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Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 14:13
von Artus
Habe vor mir einen Bogen mit Sehnenbelag zu bauen. Nun stehe ich vor der Frage welchen Leim ich nehmen soll. Hätte Hasenleim zur Verfügung. Reicht das? Hausenblasenleim ist mir etwas zu teuer. Was gäbe es da sonst noch??

Danke lg

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 14:45
von weedy
Ich würde Hautleim  nehmen. Guggst du hier : http://de.wikibooks.org/wiki/Bogenbau/_ ... /_Hautleim

Oder hier: http://www.mercateo.com/p/155-450140/Hautleim.html

Auch hier kannst du ne Menge zum Bogenbau finden: http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=9165.0

Thomas

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 15:01
von Artus
Danke für die Antwort. Diese Infos sind mir bereits bekannt. Ich wollte wissen ob Hasenleim auch taugt. Ist ja eigentlich auch Hautleim, aus Hasenhäuten. Aber ob die Qualität ausreichend ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

lg

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 15:12
von catweazel
Hasenleim ist ein Hautleim, meist aber in besserer Qualität als "normaler Hautleim."
Für ein Sehnenbacking reicht schon der einfache Hautleim.

Grüße Marcus

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 15:18
von Artus
Also werde ich Hasenleim nehmen. Kann mir vielleicht einer noch ein paar Tips geben zum Sehnenbelag? Ist das waschen mit Spüliwasser zwingend notwendig?

Danke lg

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 15:29
von catweazel
Artus hat geschrieben: Ist das waschen mit Spüliwasser zwingend notwendig?

Danke lg
Was möchtest Du reinigen?

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 16:09
von kra
Es geht verm. um das entfetten der Sehnen, oder?

Wenn du die Außenhaut abgemacht und die Sehne sauber aufgedröselt hast, sollte es nicht nötig sein. Schadet aber auch nicht. Auf jeden Fall dann gut spülen.

Snake Jo hat bereits mal eine sehr ausführliche und gute Anleitung hier geschrieben. In der TBB steht auch viel dazu.

Was ich als wichtig empfunden habe: Die Holzoberfläche vorher mehrfach mit verdünntem Hautleim einstreichen und trocknen lassen, die Sehnen feucht machen (und feucht halten) und dann erst in den Hautleim tauchen, gut abstreifen und dann auflegen und ausstreichen, in einem Durchgang nicht zu viel Sehne auflegen, lieber 2x dünn.

Und beim belegen den Bogen etwas in den Recurve ziehen und beim trocknen auch etwas reverse gespannt lassen.

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 21.01.2010, 18:19
von Snake-Jo
In der Regel hat man bei manchen Tierarten Kontakt mit Fett, wenn man die Sehnen herauslöst. Spüliwasser ist daher mein persönlicher Tipp, aber andere machen es auch in normalem Wasser. Da die Sehnen mit Hautleim verklebt werden, welches auch mit fettigen Substanzen klar kommt, gibt es eigentlich wenig Probleme. Der nachfolgende Lack hält allerdings besser, wenn möglichst wenig Fett im Spiel ist.

Hier nochmals der Link:
http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bog ... _index.htm

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 22.01.2010, 12:25
von Artus
Ok, danke. Hat sonst noch wer einen guten Tip?

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 30.01.2010, 01:13
von zoooing
Titebond ist die Antwort Erster flüssiger  Hautleim.Xtrem gut!

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 30.01.2010, 08:24
von Rado
Ich weiß nicht ob Du schon beim Sehnenzerpflücken oder noch beim Materialsammeln bist.

Mir ist aufgefallen daß man weniger Materialverlust hat wenn man die Fäden der geklopften Sehne von der Mitte aus auseinanderzieht, statt von einem Ende zum Andern.
Wenig kämmen dafür viel mit den Fingern abziehen, hat bei mir den Materialverlust stark herabgesetzt.(Dafür den Zeitaufwand in die Höhe, nur hab ich in der Regel mehr Zeit als Material)
Das wären so die Dinge die mir aufgefallen wären.
Gruß
Rado

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 30.01.2010, 09:10
von skerm
@ Rado: Stimmt genau!

Ich verliere durch mehr ziehen statt kämmen keine Zeit, vom Gefühl würd ich sogar sagen, daß das auseinanderziehen schneller geht als der Kampf mit der Karde. Aber ich hab noch nie mitgestoppt.

Gruß,
Daniel

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 30.01.2010, 09:35
von kra
@zooming, ne Frage, hast du bereits Erfahrungen damit gesammelt? Ich vermute mal, das du noch keinen Bogen mit Sehne und Titebond belegt hast...

Titebond geliert nicht beim abkühlen sondern haftet alleine durch das Trocknen. Beim Sehnenbelegen ist das Gelieren gerade der Kniff.
Bei Hautleim hast du zuerst die flüssige Phase, in der du die Sehne benetzt und aufträgst, dann geliert und fixiert der Hautleim den Sehnenbelag und er kann trocknen. Wenn der Leim bis kurz7 vor Schluß so plastisch wie Titbond bleibt, geht zudem das SChrumpfen der Sehne "verloren" - das ansonsten im Backing eine gewünschte Spannung erzeugt.

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 05.02.2010, 13:46
von nordbogen
Zwar keine direkte Antwort, aber Jim Hamm nimmt Tide Bond nur für das Anwickeln der Fern am Pfeilschaft aus besagten Gründen.

Re: Sehnenbacking, welcher Leim?

Verfasst: 05.02.2010, 14:59
von catweazel
zoooing hat geschrieben: Titebond ist die Antwort Erster flüssiger  Hautleim.Xtrem gut!
Hi,

nur zur Vollständigkeit, Titebond ist ein Haut/Knochenleimgemisch mit einem Abbindeverzögerer, dazu gibt es schon seit Jahren mehrere Konkurrenzprodukte z.B. HELIX und RESKO, diese sind Restauratorenleime/reine Glutinleime die Dauerelastisch nach der Trocknung bleiben, diese sind schon wesentlich länger am Markt als Titebond.
Leime mit Zusätzen sollte man, aber nicht mit den natürlichen Fischleimen den sogenannten flüssigen Kaltleimen verwechseln.

Grüße Marcus