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Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 27.11.2009, 13:21
von nemrod
Hallo alle Zusammen!
So dass ist jetzt Versuch Nr. 5 - irgendwas (zu viele Fotos) läuft immer schif
!
Ich baue gerade mit meinem Sohn ein Kinderbogen der mir gelingen muss, da ich den vorgänger verhunzt (zu kurze Bogen im Verhältniss zu Auszug + etwas Hektik = gerochener Bogen) habe! Es gab dicke Trenen (von uns beiden!) - mein Sohnemann hatte sogar damit gedtoht in der Zukunft Compund schießen zu wollen
! Also bitte um Rat!
Meine Probleme:
1. der untere WA (so nachhinein hätte umgekehrt bauen sollen) ist "etwas" reflex - wie bringe ich es gleichmässig zu biegen ohne zu überlasten
2. der Stave ist seitlich nach links gebogen (von oben bis unten) - daher versucht er unter Druck (Bodentriller) nach links auszubrechen. Wie gewöhne ich ihm das ab? Kochen oder "grillen"?
Daten:
150 cm Gesamtlänge
147 cm NN
WA Breite 2,51 cm auf 1,97 cm (muss ich noch schmäler machen)
Auszugslänge soll 52-53 cm werden bei 20#
Ich hoffe diesmal klappt! Restliche Fotos kommen nach!
Gruß
nemrod
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 27.11.2009, 13:22
von nemrod
Weiter Fotos
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 27.11.2009, 13:29
von nemrod
Und noch eine! Wie ich gerade merke muss ich meine Bilder etwas verkleinern!
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 27.11.2009, 19:10
von Ravenheart
1. der untere WA (so nachhinein hätte umgekehrt bauen sollen) ist "etwas" reflex - wie bringe ich es gleichmässig zu biegen ohne zu überlasten
Hmm.., nee-nee, Du hast es quasi "aus Versehen" richtig gemacht! Der untere WA soll ja der schnellere sein, damit sich der Pfeil im Schuss sauber über die Auflage/Hand hebt. Bei gleichen WA macht man das, indem der Untere entweder etwas kürzer, oder etwas stärker gebaut wird.
Ist ein WA etwas reflex, kannst Du sie einfach identisch in Länge und Querschnitt machen, und der Untere wird dennoch stärker/schneller sein.
NUR WENN der Untere kürzer angelegt werden soll, wäre es unglücklich, wenn er AUCH noch reflex wäre - das könnte ihn überlasten.
2. der Stave ist seitlich nach links gebogen (von oben bis unten) - daher versucht er unter Druck (Bodentriller) nach links auszubrechen. Wie gewöhne ich ihm das ab? Kochen oder "grillen"?
Falls Du damit meinst "Dämpfen oder trocken erhitzen" - ja, genau!
Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.
1. Welches Holz ist es denn?
Rabe
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 30.11.2009, 10:18
von nemrod
Hallo Rabe!
Es ist Hasel. Ich habe es zwar nicht aus "Versehen" so gebaut sondern gerade desswegen (damit der untere WA schneller wird), jedoch dabei den Fehler gemacht kürzer als der obere WA zu machen! Meinst soll ich den oberen WA auf der gleiche Länge kürzen?
Wir haben am Wochenende weitergemacht und die WA´s biegen sich schon gut 10 -15 cm (synchron), ich bringe jedoch bei der untere WA keine g´scheide Biegekurve zusammen - wegen starke Knick nach oben. Soll ich genau da mehr wegnehmen?? Überlaste ich es nicht?
Begradigen muss ich es seitlich auf jedem Fall. Nichteinmal ich kann den Bogen unter Zug gerade halten!
Es dreht sich aus der Hand. Ich denke ich werde es mit einer Heißluftpistole probieren. Wie gehe ich es an?
Danke
nemrod
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 30.11.2009, 14:19
von Quercus
Hi Nemrod,
etwas anderes: Du hast den Hasel nicht entrindet. Das kann böse enden. Ich hatte mal einen vergleichbaren Bogen. Ich wollte das auch mal mit Rinde versuchen. Die ersten Schüsse waren echt super. Ich habe nicht gemessen, hatte wohl so 15-20 #. Dann gab der Bogen plötzlich ein paar sehr unschöne Geräusche von sich und ich würde sagen 5# waren weg
. Die Rinde hatte an mehrern Stellen Querrisse bekommen. Das war dann sein Ende, denn da gab es dann einen fiesen Knick. Seit dem ruht er als "Wie-man-es-nicht-machen-sollte-Bogen" im Bogenregal.
Ich würde Hasel immer schälen.
QS
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 30.11.2009, 15:09
von Ravenheart
Jau, entrinden! Unbedingt!!
