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Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 14:44
von stefanw
Hallo, ich hab da mal eine Frage an unsere Cloutschützen.
Wenn ich richtig informiert bin, schießt man bei einem Cloutturnier auf ca. 165m.
Wenn ich meine Pfeile -Holzpfeile- bei einem Weitschuß abschreite, dann komme ich so auf 120-140 Schritt (?Meter?). Mein Bogen hat 53 Pfund reflex-deflex-Glasbelegt.
Brauche ich zum Cloutschiessen einen 80 Pfundbogen

, oder spezielle Pfeile?
Wie macht ihr das?
Gruß Stefan
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 15:18
von Ravenheart
Dürfte eher an den Pfeilen liegen!
Das wichtigste ("hardwareseitig") sind die Federn und der "FOC", also die Ballance des Pfeils.
Kurze, niedrige Federn, schnurgerade geklebt. Damit wirft mein 60#-Recurve locker 180 - 200 m.
"Softwareseitig" ist es die Technik, zuallererst der Abschusswinkel. Mit Standardpfeilen (23/64, 12 cm Parabol) schafft der o.a. Bogen die 165 gerade so...
Rabe
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 15:24
von masticore
hallo stefan
ich war zwar noch nie auf einem cloutturnier. beim abschreiten meiner weitschüsse komme ich aber auf ca. 170 Schritte. die entfernung hätte ich auch per auge auf über 150 m geschätzt. ich schiesse mit einem esche-flachbogen mit ca. 45 pfund. mit deinem bogen solltest du aber schon weiter kommen.
welche federn schiesst du?
165m sollte mit "normalen" zuggewichten eigentlich schon möglich sein. mit einem glasbelegten sowieso. wenn du nicht mit sehr schweren pfeilen mit monster-federn schiesst, tippe ich mal auf grosse beine
gruss flavio
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 16:09
von stefanw
Danke erst mat für die schnellen Antworten.
@masticore. 11/32 er Zedernschäfte, 100 grain Spitze, 4" Federn shild gerade befiedert.
Die leichteren Carbonpfeile fliegen auch etwas weiter.
Gruß Stefan.
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 19:54
von Rifle
Hallo Stefan,
mit dem Thema habe ich etwas herumexperimentiert, weil es für mich die einzige Möglichkeit ist die Leistungsfähigkeit meiner Bögen zu testen.
Die Pfeile sind meiner Erfahrung nach ein großer Faktor. Dabei ist aber nicht nur die Federfläche (Drall und ohne Drall) entscheidend, sondern auch wieviel Energie der Pfeil aufnehmen kann und wieviel davon in "Verbiegearbeit" verlohren geht. Diese Einflußgröße ist meiner Meinung nach sogar wichtiger als das Pfeilgewicht. Was ich noch sagen kann: Plastikfletches oder Pergamentpapier sind schneller als Naturfedern.
Dies sind eigene Erfahrungen, also keine Literaturtheorie.
Ein paar Daten als Beispiel:
62# BambusHolunderRecurve (mein bester bis jetzt):
~190 Schritte (~160m) mit Fichtenpfeil (Spine 50) 28g, 5"Naturfedern (höher als Standard) mit Drall
~220 Schritte (~190m) mit Alupfeil ( 2018) 35 g, 6,5cm Plastikfletches gerade
~270 Schritte (~230m) mir Carbonpfeil (Beman 570-14) 22g, 5,8cm Plastikfletches gerade
51# BambusEibe:
~180 Schritte mit Fichtenpfeil (Spine 50) 28g, 5"Naturfedern (höher als Standard) mit Drall
~220 Schritte mir Carbonpfeil (Beman 570-14) 22g, 5,8cm Plastikfletches gerade
Mit Schritte meine ich 80-90cm also keine Schrittchen.
Ich habe auch Flightpfeile nach türkischem Vorbild gebaut (Fichte, bis zu 14g leicht, stark gebarreld, nur 1" Pergamentbefiederung, keine Metallspitze und FOC knapp hinter der Mitte), mit denen bin ich kaum über die Schussweite meiner Standardpfeile gekommen. Die Türken haben sogar in den Nockenboden ein Loch gebohrt um mit kleinen Bleistücken den Schwerpunkt hinter die Mitte zu kriegen. Ich denke der Hauptgrund für die schlechten Ergebnisse meiner Flightpfeile liegt daran daß ich bei dem geringen Gewicht nur einen Spinewert von max 45# erreicht habe.
Ich habe mich von dem Zeug so anstecken lassen, daß ich sogar einen Flightbogen geplant habe.
PS.: Mit deinem Glasbelegten kommst du auf jeden Fall weiter als 120-140 Schritte, ich gehe davon aus daß Du im 45° Winkel schießt???

Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 26.03.2007, 22:48
von Brucky
Hi Stefan,
zu den Federn wurde ja schon einiges gesagt,
eine günstige Federform wäre Saubuckel oder Bananacut (schauen fast gleich aus)
Federn hier möglichst flach halten
was 'Schaftmäßigziemlich gut abgeht ist ein "breasted taper" also ein Barreltaper, bei dem der dicke Bereich nach HINTEN verschoben ist
probiere mal einen Schusswinkel zwischen 30° - 45°
ziemlich wichtig ist auch eine saubere Technik (wo ist der Bash Smilie?)
Viele Schützen ziehen beim Flight / Clout teils unbewust weiter aus (Ich leider auch), was evtl. das ganze System beeinflusst
Schützen ohne Schussfenster sollten hier vielleicht mal mit steiferen Pfeilen oder leichteren Spitzen rumprobieren
mit meinem 58# Osage Bambus (manche nennen ihn Prügel - eine unverschämtheit

) komme ich mit 470 Grain Pfeilen (Fichte, zylindrisch) und normalen 5" Shield ganz gut hin, auch hier wäre mit entsprechendem Feintuning mehr drin
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 27.03.2007, 12:52
von stefanw
Nochmals danke für die Antworten. Da ich plane mir ein paar flight-Pfeile zuzulegen, sind eure Tipps sehr hilfreich. Ich wollte dafür "Sitka" (oder so ähnlich geschrieben) Schäfte verwenden. Hat jemand damit Erfahrung?
Gruß Stefan
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 27.03.2007, 14:51
von Ravenheart
Ja, ich hatte kürzlich mal einen Satz Sitka!
Hielten etwas mehr aus als Zeder, aber inzwischen sind auch schon wieder alle abgebrochen, bis auf 2, glaub ich...
Dennoch: gutes Pfeilholz!
Rabe
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 27.03.2007, 18:59
von Broken Arrow
Hi
Schau mal in das Buch "Der gebogene Stock" von Comstock.
Er beschreibt dor die Reichweiten von 17 verschiedenen Holzbögen mit unterschiedlichen Zuggewichten und Bauart.
Die Weiten die Er mit durchschnittlichen Bögen erreicht liegt bei 167-202 Schritt also ca.180 Meter.
Ich hab mal Auf einem Parcour geschossen auf denen die Entfernungen genau abgesteckt waren und kam mit einem Kirsche/Hickory ELB mit knappen 60# auf 180 Meter.
Pfeil:
11/32 MA Befiederung mit 125 grain Spitze (30gramm Gesamtgewicht)
BA
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 27.03.2007, 21:22
von stefanw
Hallo, ich werd nochmal aufs Feld gehen, und ein paar Weitschüsse machen. Dabei werd ich mal auf den Abschußwinkel achten, und meine Schritte messen.
Gruß Stefan
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 28.03.2007, 19:27
von Der_Iwan
Ich hab heute auch mal gemessen und mich würde es mal interessieren , wieviel da noch möglich wäre. Mit meinem 35# Flachbogen und 5/16 Fichtenpfeile mit 70 grain Spitze, 4" shield Befiederung, gerade komm ich auf 147m. Das sind allerdings meine normalen Pfeile, keine flight. Ist die Weite bei meinem Material gut oder schlecht und wieviel könnte ich mit flight-pfeilen erreichen?
Iwan
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 28.03.2007, 19:46
von tommaso
Für eine Beurteilung wäre es nützlich , das Pfeilgewicht und deinen Auszug zu kennen.
Thomas
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 28.03.2007, 21:32
von Brucky
tommaso hat geschrieben:
Für eine Beurteilung wäre es nützlich , das Pfeilgewicht und deinen Auszug zu kennen.
Thomas
Yep, und vor allem was fur ein Bogen genau
Brucky
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 29.03.2007, 08:19
von Snake-Jo
Hallo Stefan, ich habe ja auch schon einige Clout-Turniere hinter mir und machte anfangs die glechen Erfahrungen wie Du: Reichweiten von nur 140 m mit meinem Eibe-LB (50 lb bei 28"). Ich fing an, mit den Pfeilen zu experimentieren und siehe da, am Schluss schaffte der Bogen (und ich) 180 m, was aber nicht wichtig und auch nicht gut ist. Besser ist es, genau 165m zu schießen und natürlich alle in den Keis.

Meine Erfahrungen: Das Pfeilgewicht (+/- 2 g) war nicht so wichtig bei einem Durchschnittsgewicht von 29-30 g. Wichtig: die knapp geschnittene Feder und der exakt passende Spinewert. Ein trudelnder Pfeil fliegt nicht weit! Also jeden Pfeil einzeln beobachten und dann markieren. Nimm dann die 6 besten Pfeile mit, die genau bei 165 m landen! Dann der Auszug: Jeder mm mehr Auszug brachte mehr Weite! Auszug läßt sich durch nichts ersetzen, außer ?

?? ( durch noch mehr Auszug!)
Der Abschusswinkel ist natürlich auch wichtig und sollte exakt festgelegt werden. Die guten Cloutschützen haben alle eine Markierung im Kopf, die sie abrufen, d.h. sie arbeiten immer mit genau "ihrem" festgelegten Winkel.. Dieser Winkel wird entsprechend den Windverhältnissen leicht verändert.
Noch ein Tipp: Schau genau hin, won die Pfeile landen und korrigiere dann Anstellwinkel und Seitenwinkel zum Ziel von Schuss zu Schuss! Besonders wichtig bei schwierigen Windverhältnissen. Fahne beobachten!
Re: Frage an unsere Cloutschützen
Verfasst: 29.03.2007, 17:32
von Der_Iwan
Ich hab einen Auszug von ca 27". Da hat der Bogen so 33/34#. Der Bogen ist ein Old Shooter, den hab ich hier(
http://www.bogencenter.de/shop.php?action=showArticleList&showDetails=3&indexnum=15&kategorie=Bogen&articleNumRange=T510&) gekauft. Das Pfeilgewicht weiß ich nicht genau und ich kanns frühestens am Sonntag messen.
P.S.: Neues Forum- und ich kriegs wieder nicht hin, Links zu verkürzen
