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Messerrohling
Verfasst: 08.03.2012, 18:23
von Vulkanier
Tach,
eben hab ich einen Messerrohling (18cm Klingenlänge) aus einem alten Sägeblatt hergestellt.
Es handelt sich um ein altes Sägeblatt meiner Steinsäge, kennt ihr bestimmt von eurer Flex so eins mit Diamantdisken.
Ich möchte erstmal sehen ob die Klinge scharf bleibt oder bricht, danach wird geschliffen und ein Griffstück gefertigt.
das Sägeblatt hat einen Durchmesser von 700mm bei einer Stärke von 4 mm, wenn das hinhaut kann ich gerne an die Messerbauerfraktion etwas abgeben.
Re: Messerrohling
Verfasst: 08.03.2012, 18:36
von Warbeast
schaut gut aus
Re: Messerrohling
Verfasst: 08.03.2012, 18:37
von Vulkanier
Achso, wenn der Stahl tauglich ist würde ich gerne Eisen gegen Holz/Leder tauschen zwecks Griffstück und Scheide.
.....ich geb natürlich gerne auch ohne Gegenleitung etwas ab, ist ja genug vorhanden.
Re: Messerrohling
Verfasst: 08.03.2012, 23:03
von Holzbieger
Hmm, das ist schwer zu sagen. Diese Steinsägen haben nicht unbedingt einen härtbaren Stahl,zäh aber nicht hart. Das schneiden wird vom harten Diamant erledigt.
Funkenprobe könnte helfen.
Gruß
Roland
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 08:08
von Vulkanier
Tach,
gefunkt hat es beim Form rausflexen. Wie müßten die Funken den aussehen wenn es "guter" Stahl ist?
....ich hab da ja sowas von "keine Ahnung"
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 12:41
von Galighenna
Google -> Funkenprobe
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 14:05
von Selfbower
Moin: zur Funkenprobe dürfte diese Seiter hier Gold wert sein!
-->
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=64906
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 17:20
von Vulkanier
Crewl die Seite, danke.
.....ich geh dann mal flexen. ;-)
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 18:56
von Selfbower
Tu das, mach ein Video und berichte dann
würde mich auch stark interessieren, da ich mich auch gerade in diese Thematik einarbeite
LG. Daniel
Re: Messerrohling
Verfasst: 09.03.2012, 22:29
von Holzbieger
Hallo,
Ich hab deinen Beitrag nur halb gelesen. Deine zwei Fragen waren, ob die Klinge scharf bleibt und ob sie nicht bricht.
Wenn die Klingendicke stimmt gehört schon viel Gewalt dazu eine Klinge zu brechen (bei normaler Nutzung eines Messers. Wie sagte schon das Ding der fantastischen vier: " nichts hält ewig, mann muss nur oft genug draufhauen")
Die Schärfe ist ein anderes Problem. Du hast ein Diamantsägeblatt verwendet. Wie ich oben schon erwähnt habe sind die Trägerstähle nicht zwangsweise hart/härtbar sondern zäh, schneiden tut der harte Diamant.
Hast Du Deine Klinge nur geflext oder auch gefeilt?
Wenn Du Material abfeilen kannst ist der Stahl weich und die Schärfe wird abnehmen. Abhilfe - > härten.
Wenn Du die Klinge nicht feilen kannst ist sie hart. Aber Du bist mit der Flex an die Sache rangegangen, die Flex erzeugt Wärme und dies kann die Schneide überhitzen. Ist Dir beim flexen die Klinge, speziell an der Schneide, blau angelaufen? Falls ja hast Du gute Chancen dass die Klinge hier wieder weich ist. Testen mit einer Feile. Falls weich -> härten.
Nun hast Du einen unbekannten Stahl der u.U. gar nicht härtbar ist. Um dies zu ermitteln kann man, mit einer gewissen Erfahrung, durch die Funkenprobe den Kohlenstoffgehalt abschätzen. Der Focus liegt hier auf Erfahrung. Ich habs vor langer Zeit mal gelernt würde mich derzeit aber auch nicht darauf einlassen.
Zur Funkenprobe selbst, siehe Internet.
