Handgelenk-/Armgesundheit

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Prasat
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Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Prasat »

Hallo,

da ich bisher auf der Suche nach einer Vorstellungsecke nicht fündig wurde, erstmal ein paar kleine Infos zu mir.
Ich bin seit einer Weile am planen, einlesen und lernen um irgendwann mit dem praktischen Bogenschiessen wirklich zu beginnen (in diesem Zusammenhang: Gratulation zur Seite!). Noch stecke ich also vorwiegend in der Theorie.

Leider konnte ich weder hier noch in anderen Foren Informationen zum gesundheitlichen Aspekt finden. Auch ein Artztgespräch brachte mich nicht weiter ("ja, hm, da weiss ich nicht weiter, am besten Sie fragen einen erfahrenen Schützen"), also seit nun ihr dran Jungs und Mädels....
Bei korrekter (Hand-) Haltung und guter Technik, wie steht es auf Dauer mit Sehnenscheidentzündung, Karpaltunnelsyndrom oder Ganglienproblematiken?
Das man als Anfänger die Bewegung und Haltung nicht gewohnt ist, ist klar, soll heißen um die kleinen Anfangsproblemchen, die evtl auftreten könnten, geht es mir garnicht sondern schon um den Langzeiteffekt.

Oder liegt es gar ganz anders und ihr würdet langfristig eher von einer Stärkung sprechen als von Verschleiß- oder Ermüdungserscheinungen reden?

Außerhalb des Zusammenhangs: die Userkarte gibt es ja derzeit nicht, wenn ich in der Mitgliedersuche nach Standort forsche bekomme ich doch glatt 2 User aus Berlin genannt----- kann das wirklich alles sein???  :o

Lieben Gruß, Cordula
Anuk
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Anuk »

Hallo Cordula!

...und Willkommen bei FC!!

Ich kann dir deine Frage nur am Rande beantworten, da ich selbst an eventuell auftretenden Körperschäden noch arbeite  ;D. Eigentlich ist es bei allen Sportarten oder Betätigungen so, dass die richtige Handhabung Schäden verhindern/minimieren sollte, ein extremes Betreiben einer Sache aber logischerweise zu einer Belastung führen kann, die man als einseitig und schädlich bezeichnen kann.
Kurzform: richtig = gut, falsch = schlecht (man ahnte es ja)
Wenn du mit dem Bogenschießen anfängst, dann rate ich dir dringend zu niedrigen Zuggewichten. Auf GAR KEINEN FALL mehr als 30#, eher deutlich weniger!!! Und lass dir da keine Flöhe in den Kopf setzen. Erstmal eine vernünftige Technik lernen, Muskeln und Sehnen aufbauen (gerade letzteres dauert ewig) und dann das Zuggewicht steigern, falls nötig.
In diesem Sinne: Viel Erfolg und vor allem ein Höllenvergnügen!! 8)
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?
Bogenede

Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Bogenede »

Ich ( ehemaliger Handwerker ) habe mit einem 40 Pfünder angefangen und wöchentlich Sonntags ein halbes Jahr je 3 Stunden geschossen. Danach war der Bogen fertig und ich bin auf einen 45 Pfünder umgestiegen. Mit dem schiesse ich heute noch und hatte noch nie Probleme.
Wenns weh tun würde oder ich würde merken dass ich beim Spannen anfange zu zittern würde ich den Bogen sofort wegstellen. Man muss keine 200 Schuss am Tag machen. Jeder so wie er / sie will.

Fange langsam an mit einem für Dich schwachen Bogen den Du ohne dich anzustrengen ziehen und mit dem Du auch mal 100 Schuss am Stück machen kannst. Wenn Du den dann über ein Jahr regelmässig !!! schiesst, dann kannst Du ( Du musst nicht ) auf einen Stärkeren umsteigen.

Lass Dich nicht zu einem für Dich zu starken Bogen drücken, dann hast Du keine Probleme. Du wirst selbst merken was für Dich stark oder schwach ist, aber sei zu Dir selbst ehrlich.
Archive

Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Archive »

Moin

Ja, mit mäßigen Zuggewichten kommt man sehr weit im Bogensport, ohne sich zu verschleißen. Was man zusätzlich machen kann, ist das schießen mit beiden Händen. Das verhindert die Einseitigkeit in der Belastung. Und ja, nie mehr Zuggewicht als du mit rechts als auch mit links schießen kannst.

In Berlin gibt es ca. 20 FC-user. Ich hingegen wohne am Rande von Berlin, kann aber vom Fenster aus in die Stadt sehen.

Gruß Mütze

Und willkommen hier im Forum!
Prasat
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Prasat »

Na, das ging ja fix  :D
Fazit somit: mit wenig Zuggewicht und gemächlicher Schußsteigerung sind wenig Probleme zu erwarten.
Das klingt doch mal gut ;D

Grade weil ich "Handwerker" bin machte ich mir dies betreffend Sorgen (Handgelenke hin= Job unmöglich).

Ob ein Handwechsel sinnvoll ist werd ich bei praktischer Gelegenheit mal ausloten.

Danke soweit für die Antworten!
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Jolinar
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Jolinar »

Als ich angefangen habe hatte ich keine Ahnung wie stark ein Bogen sein soll. Für mich wars so: Wenn ich ihn ziehen kann, dann wirds scho passen. Rund 9 Monaten später hatte ich mehr Ahnung und ließ den Bogen mal wiegen. Statt 30 Pfund hab ich mit 60 Pfund angefangen. Die Muskeln haben mitgespielt, die Sehnen nicht.
Wies schon also öfters jetzt erwähnt wurde: mit geringem Zuggewicht anfangen.
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walta
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von walta »

Das ist voll gemein - jetzt wollte ich ganz gescheite Sachen zu dem Thema sagen und dann sind schon eine Menge Leute schneller - *grummel*

Wie du schon geschrieben hast geht es dir nicht um Anfängerproblematik sondern um Langzeitschäden: Nun - bei richtigen Beginn (wurde schon beschrieben) sind keine Langzeitschäden zu befürchten. Ich würde sogar sagen das Bogenschiessen sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt - sowohl in physischer als auch in psychischer Form. Ich persönlich hab so gut wie keine Schulterschmerzen mehr seit ich Bogenschiesse.

grüsse
walta
-------------------
der zu langsam tippt ;-(
Anuk
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Anuk »

@walta: früher aufstehen, mein Lieber!

Und das beste am Schießen ist:Man wird klug, stark und hilfsbereit - das ist doch mal was!!
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?
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the_Toaster (✝)
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Zu positiven psychischen Effekte möchte ich auch noch was sagen, alles andere wurde ja schon gesagt:

Bei mir im Verein gibts einen Jugendlichen, der ADHS hat. Der kam, laut seinem Vater, vor einen dreiviertel Jahr selbst drauf Bogenschießen zu wollen und ist seit dem viel ruhiger und konzentrierter geworden. Ich zum Beispiel hätte nie gedacht, dass er das hat und ich beschäftige mich regelmäßig mit ihm und den anderen Jugendlichen im Verein.
Bogenschießen bietet also hervorragende therapeutische Möglichkeiten mit guten Langzeiteffekten.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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Snake-Jo
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Re: Handgelenk-/Armgesundheit

Beitrag von Snake-Jo »

Bogenschiessen ist Kraftsport gepaart mit Praezision und Konzentration und da gilt (wie bei aehnlichen Sportarten):

- aufwaermen
- Ausgleichstraining
- langsam steigern
- nicht uebertreiben, angepasstes Material
- Training und Trainer
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