Ich mache es bei solchen Knickstellen so, dass ich sie erst mal gleichmäßig bearbeite, soll heißen: weder dünner noch dicker als die umgebenden Bereiche. Dabei nehme ich erst mal in Kauf, dass der Bogen leicht asymmetrisch bleibt. So tillere ich bis etwa Vollauszug und schaue, wie viel dann davon noch "übrig ist". Dann erst gleiche ich ganz vorsichtig die reflex-Stelle an.... Genau so viel, dass der WA (wenn's der Untere ist), die erwünschten 3 - 5 mm gringere Standhöhe im Vergleich zum Oberen hat. Feddich...
Rabe
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 30.11.2009, 16:14
von nemrod
Hi Quercus!
Hmm entrinden? Wollte ich eigentlich nicht! Ich sah bei einem Tunier einen Jugendbogen aus Hasel eben mit der Rinde dran ! Sah sehr gut aus! Ich dachte auch noch dass hier die Rinde quasi als Backing funktionieren würde! Aber jetzt wo Du es sagst sowas ähnliches ist mir bei dem ersten Bogen passiert: es hat gekracht, die Rinde ist aufgeplatzt und an der Bauch sind ein paar Staurisse entstanden - ich muss mal heute genau anschauen - event. ist der Bogen gar nicht "wirklich" gebrochen!
Nur so ein Idee glaubst reißt es auch wenn ich es lackiere??
Rabe: Danke! Ich werde es so machen! Und wenn der Bogen es überlebt gibts wieder Foto´s - wenn nicht auch!
Tschüss
nemrod
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 30.11.2009, 19:49
von Ravenheart
nemrod hat geschrieben:
Nur so ein Idee glaubst reißt es auch wenn ich es lackiere??
Das ist ne Frage wie "Mein Autoreifen hat ein Loch? Geht das, wenn ich da ein Heftpflaster drauf mache?"
Die Zugkräfte an der Oberfläche eines Bogenrückens sind so hoch, da hat ne lackschicht aber so was von keine Auswirkung...
Rabe
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 01.12.2009, 12:58
von nemrod
Der Vergleich war echt gut! Vor allem wenn man es sich bildlich vorstellt!
Also runter mit der Rinde! Schade!
Übrigens: der erste Bogen ist deffinitiv gebrochen!
Leider! Hatte so eine leise Hoffnung dass es nur die Rinde war!
nemrod
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 21.01.2010, 13:19
von nemrod
Man könnte behaupten ich habe eine Pechsträne!
Oder ich kann es einfach nicht
! Ich habe tatsächlich geschafft dreimal hinter einander den gleichen Fehler zu machen: ich habe den Bogen beim trillert einfach zu weit gezogen und überlasstet! Ungeduld wird hier eben erbarmungslos bestrafft!
Da habe ich von Anfang an keinen Chance gehabt: Bogen zu kurz im Verhältniss zu Auszug + Rinde drangelassen:
Ich wollte den Bogen bereits leicht spannen und habe die Sehne zu kurz gestellt! Es fehlte nur noch eine halbe Zentimeter um einhängen zu können und obwohl ich spürte das zu viel wird habe weitergemacht
:
Und der tut mir am meisten weh (auf dem ersten Bild in der Mitte):
War schon auf halbe Standhöhe und obwohl der Bogen auf dem Trillerwand noch nicht den Eindruck gemacht hat dass ich voll ausziehen kann habe ich versucht mit einem Pfeil auf volle Auszug zu spannen
! Na logisch dass es nicht ging!
Aber ich sehe es so: habe soeben viel Erfahrung gesammelt!! Und wenn ich den Fehler nochmal mache bin ich wirklich zu doof dazu
!
nemrod
der sich Gedanken über Schach oder Monopoli als neue Freizeitbeschäfftigung macht
(nicht wirklich!)
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 22.01.2010, 01:22
von Hobbinrood
Schade! Aber bleib dran, das wird schon noch :
Nur nicht aufgeben!!
P. S.: Schach kannst du auch nebenbei spielen:D
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 22.01.2010, 10:02
von Ravenheart
Der Bruch sieht übrigens aus, als sei das Holz - zumindest oberflächlich (also der Rücken) - zu sehr / zu schnell getrocknet und versprödet!
Kann das sein? Ohne Rinde im beheizten Raum getrocknet??
Rabe
Re: Kinderbogen braucht hilfe
Verfasst: 22.01.2010, 12:46
von nemrod
@Hobbinrood: Ne ne es wird schon munter weitergeschnitzt!
@Rabe: zu schnell kann nicht sein - stand 1 Jahr lang in der Rinde im Freien (unter Dach) aber zu sehr könnte ein Aspekt sein, stand während des Bearbeitens (schon ohne Rinde) ca 1 Monat in einem leicht beheizten Raum!
An das habe ich bis jetzt nicht gedacht!
Wird event. schlauer sein die restliche 2 Staves an den ich momentan arbeite in einem unbeizten Raum umsiedeln!
nemrod