Arten der spineangabe

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Metzelfetz
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Arten der spineangabe

Beitrag von Metzelfetz »

So, das kann jez ein bisschen wie eine noobfrage ausschauen - is es auch^^

Mich würd interessieren was für arten es gibt, den spine anzugeben und ob man die irgendwie ineinander überführen kann??

thx, Metzelfetz ;D
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the_Toaster (✝)
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von the_Toaster (✝) »

DAS ist eine Frage, die mich auch seit rund drei Jahren interessiert, wozu ich aber noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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Ravenheart
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von Ravenheart »

Beginnen wir am Ende der Steinzeit....

Der Spinetester hieß "Mann", und es gab nur 3 Spineklassen:
*zu weich,
*passt,
*zu steif....

;D

Im Mittelalter hat dann jemand den Spinetester und den Spinebegriff entwickelt, wie wir ihn heute noch bei Holzpfeilen kennen...:
Der Schaft wurde auf 2 Auflager mit definiertem Abstand (26") gelegt und mit einem definiertem Gewicht (2 Lb) gebogen.
Je mehr er sich bog, desto weicher war er. Da die Bogen relativ genormt waren, wurden die Spineklassen an den Zuggewichten festgemacht, für die ein Pfeil dieser Biegsamkeit passte, also in # angegeben...

In der modernen Zeit wurde das Spektrum der Bogentypen breiter, vom schussfenster-losen ELB bis zum Recurve mit Centercut war alles verfügbar. Da der Spine-Einfluss aber entscheidend auch vom Schussfenster abhängt, passte die Angabe in # nicht mehr, weil sie in vielen Fällen schlicht nicht zutraf....

Außerdem fehlte für die Präzisionsansprüche des olympischen Bogenschießens ein Hinweis auf das Pfeilgewicht, denn die modernen Hohlkörper-Pfeile lassen sich ja durch 2 unterschiedliche Faktoren auf eine bestimmte Steifigkeit trimmen:
Durchmesser ODER Wandstärke....

Also ging man dazu über, anstelle der #-Angabe, die Daten für Durchmesser und Wandstärke zur Klassifizierung zu verwenden:

z.B. 2318
Die erste Zahl (23) ist der Pfeildurchmesser in 1/64 Zoll
Die zweite Zahl (18) ist die Wandstärke in 1/1000 Zoll

Damit war das Ziel, bei Nachkauf identische Schäfte zu erhalten, ebenso gut erreichbar, und auf welches Zuggewicht bei welchem Bogentyp die dann passen (bzw. umgekehrt: welche passen zu meinem Bogen?) muss man eh in Tests ermitteln..

Zur groben Orientierung gibt es dafür nach verschiedenen Bogen-Grundtypen geschlüsselte Tabellen....

Rabe

PS: wg. "Überfüheren": Natürlich kann man die modernen Spine-Tabellen ebenso zur Groborientierung benutzen wie die #-Angabe bei Holzpfeilen. Beides wird in etwa in gleichem Maße passen - bzw. NICHT passen...
Da zudem ein schlanker Pfeil mit dicker Wand und ein SPINEGLEICHER dicker mir dünnerer Wand dennoch anders im Bogen reagieren, wäre es völlig absurd, zu glauben, es könne eine Tabelle geben, nach dem Motto:

"Du schießt 11/32 Zeder mit Spine 45# - dann nimm den Easton xxyy, der passt dann auch...."

Wer so was behauptet ist ein STÜMPER! Denn: 2 mm mehr oder weniger Schussfenster, und die Sache sieht schon wieder anders aus!

Die einzig akzeptable Aussage ist: "Auf DIESEN Bogen, SO wie er hier ausgestattet ist (was Pfeilauflage, Arrowpass, Sehne, etc., etc... angeht) passen entweder .... oder auch....!"
seerolf
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von seerolf »

Und die übliche (?) Methode, den Spine bzw. die Durchbiegung direkt anzugeben.. in 1000/Zoll, also die 400, 500, 600 usw.
Korrekt?
Gruß,
Rolf
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Ravenheart
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von Ravenheart »

...ja, korrekt, allerdings bei Alupfeilen eher selten verwendet, dafür bei Carbon bevorzugt!

Dabei ist aber zu beachten, dass ANDERE Parameter zugrunde gelegt werden!!
Die Angaben bezeihen sich auf ein Gewicht von 1,94 Pfund und eine Auflagelänge von 28 Zoll!!

Rabe
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the_Toaster (✝)
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Na das müsste ja mit einem einfachen Multiplikator unter Kontrolle zu bekommen sein.
Welchen Wert hat der?

Die "2318" Angabe dürfte sich allerdings nicht so einfach umrechnen lassen, denn da dürfte die Durchbiegung auch vom verwendeten Material abhängen.
Schon die verschiedenen Aluminiumlegierungen der verschiedenen Schafthersteller dürften da große Abweichungen ergeben.

Ich wäre in diesem Fall für eine EU Norm.
500 Seiten kaum verständlicher Text dürfte für die Klärung des Spinewertproblems sehr hilfreich sein.
In Europa gilt das metrische System. Wer ausschließlich zöllige Angaben macht muss seit diesem Jahr mit einer Abmahnung rechnen.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von Eiger2000 »

Super - das sind doch endlich mal klare Ansagen! Ich bin grad in den Startlöchern mir einen Spinetester zu bauen - das Gewicht in Form eines Specksteines ist klar aber ob nun 26" oder 28" hat sich mir wirklich nicht erschlossen, weil ich immer wieder auf unterschiedliche Angaben gestossen bin.
Noch eine Frage - bei der Durchbiegung in 1000/Zoll sind das tatsächlich 1,94 metrische Pfund? oder gar lbs?
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von Heidjer »

Bei Carbonepfeilen wird mit 1,94 Pound oder Ib gemessen. ;)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Arten der spineangabe

Beitrag von Wombel »

Hallo,

den statischen Spine kann man sehr gut umrechnen:
Der Faktor ist 31,46.
Z. B.: Holzpfeil mit 60# umgerechnet in Alupfeil:
31,46/60=0,524, Alupfeil 2016 hat einen Spine von 530 (0,530), der wird also ungefähr passen als erster Anhaltspunkt.
Den dynamischen Spine kann man eigentlich nicht umrechnen, da er von zu vielen Faktoren abhängt (Pfeil, Bogen und Schütze).

Gruß
Wombel
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