8m2, 3mm 72.- CHF bezahlt. Gerberei Friedrich in Zofingen und eine im Emmental haben auch Blankleder. Einfach telefonisch anfragen.
Ich habe mir eine Wildsaurohaut von der Metzgerei geholt, gegerbt und einen saumässigen Köcher gemacht.
Es war schon eine Riesenarbeit, ist aber einmalig.
Aus einem Fuchs habe ich auch schon ein Köcher gebaut, dem kann man die Pfeile aus dem Mund ziehen.
Gruss
André
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 09:14
von benz
Weil ich ja von Natur aus geizig bin und nicht einsehe so viel Geld für Leder auszugeben, bestehen meine Köcher oft aus mehreren Lagen Leder. Dadurch kann ich die gewünschte Stabilität erreichen ohne dickes und damit teures Leder kaufen zu müssen. Bild folgt später, erst müssen die Pferde auf die Weide....
lG benzi
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 28.10.2008, 10:41
von benz
hier ein Köcher aus verschiednene Schichte, innen Rehfell mit der Fellseite nach innen, außen Seehund, beides vom Flohmarkt:
hier einer mit Stabverstärkung, aus Kuhfell vom Flohmarkt:
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 29.10.2008, 09:06
von Granjow
Hoi zäme,
Danke für die Antworten
@Snake-Jo Da muss ich gleich auch mal schauen, ob ein Jäger in der Nähe ist. Ist nicht bald Jagdsaison? Vorher müsste ich mich aber noch etwas informieren, wie man es behandeln muss, damit es nicht gleich von diversen Viechern aufgefressen wird.
@André Jürg Zeller kenn ich nicht, aber auf die Gerberei Friderich bin ich auch internetisch gestossen. Muss es Blankleder sein oder geht auch Spaltleder? Was ist qualitativ der Unterschied?
Metzgerei wäre natürlich auch etwas! Echt ne Idee. Dort hab ich auch schon Sehne her. Werden sicher komisch gucken
Ginge Kuh-Rohfell auch?
...ich stell mir das jetzt grad so vor, ich mit dem Velo durch die Stadt mit einem Paar Pferdebeinen auf dem Gepäckträger
Horn aus den Hufen? Und aus der Haut ein Köcher?
@benz sieht toll aus. Zwei Lagen wären echt was. Wüde es zwei Lagen Möbelleder tun? 1.1 mm Dicke je?
Warum muss man überhaupt dickes Leder nehmen? Damit die Pfeile nicht rausfallen?
Simon
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 29.10.2008, 16:15
von Elfichris
Müssen musst Du kein dickes Leder nehmen - dann wird der Köcher nur stabiler.
Du kannst aber auch dünneres Leder mit Heisswachs stabil machen.
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 29.10.2008, 17:20
von kra
Warum denn steif?? Das Leder beim Indianischen Köcher soll ja gerade weich sein, damit die Pfeile gehalten werden. Mein Favorit ist weiches Hirschleder, evtl an der Öffnung etwas verstärkt, damit man besser einschieben kann und sich die Öffnung nicht mit der Zeit aufweitet.
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 29.10.2008, 22:35
von locksley
Granjow hat geschrieben:
Hoi zäme,
@benz sieht toll aus. Zwei Lagen wären echt was. Wüde es zwei Lagen Möbelleder tun? 1.1 mm Dicke je?
Warum muss man überhaupt dickes Leder nehmen? Damit die Pfeile nicht rausfallen?
Simon
Für einen indianischen Köcher würde es sogar eine Lage Möbelleder, am Besten altes Ledersofa vom Sperrmüll, tun. Das Leder sollte ja nicht zu hart sein. Die Stabilität beim typischen Plainsköcher wird ja über die durch die Schlaufen laufendde Holzstange erzielt.
Du mußt Dir diese Köcherform als eine Art Damenhandtasche vorstellen, die Du an einem langen Riemen über die Schulter hängst, der Köcher hängt dann auf Hüft- bzw. Hinterteilhöhe. Bei Bedarf kannst du ihn mit einem Gürtel fixieren und für Deine Bedürfnisse optimal justieren.
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 30.10.2008, 07:56
von Granjow
Hm, oookay. Das wäre natürlich ideal, solches Leder würde ich gerade sehr günstig bekommen
Ausserdem ist mir bewegliches Leder sympathischer als total steifes.
Was ich mir aber nicht vorstellen kann, ist, wie die Pfeile gehalten werden sollen. Ich kenne Köcher nur als Rückenköcher, und das ist eigentlich einfach ein schmaler Papierkorb, wenn man den umkehrt, ist alles raus. Wie werden also die Pfeile festgehalten in diesem elastischen Köcher?
Ah, und welche Grösse benötigt man ungefähr? 50⨯100 cm? Oder mehr?
Simon
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 30.10.2008, 12:14
von kra
na ja, die "Tasche" hängt und wird deshalb natürlich "dünn". Und wenn der Köcher etwas länger ist (Federn z.B. halb verdeckt) werde die Pfeile so ganz gut gehalten.
Es ist keine versicherung gegen jedes herausfallen, aber klemmt doch etwas.
Re: Welches Leder für indianischen Köcher?
Verfasst: 30.10.2008, 13:32
von benz
hier ein geklautes Bild:
Oft waren bei diesen Köchern noch Futterale für den Bogen angearbeitet.
lG benzi