Seite 1 von 1

Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 24.04.2012, 20:44
von GottfriedM
Hallo Forum,

habe wieder einmal Fragen an Euch.
Zum Tillern des Ahornbogens (vollpyram.): der linke, untere WA gefällt mir schon gut, beim rechten WA sehe ich im 2/3 und letzten Drittel steife/gerade Stellen, an die ich mich wegen des Astes nicht recht drüberwage, Ihr habt dazu bitte sicher gute Ideen. Den Ast, der nicht bis zum Rücken geht, habe ich vorsichtig ausgekratzt und mit Uhu-Endfest gefüllt.

Rückschlag: Flachbogen Robinie knackste nach ca 50 Schuß leise, beim Nachsehen habe ich gesehen, dass sich neben einem Ast ein "Splitter" gelöst und aufgestellt hat (ca 30 cm vor dem WA Ende). Der Span ist vom Rücken in Richtung Bauch sofort relativ dick geworden. Ich habe diesen wieder festkleben können und denke jetzt an eine Art "Pflaster" oder eine Wicklung - aber wie und aus welchem Material ? Die Robinie habe ich nach einem Kurs geschenkt bekommen, weil "das Stück schon so lange herumliegt". Kann Robinie zu trocken sein ?

Danke für die Hilfe

GottfriedM

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 24.04.2012, 20:51
von Squid (✝)
Zur Robinie: Das ist sicher kein ungefährlicher Bruch. Andererseits ist er gut zu handhaben, weil er eine gewisse Dicke aufweist.
Daher: Zukleben, Wicklung über die gesamte Bruchlänge aus einem Naturgarn, ich bin für Sternzwirn aus Leinen.
Das Ganze wird großzügig mit Holzleim eingeschmiert.
An der eigentlichen Bruchkante sollte man ein kleines Pflaster aufpappen. 3 oder 4 cm aus Glasfaser, Hanffasern, Leinengewebe oder ähnlichem tuns.
Zum Beachten bei Glasfaser: Mit Epoxy einschmieren, nicht mit Holzleim.

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 05:46
von lamigo
Ein Stück Glasfaser kannst du von mir haben ,Leinenzwirn ebenfalls!

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 06:29
von GottfriedM
Hallo lamigo,

Danke für das Angebot, ich werde mir das auch selber besorgen, kann man ja immer brauchen...
Die nächsten drei Tage komme ich wegen Schulungen ohnedies zu nichts.

GottfriedM

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 09:39
von Ravenheart
...und ein Wort zur Ursache: Man erkennt gut, dass die "Buckel" angeschliffen wurden...
Über so einem Buckel sind die Ringe in der Regel ohnehin dünner. Werden die dann auch noch beim Schleifen "angegriffen", ist so ein Bruch fast unvermeidbar.

Rabe

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 10:32
von Chirion
dein Ahorn hat einen leichten Riegel (Querstreifen), ist allerdings nicht so ausgeprägt dass er Probleme verursachen sollte, ein leichtes Backing (Rohhaut, Seide) kann allerdings nichts schaden.

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 10:40
von Ravenheart
ja, aber erst mal muss die Fehlerstelle "geflickt" werden, das würde ein Seidenbacking alleine nicht leisten!
Der "Flicken" muss in der Lage sein, die anstehenden Zugkräfte auf der Oberfläche an der Stelle VOLLSTÄNDIG zu übernehmen!

Rabe

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 13:21
von Chirion
@ Rabe, der abgehobene Span ist beim Robinienbogen, der Ast beim Ahorn ist am Bauch

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 14:23
von Ravenheart
... :-[ uups.. ;D

Rabe

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 17:42
von GottfriedM
Hallo,

der Robinien-Bogen ist eines meiner "früheren" Werke - unmittelbar nach einem Kurs. Ich halte es auch durchaus für möglich, dass ich beim Ringe abnehmen gerade bei diesem Buckel zu viel weggenommen habe. Die Bruchstelle selber habe ich als möglichen Schnitt (voerst) vermutet, habe aber mit der Lupe dazu nichts gefunden. Rabe, deiner Meinung ist Backing mit Seide und anschließender Wicklung zu wenig ?

GottfriedM

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 17:53
von Squid (✝)
Bin zwar nicht Rabe, aber: Ja.
Zumindest die Bruchkante muss gepflastert werden und zwar z. B. mit den o. g. Materialien. Wenn du mit Seide arbeiten willst, ist das auch unproblematisch, allerdings sollten an der Bruchkante dann mindestens drei Lagen sein, die etwa 4 - 5 cm über die Kante hinausgehen. Und dann könnte ein komplettes Seidenbacking oben drauf.
Wickeln musst du natürlich trotzdem.

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 21:08
von GottfriedM
Hallo Squid,

habe Deine Angregungen schon richtig aufgenommen. Noch ein Frage zur bereits erfolgten Behandlung des Bogens mit Leinöl. Dringt ja etwas in das Holz ein, wird die Arbeit mit dem Kleber dann beeinträchtigt oder genügt Schleifen an der Oberfläche ? Ich meine wegen der Verbindung Kleber - Holz.

GottfriedM

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 25.04.2012, 21:22
von Squid (✝)
Nicht gut an so einer Problemstelle.
Aber: Robinie ist hart und wenig porig, daher dringt Öl nicht sonderlich tief ein. Wenn du ihn also nicht gerade im Ölfass ersäuft hast, genügt es, mit Schleifpapier die Oberfläche abzutragen. Du merkst, wenn du durch die gehärtete Leinölschicht durch bist: Am Anfang setzt sich das Schleifpapier sehr schnell mit dicken Placken aus Holzstaub und Ölresten zu, irgendwann wirds nur noch staubig. Wir reden aber nur von 1 oder 2 Zehntel mm.
An der Bruchstelle würde ich aber etwas gründlicher Schleifen und vor dem Kleben auf jeden Fall den Bogen gründlich mit Aceton abwischen.

Re: Fragen...Rückschläge...

Verfasst: 26.04.2012, 06:35
von GottfriedM
Ja genau, so habe ich das auch schon gesehen, als ich die beschädigte Stelle leicht angeschliffen habe bzw die Klebereste nach dem Ankleben des Splitters entfernt habe. Werde die Oberfläche noch etwas weiter anschleifen. Zuerst aber noch etwas Infos zum Backing einholen.

GottfriedM