Mein erster Bogen

Themen zum Bogenbau
Soulsaver
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Mein erster Bogen

Beitrag von Soulsaver »

Hallo

Ich habe heute meinen allerersten Bogen gebaut. Es ist ein Bambusbogen. Nach vier Stunden Arbeit sieht er nun so aus:UngespanntBild

Gespannt: Bild


So nun meine Fragen. Was kann ich verbessern und was ist so schon in Ordnung? Bitte nicht lachen, es ist mein erster Bogen.:D
Broken Arrow
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Daten

Beitrag von Broken Arrow »

Hi

Also wenn jemand seinen Senf dazugeben soll müsstest Du ein paar Daten wie zb Länge Zuggewicht usw. dazustellen.
Wenns geht auch ein Fotto frontal.
Dann werden die Anregungen nur so auf dich einprasseln.

BA:)
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin
Soulsaver
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Angaben....

Beitrag von Soulsaver »

Also lang ist er so ca. 127cm (sorry aber ich weiß net wie ich es umrechnen muss). Und vom Zuggewicht hab ich keine Ahnung. Wie kann ich das errechnen??
Soulsaver
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Frontal?

Beitrag von Soulsaver »

Wenn du mit frontal meinst: von vorner,so, dass man nur das holz sieht muss ich noch mal nen paar Fotos schießen. Die gibts dann aber erst morgen. Bis dahin könnt ihr ja trotzdem schon mal nen bisschen kritisieren. Danke.

MfG Chrischi
Taran
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Bambusbogen

Beitrag von Taran »

Das ist doch gar nicht schlecht.
Wie dick war denn das Rohr, aus dem du die Bambuslatte rausgespalten hast?
Wie breit isser denn?

Das Hauptproblem, das ich sehe, ist, dass er in der Mitte zu stark und von Mitte bis Ende Wurfarm zu wenig biegt.

Ein Vorschlag: Du hast ja, wenn ichs richtig sehe, die Rohraußenseite als Bogenbauch genommen (ist die Seite, die beim Schießen zu dir hin zeigt) und das ist richtig so.

Jetzt tiller den Bogen am Rücken so, dass die Biegung sich ganz gleichmäßig über die ganze Länge verteilt und achte darauf, dass am Bogenrücken alles gaaaaaanz eben ist (auch an den Knoten) und die Höhlung möglichst verschwunden ist.

Dann ist der Bogen dir wahrscheinlich viel zu leicht, aber das macht nix.

Denn jetzt nimmst du einen zweiten Bambusstreifen. Aber diesmal ist die Rohraußenseite der Rücken! Den tillerst du auch (diesmal am Bauch), bis er perfekt ist.

Und dann klebst du beide aufeinander, (vielleicht mit ein bisschen Reflex) so:
()
und der Bogen wird auf einmal viel, viel stärker sein!

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/romanfulldraw.jpg]
Bild[/url]
Das ist so ein Bogen, das Bambusrohr war ursprünglich 7 cm dick, er hat so circa 20 lbs@24", ist also ein netter Anfängerbogen.
Klick aufs Bild zum Vergrößern, dann siehst du, dass der Tiller hier auch nicht so toll ist, er biegt sich zu den Enden hin nicht genug, die sind fast gerade!
Taran von Caer Dallben

[size=2] [color=blue][b]... και δόξα τω Θεώ ![/b][/color][/size]
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

@soulsaver:

Zuerst!: Gratulation zum ersten Bogen! Dass er perfekt ist, hattest Du sicher nicht erwartet, gell? Trotzdem mutig, der Ersten hier zu zeigen!

Frontal: Vor Allem ist wichtig, dass man ihn, wenn wir ihn beurteilen sollen, genau rechtwinklig sieht! Hänge ihn, ob gespannt oder ungespannt, an eine Wand, (Tipp: Kleine Hängeschlaufe am Tillerstock anbringen!), und fotografiere ihn aus gerader Blickrichtung, nicht schräg!

Taran hat offensichtlich bessere Augen; ich kann die Konstruktion nicht erkennen! Ist er aus 2 Teilen zusammengesetzt, oder nur aus einer Schicht? Mach mal eine Nahaufnahme!

