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Spleissen von Bögen
Verfasst: 17.03.2005, 09:22
von rico
Hallo zusammen
Es würde mich interessieren, welche Technik Ihr verwendet um Bögen zu spleissen.
- Wie kann man einen sauberen Z-Schnitt erreichen, so dass die beiden Stücke schlussendlich auch aufeinander passen?
- Womit verklebt Ihr die Verbindung (eigentlich weiss ich die Antwort ja schon... es wird sicher wieder Ponal oder Bindan Propellerleim sein, oder? ;-))
Voraussetzung ist, es muss einfach sein. Ich habe keine Bandsäge oder ähnliches Geschirr...
Grüsse aus der Schweiz
Rico
Bogen spleißen
Verfasst: 17.03.2005, 12:23
von Trebron
Schau mal da rein:
Zitat von Taran:
Du hast zwei Holzstücke und klebst sie zusammen.
Schäften oder Spleißen vergrößert die Klebefläche.
Schau mal auf
http://www4.gvsu.edu/triert/archery/bowcnstr.htm
Da gibt es Z-splice und fishtail-spliceNur sollte der Spleiß mindestens 4mal so lang wie breit sein, aber das kriege ich mit der Tastatur nicht hin. Ist klar, ein gestreckter Spleiß ist stabiler.
Ravenhearth hat auch einen Bogen mit "diagonal Spleiß" Frag doch mal bei ihm an.
http://www.fletchers-corner.de/portal/i ... 538d3f7c11
Gruß
Trebron
Verfasst: 17.03.2005, 12:45
von rico
trebron, besten Dank für Deine Antwort...
Ich habe mich bereits erkundigt, wie ein solcher Spleiss aussehen könnte. Mir geht es bei der Frage aber mehr um die Umsetzung. Ein Diagonalspleiss mag ja einfach sein, da kann man die Oberfläche einfach schleifen, damit sich eine passgenaue Oberfläche ergibt. Aber bei einem Z-Spleiss sieht' s schon ein bisschen komplizierter aus.
Ich habe schon die Technik gesehen, wo die beiden zu spleissenden Teile aufeinander befestigt und gleichzeitig bearbeitet werden (Vorteil des Z-Spleiss). Aber dadurch ist die Genauigkeit auch nicht garantiert.
Habt Ihr noch andere Ideen?
Verfasst: 17.03.2005, 13:13
von kra
Neben dem exakten zusägen gibt es eine Ergänzung, um den Spleiß noch "passender" zu machen, speziell für Z und komplexere geeignet:
Beide Enden werden unter Dampf weich gemacht (wie beim Biegen) und dann heiß (und noch weich) ineinander gepresst. Die Oberflächen gleichen sich dadurch noch besser an.
Unter Druck abkühlen und trocknen lassen, dann nochmals entfetten und dann verkleben.
Zum Sägen würde ich auf eine Jap. Zugsäge zurückgreifen, gibt den saubersten und feinsten Schnitt bei geringstem Kraftaufwand.
Verfasst: 17.03.2005, 13:38
von rico
Auch Dir dank ich für Deine Antwort, kra.
Auf die Idee mit dem Dämpfen wäre ich nie gekommen. Ist doch gut gibt' s FC :anbet .
Gut hab ich mir vor kurzem ein Set japanischer Sagen gekauft. Die sind ja echt Spitze und geben eine seidenfeine Oberfläche. Ausserdem sind sie dünn genug um feine Strukturen zu erreichen. Ich denke, ich werde mir erst mal eine Lehre aus Holz erstellen, um einen möglichst genauen Schnitt zu erreichen.
Gruss
Rico
Verfasst: 18.03.2005, 01:18
von Ravenheart
Goil!
@kra: DEN kannte ich auch noch nicht! Wird gleich beim Nächsten so getestet!
Einzige Anmerkung: den "weiblichen" Teil
(sorry, Mädels, das HEISST so!!
)
würde ich im Berich des Kerbenbodens
(wer hat da gelacht?
)
vorher stramm umwickeln, damit das (weiche) Holz nicht beim Einpressen spaltet!
(Nu reißt Euch mal zusammen! 8-))
Rabe
Verfasst: 18.03.2005, 08:40
von wolfsfrosch
@Rabe
Eindeutig zweideutig
Sorry für OT
Wolfsfrosch
die brutale methode
Verfasst: 18.03.2005, 09:45
von tomtux
da ich nun mal nicht sehr genau arbeite und den z-spleiss nur mit der japansäge schneide, hat sich bei mir epoxy als kleber bewährt.
das füllt nämlich die löcher so schön auf und bei zugabe von möglichst langfasrigem verschnitt (sprich hobel und raspelspäne) krieg ich auch eine völlig ausreichende kraftübertragung wenn mal 1-2mm überbrückt werden müssen.
unsauber und mehr eine giessharzmethode aber funktioniert.
die klebestelle dichte ich unten mit packetklebeband ab, sonst rinnt das zeug durch wie wasser.
