Fletchers-Corner

Guten Abend,

heute habe ich 2 tolle Robinienstämme gefunden. Aufgrund ihres geringen Durchmessers haben sie, wie man auf den Bildern sieht, wenig Kernholz. Und da das Bogenprofil sehr Breit wird, kommt garnichts vom Kernholz zum Einsatz. Es wird also ein reiner Splintbogen. Aber geht das bei Robinie oder ist zwischen Splint und Kernholz ein zu großer Unterschied?
Lg Mongole

Hi,
ich hab zwar noch keinen Bogen aus Robinie gebaut, aber schon zig mal gelesen, dass Splintholz auf´m Rücken bei Robinie meistens schief geht. Bei einem reiner Splintholzbogen sinken die Chancen noch tiefer etwas schießbares daraus zu bauen. Probiers einfach und poste deine Erfahrung damit. Decrowne den Rohling doch einfach und mach ein leichte Backing drauf! Dann hast du zumindest Kern am Bauch.
Gruß, Wino

Ich habe schon viele Bögen aus Robinie gebaut und immer den ganzen Splint entfernt, da er an meinen Anfängen oft weggebrochen ist. Ich denke, Du wirst eine schlappe Nudel erhalten.

Mir wäre die Arbeit zuviel und ich würde lieber ein besseres Stück Holz suchen, bzw darauf warten.

Es gibt immer Leute die sagen: Man kann aus jedem Holz einen Bogen bauen.
Ich sage: Man muss es aber nicht

Aber es gibt immer andere Meinungen

Bogenede

Es geht, aber auch öfters schief.
Ich habe gerade einen Robinienbogen aus Splint fertiggestellt und schieße ihn im Moment ein. Wie Deine Abschnitte, war auch mein Stämmchen eher von zarter Natur.
Der Bauprozess war nicht ganz einfach und einen Wurfarm musste ich komplett ersetzen, weil der sich beim Tillern spontan ins Nichts verabschiedet hatte. Vom Zuggewicht will ich gar nicht erst erzählen, zum Schluss ging es mir nur noch darum, dass der Bogen hält. Ich habe das Teil wirklich oft verflucht.

...hallo Mongole! Also,das Splintholz ist bei Robinie definitiv weicher,leichter und weniger dicht als der Kern.Es wurden aber
schon erfolgreich Bögen mit dünnem Splint auf dem Rücken gebaut.Es hat wohl eine gewisse Zähigkeit,aber wenig Spannkraft.
Bei diesen jungen ,schnellgewachsenen Stämmen wie Deinen, ist oft sehr viel Splint dabei,ich bin mir nicht mal sicher ob sich
die dicken Ringe nicht noch zu Kern umwandeln.Mein Tip: schneide den linken exzentrischen Stamm direkt durch den Markkanal
auf,so dass die 3 fetten Kernringe im Stave liegen,nimm den hellen Ring als Rücken und versuch einen Lanbogentiller mit D-profil!
Geht auch für kurze Langbögen.Nächstes mal Dicke und Länge mit angeben! Viel Erfolg Stefan

Die obersten 1 -2 Ringe abziehen, dann bauen und hier berichten.
Was kannst Du daran falsch machen , ausser an Erfahrung(en) bereichert zu werden .

Ich hatte bei Robinie meist Risse im Rücken nach einiger Zeit der Benutzung bekommen. Ich würde zumindest ein Leinenbacking vorsehen.

Ich möchte als Rückenring einen halbverkernten Jahresring nehmen:Der Rückenring ist auf der linken Seite ganz Verkernt und auf der rechten Seite ist er noch weiß. Heißt das, dass die rechte Seite schwächer als die linke ist?

Ich könnte mir vorstellen, dass nicht die Farbe aus dem Kernholz DAS Kernholz macht, sondern das Alter. und weil die beiden Seiten gleichalt sind müssten sie nach dieser Theorie ungefähr gleiche Eigenschaften haben

hier mal Bilder:
LG Mongole

@Mongole:
Die Reifholzbildung (Färbung, Einlagerung von Stoffen) passiert ja nicht auf einen Schlag, sondern im Laufe der Jahre. Der von dir markierte Ring ist mit Sicherheit schon als Kernholz zu bezeichnen, schließlich liegen da noch 6 (sechs!!!) Ringe drüber.
Wenn du dem Titel "Robinienbogen nur aus Splintholz" nachkommen willst, mußt du wohl die Vorgehensweise ändern.

Bin mal gespannt...
Bei mir entsteht auch gerade ein reiner Robiniensplint Bogen, auch aus einem Stamm mit kleinem Durchmesser wie bei Dir.
Hab nur die Rinde abgezogen und den 1. Ring als Rücken genommen. Ich weiss-es ist gewagt, aber Probieren geht über Studieren!
Länge ist bei 69", angepeilt sind 40 lbs bei 28". Ich mach mal lieber ein Foto von "Vorher" ....
Viel Erfolg. Grüße Anrothan

interessant, VIEL Glück. Wenn er fertig ist, stell in bitte in FC rein

_Mongole_ hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass nicht die Farbe aus dem Kernholz DAS Kernholz macht, sondern das Alter. und weil die beiden Seiten gleichalt sind müssten sie nach dieser Theorie ungefähr gleiche Eigenschaften haben

nein, hier kannst du auf die Farbe gehen. Die Farbe kommt von Ablagerungen in den Zellwänden, die werden dadurch stabiler. Praktischerweise sind diese bei der Robinie farbig

@ Mongole

FERTIG................... 43 lbs @ 28".

Gruß, Anrothan

(Schleichwerbung entfernt! Rabe)

WOW!!

Super danke es KANN also funktionieren