Frage zu E-Motor

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Maggus
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Frage zu E-Motor

Beitrag von Maggus »

Hallo, ich überarbeite gerade eine Alte (min. 60 Jahre) Abricht/Dickenhobelmaschiene. Hab soweit alles sauber und wieder gängig bekommen, nur der Motor (2,9KW) last sich von Hand recht schwer drehen - schlecht zu beschreiben, hin und wieder ist ein stärker Widerstand zu spüren. Ist das normal?

Ich danke euch
Gruß
Maggus
Kaspian
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Kaspian »

Hi,
normal ist das nicht, wenn sich der nackte Motor teils mit Widerstand drehen lässt, liegt ein Lagerschaden nahe. Im besten Fall Verschmutzung zwischen Rotor und Stator.

Cu Kaspian
In jedem Manne ist ein Kind versteckt, ich hab meins gefunden!!
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Firestormmd
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Firestormmd »

Soweit ich weiss, induzieren E-Motoren ja einen Strom, wenn man sie dreht. Der Motor wirkt quasi wie ein Generator. Dabei kann es durchaus zu gewissen Widerständen kommen. Wie stark sich ein Widerstand eines 2,9kW Motores anfühlt kann ich leider nicht beurteilen. Fühlt es sich nach eher Schleifen, also etwas mechanischen, oder eher nach einem magnetischen Widerstand an? Wenn es schleift, dann wäre ich vorsichtig. Ansonsten mal (von einem weniger guten Freund) ans Netz hängen und ausprobieren lassen.

Grüße, Marc
kein Elektriker!
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Maggus
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Maggus »

Nein, nach einem Schleifen fühlt sich das nicht an, werde aber mal nach weiteren Verschmutzungen suchen. Kann ich das Gehäuse ohne weiteres aufschrauben oder kommen mir da Teile entgegen die ich nicht wieder rein bekomme? Wie viel Strom kann da entstehen, besser erst mal erden?!

Thx
Maggus
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Firestormmd
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Firestormmd »

Erden kann sicher nicht schaden. Du fühlst dich auf jeden Fall sicherer. Da wird aber kaum "Strom drin sein". Ein Motor, der von aussen angetrieben wird, wirkt selbst als Dynamo oder Generator. Wenn du ihn nicht drehst, kann auch keine Spannung entstehen. Wenn er über eine Welle mit 1000 U/min angetrieben wird, würde ich nicht rangehen.  :D

Prinzipiell kann man den Motor schon auseinander nehmen, ohne dass man ihn hinterher nicht zusammen bekommt. Vorher bitte vom Netz trennen. Deiner Unsicherheit entnehme ich aber eine gewisse Unkenntnis. Daher rate ich dringend dazu, den Motor mal zum Elektriker deines Vertrauens zu bringen. Der kann dir mit Sicherheit helfen. Wird auch sicher nicht viel kosten.

Grüße, Marc
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Galighenna
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Galighenna »

Also wenn du Ihn von Hand drehen kannst, dann mach dir doch mal irgendwas an die Welle dran, das du die welle gut anfassen kannst. Dann drehst du die Welle mal ein ganzes Stück, vll eine Umdrehung.
Wenn du dann in regelmäßigen Abständen mal einen kräftigen sich elastisch anfühlenden Widerstand und dann beim weiterdrehen eine Art umkippen fühlst, wo der Motor über den Widerstand wegkommt und plötzlich von allein weiter drehen will bis der nächste Widerstand kommt, dann ist das alles ok so.
Das liegt daran, dass im Motor ja mehrere Spulen vorhanden sind, die auf Eisenkernen gewickelt sind. Diese erzeugen die Magnetfelder die den Motor antreiben. Diese Eisenkerne werden meist nicht wieder vollständig unmagnetisch. Sie ziehen sich gegenseitig an oder stoßen sich ab je nach Polarität. Das ist dann der Widerstand den du beim Drehen fühlst. Diese Kräfte können durchaus ziemlich groß sein.
Beim Betrieb des Motors sind diese aber so nicht mehr da und stören den Betrieb nicht.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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the_Toaster (✝)
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Wenn Rotor und Statorwicklung stromlos sind dürfen Motoren in dieser Größenordung KEINEN magnetisch erzeugten mechanischen Widerstand haben, wenn sie mit der Hand gedeht werden, denn sie haben keine Permanentmagneterregung. Es können also keine Ströme induziert werden, die den Motor bremsen. Nur die kleinen Dingelchen, die zum Beispiel im Modellbau verwendet werden ruckeln mehr oder weniger, je nach dem wie viele Rotorwicklungen der Motor hat und ob sie verschränkt sind oder nicht.
Je nach dem wie er aufgebaut ist können Dir da schon ein paar Teile entgegen kommen, wenn Du ihn auf die falsche Art und Weise auseinander nimmst.
Lass Dir auf jeden Fall von einem Elektriker helfen.
Für mich sieht das nach einem Lager- oder einem Kollektorschaden aus.
Wenn der Motor über einen Riemen angeschlossen ist solltest Du dir einfach einen neueren Motor organisieren. Für dieses alte Schätzchen wirst Du keine Ersatzteile bekommen. So nebenbei entspricht er auch nicht mehr den geltenden Richtlinien.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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Maggus
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Maggus »

Ok, ich danke euch erstmal! Es muss demnächst eh ein Elektriker kommen um die Maschine anzuschließen beim Abbau wurde das Kabel durchtrennt, der soll sich das mal ansehen.

