Fletchers-Corner

Bezug nehmen auf den Thread "Mindestpfeilgewicht" habe ich eine Frage.
Ich schieße mit beiden Recurve Bögen Carbonpfeile (500er Easton Epic
N-Fused und 3550er Carbon Express Predator 2), welche hinsichtlich
Spinewert und Gesamtgewicht am Limit sind, sprich, ich verwende bei beiden Pfeilen auf 29" Länge Spitzen
mit nur 85grains. In Verbindung mit 4'' Naturfedern fliegen die sowohl beim Gamemaster über die Pfeilauflage, als auch beim Great Plains übers Shelf geschossen super.
Nun sagt mir ein befreundeter Schütze, dass man diese ganzen leichten Spitzen vergessen kann,
denn "125grains Spitzen haben einen besseren
Zug zum Ziel". Sie sind quasi genauer.

Mythos oder Wahrheit?

Davon abgesehen, dass ich keine 125er Spitzen mit den bestehenden Pfeilen schießen könnte, da diese dann zu weich würden…

Ja und Nein 

Ja, Pfeile mit höhem FoC (also mehr Gewicht vorne) fliegen ruhiger und sind weniger Windanfällig, weil eben die schwere Spitze "unbeirrter" ihren Weg zieht.
Ja, weil durch den schwereren Pfeil der Abschuß ruhiger wird. Der Handschock wird kleiner, Störungen im Ablaß wirken sich weniger aus, insgesamt also ruhiger und fehlerverzeihender zu schießen.

Nein, diesen "Zug zum Kill", der schweren Spitzen nachgesagt wird, ist natürlich Quatsch. Zudem fällt bei schwereren Spitzen (hohem FoC) der Effekt weg, das die Pfeile auf der Luft aufschwimmen (sozusagen Airoplaning im Vergleich zu Aquaplaning) und so die Reichweite nochmals etwas geringer wird. Der effekt fällt aber nur im Vergleich zu Flightpfeilen ins Gewicht.

Ich verwende 145 oder 160gr.-Spitzen....mag diesen "ouuums"  ;o))

Aber was Kra sagt, stimmt natürlich alles....

könntest zum vergleich ja mal einen pfeil im 400er spine mit 145 grain spitze (oder noch schwerer, evtl mit schwerem insert) verwenden und schauen wie du damit klar kommst.

Wer trifft hat recht.
Eine proportional schwerere Spitze verlagert den Schwerpunkt nach vorne, erhöht also den FOC. Ein hoher FOC (oder vielmehr eine schwere Spitze) zieht den Pfeilschaft einfach hinter sich her, auch wenn der Spine nicht genau paßt.
Auch bei Streifschüssen an Ästen oder ähnlichen wird der Pfeil mit der schweren Spitze sich wieder schneller ausrichten und die Flugrichtung eher einhalten wie ein Pfeil mit niedrigen FOC der sich schneller aus der Bahn werfen läßt.
Ein leichter, feingetunnter Pfeil wird aber immer schneller sein und auf der Distanz einen Vorteil haben aber einen sauberen Schießstil verlangen.
Der Pfeil mit der schweren Spitze wird fehlerverzeihender reagieren und hilft so dem Grobnotoriker und Anfänger.

Gruß Dirk

PS: Mal wieder zu langsam beim schreiben.

Dirk M hat geschrieben: Wer trifft hat recht.
Eine proportional schwerere Spitze verlagert den Schwerpunkt nach vorne, erhöht also den FOC. Ein hoher FOC (oder vielmehr eine schwere Spitze) zieht den Pfeilschaft einfach hinter sich her, auch wenn der Spine nicht genau paßt.
Auch bei Streifschüssen an Ästen oder ähnlichen wird der Pfeil mit der schweren Spitze sich wieder schneller ausrichten und die Flugrichtung eher einhalten wie ein Pfeil mit niedrigen FOC der sich schneller aus der Bahn werfen läßt.
Ein leichter, feingetunnter Pfeil wird aber immer schneller sein und auf der Distanz einen Vorteil haben aber einen sauberen Schießstil verlangen.
Der Pfeil mit der schweren Spitze wird fehlerverzeihender reagieren und hilft so dem Grobnotoriker und Anfänger.

Gruß Dirk

PS: Mal wieder zu langsam beim schreiben.

Das ist mal eine Antwort wo ich etwas mit machen kann.
Als bekennender Grobmotoriker erübrigt sich jetzt bei mir das zweifeln ob leichte oder schwere Pfeile.

Hi Langschiff,
hab einige Zeit auf meinem Jagdbogen GT 3555 mit 85er Spitzen geschossen, bis ich mal Clout Schießen getestet habe. Dabei flogen die Pfeile mit 85er Spitzen deutlich kürzer als welche mit 100er und 125er. Das hängt wohl mit dem Wirkungsgrad zusammen, welche Energie der Pfeil mitbekommt. Ich denke das es für jeden Bogen ein optimales Pfeilgewicht in Bezug auf seinen Wirkungsgrad gibt, eventuell kommt es daher, schwere Spitzen fliegen genauer? 

Cu Kaspian

hei,
ich kann Kaspian nur zustimmen! Wir hatten die Tage auch mal so einen Weitschusstest gemacht, mit selbigem Resultat. Ein schlauer Kerl hat mir das so erklärt: je schneller der Pfeil, desto stärker wirkt der Luftwiederstand ergo fliegt der leichter bespitzte Pfeil trotzdem nicht so weit.
Das aeroplaning wird mit extrem leichten Spitzen erreicht - hab ich in einer "speedwahnzeit" auch mal versucht. Treffen wird da aber zur Glücksache.
Ich hab mein Optimum bei 10gpp und einem FOC von 12% gefunden d.h. minimum 125 grain Spitzen .......wumms

Der unten verlinkte Artikel (englisch) beschäftigt sich sehr eingehend mit dem FOC. Demzufolge gibt es keine Nachteile wenn der Schwerpunkt extrem weit vorne liegt - auch nicht beim Flight-Schießen (siehe Seite 6 ab dem vorletzten Absatz).

http://www.alaskabowhunting.com/PR/Ashb ... ologue.pdf

Hm, von der theoretischen Seite her habe ich das noch nie so genau betrachtet. Ich schieße en Recurve mit 35# mit 29 1/2" Epic ST 500 nfused und 100 gr. Spitzen.
Aber ich bin einfach hergegangen und hab mir auf ne Entfernung von 25m en Päckchen Spitzen mit unterschiedlichen Gewichten mitgenommen.
Nach ein paar Stunden probieren war ich mir sicher, dass die 100 gr. TopHat wohl am besten auf meine Kombination passen.

Hallo
wie oben schon genannt ziehen den Pfeil mit mehr Power fliegen aber deshalb aber auch nicht immer schnurgerade zum Ziel.
Übrigens schwere Spitzen sind deswegen nicht umbedingt besser weil sie durch ihr Gewicht natürlich auch früher landen, somit kann man auch ganz schon eingschränkt werden mit schweren Spitzen.
Gruß D.