Ach ja das ganze sieht auf dem Bild durchaus gut aus. Wenn Dich der Messerbauvirus gepackt hat, nicht aufgeben.
Gruß
Roland
Re: Messerrohling
Verfasst: 10.03.2012, 11:30
von Vulkanier
Holzbieger hat geschrieben:Ach ja das ganze sieht auf dem Bild durchaus gut aus. Wenn Dich der Messerbauvirus gepackt hat, nicht aufgeben.
Danke für die Blumen, das Problem besteht meinerseits in einem multiblen Virus der mich mit einigen Materialien infiziert hat.
-Holz, speziell Linde das ich zum schnitzen verwende, andererseits gibt es einige Möbelstücke die auf meinem Mist gewachsen sind und die 3 Kids die mich wieder zum Flitzebogenbauen animiert haben.
-Stein, speziell Eifeler Basaltlava (Vulkanier
) und Sandsteine aus der Region die ich in meiner Firma als Steinbildhauer verwende.
-Metall, als Werkzeuge und vor allem als Gestaltungselement in der Bildhauerei. Ich arbeite mit einem Schmied zusammen mit dem ich einige Projekte ausgeführt habe und lasse ab und an Modelle in Bronze gießen.
Da einiges an Stahl hier rumliegt wollte ich es einer sinnvollen Zweitverwertung zuführen.
Die Steinsägeblätter werden nachdem sie abgenutzt sind wiederbelegt, dass heißt neue diamantbestücke Disken werden hartgelötet oder lasergeschweißt angebracht. Um die Lautstärke beim Sägen zu verringert haben neue Blätter einen "Leisekern" der aus verschiedenen Stählen aufgebaut ist und wahrscheinlich messerbautechnisch ungeeignet ist. Dadurch habe ich einige alte Kerne die nun für die Säge unbrauchbar sind.
Und nun zum Rohling.
Der wurde von mir mit einem 1mm Flexblatt ausgeschnitten und dann mit Korundscheiben verschiedener Körnung naß geschliffen, da wurde nix warm oder blau. Weich ist das Material bestimmt da das schleifen doch recht zügig von statten ging und sich ein ziemlicher Bart entstand.
Soll das Funkenbild nun am besten auf einen C Stahl hinweisen um härten zu können? Wenn ich das eingrenzen kann würde ich Jürgen, meinen Schmied fragen ob er mir die Klinge härten kann und wenn es funktioniert könnte ich die Messerbauer hier mit Material versorgen.
Der Rohling ist 4mm stark sodas das Teil schon ziemlich schwer und wahrscheinlich sehr stabil ist und wenn er weich ist wird auch nix brechen sondern höchstens verbiegen.
.....jetzt schägt aber der Steinvirus wieder zu. Ich mache zurzeit 1/10 Modelle die in Basaltlava ausgeführt werden. Der größte Rohblock ist 4 Tonnen schwer.
Re: Messerrohling
Verfasst: 10.03.2012, 13:11
von Mike W.
Wenn da hartgelötet wird dürfte deine Klinge kaum oder nicht härtbar sein, weil das Blatt sonst bruchgefährdet wäre.
Wie schon erwähnt wurde, ist dein Stahl garantiert ausgesprochen zäh, müßte aber feilbar sein.
Die Form sieht schon gut aus! Evtl. könnte man dem Design mit leichter Krümmung im hinterem Schneidebereich mehr Dynamik geben. Geschmacksache!
Re: Messerrohling
Verfasst: 10.03.2012, 17:07
von pidi
schon mal auf die idee gekommen einfach ein reststück zu nehmen und damit zum befreundeten schmied zu gehen?
der soll es auf orangeglut bringen und im wasser abschrecken. vielleicht hast ja auch selber die möglichkeit das stück auf orangeglut zu bringen. kann man dann eine bierflasche damit ritzen ist das mat. gut härtbar. kann man nicht glas damit ritzen geh mit einer feile darüber und schau mal wie hart das mat ist. oder probier ungehärtetes mat damit zu ritzen...
außerdem soll der schmied dann noch probieren das probestück zu brechen. dann kann er dir sicher schon einiges darüber sagen.
funkenprobe braucht einiges an erfahrung, an einem test führt kein weg vorbei...
mfg pidi