Gruß
Maggus
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GroBo
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von GroBo »

Hallo,

ich muss dem Toaster hier zustimmen, hier wird die ganze Sache u. U. lebensgefährlich. Der Motor scheint durch Feuchtigkeit/Korrosion mechanisch und vermutlich auch elektrisch defekt zu sein. Wenn es nur die Motorlager sind, kann man den Rotor neu lagern. Hierzu wird aber etwas Know How sowie Spezialwerkzeug (Abzieher) benötigt. Am besten, aber auch das wurde bereits gesagt, neuen Motor besorgen und vom Fachmann anschließen lassen.

Peter
Bogenede

Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Bogenede »

Ich gehe mal  davon aus dass es ein Drehstrommotor ist.

Da dieser fremderregt werden muss und keine Erregung bzw kein Magnetfeld hat, wird KEIN Strom erzeugt.

Selbst wenn der Motor Schleifringe und Kohlen ( Bürsten ) hat wird er keinen Strom abgeben wenn man ihn mit der Hand dreht. Also nix mit lebensgefährlich !!

Den Anschluss würd ich aber auf jeden Fall von einem Fachmann machen lassen.


Spinewert,
einer, der mal einen Beruf gelernt hat.  ::)
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GroBo
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von GroBo »

Selbst wenn der Motor Schleifringe und Kohlen ( Bürsten ) hat wird er keinen Strom abgeben wenn man ihn mit der Hand dreht. Also nix mit lebensgefährlich !!
Scheint ein bisschen mißverständlich zu sein, mein Post.
Das lebensgefährlich bezieht sich nicht auf irgendwelche induzierten Spannungen sondern z.B. auf das abgetrennte/defekte Kabel u.s.w....
Wollte nur darauf hinweisen, dass weitere "Basteleien" für Nicht-Fachleute gefährlich werden können, wir reden immerhin von 230 oder sogar 400 V, oder ?

Peter
Zuletzt geändert von GroBo am 13.04.2010, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Maggus
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von Maggus »

Ja, wir reden hier von 380V, und nein ich habe nicht vor den Motor selbst anzuschließen, ist nicht mein Fachgebiet - obwohl ich auch einen Beruf gelernt habe, aber in dem benutze ich diese Art von Maschine und repariere sie nicht  ;)
Gruß
Maggus
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klaus1962
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von klaus1962 »

Da Du schreibst, der Motor sei ca. 60 Jahre alt und wahrscheinlich lange stillgestanden hat, ist davon auszugehen, daß die Lager "trocken" sind. Normalerweise sollte in den Kugellagern Fett sein. Das wird aber ziemlich sicher eingetrocknet und verdreckt sein. Den stellenweisen Widerstand den Du beim händischen Drehen spürst, sind Fettbrösel, über die die Kugeln rollen müssen.

Selbst wenn die alten Lager nicht kaputt sind, solltest Du sie auf jeden Fall austauschen bevor elektrisch herumprobiert wird.

Daß Strom gefährlich ist, haben meine Vorredner schon erwähnt. Aber solange der Motor nicht am Netz hängt, ist er sicher.

Gruß
Klaus
"Auch ein Brett ist nur ein grob mißhandelter Baum. Wer daraus einen Bogen baut, gibt dem Baum seine Würde zurück." (BTB Bd.1)
muk
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Re: Frage zu E-Motor

Beitrag von muk »

Hallo alle sammen,

Strom ist nicht gefaehrlich sondern "ehrlich". Ist ein Spruch von uns Elektrischen.

Ich vermute das du an diesem Schatz ohne Spannungsquelle arbeitest. Alte Motoren aus dieser Zeit waren noch mechanisch so konstruiert, dass man sie zwar mit dem richtigen Werkzeug reparieren konnte, aber man konnte es.
Kannst du ein Bild reinstellen?
Suche eine Moeglichkeit des Zuganges zu den Schleifkontaken, sie muessen leichtgaengig sein und auch noch eine ensprechende Laenge haben, so das sie nicht verkannten.
Alte Lager waren oft noch mit Kugelkaefigen und wenn dieser kaputt ging, hakelte das Ganze wenn man ihn mit der Hand durchdreht.
Diese kannst aber ohne Probleme tauschen,oft gehen sie ohne Abzieher runter und beim montieren der Neuen brauchst du ein bischen Waerme.

Habe als Elektromontour viele Motoren repariert, in meiner alten Firma bei E&K bauten wir Fahrerlose Transport Systeme (FTS).

Viel Spass mit dem Schaetzchen, ich beneide dich ein wenig. ;)

ulf
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