Biegekurve ("Tiller"): Ja, die Biegung ist ZU unregelmäßig! Natürlich sollten beide Wurfarme (WA) sich FAST gleich krümmen; der Untere soll nur ETWAS stärker sein. Außerdem sollte der Schwerpunkt der Krümmung, also der Bereich der stärksten Biegung in der äußeren WA-Hälfte liegen.

Bild

Bei Vollholz wird, um die Krümmung zu beeinflussen, einfach bauchseitig was "weggeschabt". bei Bambus ist das schwieriger, da tillert man eher durch Reduzierung der Breite!

Rabe
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Beitrag von Soulsaver »

Also, danke erstmal für die Tipps. Ich habe gestern noch etwas Holz von dem sich weniger biegenden Wurfarm abgenommen. .....:-( Der ist jetzt sowas von dünn und biegt sich nur minimal besser. Was habe ich falsch gemacht?
Und noch etwas hab ich bemerkt, der bogen biegt sich nun auch über dem Griff. Ich habe versucht, das mit einem Stück Holz und Griptape auszubesser( ich glaube es soll so etwas wie ein Backing sein).
Und nun noch eine Frage, wie soll ich denn den anderen Bambusstreifen auf den Bogen kleben? Da ist doch ein viel zu großer Hohlraum.

P.S: Der bogen ist am Ende des WA ca. 2cm breit und am Griff etwas über 3cm.
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Mehr Bilder

Beitrag von Soulsaver »

So, hier sind noch mal ein paar Bilder. Hoffentlich kann man diesmal mehr erkennen:D
hängend:
Bild

gespannt:
Bild

und die "Verstärkung": Bild
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@Soulsaver: Sieht aus wie eine Schicht Bambus. Da wird der Bogen so zwischen 5 und 8 lbs haben.
Verfahre am besten nach Tarans Anweisungen mit einer zweiten Schicht, die vorher getillert wurde (nach Rabes Anweisung) und für mich machst du danach ein Bild mit ruhigem Hintergrund wie bei den ersten und den Tipps von Rabe. Jaja, wir Wesserpisser....:D
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ok

Beitrag von Soulsaver »

Ok Snake. Ja der Bogen bringt nicht gerade viel Geschwindigkeit.
Und so ein Foto stell ich dann auch noch rein. Aber das wird wahrscheinlich nichts vor Freitag, da ich dann erst an das Holz komme.
Was für einen Kleber soll ich für die 2te Schicht nehmen? Reicht da Ponal Holzleim(ich weiß es gibt auch andere Threads dazu, aber ich kann mir nix anderes besorgen, da es keinen Laden hier gibt)??
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Ravenheart
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Grundsätzliches zu Bambusbogen

Beitrag von Ravenheart »

@soulsaver :
Ich bin zwar NICHT der Bambus-Experte hier, aber dennoch mal ein paar theoretische Grundsätze, da ich das Gefühl habe, dass Du evtl. an dem "vorbeidenkst", was Andere hier als selbstverständlich ansehen:
(Experten: bitte ggf. korrigieren!)

1. In der Regel verwendet man für Bambusbogen Bambusrohre ab etwas 10 cm Durchmesser mit einer Wandstärke von 8 oder mehr mm! Wenn man die in "bogenbreite" Streifen spaltet, kann man sie unterseitig gerade und glatt hobeln, und hat damit eine flache Klebeseite und trotzdem noch genug Dicke in der Mitte.

2. Beim Verkleben, egal ob auf Holz oder 2. Bambusstreifen, dürfen im Inneren natürlich keine Hohlräume bleiben! Geringe "Unregelmäßigkeiten" im Bereich bis 1 mm (an einzelnen Stellen) füllt zwar ein Epoxid-Kleber aus, aber mehr sollte es nicht sein. Hat man nur ein dünnes Rohr, bei dem man unten keine Ebene in ausreichender Breite hobeln kann, muss man entweder das Bauchholz der Rundung anpassen (SEHR schwierig), oder besser, mehrere schmale Streifen nebeneinander kleben.

3. Asiatische Bambusbogen haben oft einen 3-Schicht-Aufbau:
Bauch und Rücken sind aus einem horizontal liegenden, flach gehobelten Streifen, dazwischen sind mehrere schmale Streifen um 90° gekippt, also senkrecht nebeneinander verleimt.