Verfasst: 18.03.2005, 12:33
von Nighty
Ich benutz dazu eine japanische Zugsäge (Ryoba) zum Z-Spleisssägen ,das geht sehr genau mit der Säge und zum verleimen nehm ich,wie du richtig vermutet hast Ponal blau.
Diagonal Spleiß ?
Verfasst: 18.03.2005, 14:52
von osage
@ rabe
Habe mir das Bild von deinem Diagonal-Spleiß angeschaut und und nicht richtig begriffen.
Hast du den Bogen nur an einer Fläche zusammengeklebt oder ist ein Z Spleiß im Griff verdreht??
Ist das der Bogenrücken und wie liegen denn da die Jahresringe?
http://www.fletchers-corner.de/cpg/albu ... leiss1.jpg
Z?
Verfasst: 18.03.2005, 16:58
von Ravenheart
Nein, es ist wirklich nur eine gradlinige, diagonale Fuge, die senkrecht in Zugrichtung steht. Die Jahresringe liegen ebenfalls diagonal, aber das hat damit ja nix zu tun! Es ist der Blick auf den Rücken, ja!
Rabe
Verfasst: 22.03.2005, 09:20
von rico
@rabe
Beim Diagonalspleiss muss aber das Verhältnis Länge zu Breite des Spleiss ziemlich gross sein, um eine genügend grosse Klebefläche zu erreichen, oder?
@all
Besten Dank für all Eure Inputs... :anbet. Ihr seid immer wieder eine Bereicherung...
Gruss
Rico
Verfasst: 22.03.2005, 11:03
von Ravenheart
..hängt natürlich davon ab....
- welches Zuggewicht der Bogen hat,
- ob er im Klebebereich mit biegt,
- wie gut die Klebeflächen gepasst haben,
- wie gut die Klebeflächen angeraut waren,
- welches Holz und welcher Kleber verwendet wird.
Der hier gezeigte Bogen hat ca. 40#, die Diagonale ist etwa 15 cm lang, die Griffhöhe (Dicke) ist knapp 4 cm, er biegt NICHT mit. Die Klebeflächen waren perfekt plan gehobelt. Das Eschenholz wurde gut mit einem Sägeblatt angeraut (kreuzweise geritzt). Der Kleber ist Ponal blau....
Bis heute hält er...
Rabe
Verfasst: 22.03.2005, 14:22
von Holzbogenbauer
Mit dem Fischschwanzspleiss geht man am Sichersten, da große KLebefläche, gerades Ausrichten und keine zu lange Klebestelle.
Der Spleiss, darf sich keiner Biegung unterziehen und man kommt mit 10 cm Länge im Griff recht gut hin. Als Leim eignet sich Ponal blau 3 und Kleberit sehr gut, und sind auch etwas Spaltfüllend.
Griff auf 11 cm Länge makieren, Mittellinie Ziehen und ein Dreizack aufzeichnen, wobei der mittlere Zacken der Mittellinie folgt. Die Zackenenden sollten 3-5 mm Stärke noch haben, um eine NAchbearbeitung mit Feilden zu gewährleisten. Das alles geschieht bei einem 3 cm breitem Griff, wobei ich den Spleiss nur auf 2,5 cm auslege, da man später die Herausarbeitung des Griff berücksichtigen muss.
Nun alles mit einer Bandsäge ausschneiden oder für die keine haben, eignet sich auch eine feine Metallhandsäge oder Holzsäge. Auf alle Fälle darauf achten das die Schnitte rechtwinklig zum Holz verlaufen. Dannach mit diversen Feilen die Flächen begradigen.
Nun das ausgesägte Teil auf den anderen gerade ausrichten, einfach über die Enden peilen, oder an einem geraden Brett entlang der Mittellinie. Die zwei Wurfarme mittels 2 Schraubzwingen etwas fixieren und die Form mittel eines einseitigen gespitzten Bleistifftes oder einem scharfem feinem Messer übertragen. Nun dieses Teil aussägen und mit Feilen auf das andere anpassen.
Der Spleiss sollte locker ineinander gehen jedoch klemmend halten. Auf alle Fälle ohne Gewaltanwendung, das sich das Holz insebsondere Eibe sonst aufspaltet.
Auch kann man bei der Veleimung einen Back Set im Griff erzeugen, einfach beide Wurarme im kleinem Winkel zum Bogenrücken bewegen. Allerdinge erfordert das schon eine Menge Erfahrung und Gefühl das die Schrägen im Spleiss und ein späteres Backing berücksichtigt und angepasst werden müssen.
Den Spleiss 1 Woche aushärten lassen oder bei einem zusätzlichem Backing reichen 2 Tage.
Ich hoffe ich konnte etwas weiter Helfen.
Gruß: André
Verfasst: 22.03.2005, 19:53
von Holzbogenbauer