Seite 1 von 1
Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 14.04.2010, 14:49
von Flying Dutchman
Danke für alle Beitragen und Antworten auf meine Frage über Tung-öl. Was ich aber vergessen habe zu fragen:
Kann man, wenn die Schafte geölt und getrocken sind, darauf Federn kleben? Oder halt die Klebe nicht auf die Öl? Wie lange soll man sie trocken lassen vor dass mann die Federn klebt?
Danke!
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 14.04.2010, 14:58
von Rado
Hm, das habe ich noch nicht ausprobiert.
Nachdem ich da schlechte Erfahrungen mit anderem Bootslack gemacht habe, lackiere ich nur noch nach dem Befiedern und klebe die Federn grundsätzlich auf das rohe, entfettete Holz.
Gruß
Rado
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 14.04.2010, 15:40
von tomtux
mit drei tagen trocknen lassen und uhu-hart hat das bei mir funktioniert.
ich habe es aber wieder aufgegeben, weil auch der klebstoff extrem lang zum abbinden gebraucht hat (2-3x gegenüber unbehandeltem schaft)
gab zwar eine schöne oberfläche, aber der zeitaufwand war mir einfach zu hoch.
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 14.04.2010, 18:03
von laurin
ich hab mit Tungöl noch nicht gearbeitet, verwende aber Schaftöl. Ist wohl ziemlich ähnlich, wohl eine synthetische Variante. Härtet oberflächlich aus und benötigt ebenfalls ein paar Anstriche mit Zwischenschliff. Die Federn klebe ich mit einem Sekundenkleber
gel. Gel weil es dann nicht zwischen Feder und Klammer läuft wie das beim dünnflüssigem Sekundenkleber schon mal passiert. Und Sekundenkleber weil ich feststellte, dass er auch meine fettigen Finger gut zusammenklebt
Ausserdem hab ich nur ein einfach Befiederungsgerät und spar mir dadurch Trocknungszeit. Federverluste - Fehlanzeige
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 15.04.2010, 09:29
von Sperber
wenn erst befiederst und danach ölst kannst du dir teure Sekundenkleber sparen "normale" Kleber oder auch Holzleim (Ponal Blau, Bindan Propeller Leim)nehmen. Den lasse ich 10min abbinden bevor ich weiterdrehe. Vorteil: günstig, stinkt nicht, keine Tropfränder da er stark schrumpft und die Klebereste kannst du von Hand von den Fingern ziehen. Beim ölen mußt du halt mit einem Pinsel oder der Spitze vom Lappen zwischen den Federn ölen. Aber das machst jeder Schütze anders, ich persönlich finde Federn nachkleben lästig und würde eine Klebung auf eine geölte Fläche vermeiden.
Gruß Sperber
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 15.04.2010, 12:19
von Heidjer
Wenn man dem Öl Zeit zum Aushärten gibt, 3 bis 7 Tage je nach Ölmenge dann kann man jeden Kleber nehmen.
Gruß Dirk
Und was ist mit Schellack ?
Verfasst: 08.05.2010, 20:15
von CharlyK
Hallo,
ich habe ein ganz ähnliche Frage.
Da mir nur die Obi Produktpalette zur Verfügung steht und ich mit Leinöl Bedenken hatte, dass sich der Kleber löst, habe ich mir Schellack besorgt. Im Moment habe ich die Federn erst geklebt und dann mit einem Pinsel den Schaft mit Schellack behandelt.
Jetzt müsste ich die erste Schicht schleifen bevor ich die zweite aufbringe. Zwischen den Federn ist das lästig.
Super wäre, wenn man erst lackieren und dann die Federn kleben könnte.
Geht das bei Schellack? Hat das schon mal jemand gemacht.
Vielen Dank
Charly
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 08.05.2010, 20:25
von Indiaman
Wieso kannst du nur bei Obi einkaufen?
Viel einfacher ist es doch online zu bestellen...
Schellack habe ich noch nicht probiert, aber mit Tungöl behandelte Schäfte konnte ich nach ordentlichem, mehrtägigen Durchhärten dauerhaft befiedern.
Mit 6-fach Befiederer kann man sich auch Zeit lassen und kommt dennoch voran...
Gruß,
Stefan
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 08.05.2010, 20:31
von fennek
Hi CharlyK!
Welchen Schellak hast du dir denn besorgt? Ist der Schellak von Clou?
Beste Grüße
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 08.05.2010, 22:48
von Galighenna
Wenn das richtiger echter Schallack ist, dann dürfte das gar kein Problem geben. Schellack hat eine dauerhaft feste Verbindung zum Hol, und ist weder Ölig noch sonst irgendwie Abweisend.
Es bildet eine harte glatte Schicht... Müsste prima gehen.
Das Gleiche gilt aber auch für Leinölfirnis und für Tungöl auch. Wenn die Pfeile damit behandelt und nach dem einziehen des öls ordentlich abgewischt werden, härtet das Öl komplett aus. Es ist dann kein Öl mehr, weil es mit dem Sauerstoff aus der Luft polimerisiert.
Bei Schellack hat man allerdings den Nachteil, dass die Reibung des Pfeils am Ziel den Schellack zum Schmelzen bringt, und der Pfeil extrem fest mit dem Ziel verkleben kann.
Re: Tung-öl und Federn kleben
Verfasst: 08.05.2010, 23:21
von CharlyK
@ Indiaman
Ich wohne in nem kleineren Ort, online kollidierte einfach mit meiner Ungeduld. Ich habe die Schäfte gestern besorgt und wollte heute schießen.
@ Fennek
Ich habe die fertige Schellack-Lösung von Lumberjack genommen. Es gibt auch Schellackplatten. Aber ich hatte keine Lust lange zu experimentieren.
@ Galighenna
Vielen Dank für die wichtige Info (Leinöl und Schellack). Hinsichtlich der Reibungswärme und Schellack... es ist einfach unglaublich, worauf man achten muss.
Nebenbei: Schellack war mir lieber als all die anderen Lacke, weil er schneller trocknet. Am liebsten ist mir aber Leinöl. Ich werde morgen mal mit 1 Pfeil experimentieren und das Leinöl voll durchhärten lassen und anschließend die Federn kleben.
Vielen Dank für den Input.
Schönen Abend noch ...
Charly
Ergebnis Vergleich Leinöl vs. Schellack
Verfasst: 09.05.2010, 19:41
von CharlyK
Hallo,
ich habe gestern drei Pfeile mit Schellack fertig gemacht und heute morgen damit auf eine Etafoam-Scheibe geschossen. Schon beim ersten Schuss ist eingetreten, was Galighenna vorausgesagt hat. Ich konnte zwar die Pfeile gut lösen, aber es klebten Reste von der Scheibe am Schaft. Ich war dann noch mit den gleichen Pfeilen weitschiessen (Maisfeld) und an diesen Anhaftungen ist die Erde festgeklebt.
Inzwischen habe ich den Schellack abgeschmirgelt und die Pfeile mit Leinöl behandelt.
Der Test von soeben hat ergeben: Keine Verklebungen von der Scheibe mehr. Und die Bodentreffer hatten keine Schmutzanhaftungen mehr zu Folge.
Fazit: ich werde in Zukunft nur noch Leinöl verwenden.
Gruss
Charly