4. Wenn man Bambus (der sehr zugfest ist) auf ein Bauchholz klebt, MUSS dieses Bauchholz sehr druckfest/druckelastisch sein, um die Kräfte auszuhalten! Eiben-Kernholz, Ulmenkern, Osage sind dafür geeignet, andere Hölzer nur, wenn sie von hoher Qualität sind.

Noch ein Tipp: Schau mal in die Galerie von Kra! Da kannst Du ein paar gelungene Bambusbogen sehen! Und auch, was so schief gehen kann! Sehr lehrreich!

Rabe
Wurzelpeter
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Horrorschocker

Beitrag von Wurzelpeter »

Gestern war mir ein wenig langweilig. Also schnappte ich mir einen alten Stamm vom Haselnuss und dazu ein Beil...
:D

Nachdem ich circa einen Kubikmeter Späne produziert hatte, stand ich vor folgendem Problem:
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
Na, wer kann es erkennen?! ;-)
Ich muss dazu sagen, dass bis zu diesem Punkt nach wie vor das Beil mein einziges Werkzeug war.
Da das eh ein Übungsbogen zum Erfahrungsammel ist, werde ich als nächstes mal probieren, das Holz zu pflastern. Ein entspechend großes Stück bauchseitig aufgeleimt sollte doch helfen, oder?
Achso, das Holz sieht an dieser Stelle so aus:
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
Die Stelle ist jetzt allerdings schon mit Brotmesser und Eisenwolle nachgearbeitet. Dabei hab ich auch das Fraßloch eines Holzwurms entdeckt. Vielleicht ist der ja an dem Knick mit schuld. Naja, jetzt brauch ich erstmal Leim und dann geht's weiter.
Bin gespannt, wann er bricht... ;-)

Steffen

PS: Falls ihr einen Spendenfonts einrichten wollt, damit ich ordentliches Werkzeug bekomme - ich hätt nichts dagegen...
:D
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

*rofl*

Du solltest Deinen Nick in "Hackepeter" ändern...

:) :) :)

Ja, der böse Wurm hat sicher seinen Anteil daran, aber auch die Tiller-Ungeduld und die Bearbeitungsspuren...

Holzpflaster brächte sicher ETWAS, aber keine vollständige "Heilung" mehr, da an der Knickstelle jetzt die Rückenfaser überdehnt ist!

Um da "kraftschlüssig" was aufzuleimen, "bräuchte" es erst mal eine ebene Fläche; auf Bogen UND Pflaster. Das dürfte mit dem Brotmesser schwierig werden...
:D

Lieber neuen Stave nehmen... Der is hinne...

Aber NICHT wegschmeißen!
1. Könnte man, passiert das noch mal, nach dem Motto "aus 2 mach 1" 2 ähnliche Stücke im Griff verleimen,
2. lachst Du Dich in 2 Jahren und nach ein paar erfolgreich gebauten Bogen über DEN Versuch schlapp, mein Wort drauf!

Ich habe meinen Bogen Nr.3 auch noch, und kann mich immer wieder drüber amüsieren!
(1 und 2 haben's leider nicht überlebt)...

Rabe
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Beitrag von Soulsaver »

Also heißt das, wenn ich jetzt so richtig mitgelesen habe, entweder neuen Bogen bauen( was einfacher ist:D ) ooooder versuchen ein paar Bambusschichten noch aufzukleben( was seeeehhhr schwer wird). Ich glaube, ich fange nochmal neu an. Das "Teil" war sowieso nur aus reiner neugierde gebaut worden. Aber es hat Spaß gemacht. Für den nächsten Bogen gedenke ich Esche als Holz zu benutzen.
Ich würde dann einen Langbogen bauen, wie er in einer der Bauanleitungen hier beschrieben ist. Aber dazu habe ich eine Frage: Es heißt ja, der Langbogen soll in etwa so lang sein wie der Schütze. Ich bin 1,87m der Bogen mit den Maßen dort ist 1,80m lang. Geht das oder wird das problematisch mit der Länge?



P.S. Ich hätte auch nichts gegen so einen Spendenbutton für gutes Werkzeug
:tool
Steffen und ich werden es uns sicher gern teilen :D
Nighty
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Beitrag von Nighty »

Nein das ist absolut kein Problem einen den Bogen länger zu bauen wenn du nach der Anleitung gehst. Dun kannst auch die Länge beibehalten. Bogen exakt so Gross wie der Schütze ist technisch nicht unbedingt ein muss.
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...
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